DE3121851A1 - Kontinuierliches warmwalzen mit starker dickenreduzierung - verfahren und anlage - Google Patents
Kontinuierliches warmwalzen mit starker dickenreduzierung - verfahren und anlageInfo
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Description
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · :GEBD-MÖL„L.E-R;.B. GROSSE If. POLLMEIER
Kontinuierliches Warmwalzen mit starker Dickenreduzierung
- Verfahren und Anlage.
Bei dieser Patentanmeldung handelt es sich um eine teilweise Fortführung der US-Patentanmeldung Nr.
156.940, die am 6. Junie 1980 eingereicht worden ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum kontinuierlichen Warmwalzen von Eisenprodukten
und von Nichteisenprodukten (NE-Produkten) mit starker Dickenreduzierung, beispielsweise von Knüppein,
Stangen und Stäben und dergleichen mehr, und dies mit einer kompakten Anzahl an Walzkalibern oder
Walzstichen.
Bei jedem Walzvorgang wirkt der Druck der Arbeitswalzen auf das Walzprodukt ein, das durch den WaIz-
spalt oder das Walzkaliber geführt wird. Zu diesem Druck kommen noch die Reibungskräfte hinzu, die aus
der Differenz zwischen der Geschwindigkeit des Walzgutes
und der Geschwindigkeit der Walzenoberflächen
resultieren. Die Vertikalkomponenten des Walzdruk-
.20.. kes und der Reibung wirken sich dahingehend aus, daß sie eine Reduzierung der Wälzguthöhe herbeiführen.
Die Horizontalkomponenten des Walzdruckes wirken der Walzrichtung entgegen und versuchen das Metall
aus dem Walzspalt herauszudrücken, während die Horizontalkomponenten der Reibungskräfte in Walzrichtung
wirksam werden und versurchen, das Produkt in den Walzspalt hineinzuziehen. In der Patentbeschreibung
werden die Kräfte, welche in Walzrichtung wirken, als positive Kräfte bezeichnet, während die
Kräfte, welche auf das Produkt entgegen der Walzrichtung einwirken, als negative Kräfte bezeichnet
werden.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH cTGEBffMO'U.&ft.-.B. GROSSE - F. POLLMEIER
Das Einlaufen des voreilenden Endes des zu walzenden Produktes in einen Walzspalt oder in ein Walzkaliber
bewirkt, daß sich vom Zeitpunkt der ersten Berührung von Walzgut und Arbeitswalzen an bis zum
Austreten des voreilenden Ende des Walzgutes die algebraische Summe· der Horizontalkratkomponenten
aus dem Walzdruck und aus der Reibung fortwährend verändert. Bleibt während der Einlaufphase diese
Summe positiv, dann wird das voreilende Ende des Walzgutes von den Arbeitswalzen gapckt und dann
in den Walzspalt hineingezogen und durch den Walzspalt geführt, und dies geschieht ohne Aufwendung
einer zusätzlichen Kraft. Ein derartiger Zustand wird im weiteren Verlauf der Patentbeschreibung
als "spontanes Einlaufen in den Walzspalt/in das Walzkaliber (spontaneous entry)" bezeichnet.
Nimmt andererseits aber die algebraische Summe der horizontalen Kraftkomponenten während der
Einlaufphase einen negativen Wert an, dann muß noch vor dem Walzspalt oder dem Walzkaliber eine
zusätzlcihe Kraft zum Einwirken gebracht werden, um das Einlaufen des voreilenden Ende des Walzgutes
in den Walzspalt oder in das Walzkaliber herbeizuführen. Dieser Zustand wird im weiteren Verlauf
der Patentbeschreibung als "Zwangseinlauf (forced entry)" bezeichnet.
Wenn der Walzspalt oder das Walzkaliber gefüllt und ein Zustand des Gleichgewichtes erreicht worden
ist, wird die Summe aus den horizontalen Kraftkomponenten gleich Null.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH ■ -GERO-MCrLl-EF1 -D. GRQSSE.;„F. POLLMEIER
Theoretisch findet ein spontanes Einlaufen in den Walzspalt oder in das Walzkaliber dann statt, wenn
der Walzenangriffswinkel o(, in dem nachstehend angeführten
Bereich gehalten wird:-
wobei P für den Reibungswinkel steht.
Demgegenüber ist der Zustand des Zwangseinlaufens
in den Walzspalt oder in das Walzkaliber dann gege ben, wenn die nachstehende Bedingung besteht:-
Ermittelt worden ist, daß dann, wenn das voreilende Ende des zu walzenden Produktes einmal in den
Walzspalt oder in das Walzkaliber eingelaufen ist und der Walzspalt oder das Walzkaliber gefüllt ist,
das freie Walzen innerhalb der nachstehend ange-, führten theoretischen Grenzwerte stattfinden kann:-
,. ' O ^oc έ
In der hier verwendeten Form ist unter dem Begriff "freies Walzen (free rolling)" ein Walzvorgang zu
verstehen, bei dem nach dem Auffüllen des Walzspaltes oder Walzkalibers das zu walzende Produkt ohne
Verwendung einer zusätzlichen Kraft für das Drücken oder Ziehen des Produktes durch den Walzspalt oder das
Walzkaliber gewalzt wird, überschreitet der Walzenangriffswinkel
die für das freie Walzen vorgegebenen Grenzwerte, dann muß auch nach dem Auffüllen des
Walzspaltes oder des Walzkalibers kontinuierlich eine zusätzliche Kraft zum Einwirken gebracht werden.
Dieser Zustand wird dann als Zwangswalzen (forced - 4 -
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH '.GERD MÜLLER^jl GROSSE ^F. POLLMEIER
.rolling)".
In der Vergangenheit und bisher sind die Walzprogramme
kontinuierlich arbeitender Walzenstraßen in konventioneller
Weise unter den Bedingungen des spontanen Einlaufens in den Walzspalt oder in das WaIzkaliber
(spontaneous entry) und des freien Walzens (free rolling) gefahren worden. Abgesehen von Fehlern
in der Anlage oder von anderen Vorkommnissen,, gewährleistet dieses Verfahren ein glattes Durchlaufen des
... 10 zu walzenden Produktes von einem Walzkaliber zum anderen, und dies ist natürlich eine wichtige Voraussetzung
für einen erfolgreichen Walzwerksbetrieb.
Bekannt ist aber auch, daß in einem jeden Walzspalt oder Walzkaliber die Dickenreduzierung dem Betrag
des Kosinus des Walzenangriffswinkels umgekehrt proportional
ist. Nun werden auf konventionellen Walzenstraßen durch die Begrenzung der Walzenangriffswinkel
zwecks Erzielung eines spontanen Einlaufens in den Walzspalt oder indas Walzkaliber nach dem Auffüllen
des Walzkalibers beträchtlich geringerer als die maximale Dickenreduzierung erzielt. Und wenn
dies der Fall ist, muß die Anzahl der Walzkaliber erhöht und vergrößert werden, wenn man eine gewünschte
Dickenreduzierung erhalten will.
Die benötigten zusätzlichen Walzspalte oder Walzkaliber und die ihnen zugeordneten Antr.iebe, Steuerungssysteme,
Schmiersysteme und Wasserkühlsysteme sind extrem teuer und kostspielig. Zusätzliche Walzkaliber
wirken sich auch noch stark auf die Betriebs- und Wartungskosten der Walzenstraße oder des Walzwerkes
aus, nehmen mehr umbauten Raum in Anspruch, der
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · G£R-D MuCkCR*-.Cf. GROSSE.·:?. POLLMEIER #<
seinerseits wiederum für eine gegebene Walzenstraße ein großer Kostenfaktor oder Kostenträger ist. Die-,
■. ser Kostenfaktor vergrößert sich in vielen Walzwerken dadurch, daß zwischen den einzelenen Walzgerü-5.
sten ein beträchtlicher Abstand vorzusehen ist.
Weil die Kosten für Walzanlagen, für Gebäude, für Energie immer größer werden, wächst auch die Nachfrage nach wirksameren Walzverfahren, die mit'kompakteren
und kleineren Walzanlagen zu betreiben ■ 10 sind.
Die Idee, stärkere Querschnittsabnahmen in den Walzkalibern
zu erreichen, ist an sich keine neue Idee und Fachleute haben schon lange Vorschläge dafür
beigebracht, darunter auch Vorschläge für ein kontinuierliches Nachführen der zu walzenden Produkte
durch die Walzkaliber, beispielsweise durch nichtangetriebene
Arbeiteswalzen (US-Patent Nr. 723.834)
und auch durch angegetriebene Arbeitswalzen (US-Patent Nr. 4.106.318). Das Problem bei diesen Vorschlagen
besteht jedoch darin, daß Arbeitswalzen
mit relativ großem Durchmesser verwendet werden müssen, was wiederum massive Lager, massive Walzenständer,
starke Anlagenfundamente und große Werksgebäude und dergleichen mehr erforderlich macht.
Mit einem anderen Vorschlag - dieser ist mit US-Patent 3.553.997 beschriebgen und vorgestellt worden
- sollte eine starke Dickenabnahme unter Verwenung von angetriebenen Arbeitswalzen mit relativ
kleinem Durchmesser erreicht werden. Dieser Vorschlag sieht jedoch vor, daß zu Beginn die Walz-
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · £ERD.MüLt£R '.O'GROSSE · f. POLLMEIER -/b -
n,
Vorganges die Walzenspalte oder Walzkaliber geöffnet werden, damit das Walzgut mit seinem voreilenden
Ende frei einlaufen kann, und dann wieder geschlossen werden für das Auswalzen des restlichen
Teiles des zu walzenden Produktes. Wegen des dauernden öffnens und Schließens der Walzkaliber und wegen
des Schrottanfalles aus dem Abschneiden der ungewalzten voreilenden Enden oder Köpfe hat sich
dieses Verfahren für das moderne Massenwalzen als ■ nicht einsatzfähig erwiesen.
Andere Vorschläge, mit denen eine starke Querschnittsabnahme erzielt werden soll, beinhalten die Pendelschmiedeanlagen
und die Planetenwalzwerke. Diese Annäherungen haben zwar begrenzten Erfolg dort gefunden,
wo Spezialanfertigungen mit niedrigem Durchsatz
hergestellt werden, in der Walzwerksindustrie haben sie jedoch keinen großen Anklang fefunden.
Die Erfindung sieht nun ein Verfahren und eine Anlage
für das kontinuierliche Warmwalzen eines Produktes
in einer Reihe von aufeinanderfolgenden Walzkalibern
vor, und dies bei einer stärkeren Dickenabnahme als dies bei den konventionellen Walzverfahren
der Fall ist, so daß es möglich ist, die für das Erzielen einer vorgegebenen Gesamtdickenabnahme
erforderlichen Walzkaliber in der Anzahl zu verringern.
Gewalzt wird mit Arbeitswalzen, die einen relativ kleinen Durchmesser haben, so daß dadurch auch
die Abmessungen und Größenbedingungen des Walzsystemes
beträchtlich verringert werden könnnen. Das ist dadurch erreicht worden, daß innerhalb einer
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MÜLbER --B."GROSSE ·.£. POLLMEIER
gegebenen Walzkalibergruppe mit Ausnahme bei mindestens
einem Walzkaliber vorzugsweise aber bei allen Walzkalibern vom Konzept des spontanen Einlaufens
(spontaneous entry) Abstand genommen und an dessen StelIe die Technik des Zwangseinlaufens (forced
entry) eingesetzt wird, um den Walzenangriffswinkel
und die daraus resultierende Dickenabnahme maxinneren zu können. In mindestens einem der Walzkaliber
wird der Walzenangriffswinkel so groß aus- _10 gelegt, daß ein spontanes Einlaufen in dieses Walzkaliber
durch eine momentan in entgegengesetzte Richtung wirkende Kraft, die größer ist als die
durch den Walzvorgang im vorhergehenden Kaliber resultierende Aus!aufkraft, derart verhindert wird,
daß das auszuwalzende Produkt durch das nachfolgende
Walzkaliber mit einer vor diesem Walzkaliber einwirkenden zusätzlichen Kraft gedrückt werden muß .
Vorzugsweise wird eine Walzkalibergruppe dieser
Erfindung aus mindestens vier Walzkalibern bestehen, wobei der Walzenangriffswinkel in seiner Größe
für das freie.und spontane Einlaufen (spontaneous entry) des voreilenden Endes des auszuwalzenden Produktes
bestimmt und ausgelegt ist, wohingegen die Walzenangriffswinkel des zweiten Walzkalibers und
des dritten Walzkalibers in ihrer Größe derart ausgelegt sind, daß unter den Bedingungen des Zwangseinlaufems
eine imnuer stärkere und größere Dickenabnahme erreicht wird.Die für das Einlaufen in das
dritte Walzkaliber erforderliche Kraft ist dabei
größer als die aus dem Walzvorgang im zweiten WaIz-
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kaliber erzeugte Auslaufkraft, so daß eine Unterstützung
aus der aus dem ersten Walzkaliber her zur Verfügung stehenden Kraft erforderlich ist.Auch
das vierte Walzkaliber arbeitet mit Zwangseinlauf, wobei jedoch aus Gründen, welche im weiteren Verlaufe
der Patentbeschreibung angeführt werden, es gilt, daß der Walzenangriffswinkel und die resultierende
Dickenabnahme kleiner sind, als dies bei dem dritten Walzkaliber der Fall ist.
•-•10 , Wenn die Walzenspalten aller Walzkaliber aufgefüllt
sind, findet dann, wenn eine Gruppe von Bedingungen erfüllt ist, das freie Walzen (free rolling) statt.
In Abhängigkeit von gewissen Variablen, beispielsweise
vom vorherrschenden und einwirkenden Reibungskoeffizienten und/oder von dem Ausmaße, in dem aufgrund
von normaler Abnutzung und Nachbearbeitung der Walzendurchmesser kleiner werden kann, kann der Walzenangriffswinkel
des dritten Walzkalibers eventuell eine solche Größe annehmen, daß ein freies Walzen
nicht mehr möglich ist und im dritten Walzkaliber ein Zwangswalzen (forced rolling) stattfinden muß,
unter kontinuierlicher Unterstützung anfanglich aus dem zweiten Walzkaliber und dann nach dem Austreten
des nacheilenden Endes aus dem zweiten Walzkaliber mit Untersützung aus dem vierten Walzkaliber.
Die Walzachsen der aufeinanderfolgenden Walzkaliber
sind vorzugsweise zueinander im rechten Winkel angeordnet, wobei die Walzen frei von Kalibern oder
Ausnehmungen sind.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · 3ERB^DLLER-O. GROSSE..·:?. POLLMEIER
Um Raum zu sparen und aus der Strangstärke des auszuwalzenden Produktes den größten Nutzen ziehen zu
können, wird .der Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Walzkalibern auf den absoluten Minimalwert
gehalten, vorzugsweise zwischen 1.0 mal bis 2.0 dem maximalen Walzendurchmesser.
Gegenstand dieser Erfindung sind somit ein Verfahren für das kontinuierliche Warmwalzen eines Produktes
mit starker Dickenabnahme durch mehere' WaIzkaliber,
wobei die Verteilung der Horizontalkräfte in zumindestens einem Walzenkaliber, das nicht das
erste Walzkaliber ist, derart ausgelegt ist, daß ein spontanes oder freies Einlaufen in dieses Walzkaliber
durch eine entgegenwirkende momentane Kraft verhindert wird, die größer ist als die Kraft am
Ausgang aus dem vorhergehenden Walzkaliber. Vor dem nachfolgenden Walzkaliber wirkt eine zusätzliche
Kraft auf das zu walzende Produkt ein. Diese zusätzliche Kraft, wenn sie in Kombination mit der aus
dem vorhergehenden Walzkaliber resultierenden Kraft kombiniert ist, ist so groß, daß sie die momentan
entgegenwirkende Kraft des genannten einen Walzkalibers überspielt und dadurch ein Zwangseinlaufen
in dieses WaTzkaliber bewirkt.
Die Erfindung wird nachstehend nun anhand des in Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles (der
in Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele) näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:-
Fig. IA Eine^-kizzenhafte Erläuterung des unter den
Bedingungen des spontanen Einlaufens gege
benen konventionellen Walzvorganges.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · G5RD Mü LXER^C): GROSSE ■ -F. POLLMEIER
Fig. IB Eine Darstellung ähnlich IA betreffend das
Walzen unter Bedingungen des Zwangseinlaufens.
Fig. 2A' Stark vergrößerte schematische Ansichten, u die jeweils der Zone Z, und der Zone Z2
aus Fig. IA oder Fig. IB zugeordnet sind,
wobei Ζ, für für das Nacheilen steht und Ζ« für das Voreilen.
Fig. 3A Ein Kennliniendiagramm mit Darstellung der
Summierung der Horizontalkraftkomponenten
unter den Bedingungen des nach Fig. IA
gegebenen spontanen und freien Einlaufens in das Walzkaliber.
Fig. 3B Ein Kennliniendiagramm ähnlich Fig. 3A.
Dargestellt ist die Summierung der Hori-
zontalkraftkomponenten unter den Bedi ngungen
des nach Fig. IB gegebenen Zwangseinlau
fens in das Walzkaliber bei Verwendung von kleinsten Walzendurchmessern.
Fig. 4 Eine schematische Darstellung einer Anlage dieser Erfindung.
Fig. 5 Eine Darstellung des Walzprogrammes, das
typisch ist.
Fig. 6 Eine typische Darstellung für den Bewegungsablauf des Neutralwinkels (Nullwinkels) in
einem jedem Walzgerüst für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes in einem Walzsystem
dieser Erfindung.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GcRDiUüLLEfl -'^."GRÖSStE -P- POLLMEIER
Fig. 7 Eine Darstellung, die für die Vierwalzen-Stichfolge
dieser Erfindung und für die zur Erzielung der gleiQhen Dickenreduzierung
erforderliche Stichfolgenzahl einen
Vergleich bringt.
Für das Arbeiten der Arbeitswalzen eines gegebenen Walzenpaares gelten die gleichen Bedingungen, deswegen
genügt auch schon die Beschreibung einer Walze. In Fig. IA, 2A und 2B ist nun eine Arbeitswalze
eines gegebenen Walzenpaar so dargestellt, als würde ein zu walzendes Produkt P unter den konventionellen
Bedingungen des freien Einlaufens in den Walzenspalt ausgewalzt, wobei der Walzenangriffswinkel
oL _£ kleiner ist als der Reibungswinkel fp .
Auf das zu walzende Produkt wirken gleichzeitig ein der Walzdruck RP und die Reibung F. Der Walzdruck
RP kann zerlegt werden in eine vertikale Kraftkomponente RPw, die vertikal und im rechten Winkel auf
das in Walzrichtung durchlaufende Produkt einwirkt,
und in eine negative Horizontalkraftkomponente RPu»
die entgegengesetzt der Walzrichtung wirksam ist. Auch die Reibung F kann zerlegt werden in eine Vertikalkraftkomponente
F„ und in eine Horizontalkraftkomponente F.,. Die in Vertikalrichtung wirkenden
Kraftkomponenten RP„ und Fu bewirken eine Reduzierung
von A hSE in der Produkthöhe h. Wie nun
: aus Fig, 2A hervorgeht wirkt in der Nacheilungszone (d.h. in der Zone des nach rückwärts erfolgenden
Schlupfes) Z, die horizontale Kratkomponente Fn in Positivrichtung . während nach Fig. 2B in
der Voreilungszone (d.h. in der Zone des nach vor-
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH ■ GERD i^oCL-ER -D.öäOSSS ' F.:POLLMEIER - J-g-
wärts erfolgenden Schlupf) Z in Negativrichtung
wirkt. Die-Umkehrung dieser Kraftkomponente von positiv nach negativ findet im neutralen Winkel NA
statt, der als Trennung zwischen den beiden Zonen Z1 und Z- dient.
Wie nun aus,Fig. 3A zu erkennen ist, bleibt dann, wenn das Walzen unter den Bedingungen des spontanen
oder freien Einlaufens in den Walzspalt durchgeführt wird, die algebraische Summe der horizontalen
Kraftkomponenten während des Einlaufens des voreilenden Produktendes in den Walzspalt immer positiv, d.h. die SummeJ£ aus den Horizontalkraftkomponenten
RP„ und F„ bleibt in diesem Falle
immer positiv. Die Kennlinien D und D . zeigen die typischen Bedingungen für Walzen mit maximalem
Durchmesser und für Walzen mit minimalem Durchmesser. Nach Erreichen des neutralen Winkels, fallen
bei üL = 0 die Werte von ^. nach Null ab und führen
dadurch einen Gleichgewichtszustand im Walzenspalt herbei. Wenn aber dem Walzen im Walzenspalt
eine externe Kraft (beispielsweise eine im nachfolgenden
Walzenspalt erzeugte negative und entgegengesetzte Kraft) entgegenwirkt, dann ver'schiebt
sich zur erneuten Herbeiführung des Gleichgewichtszustandes
der neutrale Winkel nach Null, (und zwar entlang der in Fig. 3A wiedergegebenen gestrichelten
Linien), was wiederum zur Folge hat, daß dabei eine für die Überwindung der externen Kraft bestimmte
verfgbare Zuführungskraft DF erzeugt wird. Die maximale Zuführungskraft (delivery force) steht
dann zur Verfügung , wenn der Neutralwinkel bei cL = 0 seinen Grenzwert 0 erreicht.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD Iv/lüCuER* -1Q1 GROSSE : R-POiLMEIER
''.'· In Fig. IB ist nun eine Arbeitswalze R1 dargestellt,
mit der das auszuwalzende Produkt einem Aspekt der Erfindung zufolge unter den Bedingungen des Zwangseinlaufens (forced entry) in den Walzenspalt gewalzt
■5 wird, wobei zur Erzielung einer größeren und stärkeren
Reduzierung der Produkthöhe /j hpE der Walzenangriffswinkel
(X pr größer als der Reibungswinkel ist. Während einer negativen Anfangsphase des Produkteinlaufens
in den Walzenspalt ist die Kraftkom-'1O ponente RPj, größer als die Kraftkomponente F... Das
aber bedeutet, daß laut Darstellung in Fig. 3B die Summe aus den Kraftkomponenten der Horizontalkräfte
einen Wert annimmt, der immer stärker negativ wird und dabei eine immer stärker werdende negative und
entgegengesetzt gerichtete Kraft OF erzeugt, die ihren größten Wert beim Reibungswinkel J? erhält.
In einer nachfolgenden positiven Einlaufphase beginnt die Kraftkomponente F„ größer zu werden als
die Kraftkomponente RPut was wiederum zur Folge hat,
daß sich die Summe ^. in positiver Richtung zu verschieben
beginnt. Damit ein Einlaufen in den Walzspalt gewährleistet ist, muß während des Einlaufens
des voreilenden Ende des auszuwalzenden Produktes der negative Wert der Summet zu jedem gegebenen
Zeitpunkt von einer Kraft überwunden werden, welche als zusätzliche positive ausgerichtete Kraft
vor dem Walzspalt oder Walzkaliber einwirken muß, um den Zustand des Zwangseinlaufens in den Walzspalt
erreichen zu können. Im Rahmen dieser Erfinwird diese zusätzliche und'positive Kraft aus
- 14 130067/0864
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERO MÖLLER* -:D. <3ROGSE F. POLLMEIER - ^f -
Zu
zur Verfügung stehenden Auslaufkraft von einem oder von mehreren der vorhergehenden Walzkaliber dann gewonnen
und her auf geschaltet, wenn deren jeweils zutreffenden neutralen Winkel NA sich nach Null hin ver-,
schieben.Wird mit neuen Walzen gearbeitet, die einen
Durchmesser D_,v haben, dann ist der neutrale Winkel
NA größer als Null, wobei eventuell der Betrag der Summe bei = O den Wert Null erreicht. Das
freie Walzen findet somit statt, wenn im Walzspalt . oder im Walzkaliber der Gleichgewichtszustand gegeben
ist. Wird der Walzendurchmesser jedoch kleiner bis zu einem Durchmesser D - , dann kann der Betrag der
Summe bei = O einen negativen Wert annehmen, was wiederum den Zustand des Zwangseinlaufens zur
Folge hat, während dem eine zusätzliche Kraft kontinuierlich auf das zu walzende Proukt einwirken
muß, um die negative Kraft DF nach dem Auffüllen des Walzspaltes oder Walzkalibers zu überwinden.
In Fig, 4 ist die Anlage dieser Erfindung mit der allgemeinen Hinweiszahl 10 gekennzeichnet. Diese
Walzanlage ist schematisch dargestellt. Zur Walzanlage gehören die Walzspalte oder Walzkaliber P,
bi P., die durch die jeweils zusammenwirkenden Paare der Arbeitswalzen 12 definiert sind. Die zu
einem jeden Walzenspalt ,gehörenden Arbeitswalzen werden von (nicht dargestellten) Vorrichtungen konventioneller
Art angetrieben. Die Arbeitswalzen 12 sind jeweils in den Lagern 14 gelagert, (von denen
nur die horizontalen Walzenlager wiedergegeben sind). Diese Lager 14 wiederum sind in einem Walzgehäuse
angeordnet und montiert und werden von diesem Walzgehäuse oder Walzenständer auch gehalten. Die
130067/0864
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GE R D. MÜLLER* -"Q1. GLOSSE - R-POIiLMEIER ~
Arbeitswalzen sind vorzugsweise kaliberfrei und haben
einen Durchmesser D, der von einem Durchmesser
Dm für eine neue Walze bis zu einem Durchmesser
m ax
D . für mehrfach nachgearbeitete Walzen reichen kann. Der Abstand S zwischen den Walzenpaaren wird
auf einen absoluten Minimalwert gehalten und beträgt vorzugsweise das 1,0-fache bis 2,0-fache des für
neue Walzen geltenden maximalen Walzendurchmessers D . Die Walzenachsen von aufeinanderfolgenden
-10 Walzenpaaren sind jeweils in einem Winkel von 90° zueinander versetzt angeordnet, so daß dadurch die
Notwendigkeit, das Produkt verdrehen zu müssen, wenn es von'einem Walzenpaar zu einem anderen Walzenpaar
geführt wird, entfällt.
Fig. 5 zeigt ein für die Erfindung typisches Walzprogramm. Mit dem Buchstaben h gekennzeichnet ist
die Produkthöhe (gemessen senkrecht zur Walzenachse), mit dem Buchstaben w gekennzeichnet ist die
Breite des Produktes (gemessen parallel zur WaIz-'20 achse) und mit dem Buchstaben A gekennzeichnet ist
die Querschnittsfläche. Das Anfangsprofil ist typischerweise
ein quandratischer Knüppel mit etwas abgerundeten Ecken, mit gleicher Höhe He und gleicher
Breite w und mit einer Querschnittsfläche von A . Dieses Ausgangsprofil wird zwischen den Walzen
P, d.h. im Walzspalt P, zu einem horizontal ausgerichteten und abgerundete Ecken aufweisenden Rechteck
ausgewalzt, das die Abmessungen h-,, w-, hat
und dessen Querschnittsfläche auf A, reduziert worden ist. Im Zusammenhang mit dieser Patentbeschreibung
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MÖLLER*· Ό. ÖftOSSE ·: F. POIILMEIER
definiert der Terminus "round edged rectangle = Rechteck mit abgerundeten Ecken" einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt, der sich aus den beiden einander gegenüberliegenden und im wesentlichen
flachen Seiten und aus den beiden einander gegenüberliegenden und etwas konvexen Seiten
zusammensetzt.
In einem zweiten Walzstich P~ erfolgt eine weitare
Dickenreduzierung des auszuwalzenden Produktes zu einem im wesentlichen vertikal ausgerichteten
Rechteck mit abgerundeten Ecken, und dieses Rechteck mit den Abmessungen hp und w~ und mit einer
Querschnittsfläche von A^. In einem dritten Walzstich
P3 wird die Dicke des Materials noch weiter
verringert , wobei wiederum ein horizontal ausgerichtetes Rechteck mit abgerundeten Ecken entsteht,
und dieses Rechteck in den Abmessungen h- und w,
und mit einer Querschnittsfläche von A3. Im letzten
und vierten Walzstich P- wird das Produkt zu einem wiederum vertikal ausgerichteten Rechteck
mit abgerundeten Ecken in den Abmessungen h-, w. und mit einer Querschnittsfläche von A4 heruntergewalzt.
Die Dickenabnahmen und Verhältnisse, die mit den Walzstichen P2. P3 und P4 erzielt werden,
liegen in den mit US-Patent Nr. 4.050.280 spezifizierten Bereichen.
Das Verfahren soll nachstehend nun im Zusammenhang mit dem Walzen eines Stahlknüppels von 180 mm χ
180 mm in vier Walzstichen als Beispiel beschrieben werden. Dabei gelten die nachstehend angeführten
Bedingungen :-
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD «vUJLkER -*D,TjHQSSE \F.rPQLLMEIER
Produktionsmenge 100 MTPH
Einlaufgeschwindigkeit. 0,11 m/s
Einlauftemperatur... 1100 C
Reibungskoeffizient ( u) 0,38
Fig. 6 läßt nun erkennen, wie sich bei Verwendung neuer Walzen mit einem Durchmesser von Dmov = 510 mm
ill α Λ
die neutralen Winkel während des Walzvorganges verändern.
Andere relevante Daten für einen jeden der vier Walzstiche sind in Tabelle 1 angeführt.
Pl | P2 | P3. ■ | 46,8 | |
h (mm) | 146,8 | 87,6 | 63,3 | 107,7 |
w (mm) | 189,6 | 201,7 | 145,7 | 36,3 |
20,8 | 36,9 | 43,2 | 45,3 | |
r | 12,9 | 36,5 | 47,8 | 3,00 |
NA | 5,21 | 2,59 | 0,86 | -11209 |
OF | 0 | -20454 | -27531 | +17617 |
DF | +38590 | +21815 | +5872 | Zwangseinlauf |
Einlaufen | spontan/frei | Zwangseinlauf | Zwangseinlauf | frei |
Walzen | frei | frei | frei | |
Erläuterungen zu den Abkürzungen:
h = Produkthöhe
w = Produktbreite
w = Produktbreite
oC = Walzenangriffswinkel in Winkelgraden
r = Prozentuale Querschnittsminderung
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18
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH ■ GERD MÖLLER-D.-'GROSSE:· F;POLLMEIER
OF = Größte Gegenkraft (KGF)
DF = Größte verfügbare Austrittskraft (KGF)
NA = Neutraler Winkel in Winkelgraden.
Was den ersten Walzstich oder das erste Walzkaliber
P, betrifft, so ist zu erkennen, daß der relativ kleine Walzenangriffswinkel ^ -, von 20,8° das
spontane und freie Einlaufen des voreilenden Walzgutendes bewirkt. Die Dickenabnahme ist mit 12,9 %
relatiν'gering und die zur Verfügung stehende Austrittskraft
DF-, kann dann, wenn sich der neutrale Winkel von 5,21 nach Null verschieb, einen Wert
von maximal 38590 KGF erreichen. Für diesen Walzzustand steht die Kennlinie D. „ aus Fig. 3A.
m ax
Der zweite Walzstich oder das zweite Walzkaliber hat einen größeren Walzenangriffswinkel U ? von
36,9°, was wiederum mit 36,5 % eine größere und
stärkere Dickenabnahme zur Folge hat. Von der Verteilung der Horizontalkraftkomponenten her liegt
hierbei eine solche Verteilung vor, daß ein spontanes oder freies Einlaufen durch eine maximale
Gegenkraft 0F„ von 20454 verhindert wird. Ein Zwangseinlaufen des Walzgutes in den Walzstich
oder in das Walzkaliber P2 kommt jedoch dadurch
zustande, daß die Kraft OFp von einem Teil der beim Austreten aus dem Walzkaliber P-| dann verfügbaren
Austrittskraft DF^ überwunden, wenn sich
der neutrale Winkel nach Null verschiebt. Aus dem Walzstich oder Walzkaliber P2 läuft das Produkt
unter Gleichgewichtsbedingungen mit einem neutralen Winkel von 2,59 aus, desgleichen auch noch
mit der Fähigkeit eine maximale Austrittskraft von 21815 KGF zu entwickeln. Fig. 3B zeigt, daß unter
den Bedingungen des freien Walzens die entgegenwirkenden Kräfte OF nur zeitlich begrenzt wirksam
werden und nur im Anfangsstadium des Einlaufens
in den Walzstich oder das Walzkaliber wirksam werden.
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MukUER ·: D/CROSSE^ F: POLLMEIER
Der Walzenangriffswinkel o(_ 3 von 43,2° des dritten
Walzstiches oder dritten Walzkalibers P3 ist noch größer und bewirkt mit 47,8 % eine noch drastischere
Dickenabnahme r,. Hier sind die Horizontalkraftkomponenten
derart verteilt, daß ein freies und spontanes Einlaufen des Walzgutes durch eine maximale
Gegenkraft OF3 von 27531 KGF verhindert wird, welche beträchtlich größer als die verfügbare Austrittskraft am vorhergehenden Walzstich oder Walzkaliber
Pp ist, d.h. größer als die verfügbare Austrittskraft DFp. Damit ein Zwangseinlaufen in den Walzstich
oder in das Walzkaliber P3 stattfinden kann, muß die Zuführungskraft DF? durch eine weitere
verfügbare Austrittskraft, welche auf das Produkt
vor dem Walzstich oder dem Walzkaliber P2 einwirkt,
erhöht und verstärkt werden. Diese zusätzliche verfügbare Kraft wird von DF, abgeleitet, d.h.
> >
OF3 > DF2 aber DF1 + DF2
> OF3.
Damit aber findet das Zwangseinlaufen in den WaIzstich
oder in das Walzkaliber P3 unter Aufwendung der horizontalen Austrittskräfte statt, die aus
dem Walzvorgang an Stich P-, und Stich P? abgeleitet
werden. Laut Darstellung in Fig. 6 verschiebt sich dabei der ..zum Walzstich oder Walzkaliber P2
gehörende neutrale Winkel von 2,59 nach Null, während es bei dem zum Walzstich oder Kaliber P-, gehörenden
neutralen Winkel zu einer Verschiebung von 5.21° nach Null kommt. Das Produkt verläßt den
Walzstich/das Walzkaliber P3 unter Gleichgewichtsbedingungen
bei einem neutralen Winkel von 0.86 und mit einer verfügbaren maximalen Austrittskraft DF3
von 5872 KGF. Dieser Zustand Zwangseinlaufen - freies
Walzen ist· in Fig. 3B mit Kennlinie D · dargestellt.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD.Möl'lTER ^Q: GRGSSE^ F-. P(JLLMEIER - J&
IG
Der vierte Walzstich oder das vierte Walzkaliber P» hat einen Walzenangriffswinkel von ^y. = 36,3° und
dieser bewirkt eine Querschnittsmiderung r, von 45.3%
und eine Gegenkraft OF4 von 11209 KGF. Die für das
■5 Einlaufen in den Walzstich P« erforderliche Kraft
wird auch hier wiederum abgeleitet aus den kombiniert verfügbaren Austrittskräften DFp und DF3, wobei der
neutrale Winkel NA des Walzstiches P3 sich von 0.86° nach Null verschiebt, wobei sich weiterhin auch der
neutrale Winkel des Walzstiches P» nach Null verschiebt. Das Produkt verläßt den Walzstich oder das
Walzkaliber P, unter Gleichgewichtsbedingungen, und zwar mit einem neutralen Winkel NA von 3.00° und
mit einer verfügbaren Austrittskraft von maximal 17617 KGF.
Verschleiß und Nachbearbeitung der Walzen bewirken,
daß der Walzendurchmesser nach und nach kleiner wird, was sich dann wiederum auch auf den Walzenangriffswinkel,
auf das Verhältnis der Dickenabnahme und auf die Kräfteverteilung bei jedem Walzstich auswirkt.
So wird bei dem zuvor beschriebenen Beispiel eine Verringerung des Durchmessers auf 435 mm als
möglich und vertretbar betrachtet. Die Walzbedingungen eines jeden Walzstiches/Walzkalibers bei
einem Walzendurchmesser von 435 sind nachstehend in Tabelle II angeführt.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MUtLER *~B? GfKDSSE* ·-f. PCJkLMEIER.
TABELLE II (D = 435 mm |
) | P2 | 3 | P3 | 121851 | |
Pl | 93.1 | 67.2 | P4 | |||
h (mm) | 151.6 | 200.4 | 148.2 | 48.3 | ||
w (mm) | 187.8 | 38.5 | 46.1 | 111.2 | ||
OC | 20.8 | 34.5 | 46.6 | 39.6 | ||
r | 11.0 | 2.00 | 0.36 | 46.1 | ||
Neutraler Winkel | .5.21 | -21781 | -31380 | 2.05 | ||
OF | 0 | +14332 | -2142 | -15052 | ||
DF | +32668 | Zwangseinlauf | Zwangseinlauf | +10693 | ||
Einlaufen | spontan/frei | frei | Zwangswalzen | Zwangsei ηlauf | ||
Walzen | frei | frei |
Wenn man tabelle I und Tabelle II miteinander vergleicht, so ist zu erkennen, daß eine Verringerung
des Walzendurchmessers auf 435 mm bei jedem Walzenstich oder Walzkaliber einen größeren Walzenangriffswinkel
tf_ zur Folge hat und damit verbunden auch eine
Abschwächung in den Austrittskräften DF und eine Vergrößerung
der Gegenkräfte OF. Die Veränderung, die am meisten ins Auge fällt, ist die am Walzstich oder
Walzkaliber P,, wo sogar nach dem Auffüllen des Walzkalibers dem freien Auswalzen eine negative Austrittskraft DF3 von 2142 KGF entgegenwirkt. Bei diesen Bedingungen
des Zwangseinlaufens und des Zwangswalzens, die beim Walzstich/Walzkaliber P3 gegeben sind (und
mit der D . - Kennlinie ausgewiesen sind), wird die die negative Austrittskraft DF3 überwunden von der
zur Verfügung stehenden Austrittskraft DF2, und zwar
solange, bis daß das nacheilende Ende des Produktes den Walzstich/das Walzkaliber P2 verlassen hat. Nachdem
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH ■ GERIi MQ £x.ER \p. GRQSSE- F. PÖLLMEIER
dies geschehen ist, wird die negative Austrittskraft
DF3 von der Austrittskraft DF4 am Walzstich oder
Walzkaliber P* überwunden. Es sollte ganz klar sein,
daß dann, wenn für den Walzstich oder das Walzkaliber P3 die Bedingungen des Zwangswalzens gegeben sind,
es ganz wichtig ist, daß für den Walzstich oder das Walzkaliber P. die Bedingungen des freien Walzens beibehalten werden müssen, damit das Produkt aus dem
Walzstich oder Walzkaliber P3 mit seinem nacheilenden Ende herausgezogen werden kann. Aus diesem Grunde
wird auch der Walzenangriffswinkel des Walzstiches P. kleiner gehalten, als der des Walzstiches P3.
Während des Zwangseinlaufens des voreilenden Ende
des zu walzenden Produktes in den Walzstich oder in das Walzkaliber P. werden dessen maximale Gegenkraft
OF. und die negative Austrittskraft DF3 des
Walzstiches P3 überwunden durch die kombinierten Austrittskräfte DF-, vom Walzstich P, und DFp vom
Walzstich Pn.
In Tabelle III und in Tabelle IV sind einige der Änderungen angeführt, welche dann zu erwarten sind,
wenn das gleiche Produkt mit einem größeren Reibungs koeffizienten ausgewalzt wird, und zwar mit einem
Reibungskoeffizienten von 0,4.
Pl | O | TABELLE III | P3 | P4 | |
143.5 | +42888 | (D = 510 mm) | 62.5 | 46.3 | |
190.7 . | spontan/frei | P2 | 143.9 | 106.5 | |
h (mm) | 21.8 | frei | 86.4 | 47.7 | 45.2 |
•w (mm) | 5.50. | 199.1 | 1.71 | 3.60 | |
37.3 | -24346 | -9460 | |||
N.A. | 3.12 | +12131 | +22091 | ||
OF (KGF) | -18783 | Zwangseinlauf | Zwangseinlauf | ||
DF (KGF) | +27276 | frei | frei | ||
Einlaufen | Zwangseinlauf | ||||
Walzen | frei | ||||
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MCHrLER · P.' üROSSE"·. F. P&L.LMEIER
TABELLE IV (D= 495 mm) |
0 | P2 - | P3 | P4 | |
Pl | +41580 | 86.7 | 62.5 | 46.2 | |
h (mm) | 144.6 | spontan/frei frei |
199.6 | 144.1 | 106.3 |
w (mm) | 190.2 | 37.7 | 43.7 | 36.6 | |
21.8 | 2.99 | 1.46 | 3.47 | ||
NA | 5.46 | -19433 | -25507 | -10060 | |
OF (KGF) | +25506 | +10112 | +20759 | ||
DF (KGF) | Zwangseinlauf frei |
Zwangseinlauf frei |
Zwangseinlauf frei |
||
Einlaufen ' Walzen |
Wie aus Tabelle III entnommen werden kann, kann mit einem größeren Reibungskoeffizienten und unter Verwendung
von Walzen mit maximalem Durchmesser am dritten Walzstich oder am dritten Walzkaliber ein Zwangseinlaufen dadurch herbeigeführt werden, daß man sich
dazu die verfügbare Austrittskraft DF2 am Walzstich
P2 zunutze macht. Dabei ist jedoch eine Sicherheitszone fast gar nicht mehr gegeben, und diese verschwindet,
wenn aufgrund von normalem Verschleiß der Walzendurchmesser kleiner wird. Bei einem Walzendurchmesser
von D = 495 mm ist für das Zwangseinlaufen in den Walzstich oder in das Walzkaliber P3 wiederum der
kombinierte Einsatz der verfügbaren Austrittskräfte an den Walzstichen P-, und P„ erforderlich.
Tabelle V zeigt nun, daß für die Beispiele aus den Tabellen I bis IV an jedem Wazstich oder Walzkaliber,
für das ein Zwangseinlaufen erforderlich ist, das Verhältnis zwischen den zur Verfugung stehenden positiven
Austrittskräften DF und den maximalen negativen
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERQ MÜLLER -'.D.-GRCSSE-'· F, POLLMEIER
Gegenkräften, (diese manchmal verstärkt durch die negativen Austrittskräfte während des Zwangswalzens),
zweckmäßigerweise derart ausgelegt ist, daß ein Reservefaktor
von mindestens 1.5 gegeben ist.
TABELLE | V | P3 | + DF2 | P4 | |
P2 | DF1 | 0F3 | DF2 + DF3 | ||
DF1 | OF4 ■ | ||||
OF2 | |||||
D = 510 mm 1>8g 2Jg 2AJ
,u= 0,38
D = n3Lm T·50 1.50 2.73
,U= 0,38
D = 510 mm ο on ο sfi /lic
/U= 0.40 2·28 2'88 4·16
OF, während des Vorganges des Zwangswalzens verstärkt
durch die negative DF.,.
Ein Reservefaktor dieser Größenordnung wird als groß
genug für die Gewährleistung des kontinuierlichen Walzens betrachtet, wenn sich die Walzbedingungen, beispielsweise
die Temperatur des zu walzenden Produktes, der Reibungskoeffizient und dergleichen mehr, verändern.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MÜLLER"· D: GROSSE · F. PÖL.LMEIER
■34 " ""312T851
Tabelle VI zeigt die durchschnittliche Dickenabnahme
je Walzstich und die Gesamtdickenabnahme für die zuvor erörterte Bei spiel gruppe.
Durchschnittliche Dicken- Gesamte Dickenabnahme
abnähme je Walzstich
D = 510 mm 37 % ' 84.2 %
,u= 0.38
0OO **v '°
OJiJ /ο
,Oo
D = 510 mm 07 π * aa α
0.40 37·4 % 84·6
D = 495 mm ^7 λ ^ ολ c
u =0.40 37·4 % 84'6
Dazu ein Vergleich. Wenn unter den gleichen Walzbedingungen eine Vier-Walzkaliberfolge nach US-Patent Nr.
4.050.280 verwendet wird, und zwar mit konstantem Einlaufen und mit freiem Walzen, dann wäre bei Verwendung
von Walzen mit einem Durchmesser von 435 mm eine maximale Dickenabnahme von 64.4 % möglich. Die Fachleute
werden anerkennen, daß es sich bei dieser Erfindung um eine beträchtliche Verbesserung und um einen großen
Fortschritt in der Walztechnik handelt.
Wie wichtig die zur Verfügung stehenden Austrittskräf-.25
te von zwei aufeinanderfolgemden Walzstichen oder
Walzkalibern sind um einen Zwangseinlauf in ein nachgeschaltetes Walzklaiber oder einen nachgeschalteten
Walzstich zu erzielen, daß ist dann ganz klar zu erkennen,, wenn man sich die Tabelle II vergegenwärtigt,
wo zur Überwindung der Kraft OF3 nur die Kraft DF^
Verwendung findet. Dabei wird mit dem Reservefaktor Von /··>"·- 130067/0864
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MCÜj:ER - D: GRGSS&· F. PGLLMEIER
' · "312Ϊ851
DF9 14 332
OF. = 1 = __ = 9555 KGF
OF. = 1 = __ = 9555 KGF
3 1.5 1T*
Bei diesen Bedingungen müßte der Walzenangriffswinkel
χ , au^ 35.8 begrenzt werden, was wiederum zur
Folge hat, daß für den Walzstich oder das Walzkaliber ein viel kleineres Dickenabnahmeverhältnis von
26.2 % gegeben wäre, d.h. für den Walzstich P-, so daß dann auch die gesamte Dickenabnahme beschränkt
sein würde auf einen Wert von 69.2 %, (wenn im Hinblick auf das Walzkaliber oder den Walzstich P- ein
Breiten-Höhen-Verhältnis von 2.3 angenommen wird).
In Fig. 7 wird die vier Walzstiche oder Walzkaliber aufweisende Walzanlage nach Fig. 1 verglichen mit
einer kontinuierlichen Walzanlage konventioneller Art. Die konventionelle Walzenstraße arbeitet mit
Walzen, die einen Durchmesser von 700 mm haben. Darüber hinaus sind bei dieser konventionellen Walzenstraße
die Walzgerüste in einem Abstand von 3.000 mm zueinander angeordnet, wobei ein jeder Wa'lzstich
oder ein jedes Walzkaliber für spontanen/freien Einlauf und für das freie Walzen ausgelegt ist. Soll
das gleiche Produkt, beispielsweise ein Stahlknüppel mit den Abmessungen 180 mm χ 180 mm, auf beiden
Walzanlagen zu einem Rechteck >n den Abmessungen von 47 mm χ 108 mm ausgewälzt werden, dann ist
für die konventionelle Walzenstraße ein weiterer Walzstich oder ein weiteres Walzkaliber erforderlich.
Darüber hinaus wären rund weitere 75 % an umbauten
Raum für die Aufnahme dieser konventionellen Walzenstraße erforderlich.
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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERRMCU-CER ^.D: GRCSSE^ P. PC^LLMEIER - «T -
33 ■ "312Ϊ851
Die Patentbeschreibung hat nun gezeigt, daß mit der
Erfindung ein hochwirksames Verfahren und eine hochwirksame Anlage für das kontinuierliche Walzen eines Produktes bei stärkerer Dickenabnahme mit weniger
Ausrüstung geschaffen worden sind. Das darüber hinaus auch noch weniger Raum in Anspruch nimmt, als
does bei konventionellen Verfahren und konventionellen Anlagen der Fall ist.
Erfindung ein hochwirksames Verfahren und eine hochwirksame Anlage für das kontinuierliche Walzen eines Produktes bei stärkerer Dickenabnahme mit weniger
Ausrüstung geschaffen worden sind. Das darüber hinaus auch noch weniger Raum in Anspruch nimmt, als
does bei konventionellen Verfahren und konventionellen Anlagen der Fall ist.
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Claims (20)
- Patentansprüche :-Verfahren zum kontinuierlichen Warmwälzen eines Produktes mit starker Dickenabnahme, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt durch mehrere Walzstiche oder Walzkaliber geführt wird, wobei die Verteilung oder Zerlegung der Horizontalkräfte in mindestens einem Walzstich oder einem Walzstich, der/das nicht der erste Walzstich oder das erste WaIzkaliber ist, so ausgelegt ist, daß ein spontanes oder freies Einlaufen in das Walzkaliber von einer maximalen Gegenkraft verhindert wird, die größer ist als die zur Verfügung stehende Austrittskraft aus dem Walzvorgang in dem vorhergehenden Walzstich oder vorhergehenden Walzkaliber; daß vor dem folgenden Walzstich oder Walzkaliber eine zusätzliche Kraft auf das auszuwalzende Produkt einwirkt, welche in Kombination mit der Austrittskraft so groß ist, daß sie die maximale Gegenkraft überwinden kann, so daß in dem genannten einen Walzstich oder Walzkaliber ein Zwangseinlaufen erreicht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walzachsen der aufeinanderfolgenden Walzstiche oder Walzkaliber zueinander im rechten Winkel angeordnet sind. - 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Walzstichen nicht um Kaliber handelt, daß die Walzen kaliberfrei sind,130067/0864- 29 -PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH:· GERDMDLILER -ID. '3R0SSE - F. POLLMEIER\ NACHGEREICHT f
- 4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zuvor angeführte zusätzliche Kraft bereitgestellt wird von der verfügbaren Austritts-' kraft, die von einem Walzvorgang in einem Walzstich oder Walzkaliber vor dem vorhergehenden Walzstich oder Walzkaliber erzeugt wird. - 5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,.10 daß nach dem Zwangseinlaufen in den genanntenWalzstich oder in das genannte Walzkaliber in diesem Walzstich oder Walzkaliber der Zustand des freien Walzens gegeben ist. - 6. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daß nach dem Zwangseinlaufen in den genannten Walzstich oder in das genannte Walzkaliber in diesem Walzstich oder Walzkaliber der Zustand des Zwangswalzens gegeben ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6,dadurch gekennzei. chnet, daß nach dem einen genannten Walzstich oder Walzkaliber noch ein weiterer Walzstich oder ein weiteres Walzkaliber Anwendung findet, damit eine zusätzliche Kraft erzeugt werden kann,die ein Zwangseinlaufen in das genannte eine Walzkaliber dann bewirkt, wenn das nacheilende Ende den vorhergehenden Walzstich oder das vorhergehende Walzkaliber verlassen hat.130067/0864- 30PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH - GEHC) MÖLLER · X>: GRQ3SEZ· F. POLLMEIERS r _g 5MAOHGEREtCHTj
- 8. Verfahren zum kontinuierlichen Walzen eines Produktes mit maximaler Querschnittsabnahme bei Verwendung einer Mindestzahl von Walzstichen oder Walzkalibern. Dieses Verfahren ' dadurch gekennzeichnet, daß das auszuwalzende Produkt durch mindestens drei Walzstiche oder Walzkaliber geführt wird, wobei der/das erste und der/das zweite Walzstich oder Walzkaliber in der Lage sind, dann zur Verfügung stehende positive Austrittskräfte auf das Produkt einwirken zu lassen, wenn die jeweils zutreffenden Walzstiche/Walzkaliber gefüllt sind, wobei die Verteilung der Horizontalkräfte im vorerwähnten dritten Walzstich oder Walzkaliber derart ausgelegt sind, daß ein freies und spontanes Einlaufen durch eine momentan einwirkende maximale Gegenkraft verhindert wird, welche größer als verfügbare Austrittskraft des zweiten Walzstiches/Walzkalibers ist, aber kleiner als die Summe aus den zur Verfügung stehenden Austrittskräften des ersten Walzstiches/Walzkalibers und des zweiten Walzstiches/Walzkalibers.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß für das zweite Walzkäliber/den zweiten Walzstich die Verteilung der Horizontalkräfte derart ausgelegt ist, daß ein freies und spontanes Einlaufen durch eine maximale Gegenkraft verhindert wird, welche kleiner ist als die am ersten Walzstich/Walzkaliber verfügbare Austrittskraft.- 31 130067/0864.PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH C GEHD MÖLLER-D." GROSSE:· F. POLLMEIER ~ &jNACHQERBCHTI - 10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in den vorerwähnten drei Walzstichen oder Walzkalibern nach und nach größere Dickenabnahmen erzielt werden. - 11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß im dritten Walzstich oder dritten WaTzkaliber eine Dickenabnahme von mindestens 40 %-"10 erzielt wird. - 12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach dem dritten Walzstich/ Walzkaliber ein vierter Walzstich oder viertes Walzkaliber verwendet wird, dessen Verteilungder Horizontalkräfte derart ausgelegt ist, daß ein spontanes öder freies Einlaufen durch eine maximale Gegenkraft verhindert wird, welche überwunden wird von der verfügbaren Austritts-£0 kraft eines vorhergehenden Walzstiches/Walzkalibers, wobei die Verteilung der Horizontalkräfte im vierten Walzstich/Walzkaliber, d.h. die Verteilung der Horizontalkräfte, derart gegeben ist, daß nach dem Auffüllen des Walzkalibers ein freies Auswalzen stattfinden kann. - 13. Verfahren nach Anspruch 12,dadurch gekennzeichnet, nach dem Zwangseinlaufen des zu walzenden Produktes in den zuvor angeführten dritten WaIzstich, die Bedingung oder der Zustand des Zwangswalzens gegeben ist, was wiederum das Zuführen130067/0864PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD'MölIIr * D.<3ROSS£ · F. POLLMEIERr ——j 8S5ACHK3EREICHTeiner kontinuierlich einwirkenden Zusatzkraft aus dem Walzvorgang von mindestens einem anderend Walzstich oder Walzkaliber erforderlich macht.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13,dadurch gekennzeichnet, -, daß die zusätzliche Kraft, die für das Zwangseinlaufen in den vorerwähnten vierten Walzstich erforderlich ist, zumindest teilweise aus der zur Verfugung stehenden Austrittskraftdes vorerwähnten zweiten Walzstiches/Walzkalibers abgeleitet wird.
- 15. Anlage zum kontinuierlichen Warmwalzen eines Produktes. Diese Anlagedadurch' gekennzeichnet,daß zu ihr mehrere Walzstiche/Walzkaliber gehören; daß mit Ausnahme des ersten Walzstiches/ Walzkalibers zumindest eines der vorerwähnten Walzkaliber einen Walzenangriffswinkel aufzuweisen hat, der derart ausgelegt ist, daß einspontanes oder freies Einlaufen des Walzgutes durch eine maximale Gegenkraft verhindert wird, welche größer ist als die zur Verfugung stehende Austrittskraft, die durch den Walzvorgang im vorhegehenden Walzstich/Walzkaliber erzeugtwird ; daß schließlich auch noch eine Vorrichtung vorhanden ist, welche noch vor dem vorhergehenden Walzstich/Walzkaliber eine zusätzliche Kraft auf das zu walzende Produkt einwirken ■ läßt, wobei diese zusätuliche Kraft so stark130067/0 86APATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH- GE'RD MöLCEft -ICGRCSSE:· F. POLLMEIERNACHQEREICHTist, daß sie in Kombination mit- der zur Verfügung stehenden Austrittskraft aus dejn vorhergehenden Walzstich/Walzkaliber die zuvor angeführte maximale Gegenkraft überwindet und dadurch das Zwangseinlaufen des zu walzenden Produktes in diesen einen Walzstich/in dieses eine Walzkaliber ermöglicht.
- 16. Anlage nach Anspruch 16,dadurch gekennzeichnet, ■'"10 daß die Achsen der aufeinanderfolgenden Walzstiche oder Walzkaliber zueinander jeweils im rechten Winkel angeordnet sind.
- 17. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen frei von eigentlichen Walzkalibern sind.
- 18. Anlage nach Anspruch 15,dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Vorrichtung aus einem WaIzstich oder Walzkaliber vor dem vorhergehendenWalzstich oder Walzkaliber besteht.
- 19. Anlage nach Anspruch 15,dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenangriffswinkel des vorerwähnten einen Walzstiches/Walzklaibers derart ausgelegtist, daß nach dem Zwangseinlaufen des Produktes die Bedingungen des freien Walzens gegeben ist.
- 20. Anlagen nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem vorerwähnten einen Walzstich/Walzkaliber der Walzenangriffswinkel derart ausgelegt ist, daß nach dem Zwangseinlaufen des Produktes die Bedingung des Zwnagswalzens gegeben ist.130067/0864
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