DE3133974A1 - Verfahren zur aufbringung einer farbschicht auf holzzementplatten - Google Patents
Verfahren zur aufbringung einer farbschicht auf holzzementplattenInfo
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Description
Honnover, 4. August 1981
Fulgurit GmbH & Co. Komnanditgeeellschaft, 3050 Wunetorf 1
F 285 - Ws/Me
Verfahren zur Aufbringung einer Farbschicht auf Holzzementplatten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbringung einer Farbschicht
auf Holzzementplatten, die durch Aufschütten einer streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung auf Preßbleche und anschließendes
Stapelpressen hergestellt werden, wobei nach dem Pressen eine Farbbeschichtung der Plattenoberfläche erfolgt.
Hierbei kann die Platte entweder farbschichtlo* oder aber auch
mit einer Durchfärbung aufgrund «ines Zusatzes snr streufähigen
Mischung versehen sein.
Nachteilig hierbei ist es, daß insbesondere beim Außeneinsatz derartiger Platten die nach dem Preßvorgang aufgebrachte Farbschicht
im Laufe der Zeit wieder abblättert, da eine hinreichende
Haftung an den Holzfasern der Holzzementplatte nicht gegeben ist*
Bei durchgefärbten Platten ist zwar nach dem Abblättern der
nachträglich aufgebrachten Farbschicht noch eine Farbgebung vorhanden, nachteilig ist es hierbei jedoch, daß nach dem Abblättern
der Farbschicht aufgrund des Kalkanteils im Zement dieser ausblüht, was die Platten unansehnlich macht.
Diese Nachteile wirken sich insbesondere bei extremen Witterungsbelastungen aus, die insbesondere bei Dacheindeckungsplatten auftreten.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Holzzementplatte
der eingangs genannten Art mit einer Farbschicht zu versehen, die extrem dauerhaft ist und deren Lebensdauer etwa
der Lebensdauer der Platte entspricht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf die
auf das Preßblech aufgeschüttete Schicht der streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung
eine Bindemittelflüssigkeit aufgebracht wird, die mit einer anorganischen Farbe durchgefärbt ist und d»ß
das Preßblech mit den so aufgebrachten Schichten der Presse zugeführt wird.
In überraschender Weise hat sich nämlich gezeigt, daß trotz der auf
der Schüttung stehenden Flüssigkeit sich die so gebildeten Schichten ohne Schwierigkeit pressen lassen, ohne daß es im Preßvorgang
zu Haftungen an dem Preßstempel und/oder dem Preßblech kommt«
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mithin erreicht, daß
die Farbgebung in das Verfahren ohne zusätzliche Arbeitsgänge eingebracht wird, wobei in überraschender Weise trotz der Aufbringung eines flüssigen Farb-Bindemittel-Gemisches keine zusätzliche Entwässerung erforderlich ist. Das ohne Wasserüberschuß arbeitende Verfahren wird mithin in seinem Grundprinzip
durch die erfindungsgemäße Farbaufbringung in keiner Weise tangiert·
Durch die Verwendung eines Farb-Bindemittel-Gemisches, welches keinerlei Fasern enthält, wird gleichzeitig erreicht, daß die
Holzzementschicht nach außen abgedeckt ist und mithin eine einwandfreie Haftungsgrundlage für die nachträgliche Farbgebung
nach dem Preßvorgang geschaffen ist.
Aue demselben Grunde kann die Farbe dann auch nicht, wie bei
nach dem bekannten Verfahren hergestellten Platten, abblättern, weil eine Verbindung zwischen den Holzfasern und der nachträglich
aufgebrachten Farbschicht nicht gegeben ist.
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— 7 —
Die erfindungsgemäß vorgesehene Flüssigkeit des Farb-Bindemittel-Gemisches
ist notwendig, um eine einwandfreie Aufbringung dieser Mischung auf die Schüttung zu gewährleisten«
Wie Versuche gezeigt haben, ist nämlich eine Aufbringung ohne Wasserüberschuß,
also im streufähigen Zustand eines Bindemittels, nicht möglich, weil es hier zu einer Verklumpung kommt und somit
ein gleichmäßiger Auftrag nicht gewährleistet ist. Überraschenderweise war eine gleichmäßige Aufbringung daher nur im flüssigen Zustand
möglich.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß durch die Aufbringung im flüssigen Zustand das Bindemittel sich mit der Schüttschicht so fest verankert, daß ein
nachträgliches Lösen aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungekoeffizienten
der faserfreien und farbigen Bindemittelschicht einerseits und der Holzzementschicht andererseits auf keinen
Fall auftreten kann.
Weitere Versuche haben nämlich ergeben, daß dann, wenn die Farb-Bindemittel-Schicht im streufähigen Zustand aufgebracht
wird, sich diese Schicht nach dem Preßvorgang aufgrund der obengenannten Umstände von der Unterschicht wieder lösen kann.
133974
Eine andere Lösung der Aufgabe besteht darin, daß auf das Preßblech
vor der Aufschüttung der streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung
eine Bindemittelflüssigkeit aufgebracht wird, die mit einer anorganischen
Farbe durchgefärbt ist und daß das Preßblech mit den so aufgebrachten
Schichten der Presse zugeführt vird.
Auf diese Weise kann auch die jeweils dem Preßblech zugewandte Seite
der späteren Holzzementplatte mit einer Farbschicht bzw. einer Haftungsgrundlage für eine Farbschicht versehen werden. Zum
Zwecke der beidseitigen Einfärbung ist die gleichzeitige Anwendung beider Maßnahmen möglich.
Als Bindemittel für das Farb-ßinderaittel-Gemiseh kommen neben
Zement andere hydraulische Bindemittel, wie Trass, also eine Bimssteinpulverung, in Betracht.
Das Bindemittel kann auch aus einer Kombination von Zement und
Trass bestehen.
In vorteilhafter Weise wird die Aufbringung de« Farb-Bindemittel-Gemisches
mit einer Vorrichtung vorgenommen, welche eine Bürstenwalze aufweist, die in einem Behälter umläuft, welcher das flüssige
Farb-Bindemittel-Gemiach enthält und die das Farb-Bindemittel-Gemiach
aus dem Behälter herausschleudert. Diese Bürstenwalze
und ihr Behälter können in einem Gehäuse mit Prallblechen angeordnet
sein, welche das flüssige Farb-Bindemittel-Gemisch auf die Oberseite
der gestreuten Schüttschicht bzw. die Fläche der Preßbleche hinlenken,
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in
der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Barstellung den
Verfahrensablauf bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 1 bei
einer abgewandelten Ausführungsform.
Gemäß Fig. 1 wird auf Preßbleche 1 eine Schicht 3 eines streufähigen
Faser-Bindemittel-Gemisches mit einem Förderer k oder dergleichen aufgeschüttet.
Hierzu bewegen sich die Preßbleche 1 in Richtung des Pfeiles 5 und werden, wie mit dem Pfeil 6 angedeutet, anschließend
einer nicht dargestellten Stapelpresse zugeführt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird auf die Oberseite der Schicht 3 auf dem Preßblech 1 mit einer Vorrichtung 7 «in flüssiges
Farb-Bindemittel-Gemisch 8 aufgebracht, welches sich in einem Behälter 9 befindet, in welchem eine Bürstenwalze 10 in Richtung des
Pfeiles 11 umläuft, die das flüssige Farb-Bindemittel-Gemiech durch
- 10
eine Öffnung in der Behälterwandung in Richtung der Pfeile 12 gegen
die Streuschicht 3 herausschleudert. Um für ein Hinlenken des flüssigen Farb-Bindemittel-Gemisches auf die Streuschicht 3 zu
sorgen, sind zusätzlich Prallbleche 13 und 14 vorgesehen.
Auf diese Weise wird auf die Oberseite 3a der aufgeschütteten Schicht
das flüssige Farb-Bindemittel-Gemisch aufgebracht, wobei auf der Oberseite
3a die Flüssigkeit zunächst stehen bleibt. Gleichwohl kann in
diesem Zustand überraschenderweise die Schicht 3 im Stapel zu einer
Platte gepreßt werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird dieselbe oben beschriebene
Vorrichtung 7 dazu verwendet, um vor der Aufschüttung der Schicht 3
das flüssige Farb-Bindemittel-Gemisch aufzubringen. Die Schicht 3
wird also auf die auf dem Preßblech 1 stehende Flüssigkeit aufgeschüttet.
Damit wird die dem Preßblech 1 zugewandte Seite der späteren Holzzementplatte eingefärbt bzw. mit einem Haftungsgrund für
eine Farbschicht versehen.
Vie gestrichelt angedeutet, kann zusätzlich die Vorrichtung 7 gemäß
der Ausführungsform nach Fig. 1 eingesetzt werden, um auch die Oberseite
der späteren Holzzementplatte mit einer Farbschicht zu versehen, so daß die spätere Platte beidseitig eingefärbt wird bzw·
eingefärbt werden kann.
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Claims (1)
- Ansprüche1· Verfahren zur Aufbringung einer Farbschicht auf Holzzementplatten, die durch Aufschütten einer streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung auf Preßbleche und anschließendes Stapelpressen hergestellt werden« wobei nach dem Pressen eine Farbbeechichtung der Plattenoberfläche erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß auf die auf das Preßblech aufgeschüttete Schicht der streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung eine Bindemittelflüssigkeit aufgebracht wird, He mit einer anorganischen Farbe durchgefärbt ist und daß das Preßblech mit den so aufgebrachten Schichten der Presse zugeführt wird.ο ι JJa742. Verfahren zur Aufbringung einer Farbschicht auf Holzzementplatten, die durch Aufschütten einer streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung auf Preßbleche und anschließendes Stapel· pressen hergestellt werden, wobei nach dem Pressen eine Farbbeschichtung der Plattenoberfläche erfolgt« dadurch gekennzeichnet« daß auf das Preßblech vor der Aufschüttung der streufähigen Faser-Bindemittel-Mischung eine Bindemittelflüssigkeit aufgebracht wird, die mit einer anorganischen Farbe durchgefärbt ist und daß das Preßblech mit den so aufgebrachten Schichten der Presse zugeführt wird«3. Verfahren zur Aufbringung einer Farbschicht auf Holzzementplatten, dadurch gekennzeichnet« daß die Verfahrensschritte nach den Ansprüchen 1 und 2 gemeinsam angewendet werden.4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet« daß das Bindemittel des Farb-Bindemittel-Gemisches ein hydraulisches Bindemittel, vie Zement oder Trass, ist.5· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet« daß das Bindemittel aus einer Kombination von Zement und Trass besteht.ο ι ο6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung des flüssigen Farb-Bindemittel-Gemisches mittels einer Bürstenwalze (lO) vorgenommen wird, die in einem Behälter (9) umläuft, in welchem sich das flüssige Farb-Bindemittel-Gemisch (8) befindet und die das flüssige Farb-Bindemittel-Gemisch (θ) aus diesem Behälter (9) in Richtung auf die Oberseite (3a) der aufgeschütteten Schicht (3) der streufähigen F aser-Bindemittel-Mi sehung oder in Richtung auf das Preßblech (l) herausschleudert.7· Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenwalze (lO) und ihr Behälter (9) in einem Gehäuse mit Prallblechen (13,14) angeordnet sind, welche das flüssige Farb-Bindemittel-Gemisch (8) auf die Oberseite (3a) der aufgeschütteten Schicht (3) oder die Oberseite des Preßblechee (l) hinlenken.
Priority Applications (4)
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