DE3134712C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Klebeband mit einem nachgiebigen Träger, einer Verstärkungseinlage und einer mit dem Träger und der Einlage verbundenen Klebstoff­ schicht.

Bei den bekannten Klebebändern der obengenannten Art besteht die Verstärkungseinlage üblicherweise aus ge­ sponnener Baumwolle, Rayon oder synthetischen Garnen, welche die Festigkeit bei der Herstellung und beim Ge­ brauch des Klebebandes ergeben. Eine solche Verstär­ kungseinlage weist, wenn sie gewebt ist, üblicherweise 12,6 bis 17,3 Kettfäden und 7,9 bis 14,2 Schußfäden pro cm auf, wobei die Garne aus einfädigen Garnen aus gespon­ nener Baumwolle mit 1180 Drehungen pro m bestehen.

Derartige Verstärkungseinlagen ergeben eine mehr als angemessene Festigkeit für das zu verstärkende Klebe­ band, und man hat daher aus Ersparnisgründen Versuche gemacht, Gazegewebe mit einer kleineren Fadendichte, wie etwa 9,4 × 7,9 Fäden je cm oder 7,9 × 4,7 Fäden je cm zu verwenden. Bei der Verwendung der Klebebänder ist es jedoch üblich, das Klebeband quer zu den Kettfäden von Hand zu zerreißen, insbesondere wenn eine mehrfache Verwendung in Betracht kommt, wie dies z. B. beim Abdichten der Fugen an industriellen Lei­ tungen der Fall ist. Wenn hierbei Klebebänder, die eine Gaze mit einer niedrigen Fadendichte enthalten, verwendet werden, weisen sie fast regelmäßig Reißkanten in gezackter und ausgefranster Form mit heraushängenden Fäden und meistens unter Deformation des Trägers auf.

Man hat versucht, die Reißcharakteristiken von Klebebän­ dern mit Verstärkungsgeweben mit niedriger Fadendichte zu ver­ bessern, indem für den Schuß stärkere Garne verwendet wur­ den, z. B. hochgedrehte gesponnene Garne, synthetische end­ lose Filamentgarne oder sogar Monofilamentgarne. Alle die­ se Versuche führten jedoch zu einem bemerkenswerten Miß­ erfolg.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Klebeband der eingangs genannten Art mit einer Textilverstärkungseinlage mit einer geringen Fadendichte zu schaffen, das von Hand glatt und gleichmäßig quergerissen werden kann.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Ver­ stärkungseinlage in der Schußrichtung angeordnete textu­ rierte Garne enthält.

Die Erfindung führt zu dem unerwarteten Ergebnis, daß die sogenannten texturierten oder "Falschdraht"-Garne in dem Schuß von Textilverstärkungseinlagen mit niedri­ ger Fadendichte bezogen auf einen cm von z. B. 9,4 × 7,9 oder 7,9 × 4,7 eine äußerst bemerkenswerte Wirkung auf die Reißeigenschaften von Klebebändern haben, die derartige Verstärkungseinlagen enthalten.

Texturierte oder Falschdraht-Garne sind endlose Filament­ garne, denen durch das Einbringen von zahlreichen Schlau­ fen, Kräuselungen und Windungen über die Länge der ein­ zelnen Filamente durch aerodynamische oder Dreh-, Fixier- und Aufdrehverfahren ein größeres Volumen und ein "Loft" erteilt wird, z. B. nach dem Verfahren, wie sie in den US-PS 27 83 609 und 28 69 967 beschrieben sind. Derartige Garne, die üblicherweise aus Nylon- oder Polyester-Filamenten bestehen, sind übliche Handelsartikel, die entlang den einzelnen Filamentlängen bestehen, von Hause aus zu einem gewissen Grade elastisch.

Die Erfindung wird anhand der Figuren in zwei Ausfüh­ rungsbeispielen beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 und 2 bekannte Klebebänder mit textilen Verstärkungs­ einlagen mit den Fadendichten bezogen auf einen cm von 9,4 × 7,9 oder 7,9 × 4,7 bei denen die Schuß­ garne in der Verstärkungseinlage gesponnene Garne oder untexturierte endlose Filamentgarne sind, mit der charakteristischen Art ihrer Rißenden,

Fig. 3 ein Klebeband gemäß der Erfindung, bei dem die Verstärkungseinlage eine gewebte Gaze mit der Fadendichte bezogen auf einen cm von 7,9 × 4,7 aus texturierten Garnen in dem Schuß ist,

Fig. 4 ein texturiertes Garn, wie es für die Verstär­ kungseinlage in den Klebebändern gemäß der Er­ findung verwendet wird, in vergrößerter Dar­ stellung in einem Längsschnitt,

Fig. 5 ein Dreikomponentenklebeband bekannter Art, bei dem als Schußgarne in der Verstärkungseinlage übliche gesponnene Garne oder untexturierte endlose Filamentgarne verwendet sind in ver­ größerter Teildarstellung in einem senkrechten Schnitt,

Fig. 6 ein Klebeband gemäß der Erfindung, bei dem für die Schußgarne der Verstärkungseinlage texturierte Garne verwendet sind in der gleichen Darstellungs­ art,

Fig. 7 einen Teil eines Gewebes, das für ein Klebe­ band gemäß der Erfindung verwendbar ist in ver­ größerter Darstellung und

Fig. 8 ebenfalls einen Teil eines Faservlieses, das für ein Klebeband gemäß der Erfindung als Ver­ stärkungseinlage geeignet ist in vergrößerter Darstellung.

Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, besteht das Klebeband 20 aus einem nachgiebigen Träger 10, üblicherweise einem Polyolefinfilm, einer Klebstoffschicht 12 und einer Verstärkungseinlage, z. B. aus einer mit einer niedrigen Garnnummer gewebten Gaze oder einem garn­ verstärkten Faservlies. In Fig. 5 enthält die Klebstoff­ schicht eine bekannte Textileinlage, bei der das Schuß­ garn 14 aus einem untexturierten endlosen Filamentgarn 14 besteht. In Fig. 6 wird für die Textileinlage als Schußgarn ein texturiertes Garn 16 verwendet.

Die Fig. 1 und 2 zeigen bekannte Klebebänder aus drei Komponenten, die eine mit einer niedrigen Fadendichte bezogen auf einen cm von 7,4 × 4,7 gewebte Verstärkungseinlage aus ge­ sponnenen Garnen oder mit untexturierten endlosen Filamentschußgar­ nen enthalten. In Abhängigkeit von den spezifischen Eigenschaften des Klebstoffes, die das Maß der Vereini­ gung zwischen der Verstärkungseinlage und dem Träger beeinflussen, kann der Riß von der sog. "Stufenleiter"- Art sein, die bei 26 in Fig. 1 dargestellt ist oder von der Art, wie sie bei 28 inFig. 2 gezeigt ist, bei der die Garne 30 sich aus dem Klebeband 10 herausgezogen haben. Beide Arten von Rissen sind unerwünscht, da sie einer einfachen, gleichmäßigen und schnellen Verwendung des Klebebandes entgegenstehen.

Im Gegensatz hierzu zeigt Fig. 3 die handgerissene Kante 32 eines Klebebandes 20 gemäß der Erfindung, bei dem texturierte Garne für den Schuß einer mit einer Faden­ dichte bezogen auf einen cm von 7,4 × 4,7 gewebten Verstärkungsein­ lage verwendet worden sind.

Eine mögliche Erklärung für die vorgenannte vorteil­ hafte Wirkung der texturierten Garne 16 kann in der willkürlichen Biegung, Windung und Verschlingung der Filamente 17 solcher Garne liegen (Fig. 4). Mikrosko­ pische Untersuchungen von Klebebändern, bei denen untexturierte Endlosfilamentgarne oder gespon­ nene Garne einerseits oder texturierte Garne anderer­ seits für den Schuß der Verstärkungseinlagen verwen­ det worden sind, haben ergeben, daß die letzteren nahezu das Doppelte der Deckfähigkeit des Schußgarns bringen, was ein Maß für den Grad des Zusammenhangs zwischen den einzelnen Filamenten, dem Klebstoff und dem nachgiebigen Träger ist. Beispielsweise stellte sich bei einem Klebeband, bei dem untexturierte Endlosfilament­ garne im Schuß einer mit einer Fadendichte bezogen auf einen cm von 7,4 × 4,7 Verstärkungsgewebeeinlage verwendet worden sind, heraus, daß die Breite des Endlosfilamentgarns von 220 den im Durch­ schnitt 0,33 mm betrug, wie dies bei 14 in Fig. 5 dar­ gestellt ist. Ein im übrigen gleichartiges Klebeband, bei dem texturiertes Polyestergarn von 200 den im Schuß oder in der seitlichen Richtung verwendet war, zeigte, daß die Breite der Schußgarne im Durchschnitt 0,65 mm betrug (16 in Fig. 6), so daß sich der Bereich der Klebstoff-Garn-Berührung verdoppelt hatte.

Ein weiterer Vorteil der Verwendung von texturierten Garnen besteht darin, daß, da derartige Garne sich mehr abflachen und ausbreiten als untexturierte Garne, weni­ ger Klebstoff erforderlich ist, um den Träger, die textile Verstärkungseinlage und den Klebstoff zu einem einwandfreien Klebeband zu vereinigen, wie dies auch ein Vergleich der relativen Dicke des Klebstoffs 13 in dem bekannten Klebeband gemäß Fig. 5 und derjenigen des Klebstoffs 12 in dem Klebeband gemäß der Erfindung nach Fig. 6 zeigt. Da es eine Wirkung des Klebstoffs ist, dem Gegenstand, auf den er aufgebracht wird, eine glatte gleichmäßige Oberfläche zu verleihen, muß genügend Kleb­ stoff verwendet werden, um die Verstärkungseinlage zu bedecken und sie sicher an dem Träger zu befestigen. In dieser Beziehung erlaubt die Ausbreitungseigenschaft des texturierten Garnes 16 die Verwendung eines dünneren Films aus der Klebstoffmasse, woraus sich ein dünneres und nachgiebigeres Band ergibt wie auch eine Ersparnis an Klebstoff.

Beispiel

Es wurde ein Gazegewebe hergestellt, das 7,9 Garne pro cm aus Baumwolle mit 1180 Umdrehungen/m in der Kette und 4,7 Falschdraht-Polyestergarne von 22,2 tex und mit 97 Fila­ menten pro cm im Schuß enthielt. Dieses Gazegewebe wurde durch Kalandern auf einen Polyäthylenfilm von geringer Dichte und mit einer Dicke von 0,1 mm in Verbindung mit einer Klebstoffschicht einer Dicke von 0,15 mm aufge­ bracht. Der Klebstoff war aus 40 Gewichts­ prozent Gummi, 30% Füllstoffen, 28% Klebrigmacherharzen und 2% Hilfsstoffen zusammengesetzt.

Das Kalandern wurde mit Hilfe eines Dreiwalzenkalanders durchgeführt, dessen obere Walze auf 205°C, dessen mittlere Walze auf 93°C und dessen untere Walze auf 99°C erhitzt war. Die Behandlungsgeschwindigkeit war 32 m/min.

Beim Reißen von Hand war die sich ergebende Art des Ris­ ses des vorgenannten Klebebandes vergleichbar dem in Fig. 3 dargestellten Riß, d. h. einem gleichmäßigen Riß, der bisher nur durch die Verwendung von Verstärkungs­ einlagen aus Baumwollgarnen mit 1180 Drehungen/m und einer Fadendichte, bezogen auf einen cm von 17,3 × 11 oder mit gesponnenen Garnen aus 50% Polyester und 50% Baumwolle mit einer Fadendichte, bezogen auf einen cm von 12,6 × 11 oder mit Verstärkungseinlagen von ähnlich großer Fadendichte erreicht werden konnte.

Die bei den Klebebändern gemäß der Erfindung zu verwen­ denden Klebstoffe können u. a. heiße Acrylschmelzen und natürlichen und synthetischen Gummi enthalten. Obwohl der Klebstoff im allgemeinen von druckempfindlicher Art sein wird, können auch durch Wärme oder durch ein Lö­ sungsmittel zu aktivierende Klebstoffe verwendet werden.

Es können auch verschiedene nachgiebige Träger verwendet werden, wobei jedoch ein Polyäthylenfilm von 0,1 bis 0,15 mm Dicke vorgezogen wird. Der Film kann vorgeformt werden oder das Filmpressen und das Aufbringen der Verstärkungs­ einlage und des Klebstoffs können in einem einzigen Ar­ beitsgang vorgenommen werden.

Wenn als Verstärkungseinlage ein Gewebe verwendet wird, soll dieses vorzugsweise nicht mehr als 7,9 Garne pro cm des Gewebes enthalten. Faservliese oder ähnliche nachgiebige, jedoch verhältnismäßig undehnbare faserige Materialien können verwendet werden, wenn sie texturierte Garne enthalten, die sich in der seitlichen oder Schußrichtung erstrecken. In diesem Fall soll die Zahl der texturierten Garne pro cm des Faserstoffes 7,9 nicht überschreiten.

In Fig. 7 besteht ein geeignetes Gewebe aus üblichen Kett­ garnen 17 aus gesponnener Baumwolle und texturierten Schußgarnen 16.

Bei dem Faservlies gemäß Fig. 8, das ein Gebilde aus Fa­ sern von Stapellänge darstellt, ist ein Satz von textu­ rierten Garnen 16 eingebracht, der seitlich zu dem Fa­ servlies verläuft und der Kette in einem Gewebe entspricht. Bei solchen garnverstärkten faserförmigen Verstärkungs­ einlagen sollte das Fasergebilde von zufallsverteilter oder isotroper Art sein, so daß die Faserorientierung die saubere Handrißkante des Klebebandes nicht beeinträchtigt.

Claims (8)

1. Klebeband mit einem nachgiebigen Träger, einer Ver­ stärkungseinlage und einer mit dem Träger und der Einlage verbundenen Klebstoffschicht, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage in der Schußrichtung angeordnete texturierte Garne (16) enthält.

2. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff von der druckempfindlichen Art ist.

3. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage aus einem Gewebe besteht.

4. Klebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe nicht mehr als 7,9 Faden pro cm enthält.

5. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage aus einem Faservlies aus gebundenen Fasern in isotroper Verteilung besteht und daß in das Faservlies in der Schußrichtung oder der seitlichen Richtung texturierte Garne (16), jedoch nicht mehr als 7,9 Fäden pro cm, eingebracht sind.

6. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebige Träger (10) aus einem Polyolefin­ film besteht.

7. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff von der durch Wärme aktivierbaren Art ist.

8. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff von der durch ein Lösungsmittel aktivierbaren Art ist.