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Fahrradlenker
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrradlenker aus einem gebogenen
Rohr mit wenigstens zwei Griffpositionen.
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Der Radfahrer nimmt beim Fahren auf dem Fahrrad im wesentlichen drei
unterschiedliche Haltungen ein, und zwar 1. die aufrechte Haltung, bei der die Wirbelsäule
im wesentlichen senkrecht zur Fahrbahn liegt, 2. eine entspannte Sitzhaltung mit
um 45 bis 500 nach vorn geneigtem Rücken und 3. eine gebückte Haltung, bei der der
Rücken sehr flach nach vorn geneigt ist.
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Für die dritte Sitzstellung werden sehr tief liegende Griffe gefordert.
Ein Fahrradlenker, der gute Bedingungen für die zweite und dritte Haltung bietet,
ist der sogenannte Rennlenker.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrradlenker zu schaffen, der
für alle drei Sitzpositionen weitgehend optimale Griffbedingungen für den Fahrer
bietet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Lenker
aus einem geschlossenen Rohrzug besteht mit zwei im Abstand voneinander parallel
verlaufenden Geraden, die sich im wesentlichen über die Breite des Lenkers erstrecken
und mit ihren Enden in engen Bögen in die Schenkelenden zweier winkelförmiger Abschnitte
übergehen, die im wesentlichen quer zu den Geraden liegen.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise'veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Fahrradlenker gemäß der Erfindung in perspektivischer
Ansicht, montiert auf dem Lenkerträger eines Fahrrades.
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Fig. 2 zeigt eine stirnseitige Ansicht des Lenkerbüels.
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Fig. 3 zeigt den Lenkerbügel von oben gesehen.
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Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht.
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Fig. 5 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-B in Fig. 3.
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Fig. 6 zeigt in einer Ansicht entsprechend Fig. 2 einen Lenkerbügel
mit Handbremsbügeln gemäß der Erfindung.
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Fig. 7 zeigt den Lenkerbügel nach Fig. 6 in einer Ansicht entsprechend
Fig. 3.
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Fig. 8 zeigt eine Seitenansicht des Lenkerbüels nach Fig. 6.
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In Fig. 1 ist der vordere Abschnitt des Rahmens 2 eines Fahrrades
wiedergegeben, und zwar mit der oberen Rahmenstange 4 und dem vorderen Lagerrohr
6, in dem die Gabel des Vorderrades drehbar gelagert ist. In die Gabel greift von
oben wie üblich ein 1.enkstangenträger 8 ein, der über eine Klemmverbindung mit
der Gabel verbunden ist. Der Lenkstangenträger 8 ist nach der Zeichnung mit einem
Vorbau 10 versehen, der vorn einen Klemmkopf 12 trägt. Mit dem Klemmkopf 12 ist
der Lenkerbügel 14 üehaltert.
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Der Lenkerbügel 14 ist gemäß der Erfindung als geschlossener Rohrzug
mit zwei im Abstand parallel zueinander liegenden geraden Abschnitten 16 und 18
ausgebildet. Diese geraden Abschnitte 16 und 18 gehen an ihren Enden über Übergangsbögen
in die Schenkelenden winkelförmiger Abschnitte 20 und 22 über, die etwa quer zur
Längserstreckung der geraden Abschnitte 16 und 18 liegen.
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Der gerade Abschnitt 16, mit dem der Lenkerbügel von dem Klemmkopf
12 gehaltert wird, liegt in der Gebrauchsstellung des Lenkers tiefer als der gerade
Abschnitt 18. Die an den geraden Abschnitt 16 angrenzenden Schenkel 24, 26 nehmen
in der Gebrauchsstellung eine aufrechte Haltung im Bereich der Senkrechten bis etwa.parallel
zur Drehachse der Gabel ein. Damit liegt der gerade Abschnitt 18 etwa um die Länge
der Schenkel 24 und 26 oberhalb des geraden Abschnittes 16. Die Schenkel 28 und
30 der winkelförmigen Abschnitte 20 und 22 liegen horizontal oder leicht gegen die
Horizontale zurückgeneigt. An den Schenkeln 24 und 26 sind Bremshebelträger 32 und
34 vorzugsweise über eine Klemmvorrichtung befestigt. Die Bremshebelträger erstrecken
sich in Ts'ahrtriehtung nach vorn und tragen an ihren Enden um eine etwa parallel
zu den geraden Abschnitten 16 und 18 liegende Schwenkachse 36 schwenkbar zwei starr
miteinander verbundene Bremshebel 38 und 40, die weiter unten im einzelnen zu beschreiben
sind
Uber die Bremshebel werden Bowdenzilge 42 betätigt, die' zu Felgen- oder Trommelbremsen
am Vorder- bzw. Hinterrad führen.
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Der Fahrradlenkerbügel 14 gemäß der Erfindung ist in den Fig. 2 bis
4 im Detail dargestellt.
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Der Lenkerbügel 14 besteht aus einem einzigen Rohr. Die Stoßstelle
befindet sich in der Mitte des in der Betriebsstellung unteren geraden Abschnittes
16. Wie in Fig. 5 dargestellt, liegen die Rohrenden 44, die zweckmäßig mit Stopfen
46 verstärkt sind, in einem Abstand a voneinander. Die Stoßstelle kann, wie in der
Zeichnung Fig, 2 ersichtlich, von einer geschlitzten Klemmbuchse 48 übergriffen
werden und der Abstand a kann beispielsweise der Breite des Klemmkopfes 12 entsprechen.
Für die Montage kann dann die Klemmbuchse 48 seitwärts auf einem Rohrende verschoben
werden. Der Bügel wird dann zum Fluchten mit der Bohrung des Klemmkopfes 12 gebracht,
worauf dann die mit ihrem Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Klemmkopfes
12 entsprechende Klemmbuchse 48 in die in Fig. 5 dargestellte Stellung zurückgeschoben
und der Bügel dann durch Anziehen der Klemmschrauben des Klemmkopfes festgelegt
wird. Es kann auch ohne gesonderte Klemmbuchse 48 gearbeitet werden und der Abstand
a kann beispielsweise auch kleiner sein als die Breite des Klemmkopfes. Der Bügel
hat in sich eine solche Elastizität, daß bei~ spielsweise die beiden Rohrenden seitllch
um den Rohrdurchmesser und darüberhinaus verschoben werden können, worauf dann ein
Rohrende in den Klemmkopf eingeführt und durch den Klemmkopf hindurchgeschoben wird.
Nachdem das andere Rohrende wieder zum Fluchten gebracht ist, können die beiden
Rohrenden dann innerhalb des Klemmkopfes mit dessen Mitte zum Fluchten gebracht
werden und dann die Klemmung durchgeführt werden.
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Wie aus den Fig. 2- und 3 ersichtlich, ist der gerade Abschnitt 18
länger als der gerade Abschnitt 16. Dadurch liegen die seitlichen winkelförmigen
Abschnitte 20 und 22 mit ihrer Ebene um einen spitzen Winkel oC gegen die Querebene
Q durch die beiden geraden Abschnitte 16 und 18 mit ihren Schenkeln 28 und 30 nach
außen verlaufend.
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Die übergangsbögen zwischen den einzelnen Abschnitten sind zweckmäßig
klein. Die Übergangsbögen 50 zwischen dem geraden Abschnitt 16 und den Schenkelenden
der seitlichen winkelförmigen Abschnitte 20 und 22 und die Übergangsbögen 52 zwischen
dem geraden Abschnitt 18 und den im wesentlichen horizontalen Schenkeln 28 und 30
der winkelförmigen Abschnitte 20 und 22 haben zweckmäßig einen mittleren Radius
R1, der etwa dem doppelten Rohrdurchmesser entspricht. Der mittlere Radius R2 im
Scheitel der winkelförmigen Abschnitte 20 und 22 liegt zweckmäßig im bereich des
1>3 bis 1,5fach des Rohrdurchmesser.
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Der Winkel der Rohrbögen 50 beträgt zweckmäßig 900. Der Winkel des
Rohrbogens im Scheitel der winkelförmigen Abschnitte 20 und 22 beträgt.zweckmäßig
etwa 82 bis 840 und der Winkel der Hohrbögen 52 liegt in der Größenordnung von 700,
womit der Neigungswinkel oX dann etwa 200 wird.
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Durch die Wahl der genannten Winkel für die Rohrbögen 52 und den Scheitelbogen
54 kann der durch den Schenkel 28 gegebene Griff bequem erfaßt werden, und zwar
mit äußerem Umgriff und innen liegendem Daumen, wodurch eine bequeme Abstützung
des Fahrers in der Sitzstellung 2 gewährleistet ist. Durch den kleinen Krümmungsradius
R2 wird dabei eine hohe nutzbare Grifflunge der. Schenkel 28 und 30 erzielt. In
der Sitzstellung 3 sitzt sich der Fahrer auf dem tiefliegenden geraden Abschnitt
16 ab, wobei durch die Breite dieses geraden Abschnittes eine
gute
Unterstiitzung sichergestellt ist, und zwar ohne daß die winkelförmigen Abschnitte
störend wirken. Durch die Neigung der Ebene der winkelförmigen. Abschnitte um den
Winkel o(-wirken die seitlichen winkelförmigen Abschnitte auch für die Arme nicht
störend.
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In der Sitzhaltung 1 erfaßt der Fahrer den geraden Abschnitt 18>
wobei hier für die Auflage-der Hände ein breiter Bewegungsraum gegeben ist.
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Durch die Ausbildung und Anordnung der Bremshebel wird in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Lenkerbüel eine optimale Bremsbedienung in jeder Griffhaltung
ermöglicht.
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Der Bremshebel 38 erstreckt sich mit seinem an der Lagerungsnabe 56
befestigten Schenkel von vorn gesehen entlang dem Schenkel 24. Ein horizontal sich
erstreckender freier Schenkel 60 liegt parallel zum geraden Abschnitt 169 und zwar
von vorn gesehen etwas unterhalb von dessen Mittellinie und im Abstand vor diesem
Abschnitt. Damit kann über eine relativ große Breite in der Fahrstellung 3 der Bremshebel
38 durch'Strecken der Finger erfaßt und anschließend an den geraden Abschnitt 16
des Lenkerbügels herangezogen werden.
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Der zweite
40 erstreckt sich mit seinem an der Lagernabe 62 verbundenen Schenkel 64 außen an
dem Schenkel 24 vorbei nach rückwärts. Unterhalb des Schenkels 28 ist er nach außen
abgeknickt, so daß er etwa parallel zu dem Schenkel verläuft. Der Bremshebel 40
geht dann in einen freien Schenkel 66 über, der, wie aus Fig. 6 ersichtlich, unterhalb
des geraden Abschnittes 18 liegt, und zwar, wie aus Fig. 7 ersichtlich, nach vorn,
d.h. in Richtung auf den geraden Abschnitt 16 versetzt. In der Sitzhaltung 2 kann
dabei ebenfalls durch Strecken der Finger
der unterhalb des den
Griff bildenden Schenkels 28 liegende Abschnitt des Rremshebels 40 erfaßt und mit
den Fingern hochgezogen werden. Entsprechendes gilt für die Sitzhaltung 1, in der
über einen breiten Griffbereich der freie Schenkel 66 greifbar ist. Die Naben 62
und 56 der beiden Bremshebel 38 und 40 sind starr miteinander gekuppelt. Die Anordnung
und Betätigung des Bowdenzuges ist in den Fig. 6 bis 8 nicht gesondert dargestellt.
Sie erfolgt in üblicher Weise.