DE3138019A1 - Unsymmetrische halo-triyzinyl-verbindungen - Google Patents
Unsymmetrische halo-triyzinyl-verbindungenInfo
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Description
a Q fr β Α
- 5 - 150-4489
Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel I,
1 2 3 1
I I ·
Hal Hal
worin
D den Rest eines metallfreien Azofarbstof£es, der 2 bis
Sulfogruppen und keine faserreaktiven Reste enthält„bedeutet.,
D' eine der Bedeutungen von D hat9 wobei D und D'
verschieden sind,
jedes R1 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C, ,Alkyl, R2 und R_ unabhängig voneinander Wasserstoff, C. .Alkyl
jedes R1 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C, ,Alkyl, R2 und R_ unabhängig voneinander Wasserstoff, C. .Alkyl
oder 2-9 3- oder 4-Hydroxy-C„ ,alkyl,
X monohydroxy- oder dihydroxysubstituiertes, geradkettiges
oder verzweigtes C, Alkylen, dessen Kette durch 1 oder 2 Heteroatome wie -O- und -NR - unterbrochen sein kann9
oder unsubstituiertes, geradkettiges oder verzweigtes
C2_1QAlkylen, und
R Wasserstoff oder C ,Alkyl,
Hai, Fluor, Chlor oder Brom, bedeuten, Gemische davon und deren Salze,
R Wasserstoff oder C ,Alkyl,
Hai, Fluor, Chlor oder Brom, bedeuten, Gemische davon und deren Salze,
Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung als Farbstoffe.
Beispiele für Reste von Monoazofarbstoffen sind solches welche
Komponenten der aromatisch-carbocyclischen oder heterocyclischen Reihe enthalten wie der Naphthalin-, Benzol-, Pyrazolon- oder
Pyridon-Reihe. Bevorzugte Farbstoffreste sind solche der Formeln Hp-N=N-Ar-, Kp-N=N-Np-, Ar-N=N-Np- und Het-N=N-Ar-, worin Np für
einen Rest der Naphthalinreihe, Ar für einen Rest der Benzolreihe
und Het für einen Rest der heterocyclischen Reihe stehen, wobei jeder Rest 2 bis 4 Sulfogruppen enthält.
\j ι υυυ ίο
150-4489
Weiter bevorzugt sind Reste der Formeln (a), Cb), (c), (d), (e),
und Cg),
(a)
N=N
(b)
N=N
(c)
SO3H SO3H
N=N
(d)
SO3H1 SO3H SO3H SO3H
—■ "7 *—
β <* β Λ ή « ο ·*
150-4489
Ce)
Cg)
SO3H SO3H
worm
R, Wasserstoff, C._,Alkyl oder C.-Alkoxy,
R^ Wasserstoff, C ,Alkyl, C ,Alkoxy oder -NHCOR,, worin
R6 für C^^Alkyl, NH^ -NHC^Alkyl oder -N(C1-4AIlCyI)2 steht,
R_ Wasserstoff oder C. ,Alkyl,
Wasserstoff oder C._,Alkyls
Wasserstoff oder Sulfo bedeuten,
für Wasserstoff, C1-,Alkyl, Carboxy, Phenyl oder Sulfo-
methylen,
für Wasserstoffs, Carboxy, SuIfO9 Sulfomethylen oder -CONH0
stehen,,wobei s wenn R-. Sulfomethylen bedeutet s R11 nicht
für Sulfo oder Sulfomethylen steht, Wasserstoff, C. 4Alkyl oder Phenyl,
1- Wasserstoff oder Sulfo bedeuten,
υ υ ιο
- 8 - 150-4489
und der Rest der Formel (e) mindestens zwei Sulfogruppen enthält, R , C ,Alkyl oder Carboxy,
R1. und R , unabhängig voneinander Wasserstoff, C ,Alkyl, Chlor
oder Brom bedeuten,
η für 1 oder 2 und m für 0 oder 1 stehen, wobei m + η mindestens 2 ist, und
ρ für 1 oder 2 steht.
X als hydroxysubstituierte Alkylenbrücke enthält bevorzugt 3 bis 6 Kohlenstoffatome; vorzugsweise ist die Alkylenbrücke
monohydroxysubstituiert: die Hydroxygruppe ist dabei nicht an ein zum N-Atom α-ständiges C-Atom gebunden. Ist die Alkylenkette
durch -0- und/oder -N- unterbrochen, so sind die Heteroatome untereinander und jedes Heteroatom von den -NR„
und -NR Gruppen sowie von den Hydroxygruppen durch mindestens zwei Kohlenstoffatome getrennt. X als unsubstituierte Alkylenbrücke
enthält bevorzugt 2-6 C-Atome, insbesondere bevorzugt 3 C-Atome.
X steht bevorzugt für X1 als geradkettiges oder verzweigtes
C__,Alkylen oder monohydroxysubstituiertes, geradkettiges oder verzweigtes C, ,Alkylen; weiter bevorzugt für X" als monohydroxysubstituiertes,
geradkettiges oder verzweigtes C„ ,Alkylen; insbesondere für X1" als -CH0-CH-CH,- oder -CH-CH9- .
f I
Un v^rl^Ufl
Hai bedeutet bevorzugt Fluor oder Chlor und besonders bevorzugt
Chlor.
Rl» R2' R3* R4' R5» R6' R7' R8' R10' R12' R14* R15 und RT6
Alkyl enthalten vorzugsweise 1 oder 2 Kohlenstoffatome.
R, und R1. als Alkoxy enthalten bevorzugt 1 oder 2 Kohlenstoff
atome und bedeuten insbesondere Methoxy.
- 9 - · 150-4489
Jedes R steht unabhängig voneinander bevorzugt für R' als
Wasserstoff, Methyl oder Aethyl; weiter bevorzugt für R" als Hasserstoff oder Methyl und insbesondere für Wasserstoff.
R_ und R„ stehen unabhängig voneinander bevorzugt für R' und
R° als Wasserstoff, Methyl, Aethyl oder Hydroxyäthyl; weiter
bevorzugt für R" und R" als Wasserstoff oder Methyl und insbesondere für Wasserstoff.
R, steht bevorzugt für R' als Wasserstoffs Methyl oder Methoxy,
R steht bevorzugt für R' als Wasserstoff, Methyl oder -NHCOR',
worin R' Methyl, Aethyl, -NH0, -NHC, „Alkyl oder -N(C1 -Alkyl)-bedeutet;
weiter bevorzugt für R" als Wasserstoff, Methyl oder -KHCOR", worin R1J Methyl, Aethyl oder -NH„ und insbesondere
Methyl oder -NH_ bedeutet.
Steht R,- für -NHCOR,> so bedeutet R, vorzugsweise Wasserstoff;
steht R für C ,Alkyl, insbesondere für Methyl, so bedeutet R; vorzugsweise Wasserstoff oder Methoxy; steht R,. für Wasserstoff,
so. bedeutet R, vorzugsweise Wasserstoff.
R_ steht bevorzugt für Wasserstoff.
R0 steht bevorzugt für R' als Wasserstoff, Methyl oder Aethyl.
ο ο
Rn steht bevorzugt für R' als Wasserstoff oder C. „Alkyl,
insbesondere für Methyl.
IL., steht bevorzugt für R' als Wasserstoffs Sulfomethylen oder
-CONH2.
R.- steht bevorzugt für R'- als Wasserstoff oder C.-Alkyl,
insbesondere für Aethyl.
R , steht für Wasserstoff, wenn R* Sulfomethylen bedeutet; und für SuIfo, wenn R' Wasserstoff oder -C0NH_ bedeutet.
R-, steht bevorzugt für Rl, als Methyl oder Carboxy,
- 10 - 150-4489
insbesondere für Carboxy.
R1. und R , stehen unabhängig voneinander bevorzugt für R*
und R', als Wasserstoff, Methyl oder Chlor.
ρ bedeutet vorzugsweise 1.
In einem Rest der Formel (a) ist die Azogruppe in 1- oder 2-Stellung
gebunden, vorzugsweise in 2-Stellung.
Ist in einem Rest der Formel (a) die Azogruppe in 2-*Stellung
gebunden und stehen η für 2 und m für 1, so sind die Sulfogruppen
in 3,6,8-, 4,6,8-, 1,5,7- oder 3,5,7-Stellung, vorzugsweise in 3,6,8- oder 4,6,8-Stellung gebunden. Befindet sich
die Azogruppe in 1-Stellung, so sind die Sulfogruppen vorzugsweise
in 2,5,7- oder 3,6,8-Stellung gebunden.
Stehen in einem Rest der Formel (a) η für 1 und m für 1, so
befindet sich die Azogruppe vorzugsweise in 2-Stellung und die Sulfogruppen sind vorzugsweise in 1,5-, 1,6— oder 4,8-Stellung
gebunden; stehen η für 2 und m für 0, so sind die Sulfogruppen vorzugsweise in 6,8-Steilung gebunden.
In einem Rest der Formel (d) ist die Azogruppe vorzugsweise in 2-Stellung gebunden mit den Sulfogruppen vorzugsweise in
1,5- oder 1 ,6-Stellung.
In einem Rest der Formeln (b), (c) und (d) befinden sich die
Sulfogruppen im Hydroxynaphthylrest bevorzugt in den Stellungen 3 und 6.
In einem Rest der Formel (g) ist die Azogruppe vorzugsweise in 2-Stellung gebunden mit der Sulfogruppe in Stellung 1.
In einem Rest der Formel (c) befindet sich bevorzugt einer
der Reste R„, Rq und SuIfο in 2-Stellung; insbesondere befindet
sich die Sulfogruppe in 2-Stellung.
_ -J1 _ 150-4489
Vorzugsweise bedeutet nur einer der Reste D und D1 einen
heterocyclischen Rest.
Bevorzugt sind Verbindungen der Formel I5 worin
(i) D für einen Rest der Formel (a) steht, worin m 1 und η 1 oder 2 oder m 0 und η 2, R Wasserstoff, R5 -NHCOR, bedeuten,
Hai für Chlor steht, R„ und R für R' und R' stehen und D' für
einen Rest der Formel (a) steht, worin m 1 und η 1 oder 2 bedeuten, R, für R' und R5 für R' in anderer Bedeutung als -NHCOR, und
X für X', vorzugsweise für X" steht;
(ii) D für einen Rest der Formel (a) steht, worin m 1 und η 2,
R, Wasserstoff und Rc -NHCOR, bedeuten, R„ und R0 für R' und
4 5 6 2 -> λ
Rl stehen. Hai für Chlor, X für X1, vorzugsweise für X" stehen
und D' einen Rest der Formel (a) bedeutet, worin m für 1 und η
für 1, R, für R' und R für R' stehen;
(iii) D für einen Rest der Formel (a) steht, worin m 1 und η 2,
R, Rl und R1. R' bedeuten, Hai für Chlor, X für X', vorzugsweise
für X", R„ und R für R' und R' stehen und d' einen Rest der
Formel (b) oder (c) bedeutet, worin R7 für Wasserstoff und R„
für Rq stehen;
ο
ο
(iv) D für einen Rest der Formel (a) steht, worin m 1, n. 1
oder 2 oder m 0 und η 2, R R' und R5 R' bedeuten, Hai für
Chlor, R2 und R für R2 und R3, X für X',vorzugsweise für X" stehen
und D' einen Rest der Formel (b) oder (c) bedeutet, worin R7
für Wasserstoff und RQ für R' stehen;
O O
(v) D einen Rest der Formel (d) bedeutet, R2 und R3 für R' und
R3 , X für X1, vorzugsweise für X", Hai für Chlor stehen und D'
einen Rest der Formel (a) bedeutet, worin η für T und m für 1 oder
η für 2 und m für 0 stehen, wovon die 2. Variante bevorzugt ist,
R, Wasserstoff und R5 -NHCOR, bedeuten;
(vi) D einen Rest der Formel (e) bedeutet, worin Rn für Rln,
- 12 - 150-4489
R für Rj und R- für Rj, Hal für Chlor, R und R„ für R'
und R' X für X1, vorzugsweise für-X" stehen und D1 einen Rest
der Formel (b) oder (c) bedeutet, worin R7 für Wasserstoff und
R0 für R' stehen;
O O
(vii) D einen Rest der Formel (f) bedeutet, worin R., für Rl/,
R.c für Rj r>
R1 £ für Rj, und ρ für 1 stehen, R„ und R_ für Rl
R', X für X1, vorzugsweise für X", Hai für Chlor stehen und D'
einen Rest der Formel (b) oder (c) bedeutet, worin R7 für
Wasserstoff und R0 für R' stehen; ö ο
(viii) D einen Rest der Formel (g) bedeutet, R„ und R_ für R'
und R', Hai für Chlor, X für X1 stehen und D1 einen Rest der
Formel (c) bedeutet, worin R0 für R0 steht;
O O
(ix) solche von (1) bis (viii), worin X für X"1 steht;
(x) solche von (i) bis (ix), worin R , R„ und R, Wasserstoff
bedeuten.
Die Beschaffenheit des Kations der Sulfogruppen stellt keinen kritischen Faktor dar, sondern es kann sich um ein beliebiges,
in der Chemie der Reaktivfarbstoffe übliches, nicht chromophores,
Kation handeln, beispielsweise ein Alkalimetallion oder unsubstituiertes oder substituiertes Ammoniumion wie Natrium,
Lithium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylammonium, Triäthylammonium und Mono-, Di- und Triäthanolammonium.
Die Verbindungen der Formel I werden erfindungsgemäss hergestellt,
indem man eine Verbindung der Formel II
Hai
II
γ1
Hai
- 13 - 150-4489
mit einer Verbindung der Formel III
Hal
worin F. für D* und F für
D oder
F für D und F für D' stehen,
kondensiert.
kondensiert.
Die Umsetzung erfolgt nach an sich bekannten Methoden. Vorzugsweise
wird die Reaktion unter neutralen bis alkalischen Bedingungen in Gegenwart eines säurebindenden Mittels bei
Temperaturen von 30 bis 600C durchgeführt.
Die Verbindungen der Formeln II und III können analog zu an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. In bevorzugter
Weise erhält man Verbindungen der Formel III, indem man die
Verbindung F^NHR. mit 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin kondensiert,
gegebenenfalls in Gegenwart eines säurebindenden Mittels bei Temperaturen von 0 bis 5°C in schwach saurem Reaktionsmedium
z.B. bei pH 4 bis 6.5, und anschliessend mit der Verbindung
HNR9-X-NR5H kondensiert. Der zweite Kondensationsschritt
erfolgt zweckmässig bei Raumtemperatur bis 500C in neutralem
Reaktionsmedium und vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels.
Die Verbindungen der Formel I und Gemische davon stellen
Reaktivfarbstoffe dar; sie eignen sich zum Färben und Bedrucken hydroxygruppen- und stickstoffhaltiger organischer Substrate.
Als bevorzugte Substrate sind Leder und Textilmaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden, wie Wolle, Seide
- 14 - 150-4489
oder Nylon, und insbesondere aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, wie Baumwolle, Viskose oder Zellwolle bestehen oder
diese enthalten.
Die Farbstoffe können nach allen für Reaktivfarbstoffe gebräuchlichen
Färbemethoden verwendet werden, vorzugsweise im Ausziehfärbeverfahren. Farbstoffe der Formel I, die ein labiles
Chloratom enthalten, werden dabei vorzugsweise bei Temperaturen ' zwischen 80 und 1000C gefärbt; solche die ein labiles Fluoratom
enthalten, sind Kaltfärber und werden demzufolge vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 20 und 40&C gefärbt. Die Fixierung
mit Alkali erfolgt in an sich bekannter Weise bei 80-100°C.
Die Farbstoffe der Formel I sind sehr ausgiebig, ausserdem sind
sie wenig salzempfindlich. Die erhaltenen Färbungen zeigen gute Nassechtheiten wie Wasch-, Wasser- oder Schweissechtheit.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile; die Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
191.5 Teile·2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure werden in
500 Teilen Wasser suspendiert. Nach Zugabe von 125 Teilen Salzsäure
(30 %ig) wird mit Eis auf 0-6° gekühlt und dann mit 125 Teilen 4N Natriumnitratlösung innert 45 Minuten diazotiert. Es
wird eine Stunde nachgerührt; sodann wird überschüssiges Nitrit mit Aminosulfonsäure zerstört.
75.5 Teile i-Amino-3-ureidobenzol gelöst in 250 Teilen Wasser
unter Zusatz von 50 Teilen 30 %iger Salzsäure werden mit Eis auf unter 5° gekühlt. Zu dieser Lösung lässt man die oben
hergestellte Diazosuspension langsam zufliessen unter gleichzeitiger portionenweiser Zugabe von 100 Teilen Natriumacetat
(krist.). Die Lösung wird über Nacht gerührt, dann mit wenig
- 15 - 150-4489
20 %iger Sodalösung auf pH 4.5 eingestellt und mit ca. Ϊ0 Vol. %
Natriumchlorid ausgesalzen. Der ausgefallene Farbstoff wird abfiltriert.
Zu der auf pH 5 bis 5.5 eingestellten Lösung des obigen Farbstoffes
in 800 Teilen Wasser werden bei ca. 2° 50 Teile Cyanurchlorid gegeben; dann wird bei max. 5° gerührt. Anschliessend
werden nochmals 42 Teile Cyanurchlorid zugesetzts
dabei wird der pH durch Zufügen von Natriumcarbonatlosung auf 5.5 eingestellt. Nach beendeter Kondensation wird die Reaktionslösung mit Aktivkohle versetzt und klarfiltriert.
Zu der so erhaltenen Farbstofflösung werden 37 Teile 1,3-Diaminopropanol-2
in 600 Teilen Wasser gegeben und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Anschliessend wird auf pH 7 eingestellt
und ca. 6 Stunden bei 30 bis 40° gerührt. Das Produkt wird mit Natriumchlorid ausgesalzen und abfiltriert.
Unterdessen werden 285 Teile 8-Amino-1-hydroxy-2-(2'-sulfophenylazo)naphthalin-3,6-trisulfosäure
als Natriumsalz gelöst in 800 Teilen Wasser mit 92 Teilen Cyanurchlorid bei 0 bis 5°
kondensiert, der pH des Reaktionsgemisches wird durch Zusatz von Natriumcarbonatlosung auf 4.0 bis 4,5 eingestellt.
Vorstehend hergestelltes Reaktionsprodukt wird mit dem 1,3-Diaminopropanol-2
enthaltenden Kondensationsprodukt (hergestellt wie weiter oben beschrieben) versetzt; es wird über Nacht bei
Raumtemperatur gerührt anschliessend wird noch 6 Stunden bei einer Temperatur von 40 bis 50° und bei pH 7 gerührt. Nach
Aussalzen mit Natriumchlorid, Abfiltrieren und Trocknen unter Vakuum bei ca. 80° wird der Farbstoff entsprechend der
Formel
- 16 -
150-4489
NHCH.
HO-CH
HN-CH-,
erhalten, der natürliche und regenerierte Cellulose in scharlachroten Tönen färbt.
6.9 Teile Dichlortriazin-Monoazofarbstoff (hergestellt durch
saure Kupplung von diazotierter 2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure mit m-Aminophenylharnstoff und anschliessender
Kondensation mit Cyanurchlorid) werden in 70 Teilen Wassergelöst, neutral gestellt und bei Raumtemperatur mit einer
Lösung bestehend aus 0.8 Teilen 1,2-Diaminopropan in 8 Teilen
Wasser und 2 Teilen Salzsäure (30 %ig) versetzt. Man lässt
5 Stunden lang bei 25 bis 35° und einem pH von 7-8 reagieren; dieser pH wird während der Reaktion durch Zusatz von ca. 1
Teil Soda (calc.) gelöst in wenig Wasser aufrechterhalten.
Nach beendeter Reaktion wird der ausgefallene Aminoazofarbstoff
filtriert, um Nebenprodukte zu entfernen. Der
resultierende Presskuchen wird bei Raumtemperatur in 70 Teile Wasser eingerührt und anschliessend mit einer wässrigen Lösung
von ca. 70 Vol. Teilen enthaltend 5 Teile des wie folgt hergestellten Farbstoffes vereinigt:
150-4489
h Teile des Farbstoffes hergestellt durch saure Kupplung von
diazotierter 2-Aminonaphthalin-4s8-disulfonsäure mit 2-Amino—
l-methoxy-4-methylbenzol werden in 50 Teilen Wasser gelöst,
neutral gestellt und unter starkem Rühren mit 1.8 Teilen Cyanurchlorid versetzt. Die Umsetzung erfolgt bei 20 - 25°s
der pH wird durch Zugabe von wässriger Sodalösung bei etwa 5 gehalten. Nach beendeter Reaktion werden feste und farblose
Verunreinigungen durch Filtration abgetrennt, wodurch die erhaltene Lösung für die Weiterverarbeitung bereitgestellt ist.
Die Verknüpfung der beiden Monoazofarbstoffe wird innert 5 Stunden bei 20 bis 30° durchgeführt, der pH wird dabei durch
kontinuierliche Zugabe von Natriumhydroxidlösung bei 11 i1„5
gehalten. Nach Beendigung der Reaktion wird der Disazofärbstoff bei neutralem pH mit Natriumchlorid ausgesalzen und
filtriert. Nach dem Trocknen und Mahlen wird ein oranges Pulver erhalten, das Baumwolle und regenerierte Cellulose in
lebhaften goldgelben Tönen färbt. Der Farbstoff als freie Säure entspricht der Formel
SO3H
SO3H
Analog den Beispielen 1 und 2 können weitere Verbindungen der Formel I hergestellt werden, für welche in der nachfolgenden
Tabelle die Variablen angegeben sind. Die Farbstoffe liegen als Natriumsalze vor, sie können jedoch auch durch übliche Massnahmen
in andere Salzform überführt und isoliert werden. In den Tabellenbeispielen 3 bis 19 bedeutet R_
und R„ Wasserstoff;
in den Beispielen 20 bis 52 bedeutet Hai Chlor.
Beispiel Nr.
D-NR
do.
Hal
Cl
do.
do.
do.
do.
do.
OCH
H-S
SO3H ^°
-Nil OH
οκ)Γ^·~<ο
SO3H
SO3H
OH
do.
do.
do.
do.
do.
Farbton auf Cellulose
- goldgelb
do.
Scharlach
do.
do.
dp.
do. do
do.
Hal
Cl
do.
F
do.
do.
do.
do.
do.
-NH OH
Farbton auf Cellulose
Scharlach
do» do.
do.
do.
-NH OH
OH
do.
do.
-CH0CH0CHCH0CH0-
OH
CH2OH
-CH-CH —
-CH-CH —
-CH2CHCH2-OH
goldgelb
do.
do. _^ να
do.
do.
XU ft
do.
Scharlach
4.Π t *
■.·3· >
JL - CD
GO CX)
\O
D-NR,
Hal
Cl
D1 - NR,
NH-
SO3H
-NH-
H„NC
KOOC.
NH-
Cl
Cl
Cl
SO .,H
N=N <v<^>;-NH-
NHCONH,,
Farbton auf Cellulose
-CH2QICH2- Scharlach
OH
SO3H 50V*
do.
do.
do.
do.
do.
do.
Beispiel Nr.
D - NR„ -
Dg -
do.
do. do.
33H
do ο do.
do»
-N-X-N-
. 9 S
*2 *3
-NH-CH-CH2-NH-
do.
Farbton auf Cellulose
goldqelb
do.
do.
-NHCH2CH2NH- | do. | ~* | OS I β 9 * e. νά |
Ul | Ί w a β *■ β S 9 ♦ |
||
-N-CH-CTL-NH- t · Z. ί |
do. |
O
I £*· |
1 * β |
CH9CH-OH | ►P. CO |
* ft ft " « O |
|
VO | O ■ * | ||
A β | |||
-> ι ♦ | |||
-NH-CH2-CH-CH2NH- | do. | B > *. ·»" CaJ 9 |
|
OH | O * Tr ; : : ω |
||
1 " - OO | |||
CD | |||
Beispiel Nr.
D -
do.
do.
do.
do.
D1 -
NH-
-N-X-N-
Farbton auf Cellulose
-NiI-CH2-CH-CH2-NH- Scharlach
OH
do. do. do.
do.
do.
do.
do»
do.
NJ |
■
a |
• * · * * |
* | C |
I | « | » -j | _, | |
Λ 1 » (J | * * | C | ||
m | • 4 ■ | (t f t | 0 | |
β | C | C | ||
« « e * | * * * | |||
m
■ |
C | |||
C | ||||
Cn | ||||
O | ||||
I | ||||
*» | 4 | |||
OO
vo |
||||
Beispiel D-NR1-
Nr. '
do.
do.
do.
do.
D· -
-N-X-N-
R2
Farbton auf
Cellulose
Cellulose
Scharlach
3-NH-
-NH-CH -CH-CH--NH- rotstichig-
do.
do.
do.
do.
do.
do,
U)
co
♦ : I
Beispiel Nr. |
38 | D | SO3H | - NR | do. |
(OjO) | |||||
• 37 ι | >3H SO3 | ||||
SC | H |
39
40
■=N-
do.
do.
CH-
do.
D1 - NR,-
-N-X-N-
Farbton auf Cellulose
-NH-CH0-CH-CH0-NH- rotstichig-2
ι ί gelb OH
do.
do.
do.
do.
do.
do.
(io. ι to
Λ. I
do.
blaurot _,
4
•
VD
do.
■ · c
D-NR-
D1 -
- NR? - χ - NR - Farbton auf
3 Cellulose
N=N-
-NTI-CH-CH -N-
4 2. ,
blaurot
CH2CH2OH
do.
do.
do.
-NH-CH2CH-NH-
do. do.
-NH-CH2CH2CH2NH-
-NH-CH-CHn-NH-
-NH-CH-CHn-NH-
do.
do.
K)
do.
do»
do.
do.
-N-CH-CH0CH0-NH-
I έ 4. 2,
-NH-CH2CH2N-
2CH2
CH2CH2OH
do.
do.
do.
cn
do.
co
VO
CO GO CD CO
D1 -
OH NH-
N=N-
NR0 - X - NR, - Farbton auf ^ 3 Cellulose
b].aurot
CH2CH2OH
do
QH
N=N.
SO3H SO3E
do.
do.
do.
do.
-NH-CH2CH2-NH-
do.
- 27 - Case 150-4489
Applikationsmöglichkeiten der erfindungsgemässen Reaktivfarbstoffe
werden in der folgenden-Vorschrift illustriert.
1 Teil des Farbstoffes aus Beispiel 1 wird in 300 Teilen Wasser gelöst. 10 Teile Baumwolle werden dem Färbebad zugegeben und
die Temperatur wird innerhalb von 10 Minuten auf 80° gestellt. 30 Minuten nach der Zugabe von 15 Teilen Glaubersalz werden
dem Färbebad 3 Teile Natriumcarbonat zugesetzt.
Man lässt während 1 Stunde bei 80° weiterfärben. Anschliessend wird das gefärbte Material zuerst kalt, dann heiss gespült.
Die Färbung wird kochend während 20 Minuten in 500 Teilen Wasser und 0,5 Teilen Natriumalkylsulfonat geseift. Nach dem
Spülen erhält man eine scharlachrote Färbung von guten Licht-Nass- und Chlorechtheiten.
Claims (9)
1. Verbindungen der Formel I,
Hai Hai
worin
D den Rest eines metallfreien Azofarb^stoffes, der 2 bis 4
Sulfogruppen und keine faserreaktiven Reste enthält,bedeutet,
D! eine der Bedeutungen von D hat, wobei D und D'
verschieden sind, ψ.
jedes R unabhängig voneinander Wasserstoff oder C ,Alkyl, ί
R2 und R3 unabhängig voneinander Wasserstoff, C. ,Alkyl .§
oder 2-, 3- oder 4-Hydroxy-C2 .alkyl,
X monohydroxy- oder dihydroxysubstxtuiertes, geradkettiges oder verzweigtes C- nAlkylens dessen Kette durch 1 oder 2 Heteroatome wie -0- und -NR - unterbrochen sein kann, oder unsubstituiertes, geradkettiges oder verzweigtes
X monohydroxy- oder dihydroxysubstxtuiertes, geradkettiges oder verzweigtes C- nAlkylens dessen Kette durch 1 oder 2 Heteroatome wie -0- und -NR - unterbrochen sein kann, oder unsubstituiertes, geradkettiges oder verzweigtes
C„_1QÄlkylen, und
R Wasserstoff oder C ,Alkyl,
Hal, Fluor, Chlor oder Brom, bedeuten,
Gemische duvon und deren Salze.
R Wasserstoff oder C ,Alkyl,
Hal, Fluor, Chlor oder Brom, bedeuten,
Gemische duvon und deren Salze.
2. Verbindungen der Formel I, gemäss Patentanspruch 1,
I W \S \S I V
150-4489
worin X monohydroxysubstituiertes, geradkettiges oder verzweigtes
C3_6Alkylen oder geradkettiges oder verzweigtes C2_,Alkylen bedeutet.
3. Verbindungen der Formel I gemäss Patentanspruch 1 oder 2, worin D und D1 unabhängig voneinander für einen Rest der Formeln
(a), (b), (c), (d), (e), (f) oder (g)
(a)
OH
N=N
(b)
HO3S
"8
N=N
ic)
N=N
(d)
150-4489
Cg)
stehen.
4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I gemäss
Patentanspruch 1 oder Gemischen davon, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II
Hal
II
Hai
mit einer Verbindung der Formel III
- 4 - 150-4489
Hal
worin entweder F für D' und
F für D F1 für D
F für D1 stehen.
oder F1 für D und kondensiert.
5. Verwendung der Verbindungen der Formel I oder Gemischen davon gemäss Patentanspruch 1 zum Färben oder Bedrucken von
Textilmaterialren, die aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden oder natürlicher oder regenerierter Cellulose bestehen
oder diese enthalten.
6. Verwendung der Verbindungen der Formel I oder Gemischen davon gemäss Patentanspruch 1 zum Färben von Leder.
7. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Texti!materialien, die
aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden oder aus natürlicher oder regenerierter Cellulose bestehen oder diese enthalten, dadurch
gekennzeichnet, dass man mit einer Verbindung der Formel I oder einem Gemisch davon gemäss Patentanspruch 1 färbt oder bedruckt.
8. Verfahren zum Färben von Leder, dadurch gekennzeichnet, dass man
mit einer Verbindung der Formel I oder einem Gemisch davon gemäss Patentanspruch 1 färbt.
9. Die gemäss Patentanspruch 7 oder 8 gefärbten oder bedruckten Materialien.
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Non-Patent Citations (1)
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Zusätzlich sind zur Einsicht für jedermann bereitzuhalten: Versuchsbericht mit Erläuterung der Färbetafel, eingegangen am 13.05.87 |
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