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Schlepper, Traktor, Baumaschine oder dergleichen Fahrzeug Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf einen Schlepper5 Traktor, eine Baumaschine oder dergleichen
Fahrzeug, welches einen quer über das Fahrzeug geführtenU-förmigen Schutzrahmen
aufweist und mit einem Fahrerhaus ausgerüstet ist.
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Im Zuge der Rationalisierung werden in der Forstwirtschaft, Bauawirtschaft
und in der Landwirtschaft zwecks Einsparung von Ärbeitskräften mehr und mehr Schlepper,
Traktoren und Baufahrzeuge eingesetzt. Da diese Fahrzeuge zwangsläufig oft auf unebenem
Boden fahren müssen, kommt es häufig durch Umstürzen zu schweren Unfällen, die bisher
nicht selten Xodesopfer und Verletzte forderten.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen,
diese Fahrzeuge mit sogenannten Schutzrahmen zu versehen, deren Aufgabe darin besteht,
dem Fahrer und gegebenenfalls Beifahrer einen gegen äußere Einflüsse gesicherten
Raum zu schaffen, in welchem beide das Unfallgeschehen unverletzt überstehen können.
Diese Schutzrahmen, die in den verschiedensten Ausführungen bereits bekannt sind,
werden neuerdings sogar vom Gesetzgeber vorgeschrieben, und zwar unabhängig davon,
ob das Fahrzeug bereits mit einem Fahrerhaus versehen ist oder nicht
Die
Fahrerhäuser, die in den verschiedensten Ausführungen bekannt sind, werden bisher
im wesentlichen am Fahrzeug und hierbei insbesondere an den hinteren Kotflügeln
befestigt, wodurch zwangsläufig die KotflügelRonstz,lktlon eine erhebliche Verstärkung
erfahren mußte.
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Eine wesentliche Schwierigkeit bei der Befestigang der Fahrerhäuser
bestand in der Forderung, eine absolut sichere und trotzdem in gewisser Hinsicht
elastische Lagerung zu schaffen. Elastisch deshalb, weil bei einer völlig starren
Verbindung, durch Fertigungstoleranzen innerhalb der Einzelteile bedingt, Spannungen
auftreten, die ein Reißen des Materials bewirken. WLrd das Fahrerhaus aber elastisch
gelagert, so führt es entsprechend den auftretenden Stoßen Eigenbewegungen aus,
die zu starken Belastungen der Lager führen und zwar umso stärker, äe tiefer die
Lagerstellen unter dem Schwerpunkt des Fahrerhauses liegen. Aus diesem Grunde waren
fürdiese verhältnismäßig labilen Lager sehr aufwendige Konstruktionen erforderlich.
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Die inzwischen rorgeschriebenen Schutzrahmenkonstruktionen bieten
sich nunmehr an, selbst als tragendes Element für derartige Fahrerhäuser und sonstige
Fahrzeugaufbauten zu dienen. Als Schutzrahmen wurden bisher U-förmige Bügel oder
sogenannte käfigförmige Schutzrahmen vorgeschlagen, die aus zwei U-förmigen Bügeln
bestehen, die in ihren oberen Eckbereichen durch Längsprofile verbunden sind. Diese
Schutzrahmen tirurden entweder an die hintere Kotflügelkonstruktion angeschlossen
oder direkt an der hinteren Fahrzeugachse befestigt, um die bei Unfällen auftretenden
Belastungen durch Umgehung der Kotflügelkonstruktion direkt auf die Achse zu übertragen.
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Hier setzt nun die vorliegende Erfindung ein und hat sich zur Aufgabe
gestellt, die bei den bekannten Fahrerhausbefestigungen
aufgetretenen
Schwierigkeiten, wie sie im Vorstehenden erwähnt wurden, mit einfachsten Mitteln
zu vermeiden und in Verbindung mit einem Schutzrahmen eine stabile Lagerung zu schaffen,
die darüber hinaus bei auftretenden Stößen nur einer vergleichsweise geringen Belastung
ausgesetzt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei
einem Fahrzeug der eingangs beschriebenen Ausführung vorgeschlagen, daß das Fahrerhaus
mittels einer Dreipunktlagerung mit dem Fahrzeug verbunden ist und zwar einerseits
über zwei hintere Lager, die über dem Schwerpunkt des Fahrerhauses an den beiden
vertikalen Profilen des U-förmigen Schutzrahmens angeordnet sind und andererseits
über ein vorderes Lager, das in Fahrtrichtung mittig oder annähern mittig vor dem
Fahrer am Fahrzeug vorgesehen ist. Diese Ausbildung gestattet es, das Fahrerhaus
einmal in einem mittig vor dem Fahrer liegenden Punkt abzustützen und zum anderen
in den beiden seitlichen hinteren Lager des U-förmigen Schutzrahmens so aufzuhängen,
daß die Abstützung des Fahrerhauses nicht über die Kotflügel erfolgt, sondern vielmehr
die gesamte Belastung des Fahrerhauses über den eigentlichen Schutzrahmen direkt
durch die Schutzrahmenverbindung, beispielsweise auf die Achse, übertragen wird.
Das vordere Lager kann dabei unterhalb des Schwerpunktes des Fahrerhauses liegen.
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Entsprechend der jeweiligen Ausbildung des Fahrerhauses ist es erfindungsgemäß
auch möglich, daß die am Schutzrahmen angeordneten hinteren Lager entsprechend der
jeweiligen Ausfiirung des Fahrerhauses an der Außersoder Innenseite der vertikalen
Profile des Schutzrahmens vorgesehen sind.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die hinteren Lager in Fahrzeuglängsrichtung
von hinten gesehen, möglichst nahe
an den Schwerpunkt des Fahrerhaus
es herangeführt sind. Ebenfalls ist es gemäß der vorliegenden Erfindung wichtig,
daß der Schwerpunkt des Fahrerhauses in oder unterhalb der Dreiecksfläche liegt,
die durch die angenomjmenen Verbindungslinien der drei Lager gebildet ist.
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Eine Idealaufhängung wäre nach der Erfindung dann gegeben, wenn alle
drei Lager so angeordnet sind, daß sie in einer angenommenen horizontalen Verbindungsebene
liegen, die-durch den Schwerpunkt des Fahrerhauses führt.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die hinteren Lager des Fahrerhauses
bei einem Schutzrahmen, der aus zwei U-förmigen Bügeln besteht, die in ihren oberen
Eckbereichen durch Längsprofile miteinander verbunden sind, an den Längsprofilen
vorgesehen sind.
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Selbstverständlich ist es erfindungsgemäß auch möglich, daß die Lager
an, von der eigentlichen Fahrerhauskonstruktion getrennten, beispielsweise die Dachfläche
tragenden Rahmenprofilen des Fahrerhauses angeordnet sind.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Fahrerhauslagerung
wird darin gesehen, daß durch die Dreipunktlagerung in Verbindung mit der hinteren
Lageranordnung über dem Schwerpunkt des Fahrerhauses eine einfache, sichere und
physikalisch gesehen stabile Befestigung geschaffen wurde.
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Die eigentliche Befestigung selbst kann hierbei nach Bedarf starr
oder elastisch erfolgen. Da die hinteren Lager durch ihre Anordnung im Bereich des
Schwerpunktes des Fahrerhauses dessen Hauptgewicht aufnehmen, dient das vordere
dritte Lager auf der Motorhaube praktisch nur als eine zusätzliche Abstützung bzw.
Halterung, ähnlich der eines Wohnwagenanhängers, bei welchem das größte Gewicht
auf der Hinterachse liegt, während die vordere Anlenkung am Motorwagen nur für
eine
gewisse Abstützung zur Lenkung und Fuhrung dient.
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Wenn das Fahrerhaus um oder oberhalb seines Schwerpunktes befestigt
wird, und zwar-unabhängig davon, ob am Schutzrahmen oder an Rahmenprofilen des Fahrerhauses,
werden die beim Fahrer aus allen Richtungen auftretenden Schwingungen und Stöße
nicht mehr wie üblicherweise als Biegemoment in den vertikalen Stützen der Gesamtkonstruktion
wirksam, wodurch die Dimensionierung der vertikalen und unteren Fahrerhausprofile
wesentlich verringert werden kann.
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Bei seitlich auftretenden Stößen, die um die Längsachse des Fahrzeuges
wirken, wird bei der erfindungsgemäßen Dreipunktlagerung ein Gegeneinanderarbeiten
der Lagerung oder auch ein "Verspanntsein", das sich durch Toleranzen und Montagefehler
einstellen-kann, mit Sicherheit vermieden. Die konstruktive Auslegung der Befestigungsmittel
bzw.
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der elastischen Lagerung wird daher nicht durch Toleranzen und daraus
resultierenden Verspannungen - beeinflußt.
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Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung, die zwei beliebige Ausführungsbeispiele
zum Teil schematisch darstellt, näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht eines mit einem einzigen Schutzbügel
ausgerüsteten Schlepperfahrzeuges ohne Fahrerhaus, Fig. 2 eine entsprechende Seitenansicht
gemäß Fig. 1, jedoch mit einem erfindungsgemäß gelagerten Fahrerhaus,
Fig.
7 einen Schnitt nach der Linie A - B der Fix, 2, Fig. 4 eine Ansicht von oben gemäß
Fig. 2, Fig. 5 eine Seitenansicht gemäß Fig. 2 mit einer anderen Fahrerhausanordnung,
und Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie C - D der Fig. 5.
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In der Zeichnung sind das Fahrzeug allgemein mit 1, das Fahrerhaus
mit 2, der beispielsweise aus einem einzigen Schut'zbügel bestehende Schutzrahmen
mit 5 und die Fahrtrichtung mit 7 bezeichnet. Dabei sind mit 8 die Hinterachse,
mit 9 die Vorderräder, mit 10 die Hinterräder, mit 11 der Boden, auf dem das Fahrzeug
fährt, mit 12*das Lenkrad und mit 13 und 14 die hinteren Kotflügel angedeutet.
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Wie aus der Fig. 1, die in einer Seitenansicht ein- einfaches Schlepperfahrzeug
mit Schutzrahmen 5 zeigt, ersichtlich ist, besteht der Schutzrahmen im dargestellten
Beispiel nur aus einem einzigen U-förmigen Schutzbügel, der direkt mit der Hinterachse
8 verbunden ist.
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Die Lagerung des Schutzrahmens 5 an der Hinterachse 8 des Fahrzeuges
1 ist der Einfachheit halber nicht in Einzelheiten dargestellt, da diese nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind.
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Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des in Fig. 1 dárgestellten Fahrzeuges
1, bei welchem ein Fahrerhaus 2 angeschlossen ist. Dieses Fahrerhaus 2 wird in einem
vorderen Lager 6 im Bereich der Motorhaube abgestützt und gleichzeitig in hinteren
Lagern 3 und 4 (Fig. 3) der vertikalen Profile 5a und 5b des Schutzrahmens 5 starr
oder elastisch befestigt. Der Steg des Schutzrahmens 5 ist dabei in Fig. 3 mit 5c
bezeichnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Fahrerhaus
2 innerhalb des Schutzrahmens 5 gelagert.
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Es ist aber auch möglich, wie in den Fig. 4 bis 6 dargestellt ist,
das Fahrerhaus 2 ohne Änderung der Lager so am Schutzrahmen 5 zu befestigen, daß
dieser innerhalb des Fahrerhauses 2 liegt. In den Fig. 4 bis 6 entsprechen die jeweiligen
Bezugszeichen denen der Fig. 1 bis 3.
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Der Gedanke der Erfindung ist auch dann anwendbar, wenn der Schutzrahmen
aus zwei U-förmigen Bügeln besteht, die durch Längsprofile miteinander verbunden
sind. Bei dieser Konstruktion können die hinteren Lager beispielsweise an -den Längsprofilen
abgeordnet sein, um eine jeweils gewünschte Einstellung auf den Schwe-rpunkt des
Fahrerhauses zu ermöglichen. Diese Ausführung ist in der Zeichnung jedoch nicht
gesondert dargestellt. Dieses gilt auch für eine Ausführung, bei welcher die Lager
3, 4 und 6 an Rahmenprofilen des Fahrerhauses 2 vorgesehen sind, die beispielsweise
die Dachfläche tragen, aber von der eigentlichen Fahrerhauskonstruktion getrennt
angeordnet sind.