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Anlage zur Eingabe vom 22.7.1981
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Pat/12.883/vB-Hx
Automatische Schmier- und Reinigungsvorrichtung.
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Die Erfindung betrifft eine automatische Schmier-und Reinigungsvorrichtung
zum Reinigen und Abschmieren von sich in einer Linie bewegenden Schmierstellen,
wie Laufrollen von Transportbahnen oder Kettenbolzen von Förderketten, die aus einer
Konsole mit darauf beweglich angeordnetem Schmierkopf, einer Schmierstoffzuleitung,
einem dem Schmierkopf zugeordneten Antriebsaggregat, sowie einer Steuervorrichtung
zur Steuerung des Schmiertaktes besteht.
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Schmiervorrichtungen der vorgenannten Art sind aus der DE-PS 818 926
bekannt, werden jedoch insofern nicht allen Anforderungen gerecht, als sie zum einen
eine erhebliche Spurgenauigkeit des abzuschmierenden Aggregates verlangt, d.h. also,
beispielsweise eine sehrgenaue Führung der Laufrollen von Förderbahnen, weil nur
auf Grund einer sehr exakten Förderbahnrollenführung eidakkurates Abschmieren gewährleistet
werden kann und Abweichungen der Lage der Schmierstelle in Höhen, Seitenrichtung
oder Tiefe, zu einem Versagen der Schmiervorrichtung führen. Desweiteren ist die
Betätigung des Aggregates durch Kurven, Bahnen, in Verbindung mit Zugfedern sehr
störanfällig, wenn Verschmutzungen im Betrieb zu erwarten sind, wie dies beispiels-
weise
bei Stetigschleifern für die Papierherstellung der Fall ist. Bei diesen Stetigschleifern
läßt sich nicht ausschließen, daß Holzschliff sowohl auf die Kurvenbahnen als auch
zwischen die Federn gelangt, so daß in relativ kurzer Zeit sich sowohl die Form
der Kurvenbahn als auch die Federkraft verändert, so daß keine einwandfreie Wirkungsweise
der Schmiervorrichtung mehr gegeben ist. Als weiteres erheblich belastendes Moment
kommt hinzu, daß auf Grund des rauhen Betriebes bei diesen Stetigschleifern die
Schmierstellen normaler Weise stark mit liolzschliff verunreinigt sind und deshalb
erst gereinigt werden müssen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine
Schmiervorrichtung zu schaffen, die automatisch zunächst die Schmierstelle reinigt
und im Anschluß daran abschmiert, wobei an die Genauigkeit der Schmicrstellenführung
keine hohen Anforderungen gestellt werden müssen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine automatische
Schmier- und Reinigungsvorrichtung zum Reinigen und Abschmieren von sich in einer
Linie bewegenden Schmierstellen, wie Laufrollen von Transportbahnen oder Kettenbolzen
von Förderketten, die aus einer Konsole mit darauf beweglich angeordnetem Schmierkopf,
einer Schmierstoffzuleitung, einem dem Schmierkopf zugeordneten Antricbsaggregat,
sowie einer Steuervorri oh Lung zur St (2uerung des Schmiertaktes besteht, die durch
folgende Merkmalskombination gekennzeichnet ist: a) der Schmierkopf ist in einer
Führung gelagert,
b) der Schmierkopf ist über ein kardanisches Gelenk
mit einem Pneumatikzylinder verbunden, c) der Pneumatikzylinder ist mit einem Pneumatikventil
verbunden, d) das Pneumatikventil wird über Endschalter gesteuert, e) der Schmierkopf,
das kardanische Gelenk, der Pneumatik zylinder und das Pneumatikventil sind auf
einer Konsole zu einer funktionellen Einheit zusammengefaßt.
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Die Verwendung eines Pneumatikzylinders in Verbindung mit dem Schmierkopf,
ermöglicht nicht nur eine sehr schnelle Zuführung des rSchmierkopfes zur Schmierstelle,
sondern gestattet auch ohne jegliche Veränderung der Schmiervorrichtung, daß der
Schmierkopf unterschiedlich lange Wege zurücklegt, also den Bewegungen der Schmierstelle
in der Tiefe folgen kann, ohne daß dafür eine komplizierte Änderung von vorgegebenen
Andruckkurven erforderlich ist. Die Schmiervorrichtung ist dadurch nicht nur universell
einsetzbar, sie gleicht auch große Tiefentoleranzen im Verhältnis der einzelnen
Schmierstellen zueinander aus, wie sie häufig durch ungleichmäßigen Lauf von beispielsweise
Förderketten auftritt.
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In verbindung mit der Führung des Schmierkopfes übernimmt das kardanische
Gelenk die Aufgabe, Seiten- und Höhenabweichungen der Schmierstelle vom Sollwert
zu korrigieren. Auch hier ergeben sich gegenüber den bisher bekannten Mitteln wesentlich
größere Toleranzbereiche, da der Hubweg des Pneumatikzylinders ohne ins Gewicht
fallende Druckver-
änderungen des Anpreßdruckes des Schmierkopfes
sich den Erfordernissen anpaßt.
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Der Pneumatik zylinder wird über ein Pneumatikventil durch einen Endschalter
gesteuert, wobei dieser Endschalter die sich in einer Linie bewegenden Schmierstellen
abtastet und bei einer bestimmten einstellbaren Position einer Schmierstelle den
Kontakt auslöst. Wegen der kardanischen Aufhängung des Schmierkopfes, in Verbindung
mit der Führung und dem Pneumatikzylinder, muß die Position der Schmiexstelle nicht
genau eingehalten werden, weil stets ein Ausgleich möglich ist. Der Endschalter
muß also nicht immer 100 %-+g in der gleichen Position ansprechen, sondern kann
auch dann ansprechen, wenn ungefähr die Lage der Schmierstelle im Bereich der Schmier-
und Reinigungsvorrichtung erreicht ist, also wenn der Schmiernippel in der Höhewzur
Seite oder zur Tiefe versetzt an der Sollposition erscheint.
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Die Führung des Schmierkopfes kann in einfachster Ausführung aus einem
federnd, beispielsweise an Gummiseilen befestigten Lager bestehen, durch das der
Schmierkopf hindurch stößt. Für den Einsatz bei Vertikalförderern, ebenso wie für
den Einsatz bei Stetigschleifern, wo eine Rollenkette vertikal umläuft, hat sich
jedoch besonders bewährt, daß die Führung des Schmierkopfes als diaboloförmige Rolle
ausgeführt ist. Der Schmierkopf liegt damit in Ruhestellung in der tiefsten Stelle
der Rolle, kann sich jedoch, sobald er durch den Pneumatikzylinder bewegt wird,
nach den Seiten und nach oben bewegen
und dadurch den vollen Spielraum
ausnutzen, der als Toleranz möglich ist.
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Der Pneumatikzylinder ist zweckmäßig als doppelt wirkender Zylinder
ausgeführt, um ein schnelles Rückholen des Schmierkopfes zu ermöglichen und durch
kurze Taktzeiten sicherzustellen, daß auch Schmierstellen, die sich mit einer relativ
hohen Geschwindigkeit an der Schmier- und Reinigungsvorrichtung vorbeibewegen, sicher
abgeschmiert werden können.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß dem Schmierkopf eine Blasdüse zur Reinigung der Schmierstellen vorgeschaltet
ist. Die Vorschaltung einer Blasdüse ist immer dann erforderlich, wenn damit zu
rechnen ist, daß die Schmierstelle, also insbesondere der Schmiernippel , starken
Verschmutzungen unterworfen ist. Im besonderen Maße ist dies bei den bereits erwähnten
Stetigschleifern der Fall, wo durch aus dem Schleifer austretendem Holzschliff der
Nippel und der ihn umgebende Bereich völlig unter einer breiige Masse verschwinden
können. Ein Abschmieren dieser Schmierstelle ist dann nur möglich, wenn sie vorher
gereinigt wird, da sonst Verunreinigungen, im beschriebenen Fall also Wasser und
Holzfasern, in das Lager mit dem Schmierstoff hineingedrückt werden und so zu Korrosionsschäden
führen. Die Blasdüse ist bevorzugt so angeordnet, daß der Abstand der Blasdüse vom
Schmierkopf im wesentlichen dem Abstand zwischen den einzelnen Schmierstellen entspricht.
Es ergibt sich dadurch die
Möglichkeit, daß die Blasdüse nicht
über einen separaten Endschalter gesteuert werden muß, sondern daß der Endschalter,
der zur Steuerung des Schmierkopfes dient, zum gleichen Zeitpunkt, zu dem er einen
Impuls an das Pneumatikventil zur Bewegung des Pneumatikzylinders leitet, auch einen
Impuls für ein der Blasdüse vorgeschaltetes Pneumatikventil abgibt oder noch zweckmäßiger,
daß der gleiche Impuls im Pneumatikventil zwei Vorgänge gleichzeitig auslöst, nämlich
einmal den Vorschub des Schmierkopfes und zum anderen ein kurzzeitiges.
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Freiblasen der nachfolgenden Schmierstelle mittels der Blasdüse.
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Der Endschalter kann ein üblicher elektrischer Endschalter sein. In
diesem Falle ist das Pneumatikventil ein Magnetventil. Bevorzugt wird jedoch als
Endschalter ein Pneumatikendschalter eingesetzt, wodurch zum einen das Verlegen
einer zusätzlichen Energieleitung zum Aggregat vermieden wird, zum anderen ist die
Gefahr, die gerade bei Stetigschleifern auftritt, daß ein Elektroteil durch Feuchtigkeit
ausfällt, gebannt, da Pneumatikendschalter dagegen unempfindlicher sind und in den
meisten Fällen auch eine größere Robustheit besitzen.
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Bevorzugt ist der Endschalter mit der Konsole, auf der die Schmier-
und Reinigungsvorrichtung montiert ist, fest verbunden, so daß nur die gesamte Konsole
dem abzuschmierenden Aggregat zugeordnet werden muß. In Verbindung mit einer weiteren,
sehr zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung, die vorsieht,
daß
die Vorrichtung über trenn- und absperrbare Versorgungsleitungen mit der Schmierstoffzuleitung
und einer Druckluftzuleitung verbunden ist, ergibt sich dabei der große Vorteil,
daß, falls in der jeweiligen Fertigung mehrere gleichartige abzuschmierende Aggregate
vorhanden sind, also beispielsweise mehrere Stetigschleifer, wie sie häufiger in
Reihen nebeneinander angeordnet in Papierfabriken anzutreffen sind, daß mit wenigen
Aggregaten nacheinander die einzelnen Förderketten abgeschmiert werden können. In
jedem Fall ergibt sich dabei eine erhebliche Einsparung an Wartungskosten, i,nachdem
das Aggregat einmal installiert ist, dieses automatisch arbeitet, wozu noch hinzukommt,
daß gegenüber der manuellen Abschmierung von Förderketten sichergestellt ist, daß
stets jede Schmierstelle gereinigt und abgeschmiert wird.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beschrieben:
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Vorderansicht, Fig. 2 in der
Draufsicht und Fig. 3 in der Seitenansicht.
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An einem nicht näher dargestellten Kettenförderer eines ebenfalls
nicht dargestellten Stetigschleifers laufen Förderketten 3 in vertikaler Richtung
um, wobei während der Aufwärtsbewegung keine Arbeit verrichtet wird, die Förderkette
3 also als loses Trum nur durch Zahnräder geführt, senkrecht nach oben läuft. Die
einzelnen Kettenglieder 14 sind durch Kettenbolzen 2 miteinander verbunden, wobei
die Kettenbolzen 2 im Bolzenkopf 15 eine Aussenkung 16
aufweisen,
in der die Schmierstelle 1 zu finden ist.
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Uber eine nicht dargestellte, leicht lösbare Schraubverbindung ist
die Konsole 4 mit dem Stetigschleifer verbunden. Sie trägt Böcke 17, auf denen der
Pneumatikzylinder 8 ruht, dessen Kolben 18 das kardanische Gelenk 7 aufnimmt, über
das der Pneumatikzylinder 8 mit dem Schmierkopf 5 verbunden ist. Der Schmierkopf
5 wird durch die diaboloförmige Rolle 11 gelagert und weist ein konisches Mundstück
19 auf, das eine schnelle und genaue Zentrierung des Schmierkopfes 5 in der Aussenkung
16 ermöglicht. Eine Druckluftzuleitung 13 und eine Schmierstoffzuleitung 6 ist ortsfest
am Stetigschleifer installiert. Beide Leitungen enden in einen Absperrhahn 20 bzw.
21, denen ein Kupplungsstück 22 bzw. 23 nachgeschaltet ist. In das ortsfeste Schmierkupplungsstück
22 greift das von diesem trennbare Schmierstoffkupplungsstück 22' ein, das über
die flexible Schmierstoffzuleitung 6' mit dem Schmierkopf 5 verbunden ist.
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Die ortsfest verlegte Druckluftzuleitung 13 endet im Druckluftabsperrhahn
21, dem das Druckluftkupplungsstück 23 nachgeschaltet ist. An dieses schließt sich
über eine flexible Druckluftleitung 13' ein Verteiler 24 an, durch den über die
Steuerleitung 25 der Endschalter lo und die Verrohrung 26 das Pneumatikventil 9
beaufschlagt wird.
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Durch die Aufwärtsbewegung der Förderkette 3 hebt der Bolzenkopf 15
den Ventilhebel 27 des Endschalters lo an, so daß die durch die Steuerleitung 25
zugeführte Druckluft durch den Endschalter lo
strömt und über die
Steuerleitung 25' zum Pneumatikventil 9 gelangt. Das Pneumatikventil 9 öffnet daraufhin
die Auslässe 28 und 29, so daß über die Betätigungsleitung 30 der Pneumatikzylinder
8 beaufschlagt wird, wodurch der Kolben 18 ausfährt.
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Das konische Mundstück 19 des Schmierkopfes 5 zentriert sich in der
Äussenkung 16 des Bolzenkopfes 15. Bei Erreichen des vollen Anpreßdruckes gibt der
Schmierkopf 5 eine dosierte Fettmenge in die Schmierstelle 1 ab. Gleichzeitig tritt
durch den Auslaß 29 über die Blasleitung 31 Druckluft durch die Blasdüse 12 aus,
wodurch die Aussenkung 16 des folgenden Bolzenkopfes 15 gesäubert und damit zur
Schmierung vorbereitet wird.
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Durch die Weiterbewegung der Förderkette 3 verläßt der Ventilhebel
27 den Bolzenkopf 15, wodurch der Endschalter lo die Druckluftzufuhr zum Pneumatikventil
9 unterbricht und damit den Abschmiervorgang und den Reinigungsvorgang durch das
Blasrohr 12 beendet. Gleichzeitig wird der Auslaß 32 im Pneumatikventil 9 mit Druckluft
beaufschlagt, wodurch der Rückholleitung 33 Druckluft zugeführt wird, die die Rückführung
des Kolbens 18 des Pneumatikzylinders 8 bewirkt.
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Ist die Förderkette 3 einmal umgelaufen, so sind sämtliche Schmierstellen
1 einmal abgeschmiert worden. Die Schmier- und Reinigungsvorrichtung kann dann mit
wenigen Handgriffen vom Stetigschleifer abgenommen werden, nachdem die Absperrhähne
20 und 21 geschlossen worden und die Kupplungsstücke 22' 23' gelöst worden sind.~Das
Aggregat kann dann an
einer anderen Förderkette 3 des gleichen
Stetigschleifers oder an einen anderen Stetigschleifer angebaut werden.
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