DE3903250A1 - Verfahren zur verminderung des gehalts an gasfoermigem so(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) in abgasen von fossilen brennstoffen - Google Patents
Verfahren zur verminderung des gehalts an gasfoermigem so(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) in abgasen von fossilen brennstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des
Gehalts an gasförmigem SO x in den Verbrennungsgasen von
fossilen Brennstoffen.
Die Verwendung von fossilen Brennstoffen in Verbrennungs
anlagen (Öfen, Kesseln und dergleichen) führt zur Bil
dung von schwefelhaltigen Verbindungen, insbesondere
von Schwefeldioxid, das vor der Emission in die Atmo
sphäre aus den Abgasen zu entfernen ist. Bekannt sind
in Teilchenform vorliegende Zusätze wie Calciumcarbonat,
Magnesiumcarbonat, Kalkstein, Dolomit und Calciumhydro
xid, die mit Schwefeldioxid auf eine Weise reagieren,
bei der dieses auf den genannten Zusätzen sorbiert wird.
Diese können dann aus den Abgasen auf verschiedene Weise,
wie z. B. durch Filtration des Abgases oder elektrosta
tische Ausfällung entfernt und dann verworfen oder zu
rückgeführt werden. Die Wirksamkeit eines derartigen
Schwefelreinigungsverfahrens hängt teilweise von der
Effektivität der Kontaktierung der in Teilchenform vor
liegenden Zusätze mit den Abgasen aus der Verbrennungs
anlage ab. Versuche zur Maximierung der Effektivität
wurden jedoch dadurch erschwert, daß die Umsetzung der
Zusätze mit dem Schwefeldioxid nur innerhalb eines spe
ziellen Temperaturbereichs - im Falle von Calciumcar
bonat zwischen ca. 1093 und 538°C (2000 und 1000°F)
abläuft. Da die Temperatur innerhalb der Verbrennungs
zone eines Ofens weit über diesem Temperaturbereich
liegt (gewöhnlich 1427°C (2600°F) und darüber) hat
der Kontakt zwischen dem in Teilchenform vorlie
genden Zusatz (Sorbens) und den gasförmigen Verbren
nungsprodukten außerhalb der Verbrennungszone zu er
folgen, um eine Inaktivierung des Sorbens zu vermei
den. Wird nämlich der trockene, in Teilchenform vor
liegende Zusatz eine beliebige Zeit lang einer Tem
peratur von über 1093°C (2000°F) ausgesetzt, kommt
es zu einer deutlichen Inaktivierung des Sorbens, wo
durch dieses für die erwünschte Sorptionsreaktion che
misch unwirksam wird. Wird andererseits das Sorbens an
einer Stelle im Ofen zugesetzt, an der die Temperatur zu
niedrig ist, erfolgt die gewünschte Reaktion nicht rasch
genug.
Es besteht daher nach wie vor das Problem der Erzie
lung einer optimalen Dispergierung des in Teilchenform
vorliegenden Zusatzes im Verbrennungsgasstrom und der
Kontaktierung des Zusatzes mit dem Gasstrom bei günstigen
Temperaturen (1093 bis 871°C (2000 bis 1600°F)), mög
lichst unter Vermeidung der Einwirkung einer Tempera
tur von über ca. 1204°C (2200°F) auf den Zusatz.
Bekannt sind zahlreiche Verfahren, in denen Vorschläge
zur Lösunsg dieses Problems gemacht werden. Nach einem
der bekannten Verfahren werden die Zusätze in trocke
ner Form in den Verbrennungsbereich über der Verbren
nungszone mit Hilfe von Luftdüsen eingeführt (siehe
US-PS 34 81 289). Auf diese Weise werden jedoch
die festen Zusätze dem gesamten Temperaturbereich der
Flamme und des Ofens ausgesetzt, was zur Inaktivierung
eines erheblichen Anteils des Zusatzes führt.
Gemäß einem anderen Verfahren werden die festen Zu
sätze vor dem Einbringen des Brennstoffs (z. B. Kohle)
in den Verbrennungsbereich mit dem Brennstoff, wie z. B.
Kohle, vermischt (siehe US-PS 37 46 498). Da der Brenn
stoff unmittelbar in die Verbrennungszone eingeführt wird,
werden die Zusätze den extremen Temperaturen in der
Verbrennungszone ausgesetzt, was zur Inaktivierung und
zum Verlust der Aktivität der Zusätze führt.
Gemäß einem dritten Verfahren werden die trockenen Zu
sätze mit der Sekundärluft in den Brenner rund um die
Verbrennungszone eingespritzt (siehe US-PS 43 31 638).
Aber auch dies führt zu einer erheblichen Inaktivierung
des Zusatzes.
Nach einem vierten Verfahren wird der trockene Zusatz
unterhalb der Brennerzone (Verbrennungszone) einge
spritzt, was auch hier zu einer Inaktivierung des Sor
bens aufgrund der hohen Temperaturen führt (siehe US-PS
44 40 100).
In der US-PS 45 55 996 wird ein Verfahren zur Reduzie
rung der gasförmigen schwefelhaltigen Produkte in Ga
sen beschrieben, die man durch die Verbrennung von fos
silen Brennstoffen erhält, durch Einspritzen von che
mischen Zusätzen in Form einer wässerigen Dispersion
in die Brennkammer in eine Zone außerhalb des Verbren
nungsbereichs, die jedoch eine Temperatur von über ca.
1204°C (2200°F) aufweist. Das Sprühgemisch wird an
einer Stelle, mit einer Geschwindigkeit und bei einer
Größe der Flüssigkeitströpfchen eingespritzt, bei de
nen es im wesentlichen wässerig bleibt, sobald es in
den Verbrennungsgasen dispergiert wird, wonach es zu
sammen mit diesen, während das Wasser in den Teilchen
verdampft, in eine zweite Zone mit einer oberen Tem
peraturgrenze von ca. 1204°C (2200°F) fließt. Ein
erheblicher Anteil des Sprühgemisches wird dadurch
in Feststoffteilchen umgewandelt, die in der zwei
ten Zone mit den schwefelhaltigen Gasen zu reagieren
vermögen.
Die Erfindung stellt eine Verbesserung gegenüber dem
in der US-PS 45 55 996 beschriebenen Verfahren dar.
Eine Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstel
lung eines verbesserten Verfahrens zur Reduzierung der
gasförmigen Schwefel enthaltenden Produkte in Gasen
aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstel
lung eines Verfahrens zur Reduzierung der gasförmigen
Stickstoff enthaltenden Produkte aus der Verbrennung
von fossilen Brennstoffen.
Diese Aufgaben werden wie aus den vorstehenden Ansprüchen
ersichtlich gelöst.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des
Schwefelgehalts von Abgasen einer Verbrennungsanlage.
Dabei wird eine wässerige Dispersion eines Sorbens in
eine erste Zone außerhalb des Verbrennungsbereichs der
Verbrennungsanlage eingespritzt, wobei die Temperatur
innerhalb der ersten Zone 1204°C (2200°F) übersteigt,
wonach die Sorbensteilchen in den Verbrennungsproduk
ten dispergiert werden, während das Wasser im Sprühge
misch verdampft, und in eine zweite Zone mit einer
oberen Temperaturgrenze von ca. 1204°C (2200°F)
fließt. In dieser zweiten Zone wird ein erheblicher
Anteil des Sprühgemisches durch Verdampfung des Was
sers in Feststoffteilchen umgewandelt, die in der zwei
ten Zone mit den schwefel- und stickstoffhaltigen Gasen
zu reagieren vermögen.
Die Verbesserung umfaßt die Bereitung der wässeri
gen Dispersion vor dem Einspritzen in die Verbren
nungsanlage.
Die Verbesserung umfaßt auch die Stufen des Mischens der
trockenen Feststoffteilchen (Sorbens) mit den Verbren
nungsgasen aus der Verbrennung eines Kohlenwaserstoff
gases oder -öls bei einer Temperatur im Bereich von 982
bis 1038°C (1800 bis 1900°F) während 1,5 bis 2,0 Sekun
den unter Bildung eines gebrannten festen Sorbens, das mit
schwefelhaltigen Gasen zu reagieren vermag, Mischen des
gebrannten festen Sorbens mit Wasser unter Bildung einer
wässerigen Dispersion in eine außerhalb des Verbrennungs
bereichs liegende Zone der Verbrennungsanlage, so daß die
wässerige Dispersion zuerst einer Temperatur von über
1204°C (2200°F) ausgesetzt wird. Die erhaltenen Fest
stoffteilchen können Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat,
Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid oder Gemische aus zwei
oder mehreren dieser Stoffe umfassen.
Die Zeichnung zeigt ein System zum Erhalt
eines wässerigen Sorbensgemisches und dessen Einsprit
zung in eine Verbrennungsanlage mit Wandfeuerung.
In der US-PS 45 55 996 wird eine wässerige Dispersion,
die ein Sorbens enthält, das mit schwefelhaltigen Ga
sen reagiert, in eine Verbrennungsanlage eingespritzt.
Nach dem Einspritzen müssen zwischen der Stelle, an der
das wässerige Sprühgemisch eingespritzt wurde, und der
Stelle innerhalb der Verbrennungsanlage bzw. des Abga
ses, in dem die trockenen Feststoffteilchen mit den
schwefelhaltigen Gasen bei einer gewünschten Tempera
tur, die in einem Bereich von ca. 982 bis 1204°C
(1800 bis 2200°F) liegt, in Kontakt kommen, wenig
stens drei Voraussetzungen gegeben sein. Erstens müs
sen die Wassertröpfchen in der die schwefelhalti
gen Gase enthaltenden Leitung so gut dispergiert sein,
daß ein maximaler Kontakt mit der Schwefelverbindung
erzielt wird. Zweitens muß die Feuchtigkeit aus den
Wassertröpfchen verdampfen und drittens müssen be
stimmte vorbereitende chemische Umsetzungen ablaufen,
um die Feststoffteilchen für die Umsetzung mit der je
weiligen gasförmigen Schwefelverbindung vorzubereiten.
Im Falle von Calciumcarbonat (Kalkstein) wird z. B. der
Hauptanteil der Calciumcarbonatteilchen zu Kalk gebrannt.
Nach dem Verdampfen des Wassers läuft der dritte Prozeß,
d. h. das Brennen innerhalb von weniger als ca. 0,25 Se
kunden ab, vorausgesetzt, daß die Temperatur bei über
1093°C (2000°F) liegt. Eine typische Verweildauer der
Wassertröpfchen mit einem Durchmesser von ca. 100 µm,
die Calciumcarbonatteilchen mit einem Durchmesser von
ca. 50 µm enthalten, wenn sie einer Temperatur im Bereich
von 982 bis 1371°C (1800 bis 2500°F) ausgesetzt werden,
beträgt ca. eine Sekunde. Die Zeitspanne zwischen dem
Einspritzen in die Verbrennungsanlage und der Umsetzung
mit den schwefelhaltigen Gasen beträgt ca. 2,7 bis 2,8 Se
kunden. Ungefähr zwei Sekunden dieser Zeitspanne sind für
die Dispergierung der Tröpfchen erforderlich, während
das Wasser verdampft wird, und 0,7 bis 0,8 Sekunden für
die Aufenthaltsdauer der trockenen Teilchen innerhalb
eines Temperaturbereichs von ca. 982 bis 1371°C (1800
bis 2500°F). Der optimale Temperaturbereich für die
Umsetzung der trockenen Teilchen mit dem Schwefel und
den stickstoffhaltigen Gasen liegt bei ca. 816 bis
1038°C (1500 bis 1900°F). Ca. 0,25 Sekunden der Zeit
spanne von 0,7 bis 0,8 Sekunden sind jedoch erforderlich
für die Vorbereitung der trockenen Teilchen für die chemi
sche Umsetzung, d. h. für das Brennen der Trockenteilchen.
Das Verfahren der US-PS 45 55 996 wird dadurch ver
bessert, daß die Sorbensteilchen vor dem Einspritzen
in die Verbrennungskammer und vor der Herstellung der
wässerigen Dispersion gebrannt werden, so daß die ge
samte Aufenthaltsdauer von 0,7 bis 0,8 Sekunden in
der Verbrennungsanlage in dem günstigen Temperaturbe
reich für die Umsetzung, durch die der SO x -Gehalt re
duziert wird, bestimmt ist.
Die Sorbenszusätze, die verwendet werden können und
die mit der jeweiligen gasförmigen schwefelhaltigen
Verbindung reagieren, umfassen einzeln oder im Gemisch
zwei oder mehrere Verbindungen der Gruppe Kalkstein,
Calciumcarbonat (oder -hydrat), Magnesiumcarbonat (oder
-hydrat), hergestellt nach verschiedenen Verfahren, ähn
liche Komponenten auf Na- oder K-Basis, andere Alkali- und
Erdalkalimetalle, Magnesium- und Calciumhydroxid. Diese
werden gewöhnlich in Form von Kalkstein (Calciumcar
bonat), Dolomit, Magnesit und hydratisiertem Calcium
hydroxid bereitgestellt. Das besonders bevorzugte Sor
bens ist Calciumcarbonat.
Die Zeichnung zeigt eine konventionelle Ver
brennungsanlage mit Wandfeuerung und Kohle als Brenn
stoff. Es versteht sich von selbst, daß das erfindungsgemä
ße Verfahren auch auf andere Arten von Verbrennungsanlagen
wie solche mit tangentialer Feuerung sowie Verbrennungsan
lagen, die für die Feuerung mit anderen Arten von fossi
len Brennstoffen geeignet sind, angewandt werden kann.
In der Zeichnung ist die Verbrennungsanlage 10 mit Ein
laßöffnungen 11 für Brennstoffe und Luft, wobei in die
sem Fall der Brennstoff Kohle ist, und Einlaßöffnun
gen 12 für den zusätzlichen gasförmigen Brennstoff
(ein Kohlenwasserstoffgas wie Erdgas, Methan, Ethan,
Propan, Butan oder Gemische aus zwei oder mehreren dieser
Gase) dargestellt. Der Brennstoff verbrennt innerhalb
einer Verbrennungszone, die durch die gestrichelten
Linien im Bereich 15 angedeutet ist. Außerhalb der Ver
brennungszone liegen die Einlaßöffnungen 13 A für die
Zufuhr der wässerigen Sorbensdispersion über die nicht
dargestellten Düsen unter Zuhilfenahme der Kraft einer
Druckluftquelle 13 B und eine Einlaßöffnung 13 C für das
Abgas aus der Sorbensbrennstufe. Dargestellt ist
außerdem ein Wärmetauscher 14, der in Wärmeaustausch
beziehung steht mit den Verbrennungsgasen, sobald die
se in das Abgassystem eintreten.
Für das Brennen des Sorbens produziert ein mit einem
Kohlenwasserstoffgas wie Erdgas gespeister Brenner 16
über die Einlaßöffnung 17 und mit Hilfe von Luft über
die Sammelleitung 18 ein Abgasgemisch bei einer Tem
peratur von ca. 1038°C (1900°F), bei der es in das
Leitungssystem 19 eintritt. Das Aufwärtsströmen der Ab
gase über die Leitung 19 verstärkt das Gebläse 20. Das
trockene Sorbens 30 wird über die Einlaßöffnung 21
zugeführt und fließt in Kaskaden über eine Reihe von
Mischkammern 22 den aufwärtsströmenden heißen Gasen
entgegen. Die Teilchengröße des Sorbens und die Geschwin
digkeit der aufwärtsströmenden Gase sind so einge
stellt, daß die Sorbensmenge, die dadurch verbraucht
wird, daß sie über die Leitung 19 zurück in den Bren
ner 16 gelangt, auf ein Minimum beschränkt ist. Das
gebrannte Sorbens tritt schließlich über die Auslaß
öffnung 23 in den Wasser enthaltenden Tank 24 ein, wo
es unter Bildung einer wässerigen Dispersion gemischt
wird.
Die Parameter, wie der Durchmesser des Sorbens, die
Geschwindigkeit der Zufuhr des Sorbens über die Ein
laßöffnung 21 und die Geschwindigkeit der über die
Rohrleitung 19 aufsteigenden Gase können zur Steuerung
der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer des Sorbens in
den Mischkammern 22 entsprechend eingestellt werden.
Vorzuziehen ist, daß vom Zeitpunkt der Zufuhr des Sor
bens bis zu dem Zeitpunkt, an dem es in den Wasser
tank 24 eintritt, ca. 1,5 bis 2,0 Sekunden vergehen.
Währenddessen wird das Sorbens einer Temperatur von
1038 bis 982°C (1900 bis 1800°F) ausgesetzt, die
besonders erwünscht ist für die Durchführung des Bren
nens des Sorbens. Die Wasseraufschlämmung im Tank 24
wird dann durch Einspritzen über die Leitung 13 A mit
Hilfe von Luft aus der Leitung 13 C in die Verbrennungs
anlage 10 an einer Stelle außerhalb der Verbrennungs
zone 15 geleitet. Die Verfahren und Mittel zum Ein
spritzen des wässerigen Sorbens in die Verbrennungs
anlage 10 werden in der US-PS 45 55 996 beschrieben.
Ebenso wie dort kommt es beim Einspritzen des wässe
rigen Sorbens in die Verbrennungsanlage 10 während
der ersten rund 2 Sekunden zu einer intensiven Mi
schung des Sorbens mit den Verbrennungsgasen, wobei
dieses dem Abgassystem entgegenströmt und die Tem
peraturen etwas niedriger sind, d. h. unter 1093°C
(2000°F) liegen. Während dieser Zeit ist das Sor
bens durch die Anwesenheit von Wasser geschützt.
Hat das Sorbens den Bereich im Abgassystem erreicht,
in dem die Temperaturen unter 1093°C (2000°F) lie
gen, verdampft das Wasser und das Sorbens ist in der
Lage, mit dem Schwefel und den stickstoffhaltigen
Komponenten der Verbrennungsgase zu reagieren, wodurch
diese aus dem Gas entfernt werden.
Ein Vorteil ist, daß die gesamte Aufenthaltsdauer (ca.
0,7 bis 0,8 Sekunden im Normalfall), sobald das Was
ser im Sorbens verdampft ist, für seine Umsetzung
mit den schwefelhaltigen Gasen zur Verfügung steht und
keine Zeitspanne der Aufenthaltsdauer für die Durch
führung des erforderlichen Brennens zur Bereitung des
Sorbens verbraucht wird. Die Verminderung des SO2-
Gehalts im Abgas in einer typischen Verbrennungsanlage
beträgt somit über 80%.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die über die
Leitung 13 B zugeführte sekundäre Luft als Vehikel zum
Einspritzen des Sorbens verwendet werden kann, wodurch
die Modifizierung der Verbrennungsanlage zur Anwendung
der Erfindung vereinfacht werden kann.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das über die
Leitung 13 C zugeführte Abgas aus dem Brennvorgang in
die Verbrennungsanlage eingespritzt wird, um die ther
mische Bildung von NO x während des Ausbrennens von
Kohlenmonoxid und der Kohlenwasserstoffe in der Brenn
kammer zu unterdrücken. Das über die Leitung 13 C zu
geführte Abgas enthält tatsächlich keinen Stickstoff
oder Schwefel in Gasform.
Die Rückführung des Abgases des Brennvorgangs über die
Leitung 13 C in die Brennkammer begünstigt außerdem die
Kompensation der Wärmeabstrahlung, verursacht durch
das Einspritzen eines Wasserstroms in die Brenn
kammer, wodurch die Überhitzereigenschaften der
Verbrennungsanlage im wesentlichen erhalten werden
können, ohne daß größere Veränderungen in der Kon
struktion der Anlage vorgenommen werden müssen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine Wechsel
wirkung zwischen der Kohlenasche und dem Sorbens wäh
rend des Brennens vermieden wird, da das Brennen des
Sorbens außerhalb der Brennkammer erfolgt. Dies ist
ein Nachteil der US-PS 45 55 996, bei der das Brennen des
Sorbens innerhalb der Verbrennungsanlage erfolgt, wobei es
sowohl zu einer physikalischen als auch einer chemi
schen Wechselwirkung zwischen der Kohlenasche und dem
Sorbens kommt.
Ein zusätzlicher Vorteil besteht noch darin, daß das
Sorbens während des Brennens vor dem Sintern geschützt
ist, da es in einer temperaturgesteuerten Atmosphäre
innerhalb der Mischkammern 22 gebrannt wird und nicht
in der Verbrennungsanlage 10, wo sehr starke Tempera
turunterschiede bestehen.
Das gebrannte Calcium- oder Magnesiumsorbens entwic
kelt somit eine Porenstruktur von großer Oberfläche
(ca. 60 bis 80 m2/g).
Die Erfindung ermöglicht die Steuerung des SO2-Gehalts
bei der Kohleverbrennung bei relativ geringer Abände
rung der Ausrüstung bzw. Nachrüstung von bereits vor
handenen Verbrennungsanlagen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verminderung des Gehalts an gasförmi
gem SO x der Abgase aus einer Verbrennungsanlage durch
Einspritzen einer wässerigen Dispersion eines in Teil
chenform vorliegenden Sorbens in eine außerhalb des
Verbrennungsbereichs liegende Zone der Verbrennungs
anlage, so daß die wässerige Dispersion zuerst einer
Temperatur von über ca. 1204°C (2200°F) ausgesetzt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß es
folgende Stufen umfaßt:
- a) Mischen von im wesentlichen trockenen Feststoff teilchen mit Verbrennungsgasen aus der Verbren nung eines Kohlenwasserstoffgases bei einer Tem peratur im Bereich von ca. 982 bis 1038°C (1800 bis 1900°F) während 1,5 bis 2,0 Sekunden zur Bil dung eines gebrannten festen Sorbens, das mit schwe felhaltigen Gasen zu reagieren vermag und
- b) Mischen des gebrannten festen Sorbens zur Bildung einer wässerigen Dispersion zum Einspritzen in die Verbrennungsanlage, wobei die Feststoffteilchen Calciumcarbonat, Calciumhydroxid, Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydroxid oder Gemische aus zwei oder mehr Stoffen davon umfassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stufe a) das Strömen der
Teilchen durch eine Leitung entgegen einem entgegen
strömenden Gasstrom umfaßt, der die Verbrennungsgase
des Kohlenwasserstoffgases darstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kohlenwasser
stoffgas ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus
Erdgas, Methan, Ethan, Propan, Butan und Gemische aus
zwei oder mehreren der genannten Gase.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der entgegenströmende Gasstrom
nach dem Kontakt mit den Feststoffteilchen in das Ab
gas-Rückführungssystem der Verbrennungsanlage geleitet
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brenn
stoff für die Verbrennungsanlage Kohle ist.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fest
stoffteilchen Calciumcarbonat sind.
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