DE3132224C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23C—METHODS OR APPARATUS FOR COMBUSTION USING FLUID FUEL OR SOLID FUEL SUSPENDED IN A CARRIER GAS OR AIR
- F23C6/00—Combustion apparatus characterised by the combination of two or more combustion chambers or combustion zones, e.g. for staged combustion
- F23C6/04—Combustion apparatus characterised by the combination of two or more combustion chambers or combustion zones, e.g. for staged combustion in series connection
- F23C6/045—Combustion apparatus characterised by the combination of two or more combustion chambers or combustion zones, e.g. for staged combustion in series connection with staged combustion in a single enclosure
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 zum Verbrennen von Brennstoffen unter minimaler
Emission von Stickstoffoxid.
In jüngster Zeit hat man sich zunehmend mit den Kurzzeit-
und Langzeitwirkungen der steigenden Luftverschmutzung
befaßt. Es hat sich die Meinung durchgesetzt,
daß Schritte unternommen werden müssen, um die Zunahme
der Luftverschmutzung zu stoppen und um die Luftver
schmutzung möglicherweise auf geringere Werte zu senken.
Die Industrie und verschiedene Regierungsstellen wenden
große Geldmengen auf sowie große Mühen zur Entwicklung
von Standards sowie zur Entwicklung von Verfahren zur
Verhinderung einer weiteren Belastung der Atmosphäre mit
Schadstoffen. Unter den wichtigsten Schadstoffen finden
sich verschiedene Oxide des Stickstoffs (NOx), welche in
Abgasen auftreten, und zwar insbesondere in Abgasen von
Metallveredlungswerken, von chemischen Anlagen, z. B.
Salpetersäureanlagen, oder in Rauchgasen von Kraftwerken
zur Erzeugung von Elektrizität durch Verbrennung von
fossilen Brennstoffen. Eine überwiegende Form dieser
Stickstoffoxide ist das Stickoxid (NO). Es ist ein farbloses
Gas, welches nach Freisetzung an die Atmosphäre in
Kontakt mit Sauerstoff kommt und hier zu Stickstoffdioxid
(NO₂) reagiert oder zu verschiedenen anderen Stickstoff
oxiden. Stickstoffoxid ist ein gelbbraunes Gas,
welches für Pflanzen und Tiere äußerst toxisch ist.
Stickstoffoxide (NOx) werden während der Verbrennung von
kohlenstoffhaltigen Brennstoffen oder Kohlenwasserstoff
brennstoffen auf zwei Wegen gebildet. Einmal können Stick
stoffoxide gebildet werden durch einen thermischen Mechanismus,
welcher bei erhöhten Temperaturen zwischen Stickstoff
und dem Sauerstoff in der Verbrennungsluft austritt
(thermisches NOx). Zum anderen kann NOx entstehen
durch Oxidation von Stickstoffverbindungen, welche sich
im Brennstoff finden (sog. brennstoffgebundener Stick
stoff). Bisher haben sich die Hauptanstrengungen auf
die Vermeidung der Bildung von thermischem Stickstoff
oxid gerichtet, und in der Literatur finden sich ver
schiedene Verfahren zur Verhinderung oder Herabsetzung
dieser Stickstoffoxidbildung.
In der US-PS 40 50 877 wird vorgeschlagen, die Menge der
thermisch gebildeten Stickstoffoxide durch Temperatur
steuerung herabzusetzen. Bei dieser Methode wird Brennstoff
in einer primären Verbrennungskammer verbrannt,
und zwar mit einer Menge Luft, welche geringer ist als
die für eine vollständige Verbrennung erforderliche Luftmenge.
Die Verbrennungsgase sind daher reich an Kohlenmonoxid
und an Kohlenwasserstoffen und die Temperatur
dieser gebildeten Verbrennungsgase wird unterhalb des
Wertes gehalten, bei dem sich signifikante Stickstoff
oxide bilden. Die Verbrennungsgase gelangen sodann durch
eine zweite Verbrennungszone, in der zusätzliche Luft in
den Gasstrom injiziert wird, um CO und Kohlenwasserstoffe
zu Kohlendioxid und Wasser zu oxidieren. Der sekundäre
Brenner umfaßt eine Vielzahl von porösen Rohren, durch
welche die sekundäre Luft emittiert wird. Auch die Ver
brennung in der sekundären Zone wird bei einer Temperatur
durchgeführt, welche unterhalb der Temperatur liegt, bei
der thermisches NOx in signifikanten Mengen gebildet wird.
Ähnliche Verfahren zur Herabsetzung der Menge des thermisch
gebildeten Stickstoffoxids sind in den US-PSen
38 37 788, 39 55 909 und 40 13 399 beschrieben.
Es wird ferner vorgeschlagen, die Bildung von Stickstoff
oxiden durch eine sorgfältige Vermischung von Brennstoff
und Luft zu vermeiden. Daher befassen sich zahlreiche
Verfahren mit Versuchen zur Erzielung eines im wesentlichen
gleichförmigen Gemisches während der Verbrennung
von Brennstoffen und Luft unter Vermeidung der Bildung
von Stickstoffoxiden. Zum Beispiel wurde vorgeschlagen,
daß die Luft und/oder der Brennstoff in der Verbrennungs
kammer herumgewirbelt werden oder tangential in die Ver
brennungskammer injiziert werden. Bei diesem oder ähnlichen
Verfahren erzielt man eine gleichförmige Durchmischung
sowie die Vermeidung von örtlichen, heißen Punk
ten, welche zur thermischen Bildung von Stickstoffoxiden
führen könnten. Typische Beispiele dieser Verfahren sowie
von Verfahren der Temperatursteuerung finden sich
in den US-PSen 38 20 320, 38 26 077, 38 26 079, 40 07 001
und 40 54 028. Eine perfekte Durchmischung, insbesondere
von Luft mit Feststoffen oder von Luft mit flüssigen
Brennstoffen ist zwar erwünscht, jedoch in der Praxis
schwierig oder unmöglich zu erreichen. Die festen oder
flüssigen Brennstoffe müssen zunächst vergast werden,
ehe die Durchmischung und Reaktion mit der Verbrennungs
luft stattfinden kann. Da die Feststoffe oder die flüssigen
Brennstoffe bei dem ersten Kontakt mit der Verbrennungsluft
noch nicht begonnen haben zu vergasen oder zu
verdampfen, beginnt das Luft/Brenngas-Verhältnis anfänglich
mit einem unendlich hohen Wert, und dieser sinkt
sodann bis hinunter zum Gesamtluft-Brennstoff-Verhältnis,
während die Vergasung oder Verdampfung fortschreitet.
Hierdurch werden unvermeidlich sog. heiße Punkte
gebildet. Daher waren die bisherigen Techniken zur
gleichförmigen Durchmischung nicht geeignet für eine
Eliminierung der Stickstoffoxide aus den Verbrennungs
produkten.
Andere Patente betreffen die Kombination einer Temperatur
steuerung und einer Durchmischung mit Verbrennungsluft,
welche in mehreren Stufen eingeführt wird. Hier seien
die US-PSen 40 60 376 und 40 60 378 zu nennen. Hierbei
wird vorgeschlagen, die Bildung von thermischem NOx dadurch
zu vermeiden, daß man die Temperatur von unterhalb etwa
1400°C hält. Es muß jedoch betont werden, daß beim Entzug
einer Wärmemenge, welche zur Aufrechterhaltung eines
solchen niedrigen Temperaturwertes ausreicht, die
Effizienz der Verbrennungseinrichtung wesentlich beeinträchtigt
wird. Ferner werden hierdurch die Wärmeüber
gangskoeffizienten, z. B. durch die Rohre eines Boilers,
nachteilig beeinflußt. Ferner können auch Emissionen
von Kohlenmonoxid, von unverbrannten Kohleanteilen und
von anderen Brennstofffragmenten relativ hoch sein.
Es wurde ferner in der US-PS 41 44 017 vorgeschlagen,
daß man mit einer Kombination einer Temperatursteuerung
und einer Steuerung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses
für die Verbrennung des Brennstoffs in seriell angeordneten
Brennern ein wirksames Verfahren zur Verhinderung
der NOx-Bildung erhält. Dieses Patent, wie viele andere,
beruht jedoch auf einer gleichförmigen Vermischung zur
Verhinderung örtlicher, heißer Punkte und somit zur
Verhinderung von thermischem NOx.
Aus der DE-OS 28 50 551 ist ein Mehrstufenverfahren zur
Verbrennung von gebundenen Stickstoff enthaltenden Kraft
stoffen bekannt, bei dem dem Kraftstoff ein oxidierendes
Mittel zugemischt wird, die erhaltene Mischung partiell
verbrannt wird und die Verbrennungsprodukte mit einem
zweiten oxidierenden Mittel vermischt werden und diese
Mischung in einer zweiten Stufe bei einer Temperatur von
unter etwa 1750°C vollständig verbrannt wird.
Es wurde ferner vorgeschlagen, daß bestimmte Additive
in die Verbrennungskammer eingeführt werden können (US-PS 37 46 498).
Diese Additive sollen sich in der Verbrennungsumgebung
unter Bildung von reduzierenden Materialien zersetzen,
welche mit den Stickstoffoxiden reagieren und diese zu
Stickstoff reduzieren. Zu den vorgeschlagenen Additiven
gehören Formiate und Oxalate von Eisen, Magnesium,
Calcium, Mangan und Zink. Ein offensichtlicher Nachteil
dieser Methode besteht zusätzlich zur Komplexität der
Methode in den hohen Kosten, welche durch die Additive
verursacht werden. Die Additive müssen in die Verbren
nungszone injiziert werden. Ferner ist es bekannt, Stick
stoffoxide mit Hilfe von Kohlenmonoxid zu reduzieren, wobei
man einen Katalysator verwendet, welcher aus verschiedenen
Metalloxiden besteht.
Es wird betont, daß keines der bisher bekannt gewordenen
Verfahren zur Verringerung der Bildung von Stickstoff
oxiden speziell geeignet ist zur Verringerung der Bildung
von Stickstoffoxiden aus Brennstoff-gebundenem
Stickstoff. Vielmehr befassen sie sich alle prinzipiell
mit der Verhinderung von thermisch gebildeten Stickstoff
oxiden. Es besteht daher noch ein erhebliches Bedürfnis
nach einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Verbrennung
von Brennstoffen unter wesentlicher Eliminierung
der Stickstoffoxid-Bildung aus beliebigen Quellen, nämlich
von thermischen Quellen oder Brennstoff-gebundenen
Quellen.
Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines Verfahrens
und einer Vorrichtung, mit dem die Stickstoffoxidbildung
aus beliebigen Quellen vermieden werden kann, ohne die
Einschränkungen der bekannten Verfahren in Kauf nehmen zu
müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in
Patentanspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der
Art und Weise der NOx-Steuerung in einer oder in mehreren
Verbrennungszonen. Im Gegensatz zu anderen Verfahren
der NOx-Vermeidung, bei denen die Bildung von NOx verhindert,
vermieden oder inhibiert wird durch Aufrecht
erhaltung relativ niedriger Verbrennungstemperaturen,
wird mit vorliegender Erfindung die Bildung beträchtlicher
Mengen von Stickstoffverbindungen, wie NOx, NH₃
und HCN, in Kauf genommen. Durch die Einstellung und
Aufrechterhaltung bestimmter Parameter der Luft-Brenn
stoff-Stöchiometrie und durch Wahl einer hohen Temperatur
stehen jedoch irgendwelche signifikanten Mengen von
NOx (und anderen unerwünschten Stickstoffverbindungen),
welche während der anfänglichen Verbrennung gebildet
werden, im Supergleichgewicht, d. h. ihre Konzentrationen
liegen über den niedrigen NOx-Gleichgewichtskonzentrationen
bei diesen Parametern. Die Reaktionen, welche unter
Reduktion von NOx verlaufen, schreiten wesentlich
schneller voran als die Reaktionen, welche zur Bildung
von NOx führen. Daher kommt es in der Nettoreaktion
zu einer Zersetzung oder Zerstörung von NOx und somit zu
einer Verringerung der Konzentration an NOx-Verbindungen
bis hinab zu den Gleichgewichtskonzentrationen im Falle
einer Arbeitsweise in einem speziellen Bereich. Erfindungs
gemäß wird in einem speziellen Band brennstoffreicher
Stöchiometrie gearbeitet sowie eine erwünschte
hohe Temperatur von mindestens 1800°K aufrechterhalten,
und zwar während einer ausreichend langen Zeitdauer in
der ersten Verbrennungszone. Diese wirkt als eine Zone
für die Zersetzung von stickstoffhaltigen Verbindungen.
Der Gehalt an NOx in den Verbrennungsprodukten sowie der
Gehalt an NH₃ und HCN kann theoretisch auf im wesentlichen
Null herabgesetzt werden. Die Verbrennung des
Brennstoffs kann in einer oder mehreren nachfolgenden
Zonen beendet werden oder die Verbrennungsgase mit einem
herabgesetzten Gehalt an NOx, welche aus dieser Zone
zur Zersetzung von Stickstoffverbindungen entweichen,
können direkt für andere Anwendungen verwendet werden.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Erzielung
einer sorgfältigen und sofortigen Vermischung von
Verbrennungsluft mit Brennstoff, insbesondere im Falle
von festen Brennstoffen oder flüssigen Brennstoffen,
nahezu unmöglich ist, so daß örtliche Regionen sehr
hoher Temperatur, in denen es zu beträchtlicher NOx-
Bildung kommt, stets auftreten. Daher wird ein anfänglicher,
hoher NOx-Gehalt in der Verbrennungszone in
Kauf genommen. Erfindungsgemäß wählt man die spezielle
Verbrennungsstöchiometrie, die in Verweilzeiten und die
Hochtemperaturen in Bereichen, welche bisher als ungeeignet
für die Erzielung niedriger NOx-Emissionen angesehen
wurden. Diese Bedingungen werden nachfolgend eingestellt,
um nicht nur die weitere Bildung von zusätzlichem
NOx zu verhindern, sondern um auch eine Zersetzung
oder Zerstörung des bereits in den anfänglichen
Stufen der Verbrennung gebildeten NOx zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird ein Brennstoff und ein sauerstoff
haltiges Gas, zweckmäßigerweise Luft, in die erste Verbrennungs
zone eingeführt. Die Luft wird in einer Menge
eingesetzt, welche 45 bis 75% und vorzugsweise etwa
50 bis 65% des Sauerstoffs für die vollständige Verbrennung
des Brennstoffs liefert. Das brennbare Brennstoff-
Luft-Gemisch reagiert unter Bildung von Verbrennungs
produkten, welche Stickstoffverbindungen enthalten.
Das gebildete Gemisch von Brennstoff und Verbrennungs
produkten wird bei einer Temperatur von mindestens
1800°K und vorzugsweise von 1850 bis 2500°K gehalten,
und zwar während einer Zeitdauer, welche ausreicht, um
die Konzentration der Stickstoffverbindungen um den
gewünschten Betrag zu verringern. Es wird dabei in der
Hauptsache elementarer, gasförmiger Stickstoff gebildet.
Temperaturen zwischen etwa 2000 und 2500°K sind besonders
geeignet und bevorzugt.
Bei den meisten Anwendungen ist eine vollständige Ver
brennung des Brennstoffs zum Zwecke der Erzielung maximaler
Wärmemengen erwünscht. In diesen Fällen wird das
Gemisch von Brennstoff und Verbrennungsprodukten, welches
aus der ersten Verbrennungszone austritt, in eine
oder in mehrere nachfolgende Verbrennungszonen eingeführt,
wobei jedoch die Temperatur in diesen nachfol
genden Zonen vorzugsweise im Bereich von etwa 1600 bis
2000°K gehalten wird, während zusätzliche Luft eingeführt
wird, um etwa 100 bis etwa 120% der gesamten
stöchiometrischen Sauerstoffmenge für die vollständige
Verbrennung des Brennstoffs bereitzustellen.
Es wurde ferner festgestellt, daß bestimmte Materialien
in Teilchenform in die erste Verbrennungszone eingeführt
werden können, welche eine Zersetzung von NOx und anderen
Stickstoffverbindungen unter Bildung von molekularem
Stickstoff wesentlich beschleunigen. Es ist ein besonders
vorteilhafter Umstand, daß viele dieser Zusatzstoffe naturgemäß
in Brennstoffen in Form von Aschebestandteilen
vorkommen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Gleich
gewichtskonzentrationen mehrerer wichtiger Stickstoff
verbindungen in Abhängigkeit vom stöchiometrischen Luft-
Brennstoff-Verhältnis;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Gleich
gewichtskonzentration von NOx in Abhängigkeit vom
stöchiometrischen Luft-Brennstoff-Verhältnis bei ver
schiedenen Verbrennungsluft-Temperaturen;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines
Zwei-Zonen-Brenners für die Durchführung der Erfindung;
und
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt entlang
der Linie 4-4 der Fig. 3.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur partiellen oder vollständigen Oxidation von Brennstoffen
in einer oder in mehreren Verbrennungszonen geschaffen,
wobei es nur zu einer minimalen oder zu einer
wesentlich verringerten Emission von Stickstoffverbindungen
kommt, welche normalerweise bei Verbrennungen
auftreten. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren
und Vorrichtungen erfordert die Erfindung keine
gleichförmige Vermischung während der anfänglichen Ver
brennungsstufe zur Verhinderung von Stickstoffoxiden.
Ferner ist es nicht erforderlich, niedrige Temperaturen
während der anfänglichen Verbrennungsstufe aufrechtzu
erhalten. Vielmehr sind für die anfängliche Verbrennungszone
hohe Temperaturen erwünscht und bevorzugt,
welche zu einer anfänglichen Bildung von beträchtlichen
Mengen Stickstoffverbindungen führen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Aus
führungsformen beschrieben, wobei eine vollständige Oxidation
des Brennstoffs, z. B. der Kohle, in einer Vielzahl
von Zonen mit wesentlich verringerter Emission
von Stickstoffoxiden angestrebt wird. Fig. 1 zeigt eine
graphische Darstellung der Gleichgewichtskonzentrationen
von verschiedenen, wichtigen Stickstoffverbindungen,
welche normalerweise bei der Verbrennung auftreten, und
zwar in Abhängigkeit von der Luft-Brennstoff-Stöchiometrie.
Innerhalb eines bestimmten, schmalen Bereichs
der Stöchiometrie liegen etwaige signifikante Konzentrationen
dieser Stickstoffverbindungen im Supergleichgewichts
zustand vor. Erfindungsgemäß werden ein Brennstoff
und ein oxidierendes Gas, z. B. Luft, im allgemeinen bei
Atmosphärendruck in eine erste Verbrennungszone eingeführt.
Die Verbrennungsluft wird in einer Menge eingesetzt,
welche etwa 45 bis 75% der stöchiometrischen
Menge für eine vollständige Oxidation des Brennstoffs
bereitstellt und vorzugsweise etwa 50 bis etwa 65% der
erforderlichen Gesamtluftmenge. Es kommt nun zu einer
Umsetzung des Brennstoff-Luft-Gemisches, und die Ver
brennungsprodukte, welche NOx und andere Stickstoffver
bindungen enthalten, werden bei einer Temperatur von
mindestens 1800°K gehalten, und zwar während einer Zeitdauer,
welche ausreicht, um die Konzentrationen der
Stickstoffverbindungen auf den erwünschten niedrigen
Gleichgewichtswert für diese Verbindungen zu senken.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 kann man erkennen, daß es
möglich ist, eine im wesentlichen vollständige Beseitigung
aller Stickstoffverbindungen unter Bildung von
elementarem Stickstoff zu erreichen. In vielen Fällen
ist jedoch eine solche vollständige Reaktion nicht
erforderlich oder erwünscht. Da die erreichbare Niedrig
konzentration u. a. eine Funktion der Temperatur ist
sowie eine Funktion der Verweilzeit, kann man im Interesse
einer möglichst geringen Länge der Verbrennungs
zone für die Gewährleistung einer solchen Verweilzeit
oder im Interesse der Vermeidung exzessiv hoher Temperaturen
geringe Restbeträge von Stickstoffverbindungen
in Kauf nehmen.
Fig. 2 zeigt eine graphische Darstellung der Gleichgewichts
konzentration von NOx in Abhängigkeit von stöchio
metrischen Luft-Brennstoff-Verhältnis bei drei verschiedenen
Verbrennungslufttemperaturen. Man erkennt, daß
in der Anfangsphase der Verbrennung hohe NOx-Werte erhalten
werden, da der Brennstoff noch nicht in seiner
Gesamtheit vergast ist und/oder mit Luft vermischt ist
und da das Verhältnis von Luft zu gasförmigem Brennstoff
und die NOx-Gleichgewichtswerte hoch sind. In dieser
anfänglichen Verbrennungsphase wird ein Teil des NOx
nach dem thermischen Mechanismus gebildet, der überwiegende
Teil desselben wird jedoch durch Umwandlung von
brennstoffgebundenem Stickstoff gebildet. Sobald jedoch
einmal das brennstoffreiche, stöchiometrische Verhältnis
eingestellt worden ist, nehmen die Gleichgewichtskonzentrationen
von NOx sehr niedrige Werte an, welche diesem
günstigem stöchiometrischen Verhältnis entsprechen. Wenn
man bei diesem erwünschten stöchiometrischen Verhältnis
die Temperatur auf mindestens 1800°K hält, so kommt es
zu einer raschen Zersetzung oder Zerstörung von NOx, da
diese NOx-Zersetzungsreaktionen auf eine Verringerung
der Supergleichgewichtskonzentrationen der NOx-Verbindungen
bis hinab zu den niedrigen Gleichgewichtskonzentrationen
bei dem eingestellten stöchiometrischen Verhältnis
gerichtet sind. Bei diesen niedrigen Gleichgewichts
konzentrationen haben Differenzen der Verbrennungsluft-
Temperatur einen äußerst geringen Einfluß auf die
NOx-Konzentration.
Die Einflüsse der Stöchiometrie, der Verbrennungstemperatur
und des Drucks bei der Durchführung der Erfindung
äußern sich in der Verweilzeit, welche erforderlich
ist zur raschen Verringerung der Stickstoffverbindungen,
welche während der anfänglichen Verbrennung gebildet werden,
und in den niedrigen, minimal erreichbaren NOx-
Gleichgewichtskonzentrationen. Während der anfänglichen
Verbrennungsreaktionen kommt es zu einer komplexen Kombination
von Vergasung, Vermischung und Verbrennung,
und zwar innerhalb weiterer Bereiche der Stöchiometrie,
der Strömungsverhältnisse und der Bildung von NOx sowohl
durch Umwandlung von gebundenem Stickstoff als auch
nach dem thermischen Mechanismus. Daher können die anfänglichen
NOx-Werte nicht theoretisch ermittelt werden.
Sie müssen vielmehr experimentell festgestellt werden.
Wenn man Kohle als Brennstoff verwendet, so liegen diese
anfänglichen NOx-Werte nur geringfügig unter denjenigen
NOx-Werten, welche gemessen werden, wenn man die Kohle
ohne jede jegliche Bemühung zur Unterdrückung der NOx-Emissionen
verbrennt. Die NOx-Konzentration liegt im allgemeinen
bei etwa 500 bis 700 TpM. Die Zeitspanne, die für
die anfängliche Verbrennung erforderlich ist, wird nicht
als Teil der Verweilzeit angesehen, welche für die NOx-Zerstörung
erforderlich ist. In der Tat kann diese anfängliche
Verbrennung auch in einer früheren Verbrennungszone
oder -stufe durchgeführt werden. In bestimmten
Fällen kann dabei auch eine vorgeschaltete Schwefeloxid-
Entfernungsstufe vorgesehen werden. Die Zeitspanne für
die vollständige Zerstörung des NOx ergibt sich sodann
aus dem gemessenen anfänglichen NOx-Wert, dem erwünschten
Endwert und der durchschnittlichen Geschwindigkeit
der NOx-Zerstörung zwischen diesen beiden Werten.
Im allgemeinen kann die Geschwindigkeit der Zerstörung
des Supergleichgewichts-NOx ermittelt werden als Funktion
der Geschwindigkeit der einzelnen chemischen Reaktionen,
welche dabei auftreten, und als Funktion der
Differenz zwischen den tatsächlichen Konzentrationen
und den Gleichgewichtskonzentrationen von NOx unter den
eingestellten Bedingungen der Stöchiometrie und der
hohen Temperatur. Der begrenzte Bereich der brennstoff
reichen Stöchiometrie wird eingestellt, um sehr niedrige
Gleichgewichtswerte für NOx zu erhalten. Dies führt
nicht nur zu einer maximalen Differenz zwischen den tatsächlichen
Werten und den Gleichgewichtswerten, sondern natur
gemäß auch zu den angestrebten, äußerst geringen
NOx-Werten.
Der Einfluß der Temperatur auf die Zerstörungsgeschwindigkeit
beruht in erster Linie auf einem sehr starken,
exponentiellen Effekt auf die chemischen Reaktionen,
welche bei der Zerstörung des NOx ablaufen. Die Temperatur
hat jedoch auch einen relativ starken Einfluß auf
die Gleichgewichtskonzentrationen von NOx. Angesichts
der sehr niedrigen Gleichgewichtskonzentrationen von
NOx bei der gewählten, speziellen, brennstoffreichen
Stöchiometrie haben jedoch Temperaturänderungen auch
von mehreren 100°K tatsächlich nur einen geringen Effekt,
auch wenn damit eine Verdoppelung oder Verdreifachung
der Gleichgewichtskonzentrationen verbunden sein mag.
Die absoluten Änderungen der Gleichgewichtswerte sind
jedoch immer noch sehr klein im Vergleich zur Differenz
zwischen dem durchschnittlichen, tatsächlichen Wert und
dem Gleichgewichtswert. Sie sind außerdem sehr klein im
Vergleich zu dem starken, exponentiellen Effekt der
Temperatur auf die chemischen Reaktionsgeschwindigkeiten.
Diese Effekte sind in Fig. 2 dargestellt. Diese Figur
zeigt den Einfluß der Stöchiometrie auf die Gleichge
wichtskonzentrationen von NOx bei verschiedenen Ver
brennungsluft-Temperaturen. Es handelt sich dabei um
den Fall eines schweren Rohöls, welches mit Luft verbrannt
wird, die auf verschiedene Temperaturen vorgeheizt
wurde. In dem interessierenden stöchiometrischen
Bereich machen die Änderungen der resultierenden Ver
brennungstemperaturen etwa 90% der Änderungen der Ver
brennungsluft-Temperatur aus. Man erkennt aus Fig. 2,
daß bei einem stöchiometrischen Verhältnis von 0,8
eine Steigerung der Verbrennungsluft-Temperatur von Um
gebungstemperatur (298°K) auf 644°K (700°F), d. h.
eine Steigerung um 346°K, zu einer Erhöhung der Gleich
gewichtswerte von NOx von 230 TpM auf über 1000 TpM
führt. Es ist klar ersichtlich, daß in diesem stöchiometrischen
Bereich unter dem Gesichtspunkt der NOx-
Steuerung die Verbrennungstemperatur so niedrig wie möglich
sein sollte. Diese Art Überlegung hat bisher immer
dazu geführt, die anfängliche Verbrennungstemperatur zum
Zwecke der Herabsetzung des NOx-Gehalts in der Verbren
nungsluft möglichst herabzudrücken und sodann die Ver
brennungstemperatur so rasch wie möglich noch weiter her
abzusetzen. Die Basis für diese Überlegungen ist die An
nahme, daß eine optimale NOx-Steuerung nur dadurch
herbeigeführt werden kann, daß man die Bildung von NOx
verhindert oder inhibiert. Auf dieser Grundlage ging
man daher davon aus, die NOx-Bildung zu unterdrücken,
und es wurde stets gehofft, dabei NOx-Konzentrationswerte
zu erreichen, welche noch unter dem Gleichgewichts
wert liegen. Zur Erreichung dieses Ziels sind niedrige
Verbrennungstemperaturen erforderlich.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht
jedoch in der Beobachtung, daß es im wesentlichen
unmöglich ist, die Bildung von unerwünscht hohen Mengen
an NOx während der anfänglichen Verbrennung zu verhindern.
Die Existenz dieser hohen NOx-Werte kann daher nicht
vermieden werden. Es ist daher nicht sinnvoll, niedrige
Verbrennungstemperaturen anzustreben, um die Bildung
der anfänglichen NOx-Werte zu verhindern. Erfindungsgemäß
werden daher keine niedrigen Verbrennungstemperaturen
angestrebt mit dem Ziel, niedrige NOx-Gleichgewichtswerte
zu erreichen. Erfindungsgemäß werden anfängliche,
hohe NOx-Werte in Kauf genommen und zur Erzielung endgültiger,
sehr niedriger NOx-Emissionen müssen daher die
anfänglichen, großen Mengen an NOx zerstört werden. Zur
Erreichung dieses Ziels werden hohe Verbrennungstemperaturen
und spezielle Luft-Brennstoff-Stöchiometrien
ausgenutzt, um diese Zerstörung zu beschleunigen. Die
spezielle Verbrennungsstöchiometrie muß jedoch für diese
NOx-Zerstörungsregion so eingestellt werden, daß die
hohen Verbrennungstemperaturen nicht auch zu hohen
Gleichgewichtswerten von NOx führen. Fig. 2 zeigt, daß
bei einem stöchiometrischen Verhältnis von weniger als
etwa 0,6 die Gleichgewichtswerte von NOx so niedrig
sind, daß selbst bei hohen Verbrennungsluft-Temperaturen
nur noch sehr niedrige Gleichgewichtswerte der NOx-Konzentration
zustandekommen. Zum Beispiel liegt bei einem
stöchiometrischen Verhältnis von 0,55 der NOx-Gleichgewichtswert
bei weniger als 10 TpM, und zwar unabhängig
von der Vorerhitzung und der Verbrennungstemperaturen.
Daher führt eine Steigerung der Luft-Vorheiztemperatur
um 346°K (verbunden mit einer Erhöhung der Verbrennungs
temperatur um etwa 310°K) zu einer Änderung der Gleich
gewichtskonzentration von NOx um weniger als 10 TpM.
Dieser Wert ist klein im Vergleich zum möglichen, an
fänglichen NOx-Wert von 500 bis 700 TpM.
Daher kann man während der gesamten Zeitspanne der NOx-
Zerstörung in dem ausgewählten stöchiometrischen Bereich
die Differenz zwischen der tatsächlichen NOx-Konzentration
und der Gleichgewichtskonzentration des NOx als im
wesentlichen unabhängig von der Verbrennungstemperatur
ansehen. Der einzige, verbleibende Effekt der Temperatur
besteht in der sehr starken, exponentiellen Steigerung
der NOx-Zerstörungsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur
aufgrund der Temperaturabhängigkeit chemischer
Reaktionsgeschwindigkeiten. Unter diesem Gesichtspunkt
sind daher erfindungsgemäß maximale Verbrennungstemperaturen
erwünscht, um die Geschwindigkeit der Zerstörung
des anfänglich gebildeten NOx zu maximieren. Dies
führt wiederum zu einer Verkürzung der Verweilzeit
unter diesen Bedingungen und somit zu kurzen, kompakten,
praktisch einsetzbaren Brennern und Verbrennungsgeräten.
Falls extrem niedrige NOx-Emissionen erwünscht
sind, wobei die tatsächlichen NOx-Konzentrationen sich
den Gleichgewichtskonzentrationen bei diesen hohen Temperaturen
nähern, so kann man die Gase nachfolgend auf
nicht weniger als 1800°K abkühlen, so daß eine noch
weitergehende NOx-Reduktion durch eine weitere Senkung
des Gleichgewichtswertes erreicht wird.
Wie bereits erläutert, steht die Verweilzeit, welche
für eine vollständige NOx-Zerstörung bis hinab zu den
erwünschten Gleichgewichtskonzentrationen erforderlich
ist, in einer inversen und exponentiellen Relation zur
Temperatur, welche in der Zone der Zersetzung der Stick
stoffverbindungen aufrechterhalten wird. Ferner ist
diese Verweilzeit eine Funktion des brennstoffreichen,
stöchiometrischen Verhältnisses sowie der anfänglichen
NOx-Konzentration und der endgültigen NOx-Gleichgewichts
konzentration, welche erwünscht ist. Ferner hat
auch die Konfiguration der Zersetzungszone einen Einfluß.
Bei einigen Anwendungen und in Verbindung mit einigen
Reaktionsparametern können Verweilzeiten bis hinauf zu
5 bis 10 msec ausreichend sein. Bei anderen Anwendungen
können Verweilzeiten bis hinauf zu 5 bis 10 sec erforderlich
sein. Bei Temperaturen in der ersten Reaktionszone
zwischen etwa 1850 und 2500°K wählt man normalerweise
Verweilzeiten zwischen 10 und 200 msec. Bei typischen
Reaktionsbedingungen beträgt die Temperatur in der Zer
setzungszone etwa 2000°K und das stöchiometrische Luft-
Brennstoff-Verhältnis beträgt etwa 0,6. Bei einem anfänglichen
NOx-Wert von etwa 500 TpM beträgt sodann
die endgültige Konzentration 30 TpM. Die Verweilzeit
liegt zwischen 20 und 60 msec.
Der Einfluß des Drucks auf die für die Zerstörung des
NOx erforderliche Zeit ist klein. Dies kann anhand von
Gleichgewichtsberechnungen gezeigt werden sowie anhand
von verbrennungskinetischen Modellen. Die bestimmenden
Reaktionen im NOx-Gleichgewicht sind bei brennstoff
reichen Mischungen allesamt äquimolar außer den
Dissoziationen der Elementgase. Der Grad der Dissoaziation
wird bei höheren Drucken direkt durch den Druck
effekt herabgesetzt. Dies wird jedoch nahezu ausgegli
chen durch eine geringfügige Steigerung der Temperatur
bei höherem Druck. Gleichgewichtsberechnungen für
Illinois-Kohle Nr. 6, welche mit 60% der stöchiometrischen
Luftmenge verbrannt wird, zeigen, daß die Erhöhung
des Drucks um den Faktor 6 die Gleichgewichtsmenge von
NOx nur um den Faktor 2 senkt. Da die bestimmenden Reaktionen
bei der NOx-Zerstörung allesamt äquimolar sind,
sollte daher die Zersetzungsrate vom Druck nicht allzusehr
beeinflußt werden.
Der überwiegende Einfluß des Drucks besteht in der Zone
der anfänglichen Verbrennung. Hier wirkt sich der Druck
auf die Geschwindigkeit der Vergasung der Feststoffteilchen
oder der flüssigen Teilchen des Brennstoffs aus.
Die Verweilzeit bei diesem Prozeß ist umgekehrt proportional
dem Druck. Dieser Druckeffekt ist bekannt und
bei den Druckgesetzen in Betracht gezogen. Es muß jedoch
betont werden, daß erfindungsgemäß die anfängliche
Vergasung und die Verbrennungszone nicht Teil der NOx-
Zerstörungszone sind und in der Tat als vorgeschaltete,
frühere Zone oder Stufe vorliegen. Da die Verweilzeit
für die Vergasung bei höheren Drucken kürzer ist, sind
höhere Drucke bevorzugt, und sie sollten vorzugsweise
bis zu 20 Atmosphären oder darüber gehen. Die Energie,
welche erforderlich ist für die Komprimierung der Ver
brennungsluft auf höhere Drucke, verbietet jedoch häufig
diese Maßnahme mit Ausnahme spezieller Verbrennungs
systeme. Aus diesem Grunde ist eine Verbrennung bei
Atmosphärendruck normalerweise bevorzugt. Bei einem kombinierten
System, bei dem sich an einen Gasturbinen-
Zyklus ein Rankine-Zyklus (idealer reversibler Wärme
kraftmaschinen-Zyklus) anschließt, ist normalerweise ein
höherer Druck von etwa 6 at bevorzugt.
Der exakte Mechanismus, welcher dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Reduktion der Stickstoffverbindungen zugrunde
liegt, ist unbekannt. Derzeit wird die Erfindung
gemäß folgendem Mechanismus erklärt. Dieser Mechanismus
betrifft insbesondere die Reduktion des Stickstoffoxids.
Die vorstehenden Reaktionen sind als Zeldovich-Mechanismus
für thermisches NOx bekannt. Sie wurden jedoch modifiziert,
so daß sie die NOx-Reaktionen in einer brennstoffreichen
Umgebung besser beschreiben.
Aus den vorstehenden Gleichungen erkennt man, daß die
Reaktion I äußerst schnell ist, jedoch durch die Verfügbarkeit
von N begrenzt ist, welches nur von den Reaktionen
II und III bereitgestellt werden kann. Ferner muß
bemerkt werden, daß die Wasserstoffkonzentration während
der Verbrennung von Brennstoff unter brennstoffreichen
Bedingungen normalerweise um zwei bis drei Größenordnungen
über der Sauerstoffkonzentration liegt, z. B. bei einer
Temperatur von etwa 2000°K. Daher sollte die Reduktion
von Stickoxid gemäß Reaktion II etwa sechs- bis
siebenmal schneller ablaufen als die Reaktion III. Daher
handelt es sich bei der Reaktion II um die geschwin
digkeitsbestimmende Reaktion.
Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, daß eine
beträchtliche Reduktion der Stickstoffoxide nicht eintritt,
es sei denn, man arbeitet innerhalb der vorstehend
genannten stöchiometrischen Verhältnisse, so daß
signifikante Stickoxid-Konzentrationen im Super
gleichgewicht vorliegen.Es wurde ferner festgestellt,
daß die Geschwindigkeit der Reduktion des Stickstoff
oxids größer ist, wenn die Wasserstoffkonzentrationen
hoch sind. Ferner wurde beobachtet, daß die Stickstoff
oxidreduktionsgeschwindigkeit bei höheren Temperaturen
größer ist. Auch sollte unter Berücksichtigung der vorstehend
erläuterten Reaktionen die Reduktionsgeschwindigkeit
der Stickstoffoxide größer sein, wenn die OH-
Konzentration und Sauerstoffkonzentration gering ist,
so daß man auf diese Weise die Geschwindigkeit der umgekehrten
Reaktion beschränken kann.
Zusätzlich zu den Oxiden des Stickstoffs, welche während
der anfänglichen Verbrennung in den relativ sauerstoff
reichen Hochtemperaturzonen gebildet werden (thermische
Stickstoffverbindungen) und welche durch Umwandlung von
gebundenem Stickstoff zu NOx gebildet werden, können
auch andere Verbindungen entstehen, z. B. HCN. Ein wahrscheinlicher
Mechanismus für die Reduktion dieser Verbindung
kann durch nachfolgende Gleichungen beschrieben
werden.
Man erkennt aus dem vorstehenden, theoretischen Mechanismus,
daß die Reaktionsgeschwindigkeit äußerst groß ist
und daß sich zusätzlich Kohlenmonoxid und Stickstoff
bilden. Letzterer ist ein wesentliches Element des
theoretischen Zerstörungsmechanismus für Stickstoffoxide
gemäß Reaktion I. Ferner wird das gebildete Kohlenmonoxid
mit etwaigen OH-Radikalen gemäß folgender Reaktion
reagieren:
CO + OH → CO₂ + H
Diese Reaktion ist ebenfalls äußerst rasch und entfernt
OH-Radikale, welche eine Umkehrung der erwünschten NOx-
Reduktion (Reaktion II) erlauben würden. Ferner werden
hierdurch H-Atome gebildet, welche die Reduktion des
Stickstoffoxids gemäß der Reaktionsgleichung II beschleunigen.
Es wurde in der Tat beobachtet, daß die
Geschwindigkeit der Reaktion der Stickstoffoxide gesteigert
wird durch höhere Kohlenmonoxid-Konzentrationen.
Zusätzlich zu den vorstehenden möglichen Reaktionen wurde
beobachtet, daß bestimmte Feststoffe die Geschwindigkeit
der Reduktion der Stickstoffoxide erhöhen. Speziell
führen Kohlenstoffmaterialien, z. B. Ruß, Teer und Koks,
zu einer erhöhten Reduktionsgeschwindigkeit. Keramik
materialien und inerte, feuerfeste Materialien haben
einen ähnlichen Effekt. Der präzise Mechanismus ist
nicht bekannt. Es kann sich um Katalysatoren handeln
oder diese Teilchen können in unbekannter Weise an der
Reaktion oder an Zwischenreaktionen teilnehmen. Weitere
Verbindungen, welche die Reduktion der Stickstoffoxide
fördern, sind Eisenverbindungen, wie Eisensulfide und
Eisenoxide; Calciumverbindungen, wie Calciumsulfid und
Calciumoxid; sowie verschiedene Kombinationen dieser Materialien.
Besonders günstig sind Eisenverbindungen, wie
Eisensulfid und Petroleumkoks, da sie die Reduktion von
Stickstoffverbindungen zu elementarem Stickstoff innerhalb
der beanspruchten Stöchiometrie und Temperaturbedingungen
in hohem Maße fördern. Wenn es erwünscht ist,
die Länge der Verbrennungszone zu verringern und immer
noch die Stickstoffverbindungen in gewünschtem Maße innerhalb
einer bestimmten Verweilzeit zu reduzieren, so
kann man eines oder mehrere der vorstehenden Materialien
mit Vorteil zusetzen. Besonders bevorzugte Zusätze sind
Koks oder Eisenverbindungen im Hinblick auf ihre größere
Förderung der Reduktionsgeschwindigkeit der Stickstoff
verbindungen, sowie ferner Ruß- und Kohleflugasche aufgrund
ihrer Anwesenheit in den Verbrennungsprodukten
vieler Brennstoffe. Zusätzlich zu den vorstehenden Ver
bindungen können zahlreiche andere Materialien als Katalysator
für Stickstoffverbindungsreaktionen eingesetzt
werden. Jedes dieser bekannten Materialien kann mit
Vorteil auch bei der Erfindung eingesetzt werden.
Im folgenden soll anhand der Fig. 3 der erfindungsgemäße
Brenner erläutert werden. Ein Längsschnitt des
Brenners 10 ist in Fig. 4 dargestellt. Der Ausdruck
"Brenner" oder "Brenneranordnung" bezeichnet eine Vorrichtung,
welche Brennstoff und Luft zusammenbringt und
diese unter Bildung eines brennbaren Gemisches durchmischt
sowie die Verbrennung teilweise beendet, so daß
die gewünschte Zusammensetzung der Verbrennungsprodukte
erhalten wird. Die Terminologie ist nicht genau festgelegt,
üblicherweise bezeichnet jedoch der Ausdruck
"Brenner" in erster Linie denjenigen Teil einer Verbrennungs
einrichtung, in dem Brennstoff und Luft zusammengebracht
werden und in dem das Verbrennungsgemisch gebildet
wird (z. B. Bunsenbrenner), während der Ausdruck "Ver
brennungseinrichtung" sich im allgemeinen auf eine Einrichtung
bezieht, welche aus einem Brenner besteht sowie
der Einrichtung, in der die Verbrennung vervollständigt
wird (z. B. Gasturbinen-Verbrennungseinrichtungen). Die
Ausdrücke "Ofen" und "Boiler" bezeichnen ein Gerät, das
üblicherweise nicht nur die Verbrennungseinrichtung umfaßt,
sondern auch verschiedene Wärmenutzungseinrichtungen,
auf die sich jedoch die vorliegende Erfindung
nicht speziell bezieht.
Die Erfindung betrifft die Regelung von Verbrennungsvor
gängen in einem solchen Maße, daß niedrige NOx-Emissionen
zustandekommen und daß dies bei einer Vielzahl verschiedener
Anwendungen möglich ist. Bei keiner Anwendung ist
es erforderlich, die Verbrennung innerhalb der Einrichtung
zu halten, welche für diesen Zweck konstruiert ist,
bis die Verbrennung beendet ist, d. h. bis alle chemischen
Spezien ihren niedrigsten Energiezustand angenommen
haben. Bei einigen Anwendungen können die erwünschten
Verbrennungsprodukte tatsächlich brennstoffreiche
Gase sein, welche bei einer partiellen Verbrennung entstehen.
Daher wird der Ausdruck "Brenner" im Sinne der
vorliegenden Beschreibung so verwendet, daß er auch
diese Anwendungen mitumfaßt.
Bei der Einrichtung gemäß Fig. 4 wird Brennstoff durch
einen Einlaß 12 in die Brenneranordnung 10 eingeleitet.
Die vorliegende Erfindung ist für eine Vielzahl verschiedenster
Brennstoffe geeignet, welche gebundenen
Stickstoff enthalten, oder für Brennstoffe, welche keinen
gebundenen Stickstoff enthalten. Insbesondere ist
die Erfindung auch auf reine Brennstoffe anwendbar, z. B.
auf Methan, Butan, Propan und dergl., sowie auf verschiedene
Petroleumprodukte, wie Benzin, Kerosin, Brennöle,
Dieselöle und sog. Bunkerbrennöle sowie auch Erdöl-
Nebenprodukte, welche verschiedene Mengen Stickstoff
enthalten können. Zusätzlich ist die Erfindung auch auf
normale, feste Brennstoffe anwendbar, insbesondere auf
Asphalt oder Bitumen, Kohle, Kohleteer, Schieferöl, Lignit
oder Braunkohle, Holz und sogar brennbare organische
Abfälle oder städtische Abfälle. Derartige feste
Brennstoffe, insbesondere Kohle, werden üblicherweise
dem Brenner in Form einer dichten Phase oder einer verdünnten
Phase zugeführt. Dabei wird ein Trägergas verwendet,
und zwar im allgemeinen Luft, obgleich inerte
Trägergase, wie Stickstoff, oder zirkulierende Rauchgase
verwendet werden können. Irgendwelche Luft, welche im
Trägergas enthalten ist, bildet einen Teil der stöchio
metrisch erforderlichen Luftmenge für die Verbrennung
der Brennstoffe. Die Vorrichtung gemäß den Fig. 3 und 4
eignet sich für die Verbrennung von festen Brennstoffen,
wie Kohle.
Ferner wird in die Brenneranordnung 10 über einen Einlaß
14 eine Sauerstoffquelle eingeleitet, z. B. Luft
oder reiner, elementarer Sauerstoff oder mit Sauerstoff
angereicherte Luft oder dergl. Im allgemeinen ist aus
wirtschaftlichen Gründen Luft bevorzugt. Luft und Brennstoff
werden miteinander vermischt und reagieren in der
ersten Verbrennungszone 16. Es ist natürlich ein wesentliches
Element der Erfindung, daß die Luft und der Brennstoff
in solchen Mengen eingeführt werden, daß etwa 45
bis 75% der stöchiometrischen Luftmenge für eine vollständige
Oxidation des Brennstoffs vorliegen (einschließlich
des Sauerstoffs im Trägergas). Ferner ist
es wesentlich, daß die Temperatur der Verbrennungsprodukte,
welche dabei gebildet werden, auf mindestens
1800°K gehalten werden, und zwar während einer Zeitdauer,
welche ausreicht, um die gewünschte Reduktion
der Stickstoffverbindung herbeizuführen. Vorteilhafterweise
wird die Temperatur in der Verbrennungszone 16
auf mindestens etwa 2000°K gehalten. Eine obere Temperatur
grenze besteht nicht, wenn man von Wirtschaftlich
keitserwägungen und Überlegungen hinsichtlich der verwendeten
Materialien absieht. Höhere Temperaturen führen
zu einer Steigerung der Reduktionsgeschwindigkeit und
erlauben kürzere Verbrennungszonen für die Erzielung
der erwünschten Reduktion der Stickstoffverbindungen.
Die Verfügbarkeit und die Kosten von Materialien, die
solchen hohen Temperaturen standhalten, übersteigen jedoch
die damit erzielbaren Vorteile. Daher ist es im
allgemein bevorzugt, die Temperatur zwischen etwa
1850 und 2500°K zu halten, wobei Temperaturen zwischen
etwa 2000 und 2500°K besonders bevorzugt sind. Selbst
innerhalb dieses Temperaturbereichs mag es notwendig
sein, die Wandungen der Verbrennungszone 16 zu schützen,
z. B. durch Keramikbeschichtungen oder Auskleidungen 18.
Verschiedene anorganische, feuerfeste Keramikmaterialien,
wie Silicium, Zirkon, Zirkonoxid, Magnesit, Dolomit,
Aluminiumoxid und Siliciumcarbid, sind geeignet.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird die durch den Einlaß 14 eingeführte Luft
vorzugsweise auf eine Temperatur von etwa 500 bis 800°K
vorerhitzt, um die erwünschte Temperatur in der Verbrennungs
zone 16 aufrechtzuerhalten. Diese vorerhitzte Luft
wird in Wärmeaustauschbeziehung zur Verbrennungszone 16
gebracht, und zwar vor dem Eintritt in die Zone 16.
Hierdurch dient die vorerhitzte Luft ferner auch zur
Isolierung der Außenfläche der Brenneranordnung 10 von
den hohen Temperaturen, welche in der Zone 16 vorliegen.
Es kommen natürlich zahlreiche äquivalente Verfahren
zur Erhitzung der Zone 16 in Frage. Aus Wirtschaft
lichkeitsgründen kann die Vorerhitzung der Verbrennungsluft
durch Wärmeaustausch mit den Rauchgasen erfolgen,
welche die Vorrichtung verlassen, wobei dies bei einer
Vielzahl von Verbrennungseinrichtungen, z. B. bei Boilern,
möglich ist. Alternativ können elektrische Heizelemente
oder andere Typen von indirekten Wärmeaustauschgeräten
zur Aufrechterhaltung der erwünschten Temperaturen ver
wendet werden.
Die Verbrennungsprodukte, welche die Zone 16 verlassen,
treten in mindestens eine zweite Verbrennungszone 20
ein. In der Verbrennungszone 20 wird zusätzliche Ver
brennungsluft durch einen Einlaß 22 zugeführt. Diese
Verbrennungsluft tritt in der Verbrennungszone 20 durch
eine oder mehrere Leitungen 24 ein. Ein wesentliches
Merkmal der Temperaturwahl für diese Verbrennungszone
20 besteht darin, daß die Temperatur unterhalb derjenigen
Temperatur liegt, bei der wesentliche Mengen an
thermischem NOx gebildet werden. Dieser Aspekt der sekundären
Verbrennung ist jedoch dem Fachmann bekannt.
Durch Aufrechterhaltung der Temperatur unterhalb etwa
2000°K und vorzugsweise im Bereich von etwa 1600 bis
2000°K erreicht man eine im wesentlichen vollständige
Verbrennung der Brennstoffe, und zwar in einer oder
in mehreren Stufen ohne Bildung zusätzlicher Stickstoff
verbindungen.
Wenn in der ersten Verbrennungszone hohe Temperaturen
angewandt werden, so mag es erforderlich sein, die Verbrennungs
produkte, welche die erste Verbrennungszone
verlassen, vor der Einführung von zusätzlicher Verbrennungs
luft in den nachfolgenden Verbrennungszonen abzukühlen.
Dies kann nach verschiedenen Methoden, welche
dem Fachmann bekannt sind, erfolgen. Zum Beispiel können
die Gase dadurch gekühlt werden, daß man sie in
indirekte Wärmeaustauschbeziehung mit einem Kühlmedium
bringt, welches durch einen Einlaß 26 der Brenneran
ordnung 10 einströmt. Zusätzlich oder alternativ hierzu
kann ein Kühlmedium direkt in die heißen Gase über
Düsen 28 eingeführt werden. Weiterhin kann die Verbren
nungsluft, welche durch den Einlaß 22 eingeführt wird,
abgekühlt werden oder mit einem Inertgas verdünnt werden,
z. B. mit im Kreislauf geführtem Rauchgas zum Zwecke
der Wärmeabsorption oder dergl. Diese und andere
Maßnahmen sind dem Fachmann geläufig.
Sobald die heißen, gasförmigen Verbrennungsprodukte den
Brenner verlassen und die gewünschte Menge thermischer
Energie nachfolgend den Verbrennungsprodukten entzogen
worden ist, können die Gase an die Atmosphäre entlassen
werden, ohne daß es zu einer nennenswerten Luftver
schmutzung kommt. Insbesondere kann man erfindungsgemäß
im wesentlichen jeden Brennstoff verbrennen, und zwar
insbesondere jeden fossilen Brennstoff und die Verbren
nungsprodukte und Abgase, welche dabei entstehen, haben
stets weniger als 50 TpM Stickstoffoxide. Es ist ein
besonderer Vorteil der Erfindung, daß eine relativ kompakte
Brenneranordnung verwendet werden kann, welche in
bereits bestehende Boiler eingebaut werden kann sowie
in andere bereits errichtete Anlagen, in denen Brennstoffe
für den Hauptzweck der Wärmegewinnung verbrannt
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert.
In diesem Beispiel wird die Anwendung der Erfindung auf
Kohle erläutert. Es wird dabei die Kohle der Bezeichnung
Illinois Nr. 6 verwendet. Sie hat die folgende Zusammen
setzung:
Endanalyse (Trockenbasis, Gew.) | |
Kohlenstoff | |
72,75 | |
Wasserstoff | 4,83 |
Stickstoff | 1,18 |
Chlor | 0,40 |
Schwefel | 1,85 |
Asche | 9,74 |
Sauerstoff (Differenz) | 9,26. |
Die Kohle wird in die Verbrennungszone eines Brenners
ähnlich demjenigen der Fig. 4 eingeführt. Der Durchsatz
der Kohle beträgt etwa 0,16 kg/sec (0,35 lb/sec). Vorerhitzte
Luft mit einer Temperatur von etwa 616°K
(650°F) wird ebenfalls in die Verbrennungszone eingeführt,
und zwar mit einem Durchsatz von 0,73 lg/sec
(1,6 lb/sec), wobei man etwa 51% der stöchiometrisch er
forderlichen Gesamtluftmenge für die vollständige Ver
brennung der Kohle erhält. Bei diesem Beispiel wird der
Druck, bei dem die Kohle partiell verbrannt wird, auf
etwa 5,8 at eingestellt. Die Druckerhöhung ist jedoch
kein allgemeines Erfordernis der Erfindung. Man erhält
die Verbrennungsprodukte mit einer Temperatur von etwa
1811°K (2800°F). Gasproben werden aus der Verbrennungs
zone genommen, und zwar in Nachbarschaft zum Punkt der
Einspeisung des Brennstoffs und der Luft und ferner an
einem Punkt, welcher um 1,8 m (6 ft) stromab von dieser
Stelle liegt. Die Proben werden auf den NOx-Gehalt ana
lysiert und die Durchschnittsmeßwerte an der Stelle der
Einspeisung und 1,8 m stromab von dieser Stelle betragen
690 bzw. 44 TpM.
Man erkennt somit, daß unter den erfindungsgemäß bean
spruchten Bedingungen eine wesentliche Verringerung
oder Reduktion des Stickstoffoxidgehalts stattfindet.
In der Tat werden innerhalb einer Zeitspanne von etwa
40 msec etwa 94% des bei der anfänglichen Verbrennung
gebildeten Stickstoffoxids zu molekularem Stickstoff
reduziert. Ferner erkennt man, daß unter optimierten
Bedingungen eine im wesentlichen vollständige Reduktion
oder Beseitigung von allen Stickstoffoxiden möglich
ist. Man erkennt jedoch, daß sogar unter den Bedingungen
dieses Beispiels der durchschnittliche Stick
stoffgehalt nur etwa 44 TpM beträgt. Nach einer Verdünnung
mit der zusätzlichen Verbrennungsluft haben
die Abgase einen Stickstoffoxidgehalt von weniger als
25 TpM, welcher beträchtlich unterhalb der maximal zu
lässigen Stickstoffoxid-Emission liegt.
Es werden Reihenversuche durchgeführt, um die Wirksamkeit
verschiedener Additive im Sinne einer Reduktion
oder Verringerung der Stickstoffoxide zu bestimmen.
Hierzu wird ein Brenner vom Labormaßstab verwendet und
mit Naturgas und Luft betrieben. Es wird eine partielle
Verbrennung durchgeführt, wobei etwa 45 bis 75% der für
eine vollständige Verbrennung erforderlichen stöchiometrischen
Luftmenge eingesetzt werden. Stickstoffoxid
wird dem Luft-Brennstoff-Gemisch zugesetzt. Verschiedene,
teilchenförmige Additive werden den heißen Ver
brennungsprodukten unmittelbar stromab von der Verbrennungs
zone zugeführt. Der Stickstoffgehalt wird in un
mittelbarer Nachbarschaft der Flammenfront gemessen
sowie stromab von der Stelle der Teilcheninjektion. Diese
Versuche zeigen, daß die Aschebestandteile der Kohle
Illinois Nr. 6 zu einer beträchtlichen Verringerung des
Stickstoffgehaltes führen, obgleich die Temperatur nicht
ausreichend hoch war, damit eine wesentliche Reduktion
erwartet werden konnte. Calciumoxid wurde ebenfalls getestet,
und es wurde festgestellt, daß diese Substanz
den Stickstoffoxidgehalt verringert, wenn man innerhalb
des beanspruchten Bereichs der Stöchiometrie und der
Temperatur arbeitet. Die stärkste Verringerung des
Stickstoffgehaltes wird bei Verwendung von Eisensulfid
und Erdölkoksteilchen beobachtet. Dabei handelt es sich
bei den Eisenverbindungen und insbesondere bei Eisensulfid,
ob diese nun künstlich hergestellt werden oder
natürlich vorkommen, wie Eisenpyrit, sowie bei den kohlen
stoffhaltigen Materialien, wie Koks, um bevorzugte
Additive für die Zwecke der Erfindung.
Bei der vorstehenden Beschreibung wurden zwei Verbren
nungszonen vorgesehen. Man erkennt jedoch, daß eine Vielzahl
von Verbrennungszonen verwendet werden kann. In einigen
Fällen kann es erwünscht sein, den Brennstoff in
einer ersten Reaktionszone partiell zu verbrennen, wobei
man einen Bruchteil der stöchiometrischen Luftmenge verwendet,
welcher unterhalb der beanspruchten Luftmenge
liegt, wobei diese Maßnahme vor der erfindungsgemäßen
Stufe mit der erfindungsgemäßen Stöchiometrie und Temperatur
angewendet wird. Ferner kann die endgültige Verbrennung
in einer einzigen zweiten Zone durchgeführt werden
oder natürlich in mehreren Zonen. Die endgültige Ver
brennungszone kann z. B. in dem Flammenkasten eines Boilers
liegen, in dem die Wärme von den Boilerrohren abgezogen
wird, und zwar während des Zusatzes der Erdverbrennungs
luft. Man kann auch andere Additive in die Verbrennungs
zonen einführen oder in vorgeschaltete Verbrennungszonen
zum Zwecke der Entfernung von anderen Umweltverschmnutzungs
stoffen, wie Schwefelverbindungen, Chlor oder dergl..
Claims (17)
1. Verfahren zur Verringerung der Emission von
Stickstoffverbindungen bei der zumindest partiellen
Verbrennung von Brennstoffen mit Sauerstoff, wobei
Stickstoffverbindungen während der anfänglichen Verbrennung
des Brennstoffs gebildet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Zone zur Zersetzung von Stick
stoffverbindungen vorsieht; daß man den Brennstoff und
ein sauerstoffhaltiges Gas in diese Zone einführt, wobei
ein brennbares Gemisch gebildet wird und wobei der
Sauerstoff in einer Menge eingeführt wird, welche etwa
45 bis 75% der gesamten stöchiometrischen Menge für die
vollständige Verbrennung des Brennstoffs darstellt; und
daß man das brennbare Gemisch unter Bildung von Ver
brennungsprodukten inklusive Stickstoffverbindungen
umsetzt, wobei man fein verteilte Teilchen, ausgewählt aus Eisen
sulfidteilchen, Eisenoxidteilchen, Calcium
sulfidteilchen und Calciumoxidteilchen, in die erste Verbren
nungszone einführt, um die Geschwindigkeit der Verringerung von
darin enthaltenen Stickstoffverbindungen zu erhöhen,
und daß man das erhaltene Gemisch von Brennstoff-
und von Verbrennungsprodukten bei einer Temperatur von
mindestens 1800°K hält, und zwar während einer Zeitspanne,
welche ausreicht für die Verringerung des Stick
stoffverbindungsgehaltes der Mischung auf den gewünschten
Wert, und daß man das Gemisch mit einem beträchtlich
verringerten Gehalt an Stickstoffverbindungen entläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur im Bereich von etwa 1850 bis
2500°K gehalten wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoff in einer Menge
eingeleitet wird, welche etwa 50 bis 65/% der stöchio
metrischen Gesamtmenge entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur durch Vor
erhitzen des sauerstoffhaltigen Gases aufrechterhalten
wird.
5. Verfahren zur wesentlichen Verringerung der
Emissionen von Stickstoffoxiden beim Verbrennen von
Brennstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens
eine erste und zweite Verbrennungszone vorsieht;
daß man Brennstoff in die erste Verbrennungszone einführt;
daß man Verbrennungsluft in die erste Verbrennungs
zone einführt und diese mit dem Brennstoff vermischt
und umsetzt, unter Bildung von Verbrennungsprodukten
einschließlich Stickstoffoxiden, wobei die Luft
in einer Menge eingeführt wird, welche etwa 45 bis 75%
der stöchiometrischen Gesamtluftmenge für die vollständige
Verbrennung des Brennstoffs entspricht und
wobei man fein verteilte Teilchen, ausgewählt aus Eisensulfid
teilchen, Eisenoxidteilchen, Calciumsulfid
teilchen und Calciumoxidteilchen, in die erste Verbrennungszone
einführt, um die Geschwindigkeit der Verringerung von darin ent
haltenen Stickstoffverbindungen zu erhöhen; daß
man das erhaltene Gemisch aus Brennstoff und Verbren
nungsprodukten bei einer Temperatur von mindestens
1800°K hält, und zwar während einer Zeitdauer, die ausreicht
zur Verringerung des Stickstoffoxidgehalts auf
den gewünschten Wert; daß man das Gemisch in mindestens
eine zweite Verbrennungszone einleitet und daß man das
Gemisch bei einer Temperatur von weniger als etwa
2000°K hält, während die Verbrennung durch Einführung
von zusätzlicher Luft beendet wird, wobei die Menge
der zusätzlichen Luft zu etwa 100 bis 120= der
stöchiometrischen Gesamtmenge für die vollständige
Verbrennung des Brennstoffs führt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der ersten Verbrennungszone im
Bereich von etwa 1850 bis 2500°K gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur der
ersten Verbrennungszone durch Einführung von vorerhitzter
Luft aufrechterhält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man die vorerhitzte Luft zunächst in indirekte Wärme
austauschbeziehung mit der ersten Verbrennungszone
bringt, und zwar vor der Einführung in die erste Ver
brennungszone.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur in der ersten
Verbrennungszone mindestens bei 2000°K gehalten wird und
daß die Temperatur in der zweiten Verbrennungszone bei ca.
mindestestens 1600 bis 2000°K gehalten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftmenge, welche in die
erste Verbrennungskammer eingeführt wird, etwa 50 bis
65% der für eine vollständige Verbrennung des Brennstoffs
erforderlichen stöchiometrischen Luftmenge beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Teilchen die Aschebestandteile
des Brennstoffs verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ascheanteile des Brennstoffs gesammelt
werden und daß mindestens eine Teilmenge derselben
in die erste Verbrennungszone zurückgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbrennungsprodukte
zwischen der ersten und der zweiten Verbrennungszone
abkühlt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbrennungsprodukte
in der ersten Zone auf einer Temperatur hält, welche im
Bereich von etwa 1850 bis 2500°K liegt, und zwar während
einer Zeitspanne zwischen etwa 10 und 200 msec.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen festen, kohlen
stoffhaltigen Brennstoff in Teilchenform injiziert, und
zwar ausgewählt aus Kohle, Braunkohle, Holz, Kohleteer
und Erdöl-Nebenprodukten, welche bei Normaltemperaturen
fest sind.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff ausgewählt
ist aus der Gruppe Rohöl, Erdölrückstände, Erdölnebenprodukte
und daß der Brennstoff als Flüssigkeit injiziert
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbrennungsprodukte
ausreichend lange in der ersten Verbrennungszone hält, so
daß die die zweite Verbrennungszone verlassenden Verbren
gangsprodukte weniger als 50 TpM Stickstoffoxide enthalten.
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