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Zusammenklappbarer Stuhl
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Die Erfindung bezieht sich auf einen zusammenklappbaren Stuhl, insbesondere
einen Stuhl für die Verwendung beim Angeln.
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Der Witterungsschutz für einen Angler besteht im allgemeinen in der
Verwendung eines mehr oder weniger großen Schirms, der den Angler zwar gegen Regen
von oben schützt aber keinen oder nur einen ungenügenden Schutz zu den Seiten hin
bietet.
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Darüber hinaus stellt ein Schirm einen sperrigen Gegenstand darg der
zusätzlich zum Anglergeschirr und dem Sitzstuhl transportiert werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen zusammenklappbaren Stuhl zu schaffen,
mit dem es möglich ist, einen weitgehenden Witterungsschutz zu erreichen ohne daß
eine Belastung durch zusätzlich zu transportierende Stücke notwendig wäre.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am Stuhl
eine Aufnahmetasche angeordnet ist, daß ein quaderförmiger Rahmen vorgesehen ist,
der jeweils mit einer Längsstrebe seitlich am Stuhlgestell befestigt ist und der
so zusammenlegbar ausgebildet ist, daß der zusammengelegte Rahmen in der Aufnahmetasche
verstaubar ist, und daß eine auf den Rahmen aufspannbare wasserdichte Hülle vorgesehen
ist.
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Die Aufnahmetasche ist vorzugsweise kastenförmig ausgebildet und kann
an der Unterseite des Sitzes bzw. an der Rückseite der Rückenlehne angeordnet sein.
Zugang zu der Tasche erfolgt vorzugsweise durch eine Schmalseite der kastenförmigen
Aufnahmetasche.
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Der Rahmen kann aus lösbar miteinander verbindbaren Rohrelementen
zusammengesetzt sein, die jeweils eine solche Länge aufweisen, daß sie in der Aufnahmetasche
verstaubar sind.
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Die Rohrelemente können dabei form- oder kraftschlüssig verbindbar
sein. Es ist auch möglich, benachbarte Rohrelemente eines Rohrstranges teleskopartig
ineinander verschiebbar auszubilden.
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Eine andere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, den Rahmen wenigstens
teilweise zusammenfaltbar auszubilden, wobei zusammenfaltbare Elemente mit Elementen
kombinierbar sein können, die form- oder kraftschlüssig miteinander verbindbar sind.
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Zweckmäßig sind an den Außenseiten der Stuhlbeine klemmende Halteelemente
vorgesehen, in die die unteren Längs streben einsetzbar sind. Vorzugsweise sind
die Halteelemente so ausgebildet, daß die unteren Längsstreben darin in ihrer Längsrichtung
verschiebbar sind. Die Hülle ist zweckmäßig einteilig
ausgebildet.
Sie ist vorzugsweise im Bereich der Vorderkanten der Seitenwände mit Laschen versehen,
mit denen diese an den vorderen aufrechten Streben des Rahmens befestigbar sind.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
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Fig 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Stuhles mit montiertem
Rahmen schräg von vorn gesehen.
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Fig. 2 zeigt den gleichen Stuhl in perspektivischer Ansicht schräg
von hinten gesehen.
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Fig. 3 zeigt den Stuhl mit aufgespannter Hülle, letztere teilweise
geschnitten.
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Fig. 4 zeigt in einem größeren Maßstab eine Haltevorrichtung, über
die der Rahmen an den Stuhlbeinen befestigbar ist.
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Der in Fig. 1 dargestellte Stuhl 2 ist ein bekannter Klappstuhl mit
jeweils bügelförmig ausgebildeten Vorderbeinen 4 und Hinterbeinen 6 sowie einem
Sitz 8 und einer Rückenlehne 10.
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Der Stuhl ist weiter mit Armstützen 12 versehen. An der Rückseite
der Rückenlehne 10 ist eine Aufnahmetasche 14 angeordnet, die sich über die gesamte
Rückseite der Rückenlehne erstreckt und in Form eines flachen Kubus ausgebildet
ist. Zweckmäßig ist die Aufnahmetasche starr ausgebildet. Sie ist verschlossen durch
eine Klappe 16, die an der Aufnahmetasche selbst oder aber an dem oberen Querholm
der Rückenlehne befestigt sein kann. Der Deckel 16 ist mit einer Schließvorrichtung
18 versehen.
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Seitlich an den Beinen lösbar gehaltert ist ein quaderförmiger Rahmen
20 vorgesehen. Dieser weist zwei umlaufende Seitenrahmen 22 und 24 auf, die jeweils
im Bereich ihrer beiden oberen Ecken 21, 23 und im Bereich ihrer hinteren unteren
Ecke 25 über Querstreben 26, 28, 30 verbunden sind. Die unteren Längsstreben 27
der beiden Seitenrahmen 22, 24 sind über Halteelemente 32 mit den Stuhlbeinen verbunden.
Diese Verbindung kann eine Schraubverbindung sein. Zweckmäßig ist jedoch eine Klemmverbindung,
insbesondere eine Klemmverbindung, in der die unteren Längsstreben in ihrer Längsrichtung
verschiebbar gehaltert sind, um die Stellung des gesamten Rahmens 20 relativ zum
Stuhl einstellen zu können. Eine Längsverstellung ist selbstverständlich auch bei
einer Schraubverbindung möglich, wenn für diese in den unteren Längsstreben 27 jeweils
entsprechend Längslöcher angeordnet sind.
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Der Rahmen ist, wie durch die Verbindungsstellen 34 angedeutet, zusammenlegbar
ausgebildet, und zwar so, daß die einzelnen Rahmenelemente eine Länge aufweisen,
die es ermöglicht, die Rahmenelemente in der Aufnahmetasche 14 zu verstauen, Der
Rahmen kann beispielsweise aus Rohrelementen zusammengesetzt sein, die durch Steckverbindungen
form- oder kraftschlüssig miteinander verbindbar sind. Derartige Steckverbindungen
können in der Weise ausgebildet sein, wie sie bei Zeltstangen bekannt ist. Die oberen
Ecken 21, 23 und die hintere untere Ecke 25, in denen sich jeweils drei Rohrstränge
treffen, können grundsätzlich als gesonderte Elemente ausgebildet sein, die mit
geraden Rohrelementen verbindbar sind. Um die Zahl der Einzelelemente jedoch gering
zu halten, ist es zweckmäßig, die Eckelemente jeweils einem Rohrelement zuzuordnen
und mit diesem fest zu verbinden bzw. an diesem direkt auszubilden.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Rahmenteil 30 zusammenklappbar
auszubilden, wobei dann jeweils im Bereich der Verbindungsstellen 34 und an den
Ecken Schwenkscharniere anzuordnen sind, die mit Verriegelungen versehen sind, mit
denen die klappbar oder faltbar verbundenen Streben in der gestreckten Stellung
arretierbar sind. Es besteht auch die Möglichkeit, Steckverbindungen mit Faltverbindungen
zu kombinieren.
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So wäre es beispielsweise möglich, jeweils zwei gerade sich in einer
Ecke treffende Rohrstränge der Seitenrahmen 22 und 24 und jeweils die angrenzende
Hälfte einer Querstrebe gelenkig zusammenlegbar in einem Eckelement zu lagern, wobei
die freien Enden der Streben dann jeweils Uber Steckverbindungen oder dergleichen
miteinander verbindbar sein können. Auf diese Weise könnte das Gestell aus sechs
identischen Grundelementen für die oberen und die hintere untere Ecke sowie zwei
weiteren Elementen, die keine Querstrebenelemente aufweisen, für die vordere untere
Ecke zusammensteckbar sein. Es wären dann lediglich acht Elemente zu handhaben.
Die Eckelemente können dabei aus Kunststoff gespritzt oder aus Blech gedrückt sein.
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Für die Bespannung des Rahmens 20 ist eine Hülle 36 vorgesehen, wie
sie in Fig. 3 veranschaulicht ist. Diese HAlle, die die Oberseite des Rahmens, dessen
beide Seiten und dessen Rückseite und vorzugsweise über eine geringe Höhe von oben
dessen Vorderseite abdeckt, ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie straff auf
den Rahmen aufziehbar ist, so daß sich besondere Halteelemente für die Befestigung
der Hülle erübrigen. Der untere Rand der Hülle hängt vorzugsweise über die unteren
Rahmenlängsetreben herab. An der Vorderseite sind die Seitenwände der Hülle 36 zweckmäßig
mit Lasehen, beispielsweise Knöpf-oder Druckknopflaschen 38 versehen, mit denen
sie an den vorderen aufrechten Stäben des Rahmens befestigbar sind. Nach Lösen der
Laschen
können die Seitenwände um die Diagonale der seitlichen Rahmenflächen hochgeklappt
werden. An der Hülle können dabei zusätzliche Haltemittel vorgesehen sein, mit denen
die Seitenflächen der Hülle dann in der aufgeklappten Stellung gehaltert werden
können.
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Die Hülle 36 ist aus wasserdichtem Material hergestellt. Sie kann
aus einem wasserdichten Gewebe, beispielsweise Zeltgewebe, bestehen. Es ist aber
auch möglich, sie aus einer durchsichtigen Kunststoffolie auszubilden. Es ist weiter
möglich, in den Seitenwänden einer Hülle auf Textilbasis durchsichtige "Fenster"
vorzusehen in Form von Ausschnitten, die durch aufgeschweißte durchsichtige Kunststoffolien
abgedeckt sind.
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Eine zweckmäßig Ausführung der Haltemittel, mit denen der Rahmen am
Stuhl befestigt ist, ist in Fig. LI dargestellt.
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An den vorderen und hinteren Stuhlbeinen 4, 6 ist hierbei mit einer
Schraube 5 jeweils eine handelsübliche klemmende Rohrhalterung 7 befestigt, in die
die rohrförmig ausgebildete untere Längsstrebe 27 von der Seite eindrückbar ist.
Die Längsstrebe 27 kann bei dieser Ausführung in Längsrichtung verschoben werden.
Damit kann die Lage des Rahmens relativ zum Stuhl eingestellt und damit beispielsweise
der vordere Überhang der Hülle reguliert werden entsprechend den jeweiligen Wetterbedingungen
bzw. Wünschen des Benutzers.
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Der Stuhl, der in der Zeichnung als zusammenfaltbarer Stuhl mit niedriger
Rückenlehne dargestellt ist, kann auch in anderer Weise ausgebildet sein, beispielsweise
als Verstellsessel mit zurücklegbarer hoher Rückenlehne und ausklappbarer Beinstütze.
Bei einem derartigen Stuhl, der auch als Liege-oder Schlafsessel verwendbar ist,
ist die Hülle an ihrer Rückseite zweckmäßig mit Dehnfalten versehen, vorzugsweise
seitlichen Dehnfalten 40, die bei zurückgelegter Rückenlehne
gestreckt
sind, wie in Fig. 3 in gestrichelten Linien dargestellt. Die Hüllenrückwand kann
dabei so ausgebildet sein, daß beim Zurücklegen der Rückenlehne die Hülle bzw.
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die Dehnfalten durch deren Oberkante gespannt oder gestreckt wird.
Damit ist es ohne Vergrößerung des Rahmens 20 möglich, den geschützten Raum zu vergrößern
und damit eine witterungsgeschützte Schlafgelegenheit zu schaffen. Für die Benutzung
bei aufrechter Lehnenstellung können Mittel vorgesehen werden, mit denen die Dehnfalten
zusammengehalten werden, beispielsweise Knöpf- oder Druckknopflaschen oder auch
Reißverschlüsse.
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Zusätzlich kann auch an der Vorderseite der Schutz erweitert werden
durch einen Verschluß für die Vorderseite der Hülle.
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Ein solcher Verschluß kann beispielsweise rollbar an der oberen Kante
der Vorderseite der Hülle fest angeordnet sein.
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Auch anknöpfbare oder durch Reißverschlüsse oder sonstige Mittel mit
der Hülle verbindbare Verschlüsse für die offene Vorderseite der Hülle können vorgesehen
werden. Der Verschluß ist dabei zweckmäßig so ausgebildet, daß auch die auf der
ausgeklappten Beinstütze in der Schlafstellung aufruhenden Beine geschützt sind.
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Für die nach hinten ausdehnbare Rückwand der Hülle und gegebenen falls
einen Verschluß für deæn offene Vorderseite können am Rahmen auch Streckbügel vorgesehen
sein, die klappbar oder steckbar mit dem Rahmen verbunden sein können und die Forderung
erfüllen> daß sie so zusammenlegbar sind, daß sie in der Aufnahmetasche staubar
sind.
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Da der Rahmen und die Hülle jeweils auf Maße zusammenlegbar sind,
die eine Unterbringung in der Aufnahmetasche am Stuhl ermöglichen, ist der gesamte
Witterungsschutz am Stuhl selbst unterzubringen. Der Benutzer hat daher lediglich
den Stuhl
zu transportieren. Dies bedeutet eine wesentliche Erleichterung.
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Abgesehen davon bietet der erfindungsgemäße Stuhl einen ausgezeichneten
Witterungsschutz, und zwar nicht nur, wie bei einem Regenschirm, nach oben, sondern
von allen Seiten, von denen die Witterung auf den Benutzer einwirken kann.
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Zusammenklappbare Stühle nach der vorliegenden Erfindung können vorteilhaft
auch für die Jagd eingesetzt werden, bei der gleichfalls Probleme auftreten, wie
sie in der Einleitung zur Beschreibung dargelegt sind.
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