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Die Inbetriebnahme der Hydropumpe wird dabei automatisch durch die
Ventilvorrichtung nur dann veranlaßt, wenn zur Niveauerhaltung eine Zuführung von
Drucköl in den Ölraum der Federelemente
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erforderlich ist.
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Die Erfindung bietet schließlich den wesentlichen Vorteil, daß der
Energiehaushalt der Brennkraftmaschine zum Betrieb der Hydropumpe praktisch nicht
belastet wird, weil hierzu die Energie des durch die Zahnrad-Olpumpe der Brennkraftmaschine
ab einer bestimmten Drehzahl obligatorisch gelieferten Überschusses an Motoröl genutzt
werden kann.
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Zwar ist aus der als Stand der Technik geltenden, nicht vorveröffentlichten
DE-OS 3033421 eine vom Druckölkreislauf der Brennkraftmaschine angetriebene Luftpumpe
bekannt, doch ist diese mit dem Gegenstand der Erfindung nicht von gleicher Gattung.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hydropumpe über die
Ventilvorrichtung auch willkürlich ein- und ausschaltbar, wozu die Ventilvorrichtung
beispielsweise vom Führerhaus des betreffenden Kraftfahrzeuges und/oder vom Bereich
des Fahrzeughecks aus ansteuerbar sein kann.
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Die Erfindung ermöglicht die Verwendung aller bekannten Arten von
Hydropumpen, beispielsweise Zahnrad- oder Membranpumpen. Mit besonderem Vorteil
eignet sich eine Hydropumpe, die in einem Hydrozylinder einen einfach wirkenden,
gegen eine Rückstellfeder verschiebbaren Pumpkolben besitzt.
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Um mit Hilfe eines solchen Hydrozylinders auch bei verhältnismäßig
kleiner Motordrehzahl und bei entsprechend geringem Druck des Motoröls ausreichende
Pumpleistung zu erzielen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
den Pumpkolben als Teil eines Differentialkolbens auszubilden. Die größere Kolbenfläche
kann dann mit von der Ölpumpe der Brennkraftmaschine geliefertem Drucköl beaufschlagt
werden, während die kleinere Kolbenfläche am freien Stirnende eines den Pumpkolben
bildenden Kolbenschaftes vorgesehen sein kann, der in einen einerseits über ein
Rückschlagventil an den Vorratsbehälter angeschlossenen und andererseits durch die
Ventilvorrichtung über ein weiteres Rückschlagventil mit dem Olraum der hydro-pneumatischen
Federelemente verbindbaren Verdrängungsraum eintaucht.
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Durch die Ausstattung des Hydrozylinders mit einem Differentialkolben
läßt sich eine entsprechend günstige Druckübersetzung erzielen.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung, ergeben sich aus
den Ansprüchen. In der nachfolgenden Beschreibung ist ein in der Zeichnung dargestelltes
Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine
schematische Darstellung einer mit dem erfindungsgemäßen Hydrozylinder ausgestatteten
hydro-pneumatischen Federungsanlage für ein Kraftfahrzeug, F i g. 2 einen Längsschnitt
durch den Hydrozylinder, F i g. 3 einen Teillängsschnitt eines Hydrozylinders zur
Veranschaulichung einer Konstruktionsvariante des dem Überströmventil zugeordneten
Betätigungsstößels.
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In F i g. list eine Radaufhängung beispielsweise an einer Hinterachse
eines Kraftfahrzeuges dargestellt, wobei 10 und 12 an einen Aufbau 14 angelenkte
Querlenker bezeichnen, an welchen jeweils ein Fahrzeugrad gelagert ist. 20 und 22
bezeichnen beispielsweise durch Schraubenfedern gebildete Tragfedern, die einerseits
auf einem der Querlenker aufruhen und andererseits den Aufbau 14 abstützen.
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Jede Tragfeder ist ein teiltragendes Dämpfungsbein 24 bzw. 26 zugeordnet.
Deren Zylinderrohr 28 ist an einem der Querlenker und ihre Kolbenstange 30 am
Aufbau
angelenkt. Diese Dämpferbeine bilden Hydrozylinder, deren Zylinderkammer ihres einseitig
beaufschlagbaren Kolbens an einer für beide Dämpferbeine gemeinsamen Versorgungsleitung
32 angeschlossen ist, wobei in dieser Versorgungsleitung je Dämpferbein ein bekanntes
hydro-pneumatisches Federelement 34 bzw.
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36 zwischengeschaltet ist.
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Die Versorgungsleitung ist an einem der Dreistellungs-Dreiwege-Magnetventil
ausgebildete Ventilvorrichtung 38 angeschlossen, die einerseits an eine Zuführleitung
40 angeschlossen ist und von der andererseits eine Rücklaufleitung 42 wegführt,
die mit einem Vorratsbehälter 44 in Verbindung steht, in welchem über die Zuführleitung
40 und die Versorgungsleitung 32 den Zylinderkammern der Dämpferbeine und den Räumen
der Federelemente zuzuführendes Hydrauliköl enthalten ist.
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In der vom Vorratsbehälter 44 wegführenden Zuführleitung 40 ist eine
Pumpe zwischengeschaltet, die vorzugsweise durch eine Hydropumpe 46 mit einem als
Druckübersetzer ausgelegten Hydrozylinder gebildet ist. Dessen Konstruktion und
Arbeitsweise wird anhand der F i g. 2 weiter unten im einzelnen beschrieben.
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Die Hydropumpe ist an eine von einem Druckölkreislauf 48 einer das
Fahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine SO abgezweigten Druckleitung 52 angeschlossen.
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Der Öldruck wird erzeugt durch eine Zahnradpumpe 54, die sich im Ölsumpf
56 der Brennkraftmaschine befindet.
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Das dem als Pumpe arbeitenden Hydrozylinder über die Druckleitung
52 zugeführte Drucköl gelangt über eine Rücklaufleitung S8 wieder zum Ölsumpf 56.
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Die Ventilvorrichtung 38 erhält ihre Steuerimpulse von einer zentralen
Regelungselektronik 60 des Kraftfahrzeuges. Diese wird hierzu von einem beispielsweise
elektronischen Niveaufühler 62 angesteuert, der über eine elektrische Verbindungsleitung
64 mit der Regelungselektronik 60 verbunden ist.
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Der Niveaufühler ist zwischen Aufbau und Fahrzeugachse plaziert,
wobei er am Aufbau befestigt ist und ein Fühlglied 66 besitzt, das an einem Obertragungsbügel
68 angelenkt ist, welcher seinerseits mit abgewinkelten Schenkeln 68' und 68" an
jeweils einem der beiden Querlenker 10 und 12 angelenkt ist.
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Die zentrale Regelungselektronik steht außerdem noch über eine elektrische
Verbindungsleitung 70 mit einer an der Brennkraftmaschine vorgesehenen Drehzahlmeßvorrichtung
72 in Verbindung, wobei beispielsweise eine Transistorzündung eine Komponente dieser
Vorrichtung bilden kann.
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Die Hydropumpe 46 ist, wie vorstehend erläutert, lediglich über die
beiden Leitungen 52 und 58 am Druckölkreislauf der Brennkraftmaschine angeschlossen.
Er kann somit an einer beliebigen Stelle im Kraftfahrzeug untergebracht sein.
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Solang der Aufbau des Kraftfahrzeuges sein Niveau beibehält, verbleibt
die Ventilvorrichtung 38 in ihrer gezeigten Schließstellung. In diesem Falle steht
zwar am Hydrozylinder der Hydropumpe 46 über die Druckleitung 52 Drucköl an, es
kann jedoch keine Pumparbeit geleistet werden.
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Sinkt der Fahrzeugaufbau unter Last in Richtung der einen oder anderen
Fahrzeugseite oder auch gleichmä-Big ein, wird die sich vollziehende Niveauänderung
über den Niveaufühler 62 der zentralen Regelungselektronik 60 gemeldet, die daraufhin
die Ventilvorrichtung 38 aus ihrer Schließstellung in eine Vorlaufstellung steuert.
so daß die Zuführleitung 40 mit der Versorgungsleitung 32
verbunden
wird. Dadurch kann das bis zu diesem Zeitpunkt in der Druckleitung 52 angestandene
Drucköl die Hydropumpe 46 in Bewegung setzen, so daß dem Federungssystem aus dem
Vorratsbehälter 44 abgezogenes Hydrauliköl zugepumpt und die Kolbenstange des einen
oder auch beider Dämpferbeine 24 und 26 weiter herausgedrückt wird, bis der Aufbau
sein ursprüngliches Niveau wieder erreicht hat und über den Niveaufühler 62 und
die Regelungselektronik 60 die Ventilvorrichtung 38 wieder in ihre Schließstellung
zurückgesteuert wird.
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im Gegensatz hierzu veranlaßt der Niveaufühler 62 über die Regelungselektronik
60 bei Entlastung des Aufbaus 14, daß die Ventilvorrichtung 38 in ihre weitere Schaltstellung
gesteuert wird, in welcher die Versorgungsleitung 32 mit der Rücklaufleitung 42
verbunden und dadurch die Voraussetzung dafür geschaffen wird, daß im System der
hydro-pneumatischen Federung vorhandenes überschüssiges Hydrauliköl in den Vorratsbehälter
44 solange zurückfließen kann, bis der Höhenabstand zwischen dem Fahrzeugaufbau
und der Fahneugachse seinen Sollwert wieder erreicht hat.
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Danach kehrt die Ventilvorrichtung 38 in ihre Schließstellung zurück.
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Der zur Betätigung der Hydropumpe 46 erforderliche Betriebsöldruck
in der Druckleitung 52 wird üblicherweise nur dann erreicht werden, wenn die Brennkraftmaschine
eine Mindestanzahl von Umdrehungen hat.
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Die Information über die für einen Niveauregelungsvorgang zur Betätigung
der Hydropumpe 46 notwendige minimale Motordrehzahl wird beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
von der Drehzahlmeßvorrichtung 72, L B. der Transistorzündung, an die Regelungselektronik
60 geliefert Letztere verarbeitet ferner sämtliche vom Niveaufühler 62 kommenden
Signale und elemeniert daraus diejenigen, welche durch Achsbewegungen infolge von
Bodenunebenheiten, Brems- und Beschleunigungsvorgängen entstehen und zu unnötigen
Niveauregelungsvorgängen führen würden.
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Die Hydropumpe 46 weist folgende konstruktive Merkmale auf.
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Sie besitzt ein Gehäuse. 74 mit vorzugsweise zylindrischer Umgangsform,
welches in Achsrichtung eine zylindrische Bohrung 76 enthalt Es ist gemäß Fig.2
unten durch einen relativ dicken Boden 78 verschlossen.
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Im Bereich seines oberen Endes ist das Gehäuse mittels eines Verschlußdeckels
80 unter Verwendung einer Ringdichtung 82 druck- und flüssigkeitsdicht verschlossen,
wobei der Verschlußdeckel durch einen Sprengring 84 gegen Herauslösen gesichert
ist.
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Zwischen Boden 78 und Verschlußdeckel so befindet sich im Gehäuse
ein in dessen Bohrung 76 axial verschiebbarer, als Ganzes mit 86 bezeichneter Differentialkolben.
Dieser ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel in einen Arbeitskolben 88 und einem
Pumpkolben 90 unterteilt Der Arbeitskolben 88 besitzt eine scheibenförmige Kolbenstirnwand
92. von der sich in beiden Achsrichtungen jeweils ein Führungskragen 94 bzw. 96
wegerstreckt, die mit ihrer Außenmantelfläche in der Bohrung 76 geführt sind. Der
Pumpkolben 90 ist gemäß Fig.2 unterhalb der Kolbenstirnwand 92, zu dieser koaxial
angeordnet und in einem Führungsstutzen 98 des Bodens 78 verschiebbar geführt. Durch
eine auf dem Führungsstutzen aufgebrachte, sich einerseits am Boden 78 und andererseits
an einer auf den Pumpkolben
aufgeschobenen Flanschbuchse 100 abstützende, als Druckfeder
ausgebildete Rückstellfeder 102 wird der Pumpkolben ständig mit der Unterseite der
Kolbenstirnwand 92 in Berührung gehalten. Die Flanschbuchse 100 ist zu diesem Zweck
mit Hilfe eines Sprengringes 104 gegen ein Herunterschieben vom Pumpkolben 90 gesichert.
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Koaxial zur Bohrung 76 ist im Boden 78 ein Verdrängungsraum 106 vorgesehen,
in welchen der Pumpkolben mit seinem freien, eine kleinere Kolbenfläche 108 des
Differentialkolbens 86 aufweisenden Stirnende hineinragt. Die obere Stirnfläche
110 der Kolbenstirnwand 92 bildet zusammen mit der ringförmigen Stirnfläche 112
des Führungskragens 94 die größere beaufschlagte Kolbenfläche des Differentialkolbens
86.
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Mit 114 ist ein in den Verdrängungsraum 106 einmündender Anschlußkanal
zum Anschließen der zum Vorratsbehälter 44 wegführenden Zuführleitung 40 bezeichnet,
wozu ein Anschlußnippel 116 dient. 118 bezeichnet ein Rückschlagventil, das einen
Austritt von über den Anschlußkanal 114 in den Verdrängungsraum 106 eingeströmten
Hydrauliköls in die entgegengesetzte Richtung verhindert. 120 bezeichnet einen Weiteren,
in den Verdrängungsraum 106 einmündenden AnschluB-kanal, in welchen ein Anschlußnippel
1fl zum Anschließen der Zuführleitung 40 eingeschraubt ist. 124 bezeichnet ein weiteres
Rückschlagventil, das einen Rücklauf von aus dem Verdrängungsraum hinausgepumpten
Hydrauliköl in diesen verhindern soll.
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Der Verschlußdeckel 80 ist in seinem Zentrum von einer Ventilöffnung
126 durchdrungen, die in einen Zylinderarbeitsraum 128 einmündet, Koaxial zu dieser
Ventilöffnung ist am Verschlußdeckel ein Anschlutstutzen 130 zum Anschließen der
Druckleitung 52 angeordnet.
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Im Anschlußstutzen ist ein der Ventilöffnung 126 zugeordnetes kugelförmiges
Ventilglied 132 eines Ventils 133 beweglich angeordnet, das von einer Druckfeder
134 beaufschlagt ist, welche versucht, das Ventilglied in seiner die Ventilöffnung
126 verschließenden Schließstellung zu halten.
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Dem Ventilglied ist im Zylinderarbeitsraum 128, koaxial zur Ventilöffnung
126, ein als Betätigungsstößel ausgebildetes Steuerorgan 136 zugeordnet, welches
mit seinem gemäß F i g. 2 unten verdickten Schaftendstück in einem im Zentrum der
Kolbenstirnwand fest angeordneten Führungsgehäuse 138 gegen die Wirkung einer Druckfeder
140 axial verschiebbar geführt ist und dabei in seiner untersten Verschiebeendstellung
in seiner unteren Stirnfläche 142 an einen vertieft liegenden Wandteil der Kolbenstirnwand
92 anlegbar ist. F i g. 2 verdeutlicht, daß der Betätigungsstößel in der oberen
Ausgangsstellung des Arbeitskolbens 88 das Ventilglied 132 in seiner Offenstellung
hält.
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Unterhalb der Kolbenstirnwand 92 befindet sich ein weiterer, mit
144 bezeichneter Zylinderraum, der über einen Anschlußstutzen 146 an die zum ölsumpf
56 führende Rücklaufleitung 58 angeschlossen ist.
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Zwischen den beiden Zylinderräumen 128 und 144 ist mit Hilfe eines
Ventils 148 eine Verbindung herstellbar, wozu die Kolbenstirnwand 92 von einer weiteren
Ventilöffnung 151 durchdrungen ist, die durch ein im Zylinderarbeitsraum 128 angeordnetes
kugelförmiges Ventilglied 150 verschließbar ist. Dieses ist analog zum Ventilglied
132 von einer Druckfeder 152 beaufschlagt, welche versucht, es in seiner Schließstellung
zu halten.
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Des weiteren ist ihm ebenfalls ein als Betätigungsstößel ausgebildetes
Steuerorgan 154 zugeordnet, das in einem
im Zylinderraum 144 angeordneten
Führungsgehäuse 156 gegen die Wirkung einer Druckfeder 158 axial verschiebbar gelagert
ist. Im Verlaufe der Arbeitsbewegung des Arbeitskolbens 88 läuft das Steuerorgan
154 mit seiner unteren Stirnfläche 160 auf den Boden 78 auf, wodurch das Ventilglied
150 zur Herstellung einer Verbindung der beiden Zylinderräume 128 und 144 miteinander
in seine Offenstellung gesteuert wird.
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Die beschriebene Hydropumpe arbeitet folgendermaßen.
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Zu Beginn einer Pumpphase befindet sich der aus Arbeitskolben 88
und Pumpkolben 90 bestehende Differentialkolben 86 in der in F i g. 2 gezeigten
Ausgangsstellung. Die Ventilvorrichtung 38 befindet sich in ihrer in F i g. 1 gezeigten
Schließstellung; demgemäß steht im Anschlußstutzen 130 sowie im Zylinderarbeitsraum
128 Drucköl mit beispielsweise 3,5 bar Druck an und beaufschlagt die Stirnfläche
des Arbeitskolbens 88.
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Wird im Zuge des Einfederns des Fahrzeugaufbaus in der beschriebenen
Weise die Ventilvorrichtung 38 in ihre Zuführstellung gesteuert und dadurch eine
Verbindung des Verdrängungsraumes 106 mit der Versorgungsleitung 32 der hydro-pneumatischen
Federung hergestellt, so bewegt sich der Differentialkolben 86 gemäß F i g. 2 abwärts,
wobei der Pumpkolben 90 in den Verdrängungsraum eintaucht. Es wird dadurch Hydrauliköl
für die Niveauregelung über das Rückschlagventil 124 in die Versorgungsleitung 32
und damit in eines oder in beide Dämpferbeine gedrückt.
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Der maximale Hub des Differentialkolbens 86 soll beispielsweise 5
mm betragen. In diesem Falle wird nach einem Kolbenweg von ca 0,5 mm das Ventilglied
150 des Ventils 148 auf das Steuerorgan 154 auffahren und schiebt dieses gegen die
Wirkung der Druckfeder 158 vor sich her. Dies ist möglich, weil die Druckfeder so
dimensioniert ist, daß deren Federkraft etwas geringer ist als die auf das Ventilglied
150 ausgeübte Anpreßkraft durch das Motoröl.
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Nach weiteren 4,0 mm Kolbenhub fährt die untere Stirnfläche 160 des
Steuerorgans 194 auf den Boden 78 des Gehäuses 74 auf, wodurch das Ventilglied 150
zunächst geringfügig in Öffnungsrichtung verstellt wird.
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Der Querschnitt des dadurch zwischen Ventilglied und der Kante der
Ventilöffnung 151 entstehende Ringspaltes ist so bemessen, daß nur wenig Motoröl
am Ventilglied 150 vorbeiströmen kann und dadurch die Druckkraft auf die Kugel im
wesentlichen erhalten bleibt, während der Arbeitskolben 88 noch einen Resthub von
0,5 mm ausführt. Dabei wird der Maximalhub von 5 mm erreicht, wenn das Ventilglied
132, welches die Abwärtsbewegung des Arbeitskolbens 88 gegen die Wirkung des federbeaufschlagten
Steuerorgans 136 mitmacht, den durch die Ventilöffnung 126 definierten Ventilsitz
berührt. In diesem Zeitpunkt hört der Motorölzufluß zum Zylinderarbeitsraum 128
auf und der Druck in diesem Raum wird über das geöffnete Ventil 148 zum Zylinder
144 hin abgebaut.
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Damit wird auch die auf das Ventilglied 150 wirkende Anpreßkraft
abgebaut, so daß jetzt die Kraft der Druckfeder 158 überwiegt und durch das Steuerorgan
154 das Ventilglied 150 schlagartig um den Betrag von 4,5 mm weiter in den Zylinderarbeitsraum
128 hineingedrückt wird. Dieser Verstellweg entspricht dem Hub, den der Arbeitskolben
seit Berührung des Ventilglieds 150 zusammen mit dem Steuerorgan 134 zurückgelegt
hat.
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Der Stößelhub in Offnungsrichtung wird durch das
Führungsgehäuse 156
begrenzt.
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Während des Arbeitshubs des Differentialkolbens 86 ist die Rückstellfeder
102 zusammengedrückt, bzw.
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gespannt worden. Nachdem durch Öffnen des Ventils 148 in beiden Zylinderräumen
128 und 144 ein Druckausgleich erfolgt ist, ist diese in der Lage, den Differentialkolben
86 wieder aufwärts in seine Ausgangsstellung zurückzuführen. Bei dieser Hubumkehrung
wird durch den Pumpkolben über das Rückschlagventil 118 aus der mit dem Vorratsbehälter
in Verbindung stehenden Zuführleitung 40 Hydrauliköl angesaugt.
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Zugleich kann das im Zylinderarbeitsraum 128 entspannte Motoröl über
das geöffnete Ventil 148 in den Zylinderraum 144 abfließen und von dort über die
Rücklaufleitung 58 wieder in den Ölsumpf der Brennkraftmaschine gelangen.
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Beim Rückhub des Differentialkolbens 86 wird das Ventilglied 132
durch den anstehenden Motoröldruck auf den durch die Ventilöffnung 126 definierten
Ventilsitz gepreßt, was dadurch möglich ist, daß das Steuerorgan 136 gegen die Wirkung
der Druckfeder 140 zurückgeschoben werden kann, da die Federkraft der letzteren
etwas geringer ist als die auf das Ventilglied 132 wirkende hydraulische Zuhal tekraft.
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Wie vorstehend bereits erläutert, fährt der Differentialkolben 86
um 4,5 mm, das heißt so weit nach oben, bis das Ventil 148 wieder geschlossen ist.
Nach weiteren 0,5 mm Kolbenhub berührt die untere Stirnfläche 142 des Steuerorgans
136 die Kolbenstirnwand 92 des Arbeitskolbens 88, wodurch das Ventilglied 132 wieder
in seine Offenstellung bewegt wird.
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Das zunächst nur leicht vom Ventilsitz abgehobene Ventilglied 132
wird dabei weitgehend vom hydraulischen Druck entlastet, so daß nunmehr die Kraft
der Druckfeder 140 überwiegen und dadurch das Ventilglied 132 insgesamt 5 mm von
seinem Sitz abgehoben werden kann.
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Somit kann erneut Motoröl in den Zylinderarbeitsraum 128 einströmen
und das beschriebene Arbeitsspiel sich von neuem wiederholen.
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Da beim Rückhub des Differentialkolbens bei der letzten Wegstrecke
von 0,5 mm beide Ventilglieder 132 und 150 sich in ihrer Schließstellung befinden,
muß zwischen dem Arbeitskolben und dem Gehäuse eine gewisse Leckage vorhanden sein,
was sich durch entsprechende Wahl der Passungen erreichen läßt.
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Diese Leckage läßt sich vermeiden und der Arbeitskolben 88 im Gehäuse
abdichtend führen, wenn das Steuerorgan 154 gemäß der in Fig.3 gezeigten Konstruktionsvariante
ausgebildet und angeordnet ist.
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Hierzu ist das Steuerorgan 154 innerhalb einer im Boden 78 axial
verschiebbar geführten und von einer Druckfeder 159 abgestützten Führungshülse 170
axial verstellbar angeordnet und durch eine relativ schwache Druckfeder 171 abgestützt.
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Die Druckfeder 159 versucht, die Führungshülse 170 ständig in Richtung
Ventilglied 150 zu verschieben und mit einem Außenbund 170' an einen durch einen
Sprengring gebildeten Anschlagring 173 anzulegen.
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Das Steuerorgan 154 ist an seinem unteren Ende mit einem Umfangsbund
154' ausgestattet. der in der maximaien Stößelausfahrstellung zum Öffnen des Ventils
148 am untersten Stirnende der Führungshülse 170 anläuft. In Einfahrrichtung ist
der Weg des Steuerorgans 154 gegenüber der Führungshülse durch einen Anschlagring
172 begrenzt.
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Diese Konstruktion ermöglicht es, daß das Steuerorgan
154
in Aufwärtsverstellrichtung zusätzlich zu dem Hub von 4,5 mm, der seinerseits durch
den Anschlagring 173 begrenzt wird, noch einen weiteren Hubüberweg von ca. 2 mm
ausführen kann, der durch die Druckfeder 171 veranlaßt wird. Dieser Hubüberweg wird
durch den Umfangsbund 154' am Steuerorgan 154 begrenzt, der hierzu am unteren Ende
der Führungshülse 170 anläuft und sicherstellt, daß bis zum Erreichen der oberen
Ausgangsstellung des Arbeitskolbens 88 der Zylinderarbeitsraum 128 mit dem Zylinderraum
144 kommuniziert.
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Zu Beginn des Arbeitshubes des Arbeitskolbens 88, wenn Drucköl durch
das geöffnete Ventil 133 in den
Zylinderarbeitsraum 128 einströmt. wird auch etwas
Drucköl durch das noch offene Ventil 148 in den Zylinderraum 144 einströmen. Dabei
baut sich am Ventilglied 150 ein Staudruck auf, der dieses entgegen der Kraft der
schwachen Druckfeder 171 auf seinen Ventilsitz preßt.
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Der weitere Funktionsablauf entspricht demjenigen, wie er im Zusammenhang
mit F i g. 2 erläutert ist.
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Die beschriebene Konstruktionsvariante ermöglicht eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform des Hydrozylinders.