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Die Erfindung betrifft eine Speckentschwartungs- und Ent-
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häutungmaschine mit einer gezahnten, einem Zuführtisch zugeordneten
Zugwalze, einem im Bereich der Zugwalze an einem maschinenfesten- Teil abstützbaren
Messerhalter mit einer Fixieraufnahme für eine im Scheitelbereich der Zugwalze wirksame
Messerklinge, einer Spann- und Führungsvorrichtung für den Messerhalter sowie einer
Anordnung zur Einstellung der Schnittstärke.
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Aus der DE-PS 1 278 873 ist eine Speckentschwartungsmaschine mit einem
verstellbaren Messerhalter sowie einer Zugwalze bekannt. Bei dieser bekannten Speckentschwartungsmaschine
ist der Messerhalter als Wippe ausgebildet und die Wippenachse unmittelbar oberhalb
der Messerschneide angeordnet. Ein stellkraftbelastetes Hebelpaar greift an der
Wippendrehachse an und drückt den Messerhalter in Richtung der Zugwalzenmitte nach
unten. Zur Festlegung der Schneidenstellung sind am dem Zuführtisch zugewandten
Wippenteil Anschläge vorgesehen, die sich auf eine Auflagefläche der Speckentschwartungsmaschine
bzw. auf mindestens einen Einstellhebel abstützen.
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Nachteilig bei dieser bekannten Speckentschwartungsmaschine ist vor
allem, daß sich im Betrieb Schwankungen in der Abschwartstärke ergeben können, im
Bereich geringer Schnittstärken die Feineinstellung aufgrund des geringen Abstandes
zwischen Wippachse und Stellorgan zu wünschen übrig läßt und auf die Wippenachse
hohe Stellkräfte aufgebracht werden müssen, um die Schneidklinge in der jeweils
gewünschten Position halten zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Speckentschwartungs- und Enthäutungsmaschine
der eingangs angegebenen Art in der Weise auszubilden, daß der Messerhalter in jeder
eingestellten Position definiert geführt ist und damit Schnittstärkenschwankungen
ausgeschaltet werden, daß diese definierte Führung des
Messerhalters
mit vergleichsweise niedrigen Haltekräften bzw.
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Anpreßdrucken gewährleistet werden kann, und daß auch in dem Bereich
geringer Schnittstärken eine genaue Feineinstellung möglich ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß die Spann-
und Führungsvorrichtung im Bereich beider Enden des Messerhalters angreift und zuführtischseitig
aus einer gleichzeitig zur Schnittstärkeneinstellung dienenden, verstellbaren Auflage
und wenigstens einem Niederhalteorgan und an der gegenüberliegenden Seite aus einer
stellkraftbelasteten, den Messerhalter sowohl in horizontaler als auch in vertikaler
Richtung beaufschlagenden Hebelanordnung besteht.
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Aufgrund der beidendigen Führung und Kraftbeaufschlagung des Messerhalters
ergeben sich bezüglich der im Bereich des Zugwalzenscheitelpunkts gelegenen Schneidklinge
relativ große Hebelarme, was einerseits zur Folge hat, daß die erforderlichen Halte-
und Andrückkräfte im Vergleich zu bisher bekannten Konstruktionen verringert werden
können, und andrerseits sicherstellt , daß mittels eines vergleichsweise kleinen
Exzenters eine sehr genaue und insbesondere auch noch im Bereich kleiner Schnittstärken
variierbare Einstellung erfolgen kann. Die jeweils vorgegebene exakte Schnittstärkeneinstellung
bleibt während des Abschwart- oder Enthäutungsvorganges aufgrund der beidendigen
Führung des Messerhalters stets unverändert, und zwar auch dann, wenn sich die Härte
des abzuschwartenden Gutes in Teilbereichen ändert.
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Der Abstand der Kuppelstellen der Spann- und Führungsvorrichtung mit
dem Messerhalter vom Scheitelpunkt der Zugwalze ist vorzugsweise zumindest gleich
dem Durchmesser der Zugwalze. Insbesondere zuführtischseitig wird zweckmäßigerweise
ein noch längerer Hebelarm gewählt, was sich
hinsichtlich der Einstellbarkeit
minimaler Schnittstärken und minimaler Schnittstärkenunterschiede und hinsichtlich
der Minimierung der erforderlichen Niederhaltekraft günstig auswirkt.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Messerhalter im Zugwalzenbereich
an seitlichen Teilringflächen abstützbar und besitzt an der vom Zuführtisch abgewandten
Seite einen Stützradius, der sich ausgehend vom Zugwalzenscheitelpunkt über einen
Bereich von etwa 400 bis 600 erstreckt.
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Aufgrund der beidendigen Einspannung des Messerhalters wird die gekrümmte
Stützfläche, die im Betrieb auf der abgetrennten Schwarte aufliegt, sehr gleichmäßig
druckbeaufschlagt, was sich auf die Funktion und Arbeitsweise der Maschine besonders
günstig auswirkt.
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Die verstellbare Auflage besteht zweckmäßigerweise aus einem Exzenterelement,
und jedes Niederhalteorgan wird von einem unter Federvorspannung stehenden Hebel
gebildet, der mit dem Messerhalter unter Beibehaltung einer horizontalen Relativverschiebbarkeit
vertikal kraftübertragend kuppelbar ist.
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Aufgrund dieser konstruktiv einfachen und damit auch in wirtschaftlicher
Weise zu realisierenden Maßnahmen wird erreicht, daß der Messerhalter bei jeder
Änderung der Dickeneinstellung in einer Art Parallelverschiebevorgang sich in die
jeweils neue Arbeitsposition begeben kann, daß zuführtischseitig die Vertikalposition
durch das Zusammenwirken von Exzenter und Niederhalteorgan eindeutig fixiert ist
und außerdem eine Horizontalbewegung des Messerhalters entgegen der Wirkung der
stellkraftbelasteten Hebel aufgrund der speziellen Kupplung zwischen Niederhalteorganen
und Messerhalter möglich ist.
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Die Angriffspunkte von verstellbarer Auflage und Niederhalteorgan
am Messerhalter sind bevorzugt gegeneinander versetzt, und dem Niederhalteorgan
ist jeweils ein Festanschlag zugeordnet, an dem das jeweilige Niederhalteorgan bei
entferntem Messerhalter mit Abstand zur verstellbaren Auflage zur Anlage kommt.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Messerhalter problemfrei und ohne besondere
Manipulationen aus der Maschine entfernt werden kann, wenn die Kupplung mit den
stellkraftbelasteten Hebeln gelöst wird.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist jeder
stellkraftbelastete Hebel ein nasenförmiges Kupplungsende auf, und am Messerhalter
ist jeweils eine in der Form angepaßte, jedoch eine Relatiwerdrehung von Hebel und
Messerhalter zulassende Ausnehmung vorgesehen. Diese einfach zu realisierende Kupplung
zwischen stellkraftbelasteten Hebeln und Messerhalter eignet sich optimal zur Aufnahme
der während des Betriebs auftretenden Kräfte, ermöglicht eine kompakte Bauweise,
da seitlich vorstehende Zapfen und dergleichen vermieden werden, und trägt dazu
bei, daß der Messerhalter auf besonders einfache Weise entkuppelt und leicht gereinigt
werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht der Messerhalter
aus einem eine Aufnahme für die Schneidklinge aufweisenden Basisteil, einer gleichzeitig
den Aufnahmetisch bildenden Klemmplatte zum Einspannen der Schneidklinge und seitlich
angeordneten Flacharmen, wobei das Basisteil an seiner der Zugwalze zugewandten
Seite eine der Zugwalze entsprechende Krümmung aufweist und an den seitlichen Flacharmen
sowohl die Spann- und Führungsvorrichtung als auch die Anordnung zur Schnittstärkeneinstellung
angreifen. Diese Bestandteile sind miteinander verschraubt und bilden eine Einheit,
die trotz der Mehrfachfunktionen, die sie erfüllt, einfach und wirtschaftlich zu
fertigen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 Eine schematische Teildarstellung
einer Entschwartungs-und Enthäutungsmaschine nach der Erfindung bei 0-Einstellung,
wobei die zur Erläuterung der Erfindung nicht notwendigen Bestandteile, wie zum
Beispiel Einrichtungen zur Erzeugung von Vorspannkräften, Antriebe und dergleichen
nicht dargestellt sind, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Maschine
in Anschnittstellung, und Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Maschine
während des Betriebs bei maximaler Schnittstärke.
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Nach Fig. 1 umfaßt eine Speckentschwartungs- und Enthäutungsmaschine
eine in einem Gestellrahmen 1 gelagerte Zugwalze 2 mit gezahnter Mantelfläche, einen
strichliert dargestellten Zuführtisch 3 sowie einen Messerhalter 4, der an seinen
beiden Enden gehalten bzw. gestützt ist und im Zugwalzenbereich an einer maschinenfesten
Auflagefläche oder während des Betriebs auf der abgetrennten Schwarte abgestützt
ist.
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Auf der Seite des Zuführtisches 3 ist im Endbereich des Messerhalters
4 eine einstellbare Exzenterauflage 6 vorgesehen, und gegen diese Exzenterauflage
6 wird der Messerhalter 4 mittels eines hebelförmigen, unter Federvorspannung stehenden
Niederhalteorgans 7 gedrückt. In Horizontalrichtung ist eine Relativverschiebung
des Messerhalters 4 bezüglich des Niederhalteorgans und damit auch bezüglich der
Exzenterauflage 6 möglich.
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Dabei ändert sich dann die Berührungsstelle 19 zwischen dem verjüngt
ausgebildeten Ende 17 des Messerhalters und dem Hebelende 18.
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Der allgemein mit dem Bezugszeichen 4 gekennzeichnete Messerhalter
besteht aus einem eine Aufnahme für eine Schneidklinge 8 aufweisenden Basisteil
9, einer gleichzeitig den Aufnahmetisch für das von der Schwarte oder Haut befreite
Fleischstück bildenden Klemmplatte 10 zum Einspannen der Schneidklinge und seitlich
angeordneten Flacharmen 11. Diese leistenförmigen Flacharme 11 stellen eine seitliche
Begrenzung des Aufnahmetisches dar und erstrecken sich über die Schneidklinge 8
hinaus bis zu den Niederhalteorganen 7. An diesen seitlichen Flacharmen 11, von
denen in der Seitenansicht nach Fig. 1 nur einer zu sehen ist, greifen an einem
Ende die bereits erwähnten Niederhaltehebel 7 sowie der Exzenter 6 zur Schnittstärkeneinstellung
als auch am gegenüberliegenden Ende stellkraftbelastete Hebel 5 an, welche im Gegensatz
zum Niederhaltehebel 7, der nur vertikale Kräfte in den Messerhalter 4 einleitet,
sowohl horizontale als auch vertikale Kraftkomponenten im Messerhalter erzeugt und
diesen in den jeweiligen Positionen entsprechend der gewählten Schnittstärke hält.
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Das Basisteil 9 des Messerhalters 4 ist an seiner der Zugwalze 2 zugewandten
Seite mit einer gekrümmten Auflage- bzw.
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Stützfläche 16 versehen, deren Krümmung der Zugwalze entspricht. Die
stellkraftbelasteten Hebel 5 drücken den Messerhalter 4 über diese gekrümmte Fläche
gegen seitliche, nicht rotierende Lagerhülsen, bzw. ab einer bestimmten Minimalstärke
der abgetrennten Schwarte gegen diese von den Zähnen der Zugwalze 2 transportierte
Schwarte. Aufgrund der Wirkung der Niederhalteorgane 7 und der vergleichsweise großen
Hebelarme zwischen dieser Stützfläche 16 und den kraftübertragenden Hebeln 5 bzw.
7 ergibt sich ein sehr gleichmäßiger Anpreßdruck,
der mit vergleichsweise
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Jeder der beiden stellkraftbelasteten Hebel 5 besitzt ein nasenförmiges
Kupplungsende 13, das in eine entsprechend geformte Ausnehmung 12 am stirnseitigen
Ende des zugehörigen Flacharms 11 eingreift. Die sich während des Anschnittvorgangs
und während des Betriebs ergebenden Hauptabstützbereiche zwischen Nase 13 und Ausnehmung
12 sind bei 14 und 15 angedeutet.
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Falls der Messerhalter 4 aus der Maschine entfernt werden soll, ist
es lediglich erforderlich, die Kupplung zwischen Messerhalter 4 und den stellkraftbelasteten
Hebeln 5 zu lösen, d.h.
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die Hebel 5 nach hinten zu schwenken, da dann der Messerhalter einseitig
hochgehoben und einfach herausgezogen werden kann. Dieses Herausziehen und auch
das später wieder erfolgende Einsetzen des Messerhalters ist deshalb ohne jegliche
Schwierigkeiten möglich, weil für die Niederhaltehebel 7 maschinenfeste Anschläge
vorgesehen sind, die diese Hebel 7 in einer Grundstellung halten, die den zur Einführung
des Messerhalterendes 17 erforderlichen Zwischenraum bezüglich des Einstellexzenters
6 sicherstellen.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung wird anhand der Fig.
2 und 3 erläutert, wobei die Fig. 2 den Messerhalter 4 in Anschnittstellung und
die Fig 3 in Betriebs stellung bei eingestellter maximaler Schnittstärke zeigt.
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Gemäß Fig. 2 befindet sich der Exzenter 6 in Maximalstellung und hebt
damit das zuführtischseitige Ende 17 des Messerhalters 4 gegen die Kraft der Niederhaltehebel
7 an. Die Beriihrungsstelle 19 zwischen Niederhaltehebel 7 und dem Ende 17 des Messerhalters
4 ist im Vergleich zu Fig. 1, in der die 0-Stellung gezeigt ist, etwas nach außen
gewandert.
Aufgrund der erfolgten einseitigen Anhebung des Messerhalters
4 befindet sich die Schneidklinge 8 in einem definierten Abstand von dem Außenumfang
der Zugwalze 2, und es ist dabei zu sehen, daß aufgrund des vergleichsweise großen
Abstandes zwischen Messerklinge 8 und Einstellexzenter 6 eine sich hinsichtlich
der Genauigkeit der möglichen Einstellpositionen vorteilhafte Übersetzung ergibt.
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Bei dieser in Fig. 2 gezeigten, der Anschnittstellung entsprechenden
Schrägstellung des Messerhalters 4 liegt die gekrümmte Stützfläche 16 des Basisteils
9 des Messerhalters 4 nur noch linienförmig im unteren Bereich 20 der gekrümmten
Fläche der gehäusefesten Stützfläche an. Der Anpreßdruck wird über die stellkraftbelasteten
Hebel 5 erzeugt, wobei in dieser Anschnittposition der Messerhalter 4 bzw. die Flacharme
11 im oberen Bereich 14 gegen die Nasen 13 der Hebel 5 drücken. Fig.3 zeigt die
Lage des Messerhalters 4 sowie der Andrück- und Führungsorgane während eines laufenden
Abschwartvorganges bei gleicher Maschineneinstellung wie im Falle der Fig. 2.
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Dabei ist zu erkennen, daß der Messerhalter 4 eine zur 0-Einstellung
parallele, jedoch geringfügig nach rechts, d. h. in Durchlaufrichtung versetzte
Lage einnimmt. Die gekrümmte Stützfläche 16 des Basisteils 9 des Messerhalters stützt
sich jetzt auf die in exakt definierter Stärke abgetrennte Schwarte 22 auf, und
die stellkraftbelasteten Hebel 5, die jetzt im unteren Bereich 15 der Ausnehmung
12 angreifen, stellen sicher, daß der Messerhalter 4 in dieser Position federnd
gehalten wird.
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Das von der Schwarte 22 befreite Fleisch 21 gelangt in üblicher Weise
auf den die Klemmplatte flir die Schneidklinge bildenden Tisch.
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Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreichbare Konstanz der
Abschwartstärke, die auch im Dünnbereich sehr genau vorgegeben werden kann, ist
eine Folge der beschriebenen beidendigen Führung und Einspannung des Messerhalters
sowie der erreichten Vergleichmäßigung des Anpreßdruckes im Zugwalzenbereich, wobei
bezüglich der praktischen Realisierung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und auch
ihrer späteren Handhabung von Vorteil ist, daß aufgrund der vergleichsweise großen
Hebellängen zwischen Kraftangriffsstellen und Schneidklinge bzw Stützfläche mit
vergleichsweise geringen Federvorspannungen gearbeitet werden kann.
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Als Vorteil zu erwähnen ist auch, daß aufgrund des gleichmäßigen Anpreßdruckes
im Bereich der Stützfläche 16 ein besonders gleichmäßiger, sicherer und störenden
Schrägeinzug praktisch ausschließender Transport der zu entschwartenden bzw zu enthäutenden
Stücke sichergestellt wird.
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