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Gestänge für ein Zelt oder Vorzelt
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Die Erfindung bezieht sich auf ein an einem Pkw, Caravan, Wohnmobil,
Kleinbus usw. lösbar anbringbares und verankerbares Gestänge für Zelt oder Vorzelt.
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Das Aufstellen oder Zusammenlegen eines Zeltes ist ein verhältnismäßig
schwieriger und langwieriger Vorgang, wobei die Schwierigkeiten vor allem im richtigen
und exakten Zusammenstecken der einzelnen, das Zeltgerüst bildenden Streben und
Stangen bestehen. Nachteilig hierbei ist auch, daß einzelne Streben verlorengehen
können, so daß der gesamte Zeltaufbau in Frage gestellt ist. Hinzu kommen die Schwierigkeiten
beim Verstauen des zusammengelegten Zeltes, das beispielsweise im Kofferraum des
Automobils sehr viel dringend für andere Gegenstände benötigten Raum wegnimmt. Die
beschriebenen Schwerigkei ten und Nachteile bestehen bei bekannten Zelten, gleich
ob sie als Hauptzelt, also zum Aufenthalt und Schlafen, oder. lediglich als Vorzelt,
wie bei Wohnanhängern oder Wohnmobilen üblich,
Verwendung finden.
Diese Zelte benötigen verhältnismäßig viel Zeit für den Aufbau wie auch für den
Abbau; im übrigen ist der Auf- und Abbau für Ungeübte nicht immer leicht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Gestänge der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem das Zeltgerüst und damit das Zelt schnell
auf- und abgebaut werden kann, wobei hierzu jedermann ohne besondere Vorkenntnisse
in der Lage sein soll. Das Zeltgestänge soll im Nichtgebrauchszustand kompakt zusammenlegbar
und so unterbringbar sein, daß es keinen besonderen Raum im Inneren des Pkw od.
dgl. einnimmt. Des weiteren soll das Gestänge jederzeit zum Aufbau zur Verfügung
stehen und nach dem Aufbau ein standfestes Zelt ergeben. Das fertige Zelt soll auch
so hoch sein, daß es von seinen Benutzern aufrechtstehend, also ohne Bücken, benutzt
werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Gestaltungsmerkmale vorgesehen, wobei noch in
den weiteren Ansprüchen für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen
beansprucht sind.
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Das-erfindungsgemäße Zeltgestänge besteht also aus einer Vielzahl
von Streben bzw. Stangen, die schwenkbar miteinander verbunden sind und im Nichtgebrauchszustand
so zusammengefaltet werden können, daß sie ein paketartig flaches Gebilde ergeben,
das auf dem Pkw-Dach verankert ist und dort auch während der Fahrt verbleibt. Die
einzelnen Streben werden zur Bildung des Zeltgerüstes einfach ausgeschwenkt bzw.
vorgeklappt, wobei sich die eine Seite dieses Gerüstes am Pkw-Dach abstützt, mit
dem es verbunden bleibt. Die andere Gerüstseite stützt sich auf besonderen Stützpfosten
ab. Es können aber auch auf der dem Pkw zugewandten Seite des Zeltgerüstes Stützelemente
bzw.
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Stützpfosten vorgesehen sein, so daß die Verbindung des das Gerüst
bildenden Zeltgestänges mit dem Pkw od. dgl. gelöst werden kann und der Pkw bei
stehenbleibendem Zeltgerüst entfernt werden kann. Bei einer solchen Ausbildung des
Gestänges kann also der Pkw jederzeit benutzt werden, wobei es einen besonderen
Vorteil darstellt, daß diese Seite bei eingespannter oder aufgelegter Zeltplane
eine Garage für den Pkw bildet.
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Das Zeltgestänge steht jederzeit zur Verfügung, läßt sich schnell
aufbauen und benötigt für den Auf- wie für den Abbau keinerlei besonderen Kenntnisse.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische perspektivische
Darstellung des Zeltgestänges auf dem Dach eines Kleinbusses im paketartig zusammengefalteten
Zustand, Fig. 2 das Zeltgestänge im ausgeschwenkten Zustand, also in der Gebrauchsstellung,
ohne Zeltplane, ebenfalls schematisch perspektivisch dargestellt, Fig. 3 bis 5 eine
Vorderansicht des Gestänges in verschiedenen Stadien des Aufklappens bzw. Herausschwenkens
der Gestängeteile und
Fig. 6 einen am Pkw-Dach befestigbaren Grundrahmen
zur Abstützung des Gestänges mit herausschwenkbarem innerem Rahmenteil, perspektivisch
dargestellt.
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In den Fig. 1 und 2 ist das an einem Kleinbus 1 befestigte Zeltgestänge
2 in der paketartig zusammengefalteten Stellung (Fig. 1) und in der herausgeschwenkten
Stellung (Fig. 2), bei der das Gestänge 2 ein Gerüst 3 zur Aufnahme einer nicht
weiter dargestellten Zeltplane bildet, gezeigt. Das Gestänge 2 ruht, wie insbesondere
aus Fig. 2 zu erkennen ist, auf einem Grundrahmen 42 der aus zwei Querstreben 5
und zwei Längsstreben 6 besteht und über vier Halterungen 7 am Dach 8 des Kleinbusses
1 verankert ist. Diese Halterungen 7 sind als Klemm-bzw. Schraubverbindungen ausgebildet
und greifen in die seitlich des Daches 8 angeordneten Regenrinnen ein, wie dies
beispielsweise bei der Befestigung eines Dach trägers auf dem Pkw-Dach bekannt ist.
Hinzuweisen ist noch darauf, daß in den Fig. 1 und 2 mit dem Bezugszeichen 9 die
Frontscheibe des Kleinbusses 1 bezeichnet ist, während Io die Einstiegstüre auf
der Fahrerseite ist.
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Das eigentliche Zeltgestänge 2 besteht aus einer Vielzahl schwenkbar
miteinander verbundener Stangen bzw. Streben, die beispielsweise über Gelenkmuffen
miteinander in Verbindung stehen. Gelenkig am Grundrahmen 4 angelenkt sind zunächst
die beiden Stützstreben 11 und 12 und die beiden Knickstreben 13 und 14, die wiederum
bei 15 und 16 gelenkig mit den Stützstreben 11 und 12 verbunden sind. An den Gelenkpunkten
15 und 16 sind wiederum schwenkbar die Stirnstreben 17 und 18 sowie an diesen ebenfalls
schwenkbar die gleichfalls im Stirnbereich des Gerüstes 3 liegenden Anschlußstirnstreben
19 und 20 angeordnetr wobei die Gelenkverbindungen die Bezugszeichen
21
und 22 tragen. Zwischen den Gelenkpunkten 15, 16 und 21, 22 sowie den Endpunkten
23, 24 der Anschlußstirnstreben 19, 20 verlaufen die Längsstreben 25, 26 und 27,
die das gesamte Gerüst 3 bzw. das Gestänge 2 versteifen und von denen die Längsstrebe
26 die Firststange des Zeltgerüstes 3 bildet. An den Endpunkten 23 und 24 der Anschlußstirnstreben
19, 20 sind weiterhin Stützpfosten-28 und 29 eingesteckt, wobei diese Endpunkte
23, 24 zweckmäßigerweise, wie nicht weiter dargestellt, muffenartig ausgebildet
sind, so daß die Stützpfosten 28 und 29 leicht in die Endpunkte 23, 24 einsteckbar
sind. Nach dem Herausschwenken der einzelnen Streben und Gestängeteile in die in
Fig.
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2 gezeigte Gebrauchsstellung und dem Auflegen der nicht gezeigten
Zeltplane auf das Gerüst 3 werden die Stützpfosten 28 und 29 und damit das gesamte
Gerüst 3 noch durch Spannschnüre 30 verspannt und gehalten.
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Besonders einzugehen ist noch auf die Knickstreben 13 bzw.
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14. Diese Kni-ckstreben 13, 14 bestehen jeweils aus den beiden Strebenteilen
31 und 32 (vgl. auch Fig. 3), die über ein etwa mittig angeordnetes Knickgelenk
33 schwenkbar miteinander verbunden sind. Diesg Kni-ckgelenk 33 gestattet zwar ein
Verschwenken der Strebenteile 31 und 32 zueinander, jedoch nur bis zu einer-Stellung,
bei der die Strebenteile 31, 32 gestreckt sind, d.h. in einer Richtung verlaufen,
wie dies in Fig. 2, 4 und 5 der Fall ist. In dieser Streckstellung werden die beiden
Strebenteile 31, 32 durch das Knickgelenk 33 festgelegt. Durch diese Knickstreben
13, 14 wird das gesamte Gestängepaket 2 beim Herausklappen in die Gebrauchsstellung
gemäß Fig. 2 einseitig angehoben, so daß sich die lichte oder Innenhahe des Zeltgerüstes
3 soweit vergrößert, daß das spätere Zelt ohne Schwierigkeiten aufrecht betreten
werden kann, ohne daß der Benutzer mit dem Kopf an das Zeltdach stößt.
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Das Herausschwenken bzw. -klappen der einzelnen Gestängeteile zur
Bildung des Zeltgerüstes geht vor allem aus den Fig. 3 bis 5 hervor. Zunächst wird
das Gestängepaket 2 auf der einen Seite, an der die Knickstreben 13, 14 angeordnet
sind, gemäß Pfeil A in Fig. 3 angehoben, wobei es um den Schwenkpunkt 34 schwenkt,
bis die Knickstreben 13 und 14 eine gestreckte Lage einnehmen, in der sie durch
die Knickgelenke 33 arretiert sind (Fig. 4). Sodann wird das Gestängepaket 2 gemäß
Pfeil B in Fig. 4 um den Schwenkpunkt 15 nach außen verschwenkt bzw. hochgeklappt,
wobei gleichzeitig oder anschließend die Anschlußstirnstreben 19, 20 und die Stützpfosten
28, 29 herausgeklappt werden. Die Stützpfosten 28, 29 können aber auch als gesonderte
Teile mitgeführt werden und nach dem Herausklappen des Gerüstes in die Endsteckmuffen
der Anschlußstirnstreben 19, 20 eingesteckt werden.
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Wie Fig. 3 und 4 zeigen, sind die Stützpfosten 28, 29 schwenkbar an
den Anschlußstirnstreben 19 bzw. 20 angelenkt und liegen im eingeklappten Zustand
an den Anschlußstirnstreben an. Die Stützpfosten 28, 29 können aber auch in der
Weise an den Anschlußstirnstreben 19, 20 angelenkt sein, daß sie in längs zu den
Seiten des Kleinbusses verlaufenden Ebenen verschwenkbar sind, d.h. die Stützpfosten
28, 29 liegen im eingeklappten Zustandan der Längsstrebe 27 an.
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Wie bereits erwähnt, erfolgt die gelenkige Anlenkung der einzelnen
Streben untereinander über Gelenkmuffen. Es können aber auch, wie beim Gelenkpunkt
15 in Fig. 5 angedeutet istt Laschen 35 vorgesehen sein, an denen die einzelnen
Streben jeweils gelenkig angreifen.
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Durch das anhand der Fig. 3 bis 5 beschriebene Herausschwenken bzw.
Ausklappen der einzelnen Gestängeteile entsteht ein giebelartiges Gerüst 3 mit den
Längsstreben 25 und 27 sowie der Firststange 26, auf das die Zeltplane aufgesetzt
wird.
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Dieses Zelt ist als Vorzelt oder aber auch als Hauptzelt benutzbar,
wobei es durch die Knickstreben 13 und 14 so hoch ist, daß die Benutzer bequem aufrecht
stehen und gehen können. Das Gerüst 3 stützt sich dabei auf der einen Seite auf
dem Dach 8 des Kleinbusses 1 ab, während die andere, etwa parallel zur ersten Seite
verlaufende Seite von den-Stützpfosten 28 und 29 gehalten und gestützt wird.
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Um die Verbindung zwischen Gerüst 3 und Kleinbus 1 lösen zu können
und trotzdem eine sichere Abstützung zu erreichen, können, wie in Fig. 5 strichpunktiert
angedeutet, am Grundrahmen 4 herausschwenkbare Steckmuffen 36 und 37 vorgesehen
sein, in die besondere Stützelemente 38 bzw. 39 eingesteckt werden. Nach dem Einstecken
der Stützelemente 38 und ggf.
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auch 39, die etwa wie die Stützpfosten 28 und 29 ausgebildet sind
und gleichfalls durch nicht weiter gezeigte Spannschnüre abgespannt werden können,
übernehmen diese Stützelemente 38, 39 die Abstützung dieser Seite des Zeltgerüstes
3, so daß nun das Gestänge bzw. der Grundrahmen 4 vom Kleinbus gelöst werden kann.
Der Kleinbus od. dgl. kann nun herausgefahren werden, ohne daß es zu einem Zusammenfallen
des Zeltes kommt. Wird über diesen Abstützungsbereich des Gestänges, also über die
Streben 11, 12und 25, eine weitere Zeltplane gezogen, so-entsteht eine garagenähnliche
Abdekkung für den jederzeit zur Verfügung stehenden Kleinbus 1.
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Schließlich ist in Fig. 6 noch ein Grundrahmen 4 gezeigt, der aus
dem äußeren Rahmenteil 40 und dem inneren Rahmenteil 41 besteht, wobei das innere
Rahmenteil 41 bei 42 und 43 schwenkbar am äußeren Rahmenteil 40 angelenkt ist und
aus dem äußeren Rahmenteil 40 um etwa 1800 herausgeschwenkt werden kann, bis es
in der Ebene des äußeren Rahmenteils 40 zu liegen kommt. Auf diese Weise wird eine
entsprechende Vergrößerung des Grundrahmens 4 erreicht und damt auch die Möglichkeit
gegeben, das Zeltgerüst entsprechend länger auszuklappen,
so daß
trotz eines kurzen Daches, wie es insbesondere bei einem Pkw zu finden ist, ein
Zelt erhalten wird, welches lang genug ist, um allen Benutzern genügend Platz zu
bieten. Nach dem Verlängern des Grundrahmens 4 durch Herausklappen des inneren Rahmenteils
41 kann dieses Rahmenteil 41 durch auf die Schwenkzapfen 42 und 43 aufgeschraubte,
nicht weiter dargestellte Flügelmuttern od. dgl. festgelegt werden.
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Statt den Grundrahmen 4 klappbar zu gesten, können auch nicht weiter
dargestellte teleskopartig in Längsrichtung-herausziehbare Auszüge am Grundrahmen
4 vorgesehen sein oder aber der Grundrahmen 4 selbst läßt sich in Längsrichtung
teleskopartig ausziehen, so daß eine entsprechende Längenvergrößerung möglich ist.
Die einzelnen in Längsrichtung ausgerichteten Streben des Gestänges sind dabei ebenfalls
teleskopartig ausgebildet, so daß sie die Längsverschiebung bzw. -vergrößerung mitmachen.
In Fig. 6 sind übrigens auch deutlich die Halterungen 7 zu erkennen, mit denen die
Befestigung am Dach des Kleinbusses od. dgl. erfolgt. Der Grundrahmen 4 stützt sich
dabei auf zwei Querstreben 44 ab, die die jeweils paarweise gegenüberliegenden Halterungen
7 verbinden.
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Das erfindungsgemäße Gestänge ist also jederzeit verfügbar und einsatzbereit,
weil es stets auf dem Dach des Kleinbusses, Pkw usw. mitgenommen werden kann und
dort im Nichtgebrauchszustand eine paketartig klein zusammengefaltete Einheit bildet.
Durch einfaches Herausschwenken der einzelnen Gestängeteile wird dßs Zeltgerüst
gebildet, und zwar in sehr kurzer Zeit. Genauso schnell und einfach läßt sich das
Zusammenlegen des Gestänges vornehmen.
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Eine weitere Variante ist in Fig. 1 gezeigt. Und zwar ist mit dem
Bezugszeichen 45 eine vertikale Schwenkachse eines Schwenklagers bezeichnet, um
die das gesamte Gestängepaket 2 nach hinten verschwenkbar ist. Dieses Schwenklager
sitzt an
einer der beiden hinteren Ecken des Grundrahmens 4, wobei
die gelenkige Verbindung zwischen Grundrahmen 4 und Gestängepaket 2 erfolgt. Es
kann aber auch ein nicht weiter dargestellter zusätzlicher Aufsatz vorgesehen sein,
der ebenfalls rahmenartig ausgebildet ist und an dem das- Gestängepaket 2 über die
Streben 11, 12 und 13, 14 angelenkt ist; der Aufsatz wiederum ist mit dem Grundrahmen
4 schwenkbar (Schwenkachse 45) verbunden. Diese Ausführungsform bietet sich vor
allem im Zusammenhang mit einem Kombiwagen.an, der eine hintere Wagentür aufweist.
Dabei wird das gesamte Gestänge 2 vor dem Aufklappen und Entfalten zunächst um 900
nach hinten verschwenkt, so daß das Gerüst 3 nach dem Aufklappen, das genauso, wie
weiter oben beschrieben, erfolgt, hinter dem Kombiwagen zum Stehen kommt. Ein Zugang
in den Wagen ist dann vom Zelt aus direkt durch die hintere Türe gegeben.
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Im Zweifel sind alle hier beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
erfindungswesentlich, und zwar für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination.