DE3125109A1 - Diacetylendialkohole, deren ethoxylate und die verwendung dieser verbindungen als tenside - Google Patents
Diacetylendialkohole, deren ethoxylate und die verwendung dieser verbindungen als tensideInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- Y10S516/01—Wetting, emulsifying, dispersing, or stabilizing agents
Description
Die Erfindung betrifft Diacetylendialkohole, insbesondere deren Ethoxylate sowie die Verwendung dieser Verbindungen
als Tenside, insbesondere in technischen Prozessen, bei denen Tenside als aktive Wirkstoffe eingesetzt werden.
Aus Ind. Eng. Chern, Prod. Res. Developm. 4 (1965), Seiten
236 bis 242, sind Acetylenalkohole, die auch in ethoxylierter Form vorliegen können, als besonders schaumarme
Tenside bekannt. Speziell wird in dieser Literaturstelle auf eine Produktgruppe hingewiesen, die dieses Aufbauprinzip
aufweisen, welche von der Firma Air Reduction Co. in den Handel gebracht werden, und die unter den Namen
SURFYNOL bekannt sind.
Auch aus der US-PS 3 268 593 sind solche Acetylenderivate
und deren ethoxylierte Abkömmlinge bekannt, von denen die
letzteren als besonders gut wirksame schaumarme Tenside bezeichnet sind.
Für viele technische Prozesse reicht aber die Netzwirkung und die Geschwindigkeit des Benetzens bei diesen bekannten
Acetylenderivaten noch nicht aus. Das Ziel der Erfindung
bestand daher darin, Verbindungen aufzufinden, welche
die an sich schon gut wirksamen Acetylenderivate hinsichtlich
der genannten Eigenschaften noch übertreffen.
Dieses Ziel wurde überraschenderweise mit Diacetylenderivaten,
wie sie gemäß den Patentansprüchen definiert sind, erreicht.
IäSF Aktiengesellschaft -?- O.Z.0050/035227
- J-
pAus Johnson "The Chemistry of Acetylenic Compounds",
Arnold & Co, London, 1946, Band 1, Seiten 227 ff sind die
Diacetylendialkohole des Strukturprinzips
OH OH
.C-C=C-C=C-C-
.C-C=C-C=C-C-
bekannt - auf technische Einsatzmöglichkeiten findet sich
jedoch kein Hinweis in dieser Literaturstelle, und ebensowenig kann man hier und auch in der Folgeliteratur einen
Hinweis darauf finden, daß diese Verbindungen alkoxyliert werden könnten.
g Die alkoxylierten Diacetylendialkohole stellen daher neue
Verbindungen dar.
Zur Herstellung der Verbindungen der Formel I bzw. II können bekannte Verfahren herangezogen werden.
Man kann, wie z.B. in Ber. d. dtsch. Chem. Ges. 69,
Seite 128 ff angegeben ist, ein Acetylen-Carbinol der Formel III
or3
1L
R2
III,
12 ^
in der R , R und R gemäß der Formel I definiert sind, in
saurem Medium in Gegenwart von Kupfer-(I)-chlorid und Ammoniumchlorid unter Dehydrierung dimerisieren, oder man
kann direkt an einem Kupferkontakt diese dehydrierende
Dimerisierung durchführen.:
BASF Aktiengesellschaft - tf - O. Z. 0050/035227
Ausgangscarbinole der Formel III können alle diejenigen
sein, die der Definition der Formel III entsprechen. Im einzelnen kommen beispielsweise in Betracht:
3-Methylpentin-l-ol-3
l-Hydroxy-l-ethinyl-cyclohexan
3-Ethylpentin-l-ol-3 , 3-Methylhexin-l-ol-3 3-Methylbutin-l-ol-3.
Die Ausgangsprodukte können zunächst ethoxyliert werden, was an sich die bevorzugte Maßnahme darstellt, da dann
nach der Dirnerisierung die Ethoxylatgruppen besonders
gleichmäßig verteilt sind, d.h. ein symmetrisches Molekül
flj entsteht; andererseits kann man aber auch nach der
dehydrierenden Dimerisierung die Operation durchführen, da die alkoholischen Gruppen die gleiche Reaktivität aufweisen
und somit im Schnitt auch gleichmäßig ethoxyliert werden. Die letztere Variante ist bei höheren Ethoxylie- ·
2Q rungsgraden vorzuziehen, da die Dehydrierung bei Anwesenheit
längerer Ethylenoxydketten schwieriger durchzuführen
ist.
Erfindungsgemäß werden ie nach dem Verwendungszweck 1 bis
15 Mol Ethylenoxid pro Mol Acetylenalkohol eingesetzt.
Bevorzugt wählt man 4 bis 15 Mol Ethylenoxid. Die Ethoxylierung
wird bevorzugt unter der katalytischen Wirkung von Lewis-Säuren, wie BF_-Etherat, in an sich bekannter Weise
durchgeführt.
Die erhaltenen Produkte können, soweit es sich um Ethoxylate handelt durch die Jodfarbzahl, den Trübungspunkt,
und JR- und CH-Analyse identifiziert werden.
F Aktiengesellschaft - K - O. Z. 0050/035227
pDie erfindungsgemäßen Acetylenalkohole und die noch nicht
beschriebenen ethoxylierten Derivate besitzen ausgezeichnete oberflächenaktive Eigenschaften und sind besonders
brauchbar als Netzmittel und Reinigungsmittel bzw. Waschmittel
und zur Herstellung wasserlöslicher nichtionischer Wasch™ und Reinigungsmittel, Toilettenseifen und Shampoos
geeignet, weil sie die Oberflächenspannung wäßriger Lösungen stark vermindern und sich durch eine besonders hohe
BenetZungsaktivität, die noch über das hinausgeht, was mit
den bisherigen Monoacetylenderivaten erreicht werden konnte, auszeichnen. Es hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß die Gegenwart zweier nebeneinanderliegender Dreifachbindungen in der hydrophoben Kette der
Verbindungen die Wasserlöslichkeit noch erhöht und die oberflächenaktiven Eigenschaften verbessert.
Die Alkinolethylenoxidaddukte gemäß der vorliegenden Erfindung
haben keinen störenden Geruch, sind nicht hautreizend und verursachen praktisch kbine Verfärbung, wenn
sie zur Mischung von Waschmittelrezepturen verwendet werden= Die Addukte sind entweder Flüssigkeiten oder
niedrig schmelzende feste Stoffe. Besonders günstig ist die Eigenschaft der Addukte, daß sie praktisch wie auch
die gemäß dem Stand der Technik keinen Schaum erzeugen. Sie eignen sich deshalb insbesondere auch zur Herstellung
von Zahncrems, Waschmittelgemische für Wäschereizwecke und anderen Produkten, in denen auf geringe Schaumbildung Wert
gelegt wird. Die besonders niedrige Oberflächenspannung macht diese Produkte auch für technische Zwecke brauchbar,
in denen hohe Emulgierungseigenschaften verlangt werden.
So kann man sie beispielsweise bei Emulsionspolymerisationsprozessen,
bei denen primär die Dispersionen entstehen und auch bei der Herstellung sekundärer Polymer!-
BASF Aktiengesel!schaft -^- Q. Z. ΟΟ5Ό/Ο35227
- C-
""satdispersionen einsetzen. Dadurch, daß man die Zahl der
angelagerten Ethylenoxidgruppen im definitionsgemäßen
Bereich variieren kann, ist es auch möglich, diese Produkte sowohl als Emulgatoren, als auch als Desmulgatoren
zu verwenden.
Schließlich sind die neuen Produkte in der Lage in geringen Mengen anderen üblichen oberflächenaktiven Substanzen
zugesetzt, deren Wirkung synergistisch zu erhöhen. So kann man beispielsweise einer Wasch- oder Spülflotte
Mengen von 0,1 bis 10 %, bezogen auf das Gewicht der übrigen normal einzusetzenden nichtionischen Tenside,
zufügen, und erhält damit eine stark gesteigerte Waschoder Reinigungswirkung.
Schließlich können die Mittel auch, da sie eine ausgesprochene oberflächenaktive Wirkung gegenüber Metalloberflächen
enthalten, solchen Prozeßlösungen zugefügt werden, welche der Veredelung von Metalloberflächen dienen,
z.B. bei der elektrolytischen Abscheidung von Schwermetallen, wie Nickel, wo diese Mittel als Glanzverstärker
wirken.
Die nun folgenden Beispiele dienen zu Erläuterung der Erfindung.
SÄSF Aktiengesellschaft ' - JS - O.Z. 0050/035227
- X-
PBeispiele
Ί
Allgemeine Vorschrift:
1 Mol Diacetylenalkohol wird auf 50-15O0C erwärmt und mit
S 0,2 Gew.-JS BF_-Etherat als Katalysator versetzt. Bei
gleicher Temperatur wird innerhalb von 2-5 Stunden die gewünschte Menge an Ethylenoxid zugetropft und 1 h bei
50-15O0C nachgerührt. Gewisse Mengen an nicht umgesetztem
Ethylenoxid werden daraufhin destillativ entfernt. 10
Es entsteht ein hellgelbes bis dunkelgelbes, flüssiges Produkt.
Beispiel 1
15
15
338-Dietmethyldeca^4,6-diin-3,8-diol + 8 EO
194 g 3,8-Dimethyldeca-4,6-diin-3,8-diol werden auf
80-9O0C erwärmt und mit 1 ml BF_-Etherat versetzt. Bei
gleicher Temperatur werden innerhalb von 4 Stunden 355 g Ethylenoxid zugetropft und 2 Stunden bei 8O-9O°C
nachgerührt.
Anschließend werden geringe Mengen an nicht umgesetztem Ethylenoxid destillativ entfernt.
Ausbeute: 546 g IR (Film): 3410 (OH), 2800 (C-H), 2150 (C=C),
1100 cm1 (C-O-). | H | ,2 |
C | 9 | ,3 |
ber.: 61,5 | 9 | |
gef.: 61,4 | < O0C | |
Elementaranalyse: | 1100 | |
Trübungspunkt HpO: | ||
Iod-Farbzahl: | ||
BASF Aktiengesellschaft - 7 - O.2.OO5O/O35227
"Beispiel 2 η
l,4-Di-(l-hydroxycyclohexyl)-buta-diin-l,3 + 8 EO
232 g l,4-Di-(l-hydroxycyclohexyl)-buta-diin-l,3 werden
auf 14O-16O°C erwärmt und mit 1 ml BF_-Etherat versetzt.
Bei gleicher Temperatur werden innerhalb von 4 Stunden 355 g Ethylenoxid zugetropft und 2 Stunden bei 1500C
nachgerührt.
10
10
Anschließend werden geringe Mengen an nicht umgesetztem Ethylenoxid destillativ entfernt.
Ausbeute: 582 g dunkelgelbe Flüssigkeit IR (Film): 3420 (OH), 2930, 2860 (C-H), 2220 (C=C),
1120 cm1 (C-O-).
C | H |
ber.: 64,2 | 9,0 |
gef.: 64,0 | 8,9 |
Elementaranalys e: | |
Trübungspunkt H_0: | <0°C |
Iod-Farbzahl: | »1100. |
Beispiel 3 |
2,6,ll,15-Tetramethylhexadecadiin-7,9-diol-6,ll + 8 EO
312 g 2,6,ll,15-Tetramethylhexadecadiin-7,9-diol-6,ll werden auf 6O-7O°C erwärmt und mit 1 ml BP_-Etherat versetzt.
Bei gleicher Temperatur werden innerhalb von 4 Stunden 355 g Ethylenoxid zugetropft und 2 Stunden bei 60-7O0C
nachgerührt.
Anschließend werden geringe Mengen an nicht umgesetztem Ethylenoxid destillativ entfernt.
BASF Aktiengesellschaft - £ - O.2.OO5O/O35227
PAusbeute: 664 g hellgelbe Flüssigkeit IR (Film): 3430 (OH), 2880 (C-H)5 2150 (C=C),
1120 cm1 (C-O-).
C H
S ber.: 65,6 10,0 gef,: 65,5 10,1 Elementaranalys e:
Trübungspunkt H-O: < O0C Iod-Farbzahl: 10
2,6sll,15-Tetramethylhexadecadiin-7,9-diol-6,ll + 12 EO
Ig Der Versuch wird in gleicher Weise wie Beispiel 3 mit
535 g Ethylenoxid durchgeführt.
Ausbeute: 838 g hellgelbes Produkt IR (Film): 3430 (OH), 2870 (C-H), 2140 (C=C),
1120 cm1 (C-O-).
C H
ber.: 63,3 9,8 gef.: ■ 63,2 9,8 Elementaranalyse: Trübungspunkt HO: ca. 10-15°C
Iod-Farbzahl:
BASF Aktiengesellschaft -tf- O.ZOO5O/O35227
""Anwendungstechnische Tests ' ""
Die gemäß Beispielen 1 bis 4 erhaltenen Produkte und die
entsprechenden nicht ethoxylierten Grundkörper wurden bezüglich ihrer Oberflächen- bzw. Grenzflächenaktivität
nach DIN 53 914, ihres Schaumverhaltens nach DIN 53 902
und ihres Netzvermögens nach DIN 53 901 geprüft und mit den entsprechenden Monoacetylenalkoholen verglichen. Die
Ergebnisse sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich. 10
20 25
35
(Ni
Produkt Oberflächen test O5Ol #ige wäßr. Lösung |
46,8 | Grenzflächen test (0,01 #ige wäßr. Lösung gegen Nuj öl) |
Grenzflächen test (0,01 #ige Lösung in Nujöl gegen Wasser) |
Schaum | Netzver- mögen |
Beispiel 1 | 58,2 | 15S8 | 30,5 | 0 | >300 |
11 (nicht ethoxyliert) | 70,3 | 30,5 | 40,6 | 0 | >300 |
3-Methylpentin-l-ol-3 | 59,1 | 42,7 | 44,5 | 0 | > 300 |
11 + 4EO | 54,3 | 29,0 | 35,0 | 0 | > 300 |
Beispiel 2 | 48,8 | 19,'4 | 33,8 | 0 | > 150 |
" (nicht ethoxyliert) | 65,3 | 32,4 | 39,1 | 0 | > 300 |
1-Hydroxy-l-ethinyl- cyclohexan |
56,4 | 36,1 | 44,7 | 0 | > 300 |
» + 4EO | 28,5 | 25,3 | 35,9 | 0 | > 300 |
Beispiel 3 | 29,4 | 5,5 | 13,1 | 20 | 90 |
Beispiel 4 | 38,9 | 6,6 | 27,5 | 20 | 21 |
Beispiel 3 bzw. 4 nicht ethoxyliert |
53,3 | 33,4 | 30,2 | 0 | 48 |
3,7-Dimethyloctin-l-ol | 35,7 | 35,7 | 43,4 | 0 | 100 |
» + 4EO | 36,1 | 18,6 | 31,1 | 0 | ' 80 |
" + 6 EO | 14,3 | 29,0 | 0 | 22 |
EO bedeutet Ethylenoxid
! I
IM
O O Ul O \
O CO Ul
rv> no
—5
CD CiD
Claims (1)
- Pat entansprücheVerwendung von Verbindungen der Formel IOR-OR-RLc-C=C-C=C=C-R11 2in der R und R für einen Alkylrest mit 1 bis10 C-Atomen und/oder einen C1-- oder Cg-Cycloalkylrest und R für Wasserstoff oder eine Polyethylenoxidgruppe mit 1 bis 25 Ethylenoxid-Einheiten stehen, als Tenside»Verbindungen der Formel IIORORR2'2IT12 in der R und R gemäß Formel I definiert sind und R für eine Polyethylenoxidgruppe mit 1 bis 25 Ethylenoxid-Einheiten steht»180/81 Ze/Rei 25.06,81
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8130 | Withdrawal |