-
-
Nutzfahrzeugs insbesondere
-
land-, bau- und/oder forstwirtschaftlich nutzharer Schlepper Die Erfindung
betrifft ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen land-, bau- und/oder forstwirtschaftlich
nutzbaren Schlepper, mit einem auf dem Fahrzeugrahmen abgestützten Schutzrahmen,
der mindestens einen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Längsträger aufweist,
an dem eine Fahrerkabine über ein Schwenklager mit waagrechter Achse aufgehängt
ist.
-
Derartige Nutzfahrzeuge bilden einen bedeutenden Abschnitt in der
Entwicklung der Schlepper von einem Nutzfahrzeug mit offenem Aufbau über ein Fahrzeug
mit einem wetterfesten Fahrerhaus, weiter zu einem Fahrzeug mit einem Überrollbügel
oder Schutzrahmen und einem Fahrzeug, das mit einem Schutzrahmen und einem Fahrerhaus
ausoerüstet ist, bisZals vorerst letztem Glied in der Kette der Entwicklung; hin
zu einem Fahrzeug, dessen Fahrerkabine auch die Funktion des Schutzrahmens übernimmt.
-
Anlaß für die Entwicklung von Schleppern mit den oben genannten Merkmalen
war, daß bei älteren Schleppern ohne Überrollbügel oder Schutzrahmen die Befestigung
des Fahrerhauses auf den Kotflügeln erhebliche Schwierigkeiten verursachte. Nach
Einführung der Überrollbügel bzw. Schutzrahmen ist man deshalb dazu übergegangen,
das Fahrerhaus daran zu befestigen. Bei einem in der DE-AS 2 150 424 beschriebenen
Schlepper geschieht dies durch etwa oberhalb des Schwerpunktes des Fahrerhauses
zwischen dem Schutzrahmen bzw. dem Überrollbügel und dem Fahrerhaus angeordnete
Schwenklager mit waagerechter, quer zur Längsachse des Schleppers verlaufender Achse.
Ein weiteres Abstützelement, über das das Fahrerhaus vorn am Fahrzeugaufbau abgestützt
ist, verhindert ein Schaukeln des Fahrerhauses in der vertikalen Längsebene des
Schleppers.
-
Derart sufgehängte Fahrerhäuser bieten jedoch dem Fahrer nicht in
allen Einsatzfällen angenehme Arbeitsbedingungen. Mit eine der wichtigsten Forderungen
diesbezüglich ist die nach einer freien Sicht auf front- oder heckseitig angebrachte
Arbeitsgeräte. Was diese Forderung angeht bestehen nicht nur bei dem bekannten Schlepper,
sondern bei allen bisher realisierten Schleppern erhebliche Mängel, So ist bei Schleppern
mit im
Heckbereich angeordneten Fahrerkabinen die Sicht auf frontseitig
angebrachte Arbeitsgeräte, dagegen bei Schleppern mit im Frontbereich angeordneten
Fahrerkabinen die Sicht auf heckseitig angebrachte Arbeitsgeräte sehr erschwert.
-
Zum Zweck der Sicht verbesserung auf Arbeitsgeräte ist zwar schon
vorgeschlagen worden, die Fahrerkabine auf dem Schlepperrahmen zu verschieben (DE-OS
2 442 613). Da bei dem bekannten Fahrzeug kein gesonderter Schutzrahmen vorhanden
ist, ist die Fahrerkabine zur sicheren Aufnahme und Überleitung der bei einem eventuellen
Umsturz auftretenden Kräfte in den Fahrzeugrahmen sehr stabil auszuführen. Zwangsläufig
weist somit die Fahrerkabine eine erhebliche Masse auf, deren Massenkräfte im Falle
eines Umsturzes über aufwendig zu gestaltende Führungselemente in die die Fahrerkabine
beim Uerschieben führenden Schienen geleitet werden müssen. Da die beiden vorgesehenen
Schienen einen nur relativ geringen seitlichen Abstand voneinander haben, ist hier
mit Kräften zu rechnen, die eine Realisierung dieses Vorschlages sehr unwahrscheinlich
machen.
-
Bezüglich guter Arbeitsbedingungen auf einem Schlepper besteht auch
der Wunsch, unabhängig von der Beschaffenheit des befahrenen Geländes den Fahrersitz
immer waagerecht zu halten,
so daB der Fahrer zum Beispiel auch
Pflugsrbeiten in normaler Sitzhaltung ausführen kann. Zur Beherrschung dieses sogenannten
Neigungsausgleiches sind Fahrersitze bekanntgeworden, bei denen der Neigungsausgleich
in einem gesonderten Sitzunterteil vorgenommen wird. Es sind aber auch schon Fahrzeuge
bekannt geworden (DE-OS 2 747 394), bei der in relativ komplizierter Form auf mechanischem
oder hydraulischem Wege ein zumindest teilweiser Neigungssusgleich erfolgte Seit
einiger Zeit sind die Eins&tzmAglichkeiten für Fahrzeuge der eingangs beschriebenen
Art bei Verwendung einer sogenannten RUckfahreinrichtung erheblich großer geworden.
Bei einer solchen Einrichtung sind entweder in der Fahrerkabine zwei Lenkeinrichtungen
angeordnet, von denen jeweils eine einer Fshrtrichtung zugeordnet ist, oder eine
einzige in der Fahrerkabine vorhandene Lenkeinrichtung ist gemeinsam mit dem Fahrersitz
um 1800 verschwenkbar, wobei die übrigen Bedienungselemente ortsfest sind.
-
Nachteilig an der ersterwähnten Lösung ist, daß sowohl eine zweite
Lenkeinrichtung als auch die Bedienungselemente zur Steuerung des Schleppers doppelt
vorhanden sein müssen. Bei der zweiteruähnten Ausführung besteht der Nachteil darin,
daß sich die Stellung der Hebel für die verschiedenen Getriebegänge relativ zum
Fahrer ändert.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug der eingangs beschriebenen
Art mit einer Einrichtung zum Verschieben der Fahrerkabine in Längsrichtung zu versehen,
die sehr einfach aufgebaut ist und im Falle eines Umsturzes des Fahrzeuges keinen
übermäßigen Massenkräften ausgesetzt ist.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der das
Schwenklager tragende Längsträger des Schutzrahmens mittig zum Fahrzeug angeordnet
und das Schwenklager auf dem Längsträger längsverschiebbar ist, wobei die Fahrerkabine
als vom Fahrzeug unabhängige, im wesentlichen allseits geschlossenes Gehäuse ausgeführt
und zumindest in den Endlagen ihrer möglichen Verschiebestrecke feststellbar ist.
-
Die Mat3nahmen nach der Erfindung erlauben eine Längsverschiebung
der Fahrerkabine mit nur einem als Führungsschiene dienenden Längsträger. Da bei
einem Umsturz die auftretenden Kräfte vom Schutzrahmen aufgenommen werden, kann
die Fahrer kabine selbst sehr leicht ausgeführt werden. Die trotz des Schutzrahmens
vorhandene Gewichtsersparnis gegenüber Fahrerkabinen, welche auch als überrollschutz
wirken, kann zur besseren Isolierung der Fahrerkabine gegenüber Schall- und Wärmeübergeng
eingesetzt werden, ohne das Gesamtgewicht des Fahrzeuges dadurch zu erhöhen.
-
Durch die Merkmele nach Anspruch 2 ist die Fahrerkabine in zwei Freiheitsgraden
bewegbar, das heißt, die Fahrerkabine kann nicht nur in Richtung der Schlepperlängsachse
verschoben werden, sondern kann darüber hinaus um die horizontale Achse des Schwenklagers,
an das sie am Schutzrahmen angehängt ist, pendeln und sich so innerhalb der vorgegebenen
Grenzen unabhängig von der Neigung des befahrenen Geländes vertikal einstellen.
Daneben bieten diese Merkmale den Vorteil einer schmaleren und im Gewicht weiter
reduzierten Fahrerkabine.
-
Die gegebenenfalls zur Anwendung gelangenden Anlagen zur Schaffung
oder Aufrechterhaltung eines angenehmen Klimas innerhalb der Fahrerkebine können
somit entsprechend leistung schwächer und damit billiger sein.
-
In einer weiteren Abwandlung der Erfindung trägt nach Anspruch 5 das
Schwenklager eine Drehvorrichtung fUr die Fahrerkabine mit vertikaler Drehachse.
Auf diese Weise kann die Fahrerkabine um eine vertikale Achse soweit verdreht werden,
bis die Lenkeinrichtung in die entgegengesetzte Richtung weist.
-
Dadurch ist bei relativ geringem zusätzlichen Bauaufwand ein sogenannter
Zweiwegeschlepper realisierbar> Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Merkmale
der Erfindung gehen aus den übrigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung
anhand einer Zeichnung hervor.
-
Es zeigt Fig. 1 einen landwirtschaftlichen Schlepper, bei dem die
Fahrerkabine in ihre vorderste Stellung geschoben ist, Fig. 2 den Schlepper gemäß
Fig. 1, wobei die Fahrerkabine in die hinterste Stellung geschoben ist, Fig. 3 den
Schlepper gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von vorn, Fig. 4 den in den Fig. 1 bis 3
gezeigten Schlepper in einer perspektivischen Ansicht, Fig. 5 eine Schnittansicht
des Schwenklagers der Fahrerkabine in Längsrichtung des Schleppers und Fig. 6 das
in Fig. 5 gezeigte Schwenklager in einer Ansicht von oben.
-
Bei dem in Fig. 1 bis 4 gezeigten Schlepper ist mit 3 der von den
vorderen Rädern 1 und den nur geringfügig gröBeren hinteren Rädern 2 getragene Fahrzeugrahmen
bezeichnet. Im vorderen Bereich des Fahrzeugrahmens 3 ist unter einer Haube 4 der
Fahrzeugantrieb mit dem Motor, Getriebe etc untergebracht. Seitlich am Fahrzeugrahmen
3 sind in dessen Bereich zwei Kotflügel 5 mit senkrechten Seitenwänden 5a befestigt.
Die Oberfläche des Fahrzeugrahmens 3 im nicht durch den Antrieb belegten Bereich
ist im übrigen vollkommen eben.
-
Als Überrollschutz ist der Schlapper mit einem allgemein mit 6 bezeichneten
Schutzrahmen ausgerüstet, der im wesentlichen aus einer einen umlaufenden U-förmigen
Rahmen bildenden Stange 7 besteht, die sich auf dem vorderen, entsprechend stabil
ausgelegten Teil 4a der Haube 4 bzw. über Stangen 8 auf den Kotflügeln 5 abstützt.
Selbstverständlich können die Stangen 8 aber auch durch den Kotflügel 5 hindurchgeführt
und am Fshrzeugrahmen 3 befestigt sein. Die Stange 7 verläuft im hinteren, ebenen
Bereich des Fahrzeugrahmens 3 parallel zu dessen Oberfläche und führt dann sich
dabei zunehmend aneinander nähernd schräg nach unten auf den Teil 4a der haube 4.
An der auf diese Weise gebildeten Biegeteile der Stange 7 ist zur größeren Versteifung
des Schutzrahmens 6 sind weiters Stange 9 eingeschweißt.
-
Auf den horizontalen Teil des Schutzrahmens 6 ist als Sonnenschutz
eine den Schutzrahmen 6 auf allen Seiten überrsgende Abdeckung 10 aufgesetzt, die
in Fig. 4 der bessern Sichtbarmachung der im folgenden erwähnten Einzelbeiten nicht
gezeigt ist.
-
Mittig zum Schlepper und in dessen Längsrichtung verlaufend ist zwischen
der Stange 9 und dem hinteren, quer zum Schlepper verlaufenden Teil der Stange 7
eine Führungsstange 11 mit rundem Querschnitt eingesetzt. An dieser Führungsstange
11 ist mittels eines Schwenklagers 12 die Fahrerkabine 13 des Schleppers angehängt,
deren Breite deutich geringer ist als die lichte Weite zwischen den senkrechten
Stirnwänden 5a der Kotflügel 5. Der Aufbau des Schwenklagers 12 geht aus den Fig.
5 und 6 hervor. Danach besteht das Schwenklager 12 aus einer kreisrunden Platte
12a mit zwei am Rand angeordneten Lageraugen 12b, durch deren Bohrungen die Führungsstange
11 mit Spiel hindurchgesteckt ist. Unterhalb der Tragplatte 12a befindet sich eine
rechteckige Platte 12c, die über eine Drehvorrichtung gegenüber der Platte 12a verdrehbar
ist. Die Drehvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer unterhalb der Führungsstange
11 an der Platte 12a befestigten Achse 12d.
-
Mit dem Schwenklager 12 verbunden ist die Fahrerkabine 13 über in
den Eckbereichen der Platte 12c angeordnete Dämpfungselemente 14. Diese sind so
ausgelegt, daß die in einer quer zur Schlepperlängsachse liegenden Ebene möglichen
Pendelbewegungen der Fahrerkabine 13 ausreichend stark gedämpft werden, so daß nur
länger andauernde Neigungsänderungen des Schlepperrahmens 3 zu einem Lageausgleich
bei der Fahrerkabine 13 führen.
-
Die Fahrerkabine 13 besteht aus einem praktisch allseits geschlossenen
Gehäuse, das relativ schmal und kürzer ist als der Abstand zwischen der Haube 4
und den Kotflügeln 5. Wegeo der geringen Größe und sehr geringen mechanischen Belastung
ist die Fahrerkabine 13 in Leichtbsuweise ausgeführt. Dadurch ist es mäglich, -die
Fahrerkabine 13 manuell entlang der Führungsstange 11 zu verschieben. Mittels einer
nicht gezeigten Verriegelungsvorrichtung kann die Fahrerkabine 13 an beliebigen
Standorten innerhalb der durch die Länge der Führungsstange 11 vorgegebenen Grenzen
festgestellt werden. Selbstverständlich ist aber auch eine Verschiebung der Fahrerkabine
13 mittels Hilfskraftunterstützung möglich. In ähnlicher Weise erfolgt auch das
Verdrehen der Fahrerkabine 13, die sich hierfür in der vordersten Stellung befinden
muß.
-
Um unabhängig vom jeweiligen Standort eine gute Zugänglichkeit ins
Innere zu erhalten, ist die Fahrerkabine mit zwei Türen 13a und 13b ausgerüstet.
Die Tür 13a befindet sich wie bei herkömmlichen Schleppern in der Seitenwand der
Fahrerkabine 13, während sich die Tür 13b in der der Lenkeinrichtung 15 abgewandten
Stirnseite der Fahrerkabine 13 befindet, Ein bequemes und sicheres Besteigen des
Schleppers bzw. Herabsteigen von diesem wird durch eine am Fahrzeugrahmen 3 befestigte
Aufstiegshilfe ermöglicht, deren einzelne Trittstufen 16 sich praktisch über den
gesamten Bereich zwischen der Haube 4 und den Kotflügeln 5 erstrecken.
-
Der beschriebene Schlepper kann durch die erfindungsgemäße Aufhängung
der Fahrerkabine sehr vielseitig eingesetzt werden. So kann er in der in Fig. 1
gezeigten Stellung der Fahrerkabine 13 als Transportfahrzeug genutzt werden oder
zum Arbeiten mit frontseitig befestigten Arbeitsgeräten, wozu eine gute Sicht nach
vorn nötig ist. Die in Fig. 2 gezeigte Stellung der Fahrerkabine 13 eignet sich
u. a. zum bequemen Beobachten von heckseitig befestigten Arbeitsge räten. Soll der
Schlepper in bestimmten Fällen entgegen seiner normalen Fahrtrichtung betrieben
werden, so kommt die in Fig. 4 gezeigte Stellung der dazu an ihrem vorderen Standort
zu drehenden Fahrerkabine 13 infrage. Auch hier hat der Fahrer wieder ausgezeichnete
Sicht auf die vor ihm liegende Strecke und das vor ihm arbeitende Arbeitsgerät.
-
In diesem Fall erfolgt der Zutritt zur Fahrerkabine 13 durch die Tür
13b.