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Behälterverschluß
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälterverschluß in Form einer
auf das Behältermundstück aufbringbaren Kappe mit Verschlußdeckel, der mit einem
drei Gelenklappen aufweisenden Überfallscharnier ausgestattet ist.
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Die bekannten Behälterverschlüsse sind hinsichtlich ihrer scharnierbildenden
Mittel insofern verbesserungsbedürftig, als diese einen auffällig großen seitlichen
Überstand am Kappenkörper aufweisen. Letzteres bringt nicht nur eine optische Beeinträchtigung,
sondern stellt auch eine Verletzungsgefahr dar. Außerdem kann es vorkommen, daß
sich Textilien oder dergleichen an den scharnierbildenden Teilen verhaken. Ein weiterer
nachteiliger Umstand ist der, daß es an einer Sicherung des Verschlußdeckels gegen
zufällige Öffnungskräfte fehlt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Behälterverschluß
in herstel lungstechnisch einfacher, gebrauchsvorteilhafter Weise so auszu gestalten,
daß keine scharnierbildenden Überstände mehr vorliegen, andererseits aber der Verschlußdeckel
eine über die Verschlußfunktion hinausgehende Zusatzfunktion übernehmen kann.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des Behälterverschlusses.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Behälterverschluß
von insbesondere erhöhtem Gebrauchswert geschaffen: Die beim Spritzvorgang gleich
mitberücksichtigten Abrißstege setzen ein willensbetontes Öffnen des Verschlußdeckels
voraus. Dem Spieltrieb unterliegende Manipulationen üblicher Art reichen nicht aus.
Auf diese Weise ist mit einfachen Mitteln eine Originalitätssicherung geschaffen.
Entsprechende Stege lassen sich spritztechnisch leicht mitberücksichtigen.
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Sie haben dabei noch den Vorteil einer besseren Enfformung; die Lage
des Verschlußdeckels wird nicht verfälscht. Auch die überfallscharnierbildenden
Mittel lassen sich vorteilhaft am Kappenboden verwirklichen. Sie stehen nicht mehr
seitlich am Kappenrand vor, sondern liegen praktisch im Kappenquerschnitt. Die Überfallwirkung
läßt sich optimieren insofern, als die drei Gelenklappen um die Dicke des Verschlußdeckels
höhenversetzt angeordnet sind. In vorteilhafter Weiterbildung weist der Verschlußdeckel
an seiner Unterseite einen Dichtungszapfen auf zum Eintritt in ein Loch eines gegenüber
der Kappe materialverschiedenen Spritzeinsatzes. Ein solcher Spritzeinsatz wird
in der Regel aus weicherem Material gebildet. Hierdurch lassen sich optimale Dichteffekte
erreichen. Vor allem wenn der Einsatz den Mündungsrand überfängt und durch die aufgeschraubte
Kappe am Behältermundstück festgezogen wird. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
besteht auch darin, daß das Loch sich im Behältermundstück selbst befindet. Dieses
wäre dann bis auf das Loch geschlossen. Ein solcher Behälter wäre
dann
als sogenannter Blasbehälter zu gestalten. Andererseits ist es erfindungsgemäß von
Vorteil, daß die Kappe in zwei durch ein im Bereich der Kappenmantelwand liegendes
Filmscharnier miteinander in Verbindung stehende, aneinander verankerbare Teile
unterteilt ist, wobei dem oberen Teil der Verschlußdeckel zugeordnet ist und dem
unteren Teil eine sich in Nähe des Verschlußdeckels erstreckende Spritzeinsatzplatte
materialeinheitlich angeformt ist, in deren Spritzloch ein Dichtungszapfen des Verschlußdeckels
eintritt. Hierbei bildet der Kappenboden mit dem eingeformten Verschlußdeckel das
eine Teil, während das andere, über das Filmscharnier damit verbunden, die materialeinheitlich
angeformte Spritzeinsatzplatte enthält. Die Kappe wird einfach durch Überschlagen
des einen Teiles über das andere in die Schließgrundstellung überführt. Zur Fixierung
kann in einfacher Weise eine thermische Verbindung herangezogen werden oder aber
eine Klipsverbindung. Die Klipsmittel lassen sich beim Spritzen gleich mitberücksichtigen..
Trotz Spritzeinsatzplatte und trotz Originalitätssicherung und trotz Überfallscharnier
kommt man zu einer materialeinheitlichen einstückigen Ausgestaltung des Behälterverschlusses.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen mit dem erfindungsgemäßen Behälterverschluß
ausgerüsteten Behälter in Seitenansicht (der Behälter ist nur teilweise dargestellt),
Fig. 2 den Spritzeinsatz in Einzeldarstellung, und zwar im Schnitt, Fig. 3 einen
dem Behälter materialeinheitlich angeformten Spritzeinsatz, ebenfalls im Schnitt,
Fig. 4 die Kappe in Draufsicht, und zwar in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 den Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 einen der Fig. 5 entsprechenden
Schnitt durch eine Kappe in abgewandelter Ausführungsform und Fig. 7 den Schnitt
gemäß Linie VII-VII in Fig. 6.
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Die im Mundstück 1 eines Behälters 2 bspw. im Wege der Schraubverbindung
zuordbare Kappe 3 besitzt einen im Kappenboden klappbar eingelagerten Verschlußdeckel
4. Die Einlagerungsöffnung im Kappenboden ist mit 5 bezeichnet und entspricht der
überwiegend kreisrund gehaltenen Umrißform des Verschlußdeckels 4.
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Zwischen dem Rand 4' des Verschlußdeckels 4 und dem korrespondierenden
Innenrand 6' einer gegenüber der zylindrischen Kappenwandung weiter eingezogenen
Kappenboden-Ringpartie 6 ist ein Spalt x belassen.
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Der Verschlußdeckel 4 ist über insgesamt drei mitangeformte, höhenparallel
verlaufende Gelenklappen, nämlich einen mittleren 7 und zwei äußerer 8 an der Kappe
angelenkt. Zur Bildung eines Überfallscharniers sind deren Gelenkzonen höhenversetzt.
So greift der durch in der Klappebene liegende Parallelschlitze 9 von den seitlichen
Gelenklappen 8 abgeteilte, mittlere Gelenklappen 7 mit seiner materialverdünnten
Gelenkzone an der Stelle a an der Ringpartie 6 an. Die beiden anderen Gelenklappen
sind an der tieferliegenden Stelle b mit der Ringpartie 6 verbunden. Der Tiefenversatz
entspricht der Stauchung der Feder/ Gelenklappen 7.
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Die quer zur Klappebene verlaufende, praktisch die Deckelfläche schneidende
Scharnier-Achsenlinie ist mit z-z bezeichnet (vergl. Fig. 4).
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Den dortigen Enden der Gelenklappen 8 sind ebenfalls material reduzierte
Partien gegeben, so daß eine Art Filmscharnier realisiert ist. Die Stellen a und
b liegen in einer gemeinsam.en Vertikalebene.
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Das deckelseitige Ende des mittleren Gelenklappens 7 greift über eine
materialgeschwächte Zone unter Bildung einer Klappgelenkstelle c am Verschlußdeckel
an. Die beiden anderen Gelenklappen 8 gehen von diesem dagegen starr aus. Sie sind
gegenüber der Dicke y des
Deckels dünnwandiger gestaltet, damit
sie, aufgeklappt, mit den Filmscharnieren (Stelle b) eine Höhe haben und der maximale
Öffnungswinkel ausgenutzt wird.
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An der der Scharnier-Achsenlinie z-z gegenüberliegenden Seite setzt
sich der Verschlußdeckel 4 über seine kreisrunde Grundform hinausgehend in einen
radial ausgerichteten Greiflappen 10 fort. Die Einlagerungsöffnung 5 ist dort, der
Greiflappenform entsprechend, mit einer zur Mantelwand W des zylindrischen Kappenkörpers
hin offenen Nische 11 versehen. Die Nische 11 nimmt den Greiflappen 10 oben höhengleich
zur Ringpartie 6 abschließend auf. Nach untenhin ist die Nische allerdings etwas
verlängert, so daß ein Freiraum 12 zum Unterfassen des Greiflappens 10 verbleibt
(vergl. Fig. 5). Wie der genannten Figur auch entnehmbar, ist die untere Kante der
den Freiraum 12 bildenden Nische 11 bei 13 gerundet. Eine entsprechend freiraumvergrößernde
Rundung 14 befindet sich auch an der Unterkante des Greiflappens 10.
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Über die Fesselung durch das Überfallscharnier hinaus wird der Verschlußdeckel
4 im Bereich des Greiflappens 10 noch mittels beim Formen berücksichtigter Abrißstege
15 im Kappenboden gehalten. Diese von Material brücken der Kappe 3 gebildeten Stege
überbrücken die Einlaßöffnung 5. Sie wurzeln einerseits am innenrand 6' der Ringpartie
6 der Kappe und andererseits am Verschlußdeckelrand 4'. Es sind beiderseits im unmittelbaren
Anschluß an den Greiflappen 10 jeweils drei Abrißstege 15 realisiert Diese weisen
nur einen Bruchteil der Dicke des Verschlußdeckels auf. Ihre Abstände entsprechen
der etwa von Kammzinken.
Zum Öffnen des Verschlußdeckels 4 bedarf
es schon erheblicher Betätigungskräfte, die jedenfalls über die einer zufälligen
Berührung im Sinne einer Öffnung des Verschlußdeckels hinausgehen müssen. Öffnungsstellung
und Öffnungszwischenstellung ergibt sich aus Fig. 5.
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Wie ersichtlich, tritt dabei der mittlere Gelenklappen 7 unter federförmiger
Durchbiegung (vergl. mittlere Stellung in Fig. 5) praktisch über eine Totpunktlinie
zwischen den Gelenkstellen b und c. Beim Verschließen liegt der Greiflappen 10 auf
der äußeren Oberkante eines Spritzeinsatzes 18.
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Unter Überwindung der Totpunktlage wechselt die Feder-Wirkungsrichtung
des mittleren Gelenklappens derart, daß der Verschlußdeckel 4 in Öffnungsrichtung
belastet ist.
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Der Verschlußdeckel 4 weist an seiner Unterseite, und zwar im Zentrum
liegend, einen ausgehöhlten Dichtungszapfen 16 auf. Letzterer tritt in Schließlage
in ein Loch 17 des Spritzeinsatzes 18 ein. Eine Ausführungsform desselben ist in
Fig. 2 isoliert dargestellt. Es handelt sich um einen topfförmigen, in die Höhlung
des Mundstückes 1 ansetzbaren Kunststoffkörper. Das von einer schachtartigen Ausstülpung
gebildete Loch 17 ist hinterschnitten. Der Zapfen weist eine wulstartige, die Hinterschneidung
übergreifende Endzone auf. Die Decke des topfförmigen Spritzeinsatzes ist über die
Einsatz-Mantelwand hinaus verlängert. Der entsprechende Ringrand 18' legt sich auf
die ringförmige Stirnfläche des Mundstückes 1 dichtend auf. Überdies befinden sich
an dem Einsatz Mantel-Lamellen 18", die dichtend im Mundstück 1 anliegen.
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Dieser wulstförmige Ring rad 18' wird von der aufschraubbaren Kappe
3 überfangen und festgeklemmt. Das innenseitig der Kappe vorgesehene Gewinde ist
mit 19 bezeichnet. Es wirkt mit einem Außengewinde 20 des Mundstückes 1 zusammen.
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Statt eines separaten Spritzeinsatzes 18 kann der Behälter selbst
als Blasbehälter schon so gestaltet sein, daß das Mundstück 1 durch eine Querwand
21 verschlossen ist bis auf ein entsprechendes, zentral liegendes Loch 17 (vergl.
Fig. 3).
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Ein entsprechender Behälter würde aus einem Material gebildet, welches
die Eigenschaften des Einsatzes 18 bringt.
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In Fig. 6 ist nun eine Lösung wiedergegeben, die in ihrem prinzipiellen
Aufbau der Kappe 3 entspricht, wie sie zu den Fig. 4 und 5 erläutert ist. Die Bezugsziffern
sind, soweit zum Verständnis erforderlich, sinngemäß übertragen. Der Unterschied
ist der, daß der Spritzeinsatz der Kappe 3 materialeinheitlich als Platte 22 angeformt
ist. Das Spritzen erfolgt dort aber nicht bei geschlossenem Verschlußdeckel, sondern
bei geöffnetem Verschlußdeckel. Dazu ist die Kappe 3 unterteilt, und zwar in einen
oberen Teil I und einen unteren, topfförmigen Teil II.
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Beide Teile sind im Bereich der Kappenmantelwand W durch ein Filmscharnier
23 miteinander verbunden (vergl. Fig. 6). Der obere Teil I ist als flache Klipskappe
gestaltet. Letztere weist im Bereich Kappen-Innenrandes eine nur bei 11 und 23 unterbrochene
Rastrippe 26 auf, welche in eine passende, periphere Rastnut 27 einer oberhalb der
Spritzeinsatzplatte
22 angeformten, randnahen Ringwand 22' des Teiles i I einspringt. Statt einer überwiegend
durchgehend verlaufenden Rastnut 27 und Rastrippe 26 können auch einzelne Klipsnasen
mit im anderen Teil angeordneten, formentsprechenden Hinterg reiföffnungen realisiert
sein. In jedem Fall sind die Klipshaltekräfte größer zu wählen als die des Durchreißens
der Abrißstege 15 für das Öffnen der Verschlußklappe 4. Die Form-Trennebene ist
mit E-E bezeichnet.
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Um eine für das Aufklipsen günstige, geschlossene Ringform zu erhalten,
ist die in Fig. 6 durch die Nische 11 unterbrochene Kappenboden-Ringpartie 6 durch
eine Materialbrücke 6" geschlossen, Das Teil I setzt sich mit einem Kappenrand 28
auf der Oberseite der Spritzeinsatzplatte 22 des anderen Teiles II auf. Von der
Unterseite der Spritzeinsatzplatte 22 geht ein in den Hals 1 des Behälters 2 einpreßbarer,
abdichtender Ring kragen 22" aus.
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Die materialeinheitlich angeformte Spritzeinsatzplatte 22 weist desweiteren
das zentral liegende Spritzloch 17 auf, in das der in der Offenstellung angespritzte
Verschlußdeckel 4 dichtend eintritt.
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Zur Stabilisierung der den behälterinnenseitig weisenden Dichtungszapfen
16 tragenden Partie des Verschlußdeckels beider Lösungen kann der entsprechende
Bereich verschlußdeckelinnenseitig eine umlaufende Versteifungsrippe 24 aufweisen.
Der Wurzelbereich des Dichtungszapfens 16 bildet eine Ringnut 25 aus, so daß eine
größere Zapfenlänge
erreicht wird. Die Höhlung des Dichtungszapfens
schließt höhengleich mit dem Ringnutgrund ab.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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