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Bezeichnung : 1'Verfahren zur Verminderung der Umweltbelastung
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durch Staubanfall bei Füllen von stationären Behältern und Silofahrzeug
zur Durchführung des Verfahrens"
Die Erfindung richtet sich auf
ein Verfahren zur Verminderung der Umweltbelastung durch Staubanfall bei Füllen
von stationären Behältern mit blasbaren bzw. staubförmigen Gütern aus Mehrkammer-Silofahrzeugen,
wobei das Füllgut von dem Silofahrzeug in den stationären Behälter über eine Fülleitung
mittels Förderluft umgeblasen und die Abluft über eine Entlüftungsleitung geführt
wird.
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Mit bekannten Verfahren dieser Art wird z.B. ein stationärer Silobehälter
an einer Baustelle mit Baustoffen gefüllt, z.B. Zement, Kalk oder Gips, wobei die
stationären Behälter von Silofahrzeugen angefahren werden, die das an der Baustelle
benötigte Gut mit sich führen und aus ihrem Silo in den stationären Behälter umblasen.
Häufig werden von einem Fahrzeug mehrere Baustellen angefahren, da die Ladefähigkeit
der Fahrzeuge größer sein kann, als die der stationären Behälter. Auch ist jeder
Baustellenführer bedacht, daß seine Vorratssilos nicht gänzlich entleert werden,
d.h.
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er wird eine Füllung dann vornehmen, wenn sich noch eine gewisse Menge
an Füllgut im Behälter befindet.
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Beim Umfüllen vom Fahrzeug in den stationären Behälter mittels Förderluft
ist die Abluft selbst mit Stab beladen, so daß grundsätzlich Filtereinrichtungen
notwendig sind, um die Umwelt nicht mit derartigen Stäuben zu belasten. Die Filter
bedürfen einer sehr sorgfältigen Wartung, einer aufwendigen Reinigung u. dgl. mehr,
so daß bei dem rauhen
Baustellenbetrieb vielerorts gänzlich auf
derartige Vorsichtsmaßnahmen verzichtet wird, d.h. es wird eine Umweltbelastung
durch staubbeladene Abluft in Kauf genommen.
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Im rauhen Baustellenbetrieb hat sich bisher auch eine exakte Füllstandsanzeige
an den stationären Behältern nicht durchggsetzt, da diese zum Teil sehr aufwendig
sind und zum anderen in der Regel eigene Stromquellen benötigen.
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Es kann daher zum Uberfüllen eines derartigen stationären Behälters
insbesondere dann kommenX wnn ein Entleerungsp grad beim Füllen vorausgesetzt wird,
der noch gar nicht erreicht worden ist. In einem solchen Fall wird plötzlich über
die Entlüftungsleitung eine sehr große Menge an Füllen gut ausgeblasen, so daß es
zu ganz beträchtlichen Belastungen der unmittelbaren Umgebung kommen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der die
Umweltbelastung allein durch die Staubgehalte der Ab luft verringert und insbesondere
auch bei Überfüllung von stationären Silos eine Umweltbelastung gänzlich vermieden
wird.
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Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Entlüftungsleitung beim Umblasen mit
einer anderen als der zu entleerenden Silokammer des Silofahrzeuges verbunden wird>
wobei in Ausgestaltung vorgesehen ist, daß die mit
der Entlüftungsleitung
verbundene andere Silokammer druckvermindert gegenüber der zu entleerenden Kammer,
insbesondere überdrucklos gehalten wird.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die mehr oder weniger stark staubbeladene
Abluft zunächst in eine großvolumige Kammer eingeleitet wird, in der sie expandiert
und damit dem Staub die Möglichkeit gibt, sich abzuregnen, so daß dann die aus dieser
Silokammer in die Umwelt ausgeblasene Abluft praktisch staubfrei ist.
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Besonders zweckmäßig ist die Erfindung als Sicherung für Uberblasen
der stationären Behälter, wobei gleichzeitig das zuviel eingefüllte Fördergut nicht
verloren geht, sondern in der entsprechenden Silokammer zurückgewonnen werden kann.
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Die Erfindung richtet sich auch auf ein Silofahrzeug zur Durchführung
des Verfahrens als Mehrkammer-Sjbfahrzeug, welches zur Lösung der eingangs beschriebenen
Aufgabe geeignet ist.
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Ein solches Silofahrzeug zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß
es mit wenigstens einem Anschluß für eine von einem stationär füllbaren Behälter
kommenden Entlüftungsleitung versehen ist.
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In Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß jede der Kammern mit einem
Anschluß für eine Entlüftungsleitung und/oder daß das Fahrzeug mit einem Ausblasstutzen
für die entstaubte Förderluft versehen ist.
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Bei Baustellen beliefernden Fahrzeugen wird in der Regel lediglich
ein einziges Gut transportiert, d.h. alle Silokammern sind mit dem gleichen Produkt
gefüllt Wird die Ab luft daher in eine gefüllte Silokammer - diese Kammern sind
grundsätzlich nicht randvoll gefüllt. sondern weisen einen gewissen Gasdom auf -
so regnet sich das staubförmige Gut gleicher Art in dieser Kammer ab Es kann daher
weiter verwendet werden Eine besonders günstige Situation ist dann gegeben, wenn
eine solche Silokammer nur teil weise gefüllt oder aber gänzlich leer ist Andererseits
kann es Einsatzgebiete geben in denen unterschiedliche Güter transportiert werdenn
z.B. auf dem chemischen oder dem lebensmitteltechnischen Sektors wo zoBo Mehlfahrzeuge
unterschiedliche Mehlqualitäten transportieren. Um sicherzustellen, daß nicht eine
Mehlqualität durch Entstaubung der Ab luft beim Umblasen einer anderen Mehlqualität
mit dieser anderen Mehlqualtät verunreinigt wird, kann nach der Erfindung vorgesehen
sein, daß das Silofahrzeug mit einer gegenüber den Silokammern für das zu transportierende
Gut kleineren, zusätzlichen Entstaubungskammer ausgerüstet ist. Diese Entstaubungskammer
kann als Hilfskammer insbesondere auch bei Überfüllen der stationären Behalter eingesetzt
werden, andererseits kann zOBo im Falle von Mehlfahrzeugen das dort im Laufe der
Zeit gesammelte Mischgut noch als Futtermittel weiterverwendet werden u0 dgl. mehr.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt als Prinzipskizze ein Mehrkammer-Silofahrzeug mit stationärem
Behälter und den prinzipiellen Leitungsverläufen für Förderluft und Abluft.
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Ein allgemein mit 1 bezeichnetes Fahrzeug ist im vereinfacht und nur
als Prinzip dargestellten Beispiel als Mehrkammer-Silofahrzeug ausgebildet. Es weist
zwei Silokammern auf, die mit 2 und 3 bezeichnet sind.
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Neben dem Silofahrzeug 1 ist - ebenfalls vereinfacht wiedergegeben
- ein stationärer Behälter 4 dargestellt, der mit einer Fülleitung 5 und einer Entlüftungsleitung
6 versehen ist.
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Die Fülleitung 5 ist über einen Füllschlauch 7 am Mehrkammer-Silofahrzeug
1 angeschlossen. Die Entlüftungsleitung 6 ist mit einem Anschluß 8 für diese Entlüftungsleitung
mit dem mit 9 bezeichneten Gasdom der ersten Silokammer 2 verbunden.
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Wie in der Figur dargestellt, sind beide Silokammern mit je einem
Ausblasstutzen 10 bzw. 10' ausgerüstet.
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Die Wirkungsweise ist die folgende: Nach Anschluß z.B. der Silokammer
3 über den Förderschlauch
7 an der Fülleitung 5 des stationären
Behälters 4 wird über einen nicht näher dargestellten Kompressor der Gasdom 9' der
Silokammer 3 mit Überdruck beaufschlagtg wodurch das Füllgut, z.B. Zement od. dgl.
in den stationären Behälter 4 eingeblasen wird. Die Abluft wird über die Entlüftungsleitung
6 in den Gasdom 9 der anderen Silokammer 2 geleitet. Dort kann sich die Abluft expandieren
und regnet dabei den in ihr enthaltenen Staub ab. Die weitestgehend gereinigte Abluft
verläßt über den Ausblasstutzen 10 die Kammer und tritt ins Freie Wie aus der Figur
in Verbindung mit der Beschreibung erz kennbar, wird mit der Erfindung eine Reinigung
der Abluft erreicht, insbesondere aber wird bei Überfüllung des stationären Behälters
4 das Uberschußmaterial in eine Silokammer eingeleitet.
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Gestrichelt zwischen den beiden Silokammern 2 und 3 ist angedeutet,
daß, wie dies die Erfindung auch vorsieht, eine zusätzliche Entstaubungekammer 11
vorgesehen sein kann, die von den Silokammern unabhängig ist Natürlich ist das beschriebene
Ausführungsbeispiel noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen, So ist es insbesondere möglich, an dem Ausbiasstutzen
10 der einzelnen Silokamn mern noch Vorwirbelkammern oder Prallbleche odo dgl0
vorzusehen,
um zu gewährleisten, daß auch aus diesen Ausblasstutzen Versehentlich nicht zu viel
Staub entweichen kann. Andererseits kann vorgesehen sein, daß die Anschlüsse 8 und/oder
die Ausblasstutzen 10 beider Kammern je nur einfach vorliegen, mit entsprechenden
Mehrwegeumschaltmöglichkeiten u. dgl. mehr.