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Bezeichnung: Verfahren zur Farbkorrektur von
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keramischem Zahnersatz und Flüssigkeit zum Aufschwemmen von Malpulver
zu einer Mal farbe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbkorrektur von keramischem
Zahnersatzvbei dem der Zahnersatz aufgerauht, eine unter anderem aus Malpulver bestehende
Mal farbe aufgetragen und in einem Ofen gebrannt wird; außerdem erstreckt sie sich
auf eine Flüssigkeit zum Aufschwemmen von Malpulver
zu einer Malfarbe
zum Einfärben von keramischem Zahnersatz.
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Bei der Anfertigung von keramischem Zahnersatz wird in der Regel auf
eine metallische Kappe ein Keramikaufbau durch Auftragen von mehreren Schichten
aufgebracht, der nach derendgültigen Formgebung mit einer eingefärbten Glasur überzogen
und in einem Ofen gebrannt wird. Bei der späteren Anprobe des Zahnersatzes im Mund
des Patienten stellt sich oftmals heraus, daß die Farbwahl nicht richtig getroffen
ist, so daß sich der Zahnersatz von den restlichen natürlichen oder künstlichen
Zähnen deutlich abhebt.
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Es sind dann Farbkorrekturen erforderlich, die sehr aufwendig sind.
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Zunächst muß die Glasur so weit abgeschliffen werden, daß die Oberfläche
des Zahnersatzes eine relativ rauhe, poröse Struktur aufweist. Auf diese vorbehandelte
Fläche wird Malfarbe in der gewünschten Pigmentierung aufgetragen, undder in dieser
Weise farblich nachgearbeitete Zahnersatz erneut in einem Ofen gebrannt. Es kommt
hin und wieder vor, daß auch nach dieser versuchten Farbanpassung immer noch keine
Harmonie mit den Zähnen in der späteren Nachbarschaft innerhalb des Mundes des Patienten
erzielt worden ist, so daß der Vorgang insgesamt wiederholt werden muß.
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Die Malfarbe wird dabei aus- einem Farbpulver, das gegebenenfalls
aus dem Pulver mehrerer Farben gemischt ist, und aus einer Trägerflüssigkeit gebildet,
die nur sehr langsam trocknet, also etwa über mehrere Stunden.Während und nach dem
Trocknensist die Mal farbe dabei nicht wischfest, so daß mit dem zur Farbkorrektur
vorbereiteten Zahnersatz keine Anprobe im Mund dEs Patienten möglich ist. Denn selbst
bei vollständiger Trocknung der Trägerflüssigkeit fällt die Mal farbe ohne ausreichende
Haftung in den pulverisierten Zustand zurück.
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Auch auf dem Wege in das Labor für den nachfolgenden Brennvorgang
muß der Zahnersatz fortwährend gegen Verwischen geschützt werden
Da
keine Anprobe möglich ist, wird auf die Richtigkeit der Farbkorrektur vertraut,
wobei dann später nach dem Brennen sehr oft große Farbunterschiede zu den benachbarten
Zähnen festgestellt werden. Die Verwendung einer wischfest trocknenden Flüssigkeit
scheitert bisher daran, daß sie zum Teil die bei der Aufrauhung des Zahnersatzes
beseitigte Glasur ersetzen muß, also nicht nur zum Aufschlämmen des Farbpulvers
dient, sondern auch Bestandteil der Glasur ist; die nach der Farbkorrektur den Zahnersatz
überziehen soll.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur FarbkorreR-tur von
keramischem Zahnersatz anzugeben, bei dessen Anwendung eine größere Farbgenauigket
erzielbar ist und die Farbkorrektur insgesamt vereinfacht wird. Bezüglich der Flüssigkeit
zum Aufschwämmen besteht die Aufgabe darin, deren Eigenschaften so abzuändern, damit
eine Anprobe der Farbkorrektur im Mund des Patienten möglich ist.
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Die Verfahrenserfindun.g wird darin gesehen, daß die Aufrauhung des
Zahnersatzes unterlassen wird, und daß das Malpulver mit Hilfe eines schnelltrocknenden
Lackes aufgeschwemmt und aufgetragen wird. Die Flüssigkeit ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem Lack mit einem stark flüchtigen organischen Lösungsmittel besteht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also auf das Abschleifen
der Glasur völlig verzichtet, stattdessen wird die mit Hilfe eines Lackes disperserte
Malfarbe direkt auf die Glasur aufgetragen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß der
Lack rückstandslos bei dem Brennvorgang innerhalb
des Ofens verbrennt
und die Farbquarze des Pulvers während.
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des Brennvorganges in die Oberfläche der Glasur vollständig eintauchen.
Dadurch entsteht die erwünschte Pigmentierung, ohne jedoch die Oberfläche in anderer
Weise zu beeinträchtigen.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen. Verfahrens besteht in
der äußerlichen Erscheinung zu keinem Zeitpunkt ein Unterschied des Zahnersatzes
vor und nach dem Brennen innerhalb des Ofens. Lediglich die Beeinflussungsmöglichkeit
ist vor dem Brennen vorhanden, nach dem Brennvorgang jedoch nicht mehr. Eine typische
Farbkorrektur läuft etwa folgendermaßen ab: -Bei der ersten Anprobe des Zahnersatzes
zeigt sich, daß einige Stellen beispielsweise grünlich oder bräunlich nachgefärbt
werden müssen. Als Vorbereitung für den Auftrag derlackdispersiven Na] farbe wird
der Zahnersatz entfettet und in der gewünschten Weise,beispielsweise mit Hilfe eines
Pinsels,an -bestimmten Stellen durch Auftrag der Malfarbe pigmentiert. Der schnelltrocknende
Lack ist innerhalb von wenigen Sekunden greif- und wischfest, so daß der nachgefärbte
Zahnersatz erneut anprobiert. werden kann. Erweist sich dabei die Pigmentierung
als zu kräftig, kann der gesamte Auftrag mit Hilfe eines Lösens t der auch das Lösungsmittel
für den Lack ist,-vollständig beseitigt und ein neuer Farbauftrag vorgenommen werden.
Abweichend davon kann jedoch auch mit Hilfe eines Kratzgerätes, notfalls mit dem
eigenen Fingernagel,die aufgetragene Farbe entfernt und gegebenenfalls schwächer
nachgefärbt werden.
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Nach Wiederholung der Anprobe und gegebenenfalls nachweiteren Farbanpassungen
ist die Harmonie zu den benachbarten Zähnen, seien sie natürlicher oder künstlicher
Herkunft,
soweit hergestellt, daß der Zahnersatz gebrannt werden
kann. Es hat sich nun gezeigt, daß bei Verwendung eines qualitativ hochwertigen
Malpulvers, beispielsweise der Firmen Jelenko und Vita beim Brennvorgang keinerlei
Veränderungen in der Farbgebung an dem Zahnersatz eintreten, so daß durch den Brennvorgang
die vorgesehene Farbgestaltung ausschließlich fixiert wird.
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Die genannten Malfarben werden-nicht nur zur Farbkorrektur an einem
bereits gebrannten Zahnersatz verwendet, sondern in besonderen Fällen ist auch die
örtliche Einfärbung noch vor Auftrag der Glasurmasse, also vor dem Brennen innerhalb
des OfensserforderlichO Wenn dabei Ränder, bzw.
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Furchen und dergl. mit der herkömmlichen Malfarbe eingefärbt werden,
kommt es regelmäßig zu einem Verlaufen der Farben aufgrund von Kapillarwirkungen
und Oberilächenspannungen, die zu einer unerwünschten Farbintensität an den Ansammlungsstellen
führen. Bis endlich die gewünschte Einfärbung gelingt, sind oft zahlreiche Fehlversuche
vorausgegangen.
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Auch hier schafft die Erfindung wesentliche Erleichterung.
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Aufgrund der schnelltrocknenden Eigenschaft des Lackes kann die Mal
farbe in beliebiger Stärke durch Tupfen oder Streichen aufgetragen und der Abtrocknungsvorgang
durch Luftzufuhr, also etwa durch Pusten, beschleunigt werden. Es hat sich gezeigt,
daB die gewünschte Farbgebung beinahe auf Anhieb gelingt, also Fehlversuche so gut
wie nicht mehr vorkommen.
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Auf den so gewonnenen Farbauftrag kann die Glasurmasse direkt aufgetragen
werden. Bei dem nachfolgenden Brennvorgang sind keine schädlichen Wirkungen des
Lackes zu erkennen, weder entsteht durch den Lack eine unerwünschte Verfärbung noch
ist die Haftung an den mit Lack behandelten Stellen beeinträchtigt.
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Aufgrund des stark flüchtigen Lösungsmittels trocknet die erfindungsgemäß
zubereitete Malfarbe wesentlich schneller ein als bisherige Malfarben. Diese Erscheinung
kann jedoch durch Zugeben von Lösungsmittel ausgeglichen werden, so daß stets die
gewünschte Streichfähigkeit eingestellt werden kann; bei zu dünner Malfarbe wird
zugewartet, bis genügend Lösungsmittel verdampft ist, bei zu dicker Malfarbe wird
Lösungsmittel zugegeben.
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Es hat sich gezeigt, daß eine besonders brauchbare Flüssig-, keit
zum Aufschwemmen des Malpulvers erreicht wird, wenn zwei Teile handelsüblichen,
klaren Nagellacks mit einem Teil Nagellackverdünner vermischt werden. Besonders
gute Ergebnisse wurden mit einem Nagellack mit Nylonhärter der Firma Shicogo, der
z.B. in 10 Liter-Gebinden in Aluminium-Kanistern im Handel angeboten wird, und einem
Nagellackverdünner der Firma Ellen Betrix erzielt; beide Produkte wurden im Frühjahr
1981 im Handel vertrieben. Die Mischung ist farblos, die eigentliche Pigmentierung
bei der Farbgebung wird ausschließlich durch das Malpulver bewirkt.
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Statt des handelsüblichen Nagellackverdünners kann auch das Lösungsmittel
direkt zu dem Lack zugesetzt werden, also z.B. reiner oder verdünnter Alkohol, sofern
das Lösungsmittel de-s Lackes ebenfalls Alkohol ist.
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Es ist darauf zu achten, daß der Lack nach der Trocknung bei der Erwärmung
innerhalb des Ofens keine aufgerissene Struktur bekommt, was dann später eine nicht
ganz glatte Oberfläche des sahrwersatzes zur Folge hat. Die Lackpartikel müssen
demnach verbrannt sein, wenn die Glasurmasse auf dem Zahnersatz beginnt klebrig
zu werden und die Farbpartikel in sich aufzunehmen. Andererseits muß die Haftfähigkeit
des Lackes so lange erhalten bleiben, bis die Farbquarze des Pulvers aufgrund der
Glasurklebrigkeit gehalten werden.