DE3132085C2 - Munitionsprüfvorrichtung - Google Patents
MunitionsprüfvorrichtungInfo
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Abstract
Munitionsprüfvorrichtung für die Ermittlung von beim Abfeuern der Munition (8) in einem Meßlauf (4) auftretenden innenballistischen bzw. rohrspezifischen Kenngrößen, mit einem Aufnahmeblock (1) für den Meßlauf und ein Verschlußsystem, sowie einer Aufnahmevorrichung (17) für ein Meßelement (13), welches seinen Meßort an einer bestimmten Stelle im Meßlauf hat. Die Aufnahmevorrichtung (17) ist in einem am Aufnahmeblock (1) verschiebbar, vorzugsweise parallel zur Achse (18) des Meßlaufes (4), gelagerten Meßschlitten (16) vorgesehen. Durch diese einfache Maßnahme kann das in der Aufnahmevorrichtung (17) gehaltene Meßelement (13) relativ zum jeweiligen im Aufnahmeblock (1) eingesetzten Meßlauf (4) so verschoben werden, daß der Abstand (A) zwischen Patronenboden und Meßort bzw. Befestigung des Meßelementes (13) den jeweiligen Erfordernissen entspricht.
Description
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Die Erfindung betrifft eine Munitionsprüfvorrichtung für die Ermittlung von beim Abfeuern der Munition in
einem Meßlauf auftretenden, innenballistischen bzw. rohrspezifischen Kenngrößen, mit einem Aufnahmeblock
für den Meßlauf und ein Verschlußsystem, sowie einer Aufnahmevorrichtung für ein Meßelement, welches
seinen Meßort an einer bestimmten Stelle im Meßlauf hat.
Derartige Munitionsprüfvorrichtungen sind bekannt und werden beispielsweise zur Bestimmung des
Gasdruckes von patronierter Munition verwendet Der verwendete Aufnahmeblock ist sehr stabil und für den
Einsatz von Meßläufen verschiedenster Kaliber ausgebildet. Die Art der zum Einsatz kommenden Meßele- Μ
mente wird durch die Meßaufgabe bestimmt. Handelt es sich um die Bestimmung von Temperaturen, können
beispielsweise Thermoelemente zum Einsatz kommen; geht es um die Bestimmung der Meßgröße Druck, so
können beispielsweise mechanisch-elektrische Druckaufnehmer, wie piezoelektrische, tensiometrische oder
piezoresistive, verwendet werden oder, wenn eine Vergleichsgröße für den Spitzengasdruck ausreichend
ist, ein rein mechanischer Wandler, der die Meßgröße Druck in eine bleibende Verformung eines Meßkörpers
umwandelt. Letztgenanntes Verfahren ist als Stauchkörperverfahren bekannt und ist auch heute noch sehr
verbreitet als ein »klassisches« Munitionsabnahmeverfahren.
Die gebräuchlichste Meßmethode sieht dabei die Bestimmung des Gasdruckes im Pulverraum der
Munition selbst vor. Zu diesem Zweck ist der Pulverraum der Munition über einen beispielsweise als
Bohrung ausgeführten Indizierkanal in der Patronenhülse und/oder im Meßlauf mit einer Aufnahmebohrung für
den Druckaufnehmer verbunden. Der Abstand — in Richtung der Achse des Meßlaufes gesehen — des den
Gasdruck übertragenden Indizierkanals im Meßlauf vom Patronen- bzw, Munitionsboden ist dabei zumeist
■durch Normen in Abhängigkeit von der verwendeten Munitionsart festgelegt
Die notwendige Befestigung des den Druck aufnehmenden Meßelementes erfolgt, abhängig von den
jeweiligen Abmessungen von Meßlauf und/oder Meßelement entweder im Meßlauf selbst oder im Aufnahmeblock.
So sind beispielsweise die Meßelemente für das genannte Stauchkörpermeßverfahren wegen ihrer relativ
großen Abmessungen, die sich aus Gründen einer leichteren Manipulation ergeben, zumeist nicht im
Meßlauf, sondern im Aufnahmeblock gehalten.
Aufgrund des jeweils wechselnden Abstands zwischen Patronen- bzw. Munitionsboden und Meßort bzw.
Befestigungsstelle des Meßelementes — der nicht nur aufgrund von länderspezifischen, militärischen oder
zivilen Normen, sondern auch abhängig vom jeweiligen Kaliber zu wählen ist — ergibt sich bei den bekannten
Vorrichtungen, insbesondere bei im Aufnahmeblock selbst gehaltenen Meßelementen, der entscheidende
Nachteil, daß praktisch für jeden derartigen Abstand ein eigener, sehr teurer Aufnahmeblock verwendet werden
muß. Dies trifft ganz besonders für Pistolen- und Revolvermunition zu.
Es sind Lösungen bekannt welche zur Behebung dieses Nachteils vorsehen, daß der Meßlauf selbst in
axialer Richtung verschieden tief in den Aufnahmeblock einsetzbar ist wodurch in einem gewissen Bereich
variable Abstände zwischen Patronenboden und Meßort, also etwa Indizierkanal, möglich sind. Als entscheidender
Nachteil dieses Systems ist zu nennen, daß damit auch die Ebene des Verschlußsystems, das ist die
stirnseitige Anlage für den Patronenboden, in gleichem Maße verschoben werden muß, was entweder ein in
axialer Richtung einstellbares Verschlußsystem oder aber für verschiedene fvießläuie auch verschiedene
Verschlußköpfe mit angepaßter Länge erfordert. Die erste genannte Möglichkeit ist herstellungstechnisch
teuer und mechanisch nicht so robust auslegbar, wie ein starr an den Aufnahmeblock angeflanschtes Verschlußsystem.
Die zweite Möglichkeit erfordert zumindest verschieden lange Schlagbolzen für den Verschluß, was
neben erhöhten Gesamtkosten auch eine zeitaufwendige Handhabung beim Umbau von einem Kaliber auf ein
anderes bedeutet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit welcher die beschriebenen Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermieden werden und welche es
insbesondere ermöglicht, bei nicht im Meßlauf befestigten Meßelementen den Abstand vom Patronen- bzw.
Munitionsboden zum Meßort im Meßlauf, beispielsweise also zur Mitte der Befestigung des Meßelementes
bzw. zum Indizierkanal, den jeweiligen Erfordernissen anzupassen und zwar auf einfache Art und unter
Beibehaltung eines robusten Verschlußsystems.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß
die Aufnahmevorrichtung in einem am Aufnahmeblock verschiebbar, vorzugsweise parallel zur Achse des
Meßlaufes, gelagerten Meßschlitten vorgesehen ist. Durch diese einfache Maßnahme kann das in der
Aufnahmevorrichtung gehaltene Meßelement relativ zum jeweiligen im Aufnahmeblock eingesetzten Meß-
lauf so verschoben werden, daß der Abstand zwischen
Patronenboden und Meßort bzw. Befestigung des Meßelementes den jeweiligen Erfordernissen entspricht.
Die Ebene des Patronenbodens kann dabei für alle verwendeten Kaliber bzw, alle in Frage kommenden
Abstände zwischen Patronenboden und Meßort des Meßelementes in bezug auf den Aufnahmeblock ortsfest
sein, was eine Anpassung des Verschlußsystems an die jeweils erforderliche Größe dss genannten Abstandes
überflüssig macht to
In Weiterbildung der Erfindung ist der Meßschlitten mittels einer Arretiervorrichtung gegenüber dem
Aufnahnieblock feststellbar, was in einfacher Weise die korrekte Plazierung des Meßschlittens und damit die
exakte Einhaltung des jeweils erforderlichen Abstandes zwischen Patronenboden und Meßort bzw. Befestigung
des Meßelementes ermöglicht.
Besonders vorteilhaft ist, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Lagerung des
Meßschlittens einen so großen Verschiebebereich aufweist, daß sowohl im Bereich des Pulverraumes der
Munition als auch im Bereich vor deren Mündung gelegene Meßorte bzw. Befestigungsstellen des MeBeIementes
überstreichbar sind. Damit können beispielsweise mit ein und demselben Aufnahmeblock fallweise
Gasdruckmessungen nicht nur im Bereich der Munitionshülse, sondern auch am Hülsenmund durchgeführt
werden, was den Verwendungsbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich erweitert
Ebenso ist es in Weiterbildung der Erfindung auch möglich, daß mehrere verschiebbar am Aufnahmeblock
gelagerte Meßschlitten vorgesehen sind, was die gleichzeitige Messung an verschiedenen Stellen der zu
prüfenden Munition ermöglicht bzw. auch die gleichzeitige Verwendung von Sensoren oder Meßelementen zur
Bestimmung anderer innenballistischer und/oder rohrspezifischer Kerngrößen erlaubt
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
beschrieben.
F i g. 1 zei£t ein Ausführungsbeispiel gemäß der
Erfindung im Längsschnitt;
Fig.2 einen Schnitt entlang der Linie II—II in Fig. 1,
F i g. 3 einen Schnitt entsprechend der F i g. 2 durch ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig.4 eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispiels.
Die dargestellte Munitionsprüfvorrichtung weist einen Aufnahmeblock 1 auf, der auf einer Grundplatte 2
gelagert ist und in einer Längsausnehmung 3 einen zumindest in diesem Bereich zylindrisch ausgebildeten
Meßlauf 4 trägt. Der Meßlauf 4 wird in der Längsausnehmung 3 durch eine Halteschraube 5
gesichert welche ihn gegen ein am der Halteschraube S gegenüberliegenden Ende der Längsausnehmung 3 am
Aufnahmeblock 1 in nicht dargestellter Weise befestigtes Verschlußsystem 6 verspannt
Der Munitionsraum 7, welcher beispielsweise zur Aufnahme von patronierter Munition 8 dient, weist in
einem Abstand A vom Boden 9 der eingesetzten Munition einen Indizierkanal 10 als Verbindung mit
einer Aufnahmeböhfüng 11 im Meßlauf 4 auf. In die
Aufnahmebohrung 11 ist die Stempelführungsbüchse 12 eines beispielsweise als Stauchkörperelement ausgeführten
Meßelementes 13 eingesetzt und gegen den Meßlauf abgedichtet Die Befestigung bzw. Vorspannung
des Meßelementes 13 erfolgt, nicht zuletzt wegen der aus Gründen einer verbesserten Handhabung des
Meßelementes relativ großen Dimension desselben, nicht im Meßlauf 4 selbst, sondern im Aufnahmeblock 1.
Zu diesem Zwecke weist der Aufnahmeblock 1 eine nach oben gerichtete öffnung 14 in der Längsausnehmung
3 auf, welche in der Nähe des oberen Randes des Aufnahmeblocks 1 Führungsnuten 15 zeigt, in welchen
ein Meßschlitten 16 gelagert ist Der Meßschlitten 16 weist als Aufnahmevorrichtung 17 für das Meßelement
13 eine Gewindebohrung für ein entsprechendes Gewinde am Meßelement auf, womit das gesamte
Meßelement 13 im dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zur Achse 18 des Meßlaufes 4 verschiebbar ist.
Die Lagerung bzw. Führung des Meßschlittens 16 in der öffnung 14 bzw. den Führungsnuten 15 weist einen
so großen Verschiebebereich auf, daß mit dem Meßelement 13 erforderlichenfalls sowohl im Bereich
des Pulverraumes der Munition 8 als auch im Bereich vor deren Mündung gelegene Indizierkanäle 10
überstreichbar sind. Bei Auswechslung des Meßlaufes 4
gegen einen solchen für ein anderes Kaliber bzw. lediglich für einen anderen gewünschten Meßabstand A
muß also über den Meßschlitten io lediglich das Meßelement 13 in die dem Abstand A entsprechende
Position relativ zum neuen Meßlauf gebracht werden. Eine Auswechslung des sehr stabilen und relativ teuren
Aufnahmeblocks 1 ist in vorteilhafter Weise nicht erforderlich. Hervorzuheben ist weiters, daß die Ebene
des Munitions- bzw. Patronenbodens 9 für alle Kaliber bzw. alle Abstände A in bezug auf den Aufnahmeblock 1
ortsfest bleiben kann, womit die Notwendigkeit der Anpassung des Verschlußsystems 6 an den jeweils
gewünschten Abstand A entfällt
Das in F i g. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist im Aufnahmeblock 1' für den Meßlauf 4' zwei von der
Längsausnehmung 3' ausgehende Öffnungen 14' auf, weiche in der Nähe von deren Mündung an der
Oberfläche des Aufnahmeblocks Γ Führungsnuten 15' haben. In beiden öffnungen 14' bzw. den zugehörigen
Führungsnuten 15' ist jeweils ein Meßschlitten 16' parallel zur Achse des Meßlaufes 4' geführt Die
Meßschlitten 16' weisen als Aufnahmevorrichtung 17' für die hier nicht dargestellten Meßelemente jeweils
eine Gewindebohrung für ein entsprechendes Gewinde am Meßelement auf. Den beiden Meßschlitten 16' sind
jeweils eigene, im dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht zueinander und senkrecht zur Achse des
Meßlaufes 4' verlaufende Indizierkanäle 10' sowie entsprechende Aufnahmebohrungen W für die Stempelführungsbüchse
des nicht dargestellten Meßelements zugeordnet Mit dieser Munitionsprüfvorrichtung ist die
gleichzeitige Messung an zwei verschiedenen Stellen der zu prüfenden Munition ermöglicht, bzw. können
auch gleichzeitig Sensoren oder Meßelemente zur Bestimmung anderer inncnballistischer und/oder rohrspczifkcher
Kenngrößen verwendet werden. Im übrigen gelten auch für dieses Ausführungsbeispiel die
bereits zur Ausführung gemäß den Fig.! und 2
besprochenen Vorteile der Erfindung.
Die Munitionsprüfvorrichtung nach Fig.4 weist ebenfalls zwei MeBschlitten 16' auf, Welche jedoch hier
im Gegensatz zur Ausführung nach Fig.3 in einer einzigen von der nicht dargestellten Längsausnehmung
ausgehenden öffnung 14' bzw. in entsprechenden Führungsnuten am Rande dieser Öffnung gelagert sind.
Die beiden Meßschlitten 16' weisen wiederum als Gewindebohrung ausgebildete Aufnahmevorrichtungen
17' für die nicht dargestellten Meßelemente auf, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der obere der
beiden Meßschlitten mittels einer Arretiervorrichtung 19 gegenüber dem Aufnahmeblock 1" feststellbar ist.
Die Arretiervorrichtung 19 besteht dabei aus einer in ein Gewindeloch 20 des Aufnahmeblocks 1" einschraubbaren
Rändelschraube 21, welche mit Ausnehmungen 22 am Meßschlitten 16' zusammenwirkt und in einfacher
Weise die korrekte Plazierung des Meßschlittens und damit die exakte Einhaltung des jeweils erforderlichen
Abstandes zwischen dem nicht dargestellten Meßelement und dem ebenfalls hier nicht dargestellten
Patronen- bzw. Munitionsboden ermöglicht. Mit dieser Anordnung können also beispielsweise die Gasdrucke in
verschiedenen Abständen zum Munitionsboden gleichzeitig gemessen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche:U Munitionsprüfvorrichtung für die Ermittlung von beim Abfeuern der Munition in einem Meßlauf auftretenden innenballistischen bzw. rohrspezifischen Kenngrößen, mit einem Aufnahmeblock für den Meßlauf und ein Verschlußsystem, sowie einer Aufnahmevorrichtung für ein Meßelement, welches seinen Meßort an einer bestimmten Stelle im Meßlauf hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung (17, 17') in einem am Aufnahmeblock (1, Γ, 1") verschiebbar, vorzugsweise parallel zur Achse (18) des Meßlaufes (4, 4'), gelagerten Meßschlitten (16,16') vorgesehen ist.
- 2. Munitionsprüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßschlitten (16') mittels einer Arretiervorrichtung (19) gegenüber dem Aufnahmeblock (1") feststellbar ist (F i g. 4).
- 3. Munitionsprüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Meßschlittens (16, 16') einen so großen Verschiebebereich aufweist, daß sowohl im Bereich des Pulverraumes der Munition (8) als auch im Bereich vor deren Mündung gelegene Meßorte bzw. Befestigungsstellen des Meßelementes (13) überstreichbar sind.
- 4. Munitionsprüfvorrichvung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschiebbar am Aufnahmeblock (Γ, 1") gelagerte Meßschlitten (16') vorgesehen sind (F i g. 3 und 4).
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