DE3141922A1 - Verwendung von amin-schwefeldioxid-addukten als bekterizide gegen sulfatreduzierende bakterien - Google Patents

Verwendung von amin-schwefeldioxid-addukten als bekterizide gegen sulfatreduzierende bakterien

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DE3141922A1
DE3141922A1 DE19813141922 DE3141922A DE3141922A1 DE 3141922 A1 DE3141922 A1 DE 3141922A1 DE 19813141922 DE19813141922 DE 19813141922 DE 3141922 A DE3141922 A DE 3141922A DE 3141922 A1 DE3141922 A1 DE 3141922A1
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bactericides
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Klaus Dipl.-Chem.Dr. 6800 Mannheim Barthold
Harry Dipl.-Chem.Dr. 6719 Bobenheim Distler
Günther 6902 Sandhausen Elfers
Rudi Dipl.-Chem.Dr. 6906 Leimen Widder
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K8/00Compositions for drilling of boreholes or wells; Compositions for treating boreholes or wells, e.g. for completion or for remedial operations
    • C09K8/60Compositions for stimulating production by acting on the underground formation

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verwendung von Amin-schwefeldioxid-Addukten als Bakterizide
  • gegen sulfatreduzierende Bakterien Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter mit SO2 umgesetzte Amine als Bakterizide gegen sulfatreduzierende Bakterien, die z.B. in sulfathaltigen Prozeßwässern in der Erdöl industrie vorkommen.
  • Sulfatreduzierende Bakterien bekannt unter der wissenschaftlichen Bezeichnung "Desulfovibrio desulfuricans?? decken ihren Sauerstoffbedarf mit den in Prozeßwässern anwesenden Sulfaten, wie Calcium-, Magnesium-, Eisen- oder Alkalimetallsulfat, denen sie den chemisch gebundenen Sauerstoff reduktiv entziehen, wobei Sulfide entstehen bzw. ge nach pH-Bereich Schwefelwasserstoff. In der erdölfördernden und -verarbeitenden Industrie sind solche relativ sulfatreiche Wässer an den Prozessen mehr oder minder beteiligt, so daß die Anwesenheit dieser Bakterien zu erheblichen Problemen führt. Zur Aufrechterhaltung der Drücke in den Erdöllagerstätten ist es allgemein üblich, das abgetrennte Lagerstättenwasser erneut einzupressen (Sekundärförderung). Diese Einpreßwässer müssen frei von den obengenannten Bakterien sein, da deren Vermehrung zu Bakteriennestern führt, unter denen bevorzugt Korrosion entsteht. Außerdem kann die Vermehrung der Bakterien die Permeabilität der Lagerstoffe - insbesondere in der Umgebung der Einpreßsonde - reduzieren, so daß höhere Einpreßdrucke aufzuwenden sind. Man hat daher bakterizide Mittel zugesetzt, was aber die Probleme bisher noch nicht optimal beseitigen konnte. Bekanntlich werden Bakterien nach längerer Bekämpfung mit bestimmten Bakteriziden gegen letztere resistent, so daß man gezwungen ist, nach bestimmten Zeitabschnitten die Bakterizide auszutauschen. Die bisher eingesetzten Mittel, quaternäre Ammoniumsalze, wie Trimethylbenzylamnoniumchlorid, Dioctyl- 'dimethylammoniumchlorid oder Aldehyde, wie Formaldehyd oder Glutardialdehyd, stellen einerseits eine noch nicht genügend breite Palette austauschfähiger Wirkstoffe dar und sind andererseits vielfach noch nicht genügend wirksam, so daß sie in größeren Konzentrationen eingesetzt werden müssen. Außerdem sind diese Verbindungen meistens in der ölphase gelöst, während sich die Bakterien in der Wasserphase aufhalten, sodaß letztere sich ungestört entfalten können und zu den erwähnten Schwierigkeiten führen.
  • Das Ziel der Erfindung bestand darin, weitere gegen sulfatreduzierende Bakterien wirksame Verbindungen zu finden, die auch gegen resistente Bakterienstämme wirksam und damit gegen andere Mittel austauschbar sind, und die zudem auch wirksamer und somit in geringeren Mengen einsetzbar sind.
  • Dieses Ziel wird mit Verbindungen erreicht, wie sie gemäß dem Patentanspruch definiert sind.
  • Die Verbindungen gehorchen der Formel in der R1 für einen C8 bis C20-Alkylrest, vorzugsweise einen 1Q bis 18-Alkylrest steht, und R2 und R3 gleich oder verschieden, vorzugsweise gleich sind und für Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkylreste stehen. Bevorzugte Reste R2 und R3 sind Methyl- und Ethylreste.
  • Bevorzugte Verbindungen sind demnach z.B. die S02-Addukte des Dimethyldecyl-, -undecyl-, -dodecyl-(-lauryl)-, -tridecyl- oder -tetradecylamins bzw. die entsprechenden Diethylhomologen. Auch solche Addukte sind mit Erfolg einsetz- tbar, bei denen der Rest R1 eine gemischte Alkylgruppe, wie den C1O/Cl2- oder den C12/C14-Alkylrest, bedeutet.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Addukte ist einfach und geschieht in der Weise, daß man die entsprechenden Amine wobei die Reste R1, R2 und R3 gemäß der obigen Formel definiert sind in stöchiometrischem Verhältnis mit Schwefeldioxid umsetzt. Das Verfahren ist in der DE-OS 19 36 789 beschrieben, und es wird ausdrücklich auf diese Literaturstelle bezug genommen (Beispiele 3 bis 5).
  • Die Addukte zeigen die für die bisher verwendeten Quats geltenden Nachteile nicht - sie sind sowohl öl- als auch wasserlöslich und werden auch in silikathaltigen öllagerstätten kaum absorbiert. Sie sind daher in bedeutend geringeren Mengen einsetzbar und stellen auch eine wertvolle Bereicherung der Palette der Bakterizide, vor allem auch gegen resistente Stämme, dar. Ihr Einsatzmenge liegt - bezogen auf die Rohöl(emulsionen) - bei 3 bis 10 ppm. Sie richtet sich nach der Provenienz der Rohöle. Die hohen biociden Hemmwerte sind insofern überraschend, als man annehmen müßte, daß der vierwertige Schwefel in den Aminaddukten durch die sulfatreduzierenden Bakterien ebenso reduziert würde wie der sechswertige, und somit eher eine verschlechterte Wirkung zu erwarten gewesen wäre.
  • In den folgenden Beispielen soll die Erfindung näher erläutert werden.
  • Beispiele Als Versuchsprodukt wurde ein Aminaddukt der Formel eingesetzt.
  • Als Prüfmethode wurde mit geringfügigen Abänderungen die APIRP 38-Methode (Recommended Practice for Biological Analysis of Water Flood Injection Waters, API RP 38, American Petroleum Institute, May 1959) angewendet. In mit Gummimembranen verschlossene Ampullen, die jeweils 9 ml einer Nährlösung enthielten, wurden jeweils 1 ml einer Bakterienstammkultur (Desulfovibrio desulfuricans) sowie verschiedene Mengen (bezogen auf Nährlösung 3 bis 10 ppm) des Aminadduktes injiziert. Aufgrund der Zusammensetzung der Nährlösung entsteht durch den Stoffwechsel der Bakterien schwarzes Eisenfulfid, dessen Ausfällung die Anwesenheit der Bakterien anzeigt. Der Versuch wurde bei einer Dauer von 21 Tagen und einer Temperatur von 360C durchgeführt. Die wäßrige Nährlösung enthielt folgende Bestandteile: Hefeextrakt 1.00 g/l l(+)-Ascorbinsäure 0.10 g/l Nat riumlactat (als 50%ige Lösung in H20) 4.00 g/l Mg2S°4 0.20 g/l K2HP04 0.01 g/l Ammoniumeisen(II)sulfat 0.20 g/l NaCl 10.00 g/l pH-Wert = 7.54 (mit NaOH eingestellt) Es zeigte sich, daß bereits eine Dosierung von 3 ppm an Aminaddukt innerhalb des Versuchs zeit raums jegliche Sulfidbildung unterband. Bei höherer Dosierung (bis zu 10 ppm) blieben die Proben monatelang unverändert.
  • Außerdem wurden Rohölemulsionen der Provenienz As sl ing, Landau und Emlichheim, die die erwähnten Bakterien enthalten, geprüft. Hierbei wurde das Formationswasser abgetrennt und wie oben angeführt dem API RP 38-Test unterworfen.
  • Hierbei zeigte ein Einsatz von nur 3 ppm an Aminaddukt bei Assling und Emlichheim und von nur 6 ppm bei Landau eine vollständige Unterbindung der Sulfidbildung.
  • Vergleichende Tests mit dem bekannten Biocid Dioctyldimethylammoniumchlorid ergaben jeweils, daß mindestens 20 ppm an Wirksubstanz erforderlich waren, um die Sulfid--Bildung während des Prüfzeitraums zu unterdrücken.

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verwendung von Verbindungen der Formel in der R1 einen C8- bis C20-Alkylrest und R2 und R3 gleiche oder verschiedene Reste bedeuten und für Wasserstoff oder C2- bis C4-alkylreste stehen, als Bakterizide gegen sulfatreduzierende Bakterien in Prozeßwässern der Erdöl industrie.
DE19813141922 1981-10-22 1981-10-22 Verwendung von amin-schwefeldioxid-addukten als bekterizide gegen sulfatreduzierende bakterien Withdrawn DE3141922A1 (de)

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DE8282109287T DE3265256D1 (en) 1981-10-22 1982-10-07 Application of amine-sulphur-dioxide adducts and sulfitobetaines as bactericides against sulfate reducing bacteria
EP82109287A EP0077947B1 (de) 1981-10-22 1982-10-07 Verwendung von Amin-Schwefeldioxid-Addukten und Sulfitobetainen als Bakterizide gegen sulfatreduzierende Bakterien
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NO823504A NO823504L (no) 1981-10-22 1982-10-21 Anvendelse av amin-svoveldioksyd-addukter og sulfitobetainer som baktericider mot sulfatreduserende bakterier

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