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Rafflamellenstore
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Rafflamellenstore,
deren Lamellen endseitig mittels eines zweiarmigen Lamellenträgers je an zwei zum
Schwenken und Tragen der Lamellen bestimmten Strängen angelenkt sind, die sich aus
einzelnen Strangabschnitten zusammensetzen.
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Derartige Stores sind zB als Ganzmetallstores bekannt und in der
CH-Patentschrift 457 795 beschrieben. Bei solchen Stores sind die Stränge durch
gelenkig miteinander verbundene Stanzteile gebildet. Dabei sind die Lamellen seitlich
in Führungsschlitzen von Führungsprofilen geführt, in denen die Arme der Lamellenträger
und die sich verbindenden Stränge witterungs- und staubgeschützt angeordnet sind.
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Bei diesen bekannten Stores haben die Stränge den Nachteil, dass
ihre Herstellung relativ teuer ist. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie auch bei schweren
Lamellenpanzern wie dies bei hohen und breiten Fenstern der Fall ist, kaum oder
nur geringfügig dehnen.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Rafflemellenstore
der eingangs erwähnten Art derart zu verbessern, dass die Stränge relativ preisgünstiq
herstellbar sind, sich hinsichtlich ihrer Dehnung ähnlich günstig verhalten, wie
die aus Stanzteilen zusammengefügten Stränge bekannter Stores und in gerafftem Zustand
des Stores einen kleineren Platzbedarf und entsprechend kleinere Seitenführungen
erfordern..
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Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die zwei
benachbarte Lamellen verbindenden Strangabschnitte Seilabschnitte aufweisen, die
endseitig an den Lamellenträgern angreifen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Seilabschnitte
mittels endseitigen Oesen an den Lamellenträgern angelenkt sind. Hierdurch ergibt
sich bei mindestens teilweise gesenktem Store jeweils eine rein längsaxiale Zugspannung
auf die Stränge und, soweit eine solche in praktisch messbarer Grössenordnung überhaupt
eintritt, eine gleichmässige Dehnung. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass beim
Raffen des Stores im Bereich der Verbindungsstelle zwischen den Seilabschnitten
und den Lamellenträgern keine Biegespannungsspitzen in den Stahlseilabschnitten
erzeugt werden.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die Stransabschnitte derart geformte
Drahtseilabschnitte sind, dass sie im entlasteten Zustand in einer zur Ebene des
Lamellenpanzers rechtwinklig und zu dessen Bewegungsrichtung parallel orientierten
Ebene bogenförmig gekrümmt sind. Diese Ausbildung bewirkt beim Raffen des Stores
auf jeder Strangseite ein Auslenken der Drahtseilabschnitte in der gleichen Ebene,
weshalb sie raumsparend in den Seitenführungen untergebracht werden können.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die Oesen an den Seilabschnitten
befestigte Stanzteile sind. Soweit die Oesen Teil der Lamellenlagerung darstellen,
kann diese Lagerung sehr massgenau und trotzdem billig angefertigt werden.
Soweit
die Oesen ein Teil des Stranges darstellen, ermöglichen sie in einfacher Weise,
die Distanz zwischen den Lamellenlagerstellen eines Stranges mit kleinen Toleranzen
konstant zu halten.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass jeweils zwei aneinandergrenzende
Strangabschnitte durch einen koaxialen durch die einander zugeordneten Oesen geschobenen
Schwenkzapfen miteinander verbunden sind, welcher Schwenkzapfen in einer axialen
Bohrung im Lamellenträger drehbar gelagert ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil,
dass die Bewegungen der Lamellen (Heben und Senken sowie Verschwenken) nicht immer
die gleichen Lagerstellen reibungsmässig beansprucht.
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Bei belasteten Strängen, wie dies bei teilweise oder ganz gesenktem
Store der Fall ist, erzeugt das Verschwenken der Lamellen eine Reibung und damit
ein Verschleiss zwischen der Bohrung und dem Schwenkzapfen. Dagegen erzeugt die
Schwenkbewegung der Oesen beim Heben und-Senken des Stores eine Reibung zwischen
den Oesen und dem zugeordneten Schwenkzapfen.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass auf den Schwenkzapfen eine im Querschnitt
ringzylindrische Kunststofflagerbüchse drehbar aufgeschoben und diese in der axialen
Bohrung drehbar gelagert ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der bei belasteten
Strängen zwischen dem Schwenkzapfen und der Bohrung auftretende Verschleiss praktisch
vollständig vermieden werden kann.
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Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung
beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines
Rafflamellenstores, wobei das seitliche Führungsprofil weggelassen ist, Fig. 2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1 und Fig. 3 eine Ansicht eines Strangabschnittes.
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Der in der Zeichnung gezeigte Rafflamellenstore weist einen aus einer
Vielzahl paralleler Lamellen 1 gebildeten Lamellenpanzer auf. Jede der Lamellen
1 ist endseitig mittels einem Lamellenhalter 2 in seitliclien Führungen 3 in bekannter
Weise geführt. Der Lamellenhalter 2 ist mit einer in die seitliche Führung 3 hineingreifenden
und in einem vertikalen Schlitz geführten Achse versehen, die am freien Ende einen
zweiarmigen Hebel 5 trägt. Die Hebel 5 sind parallel ausgerichtet und endseitig
durch Stränge miteinander verbunden, die jeweils zwischen zwei benachbarten Lamellen
in Strangabschnitte 6 unterteilt sind. Wie Fig. 3 zeigt, besteht jeder Strangabschnitt
6 aus einem Stahlseilabschnitt 7 an dem endseitig Oesen 8 mit einer Bohrung 9 befestigt
sind.
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Die Oesen 8 sind Stanzteile, sodass für den Durchmesser der Bohrung
9 bei der Herstellung geringe Toleranzen eingehalten werden können.
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Gemäss Fig. 2 ist an den Enden der Hebel 5 je eine Bohrung 10 angeordnet,
in der ein Kunststoffkörper 11 drehbar und gegen eine axiale Verschiebung gesichert
gelagert ist. Der Kunststoffkörper 11 seinerseits ist von einer axialen Bohrung
12 durchsetzt, deren Druchmesser gleich jenem der Bohrung 9 in der Oese 8 ist. Die
Verbindung der Strangabschnitte 6 zu einem Strang erfolgt dadurch, dass jeweils
die
Oesen 8 von zwei benachbarten Strangabschnitten 6 axial mit
der Bohrung 12 des Kunststofflagerkörpers ausgerichtet und dass danach sein nietförmiger
Schwenkzapfen 13 durch die Oesen 8 hindurch in die Bohrung 12 geschoben wird.
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Der Schwenkzapfen 13 weist zur Sicherung gegen eine axiale Verschiebung
einen Kopf 14 und eine Rastwulst 15 auf, die den im hinteren Teil federnd ausgebildeten
Kunststofflagerkörper 11 hintergreift. Die beiden durch einen Schwenkzapfen 13 verbundenen
Strangabschnitte 6 sind schwenkbar auf jenem gelagert, wobei der Schwenkzapfen 13
seinerseits im Kunststofflagerkörper 11 drehbar gelagert ist. Der Kunststofflagerkörper.
11 seinerseits ist wie bereits erwähnt drehbar in der Bohrung 10 des Hebels 5 gelagert.
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Bei teilweise oder ganz gesenktem Lamellenpanzer üben die an einem
Schwenkzapfen 13 angreifenden Strangabschnitte 6 mit ihren Oesen 8 auf diesen eine
Scherkraft aus und klemmen ihn fest. Beim Wippen der Lamellen wird nun entweder
der Schwenkzapfen 13 im Kunststofflagerkörper 11 oder der Kunststofflagerkörper
13 in der Bohrung 10 verdreht.
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Dies bedeutet, dass beim Verschwenken der Lamellen wo die Stränge
unter Zugbelastung sind, Metall auf Kunststoff reibt, was einen spürbaren Verschleiss
weitgehend ausschliesst. Werden die Lamellen gerafft und die Schwenkzapfen 13 mit
den an ihnen angreifenden Strangabschnitten 6 von der herrschenden Zugkraft entlastet,
so können die Oesen 8 um den Schwenkzapfen 13 verschwenkt werden, wobei Metall auf
Metall reibt.
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Da die Strangabschnitte 6 unbelastet sind, ist dabei der
Reibungsverschleiss
zwischen den Oesen 8 einerseits und dem Schwenkzapfen 13 anderseits vemachlässigbar.
In jedem Fall wird die am Schwenkzapfen 13 auftretende Lagerreibung weitgehend über
dessen Länge verteilt und dadurch gering gehalten. Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich,
sind die Stahlseilabschnitte 7.
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derart verformt, dass sie sich in entlastetem Zustand bogenförmig
krümmen. Wie Fig. 1 zeigt liegen die entlasteten und gekrümmten Stahlseilabschnitte
7 in einer zur Ebene des Lamellenpanzers rechtwinkligen und zu. seiner Verschieberichtung
parallelen Ebene, welche der Zeichnungsebene entspricht.
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Wird.. der gesenkte Lamelienpanzer gerafft, so biegen sich die entlasteten
Stahlseilabschnitte 7 aus der in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien gezeigten geraden
Ausrichtung heraus nach der Seite. Dabei verschwenken sich die Oesen 8 um den zugeordneten
Schwenkzapfen 13. Beim weiteren Raffen des Lamellenpanzers biegen sich die Stahlseilabschnitte
weiter, bis jeweils die benachbarten Lamellen aufeinanderliegen. Dabei werden die
Oesen 8 entsprechend verschwenkt und es tritt an keiner Stelle des Stahlseilabschnittes
eine Knickung auf.
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Die Grösse der bogenförmigen Krümmung der Stahlseilabschnitte 7 ist
von untergeordneter Bedeutung. Sie ist in allen Fällen so zu wählen , dass sich
die Stahlseilabschnitte 7 beim Raffen des Lamellenpanzers nach einer Richtung biegen.
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