DE3120534C2 - - Google Patents
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- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Tinten- oder Farbmasse für das
Strahldrucken. Insbesondere betrifft die Erfindung eine
Strahldruckfarbmasse mit ausgezeichneter Haftfestigkeit
auf Oberflächen aus Glas: Keramikmaterialien, wie Tonzeug
und Porzellan, und Kunststoffmaterialien, auf denen herkömmliche
Strahldruckfarbmassen nicht leicht haften; sowie
mit ausgezeichneter Wasserbeständigkeit, ausgezeichneter
Stabilität und Einheitlichkeit der Farbtröpfchen und ausgezeichneter
Lagerstabilität der Farbe oder Tinte.
In jüngster Zeit sind verschiedene Systeme für Drucker
vom Jet-print (Farbstrahl)-Typ entwickelt worden aufgrund
der Tatsache, daß es sich bei dem Strahldrucksystem um ein
berührungsfreies System handelt, das bei hoher Geschwindigkeit
eine ausgezeichnete Lautlosigkeit aufweist und
bei dem keinerlei nachteilige Effekte auftreten, die
durch eine Konfiguration der zu bedruckenden Oberfläche verursacht
werden.
Das Farbstrahlverfahren läßt sich in eine Vielzahl von Verfahren
des Farbzerstäubungstyps einteilen.
Als Beispiele genannt seien ein Verfahren des "Ink On
Demand"-Typs, bei dem lediglich gewünschte Farbtröpfchen
gebildet werden, und zwar abgegeben von einer Düse aufgrund
einer plötzlichen volumetrischen Änderung in einem Farbtank,
die durch eine Deformationskomponente eines piezoelektrischen
Elements resultiert, ausgelöst durch ein elektrisches
Impulssignal; ein Verfahren vom Typ mit elektrostatischer
Anziehung, bei dem Farbtröpfchen von einer Düsenspitze
unter geringfügiger Druckbeaufschlagung der Farbe
und unter der Wirkung einer elektrostatischen Anziehungskraft
gebildet werden; ein Ultraschallverfahrenstyp, bei
dem eine Farbe während der Bildung von Farbtröpfchen an einer
Düsenspitze unter Einwirkung einer elektrostatischen
Anziehungskraft mit Ultraschallwellen beaufschlagt wird;
sowie ein Verfahren vom Farbtröpfchentyp, bei dem eine unter
Druck eingespeiste Farbe mit Ultraschallwellen beaufschlagt
wird.
Das Verfahren zum haftenden Aufbringen eines Farbtröpfchens,
das von Düsen mit einem Durchmesser von mehreren Mikrometern
bis einigen Millimetern gebildet wurde, läßt sich
folgendermaßen klassifizieren:
- (1) Ein Verfahren, bei dem die Farbtröpfchen auf einer Oberfläche eines zu bedruckenden und/oder bedruckten Produkts haften, nachdem die Tröpfchen in einem Raum eine gewisse Flugstrecke zurückgelegt haben; und
- (2) ein Verfahren, bei dem die Farbtröpfchen unter der Wirkung einer elektrischen Steuerung zum Anhaften gebracht werden. Derartige Verfahren sind beispielsweise ein Verfahren mit elektrischer Feldsteuerung, mit dem Farbtröpfchen mit elektrischer Ladung an einer gewünschten Position einer Oberfläche eines zu bedruckenden Produkts zum Anhaften gebracht werden, indem man die Farbtröpfchen in einem elektrischen Feld fliegen läßt und die Farbtröpfchen durch das elektrische Feld ablenkt; und ein Ladungsmodulationsverfahren, bei dem Farbtröpfchen mit elektrischer Ladung an einer gewünschten Position einer Oberfläche eines zu bedruckenden Produkts zum Anhaften gebracht werden, indem man mittels einer gepulsten Spannung eine Ladungsbeaufschlagung vornimmt, die einer angestrebten Ablenkung entspricht, so daß die Farbtröpfchen in einem elektrischen Feld, abhängig von der Ladung der Farbtröpfchen, abgelenkt werden.
Als Farbe oder Tinte für derartige Jet-print-Drucker sind
verschiedene wäßrige oder ölige Farbmassen entwickelt worden.
Die meisten der vorgeschlagenen Farbmassen weisen jedoch
eine schlechte Haftfähigkeit an Glas und Keramikmaterialien,
wie Tonzeug und Porzellan, auf und haben außerdem
unbefriedigende Eigenschaften hinsichtlich der Wasserbeständigkeit
der gedruckten Symbole oder Muster, der Inhibierung
von Läufern und der Lösungsmittelbeständigkeit.
Zur Überwindung dieser Nachteile ist die Verwendung einer
Farbmasse vorgeschlagen worden, die ein Novolak-Phenolharz
und eine geringe Menge einer Silanverbindung als Silankupplungsmittel
umfaßt (US-PS 40 45 397). Diese ein Silan-
Kupplungsmittel umfassende Farbmasse hat jedoch keine befriedigende
chemische Stabilität. So wird beispielsweise
die Haftfähigkeit an Glas sowie die Wasserbeständigkeit
der gedruckten Symbole bemerkenswert
beeinträchtigt, falls man die Farbmasse nach langer Lagerung
für das Farbstrahldrucken verwendet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer für
den Farbstrahldruck geeigneten Farbmasse, die eine ausgezeichnete
Stabilität und Einheitlichkeit der Farbtropfen gewährleistet,
eine ausgezeichnete Lagerstabilität aufweist und auch nach langer
Lagerung eine ausgezeichnete Haftfähgigkeit an Glas, Keramikmaterial,
wie Tonzeug und Porzellan, sowie an Siliciumscheiben
aufweist und eine hervorragende Wasserbeständigkeit hat.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Farbmasse
für das Strahldrucken bestehend aus 2 bis 60 Gew.-% eines
Alkoxysilans der Formel R4-nSi(OH)n (n=0 bis 2; und R steht für
eine C1-4-Alkoxygruppe, Methoxyäthoxy-, Äthoxyäthoxy- oder
Phenoxygruppe) oder eines Oligomeren desselben; sowie 25 bis 95 Gew.-%
eines Lösungsmittels für das Alkoxysilan oder das
Oligomere desselben; 0,001 bis 5 Gew.-% einer in dem
Lösungsmittel löslichen Säure und 0,1 bis 8 Gew.-% eines in dem
Lösungsmittel löslichen Farbstoffs, und gegebenenfalls bis zu
5 Gew.-% eines in dem Lösungsmittel löslichen Harzes und/oder bis
zu 2 Gew.-% eines inerten Silikonöls.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Alkoxysilane der Formel R4-nSi(OH)n, wobei n und R die oben
angegebene Bedeutung haben, oder Oligomere dieser Verbindung,
werden als Bindemittelvorläufer eingesetzt. Der Rest R in der
Formel steht vorzugsweise für eine Gruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen,
wie Methoxy, Äthoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy,
Isobutoxy, sek.-Butoxy, tert.-Butoxy, β-Methoxyäthoxy
(CH₃OC₂H₄O-) und β-Äthoxyäthoxy (C₂H₅OC₂H₄O-). Geeignete
Alkoxysilane umfassen Tetramethoxysilan, Tetraäthoxysilan,
Tetra-n-propoxysilan, Tetra-isopropoxysilan, Tetra-n-butoxysilan,
Tetra-isobutoxysilan, Tetra-sek.-butoxysilan,
Tetra-tert.-butoxysilan, Tetra-(β-methoxyäthoxy)-silan,
Tetra-(β-äthoxyäthoxy)-silan, Mono-isopropoxytrimethoxysilan,
Mono-isopropoxytriäthoxysilan, Dimethoxydiisopropoxysilan,
Diäthoxydiisopropoxysilan, Monomethoxytriisopropoxysilan,
Monoäthoxytriisopropoxysilan, Diisopropoxydiäthoxysilan,
Diisobutoxydimethoxysilan, Di-sek.-butoxysiäthoxysilan,
Di-sek.-butoxydimethoxysilan, Di-tert.-butoxydimethoxysilan,
Trimethoxysilanol, Triäthoxysilanol,
Tri-n-propoxysilanol, Triisopropoxysilanol, Tri-n-butoxysilanol,
Triisobutoxysilanol, Tri-sek.-butoxysilanol, Tri-
tert.-butoxysilanol, Tri-(β-methoxyäthoxy)-silanol, Tri-
(β-äthoxyäthoxy)-silanol, Dimethoxysilandiol, Diäthoxysilandiol,
Di-n-propoxysilandiol, Diisopropoxysilandiol,
Di-n-butoxysilandiol, Diisobutoxysilandiol, Di-sek.-butoxysilandiol
und Di-tert.-butoxysilandiol. Es
kann ein Alkoxysilan oder eine Mischung derselben eingesetzt
werden. Unter den Alkoxysilanen werden die Alkoxysilane
der Formel
R₄Si
(R bedeutet eine C1-4-Alkoxygruppe oder Methoxyäthoxy- oder
Äthoxyäthoxygruppe) bevorzugt verwendet.
Es können bei der vorliegenden Erfindung die Alkoxysilane
oder die Oligomeren derselben eingesetzt werden. Bei den
Oligomenren kann es sich um kettenförmige, ringförmige oder
verzweigte Oligomere der Alkoxysilane handeln, mit einem
durchschnittlichen Kondensationsgrad von etwa 2 bis 5. Es
kann eine Mischung derselben eingesetzt werden.
Die Effektivität des Alkoxysilans oder des Oligomeren derselben
als Bindemittelvorläufer für eine Farbmasse beruht
darauf, daß das Silan unter Bildung eines Polymeren hydrolysiert
und kondensiert werden kann und das gebildete
Polymerisat fest auf einer zu bedruckenden Oberfläche, wie
Glas, haftet.
Gewöhnlich wird die Farbmasse für den Farbstrahldruck mit
einer Viskosität von bis zu 20 cP bei einer Umgebungstemperatur,
gewöhnlich Zimmertemperatur, verwendet. Im Hinblick
auf die Spritzeigenschaften der Farbtröpfchen wird
eine Viskosität von bis zu 10 cP bevorzugt sowie der breite
Viskositätsbereich, bezogen auf die Umgebungstemperatur.
Unter den oben erwähnten Gesichtspunkten wird
das Alkoxysilan oder das Oligomere mit einem Verhältnis von
2 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Farbmasse, eingesetzt.
Das für die Farbmasse gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete
Lösungsmittel kann unter Lösungsmitteln gewählt werden,
welche das Alkoxysilan oder das Oligomere oder die anderen
Komponenten auflösen. Bevorzugt wird die Verwendung
eines niederen aliphatischen Alkohols und/oder eines niederen
aliphatischen Alkohol-Glykoläther-Lösungsmittels, um
der Farbmasse die für das Strahldrucken effektiven Eigenschaften
zu verleihen. Der niedere aliphatische Alkohol
wirkt im Sinne einer Verbesserung der Trocknungseigenschaft
nach dem Aufbringen der Farbmasse und trägt außerdem zur
Verringerung der Viskosität bei. Das Glykoläther-Lösungsmittel
wirkt im Sinne einer Verbesserung der Löslichkeiten
der Komponenten, einer Verhinderung des Trocknens an der
Düse eines Jet-print-Druckers sowie im Sinne einer Verbesserung
der Haftfähigkeit der Farbmasse.
Geeignete niedere aliphatische Alkohole umfassen Methanol,
Äthanol und Propanol. Geeignete Glykoläther-Lösungsmittel
umfassen Äthylenglykol-monomethyläther, Äthylenglykolmonoäthyläther,
Äthylenglykol-monopropyläther, Äthylenglykolmonobutyläther,
Diäthylenglykol-monomethyläther, Diäthylenglykol-
monoäthyläther, Diäthylenglykol-monopropyläther
und Diäthylenglykol-monobutyläther. Es kann eines der
Lösungsmittel oder ein Gemisch derselben eingesetzt werden.
Die Menge des Lösungsmittels in der Farbmasse liegt in einem
Bereich von 25 bis 95 Gew.-%. Der Bereich wird im Hinblick
auf die Viskosität, die Trocknungsfähigkeit, die Haftfähigkeit
der Farbmasse und die Löslichkeiten der Komponenten
gewählt. Falls ein Gemisch aus einem niederen aliphatischen
Alkohol und dem Glykoläther-Lösungsmittel als Lösungsmittel
verwendet wird, werden vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-Teile
des Glykoläther-Lösungsmittels und 1 Gew.-Teil des
niederen aliphatischen Alkohols kombiniert.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird zur Verbesserung der
Lagerstabilität der Farbmasse und der Farbtröpfchen-Bildungsstabilität
sowie zur Beschleunigung des Trocknens und zur
Verbesserung der Haftfähigkeit an Glas eine Säure
als Stabilisator für das Alkoxysilan oder dessen Oligomeres
sowie als Kondensationsbeschleuniger bei der Trocknungsstufe
verwendet. Der Einsatz der Säure ist wichtig, damit
das Alkoxysilan oder das Oligomere in stabiler und effektiver
Weise für ein Bindemittel der Jet-print-Farbmasse
verwendet werden kann. Als Säuren können die lösungsmittellöslichen
Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure, Borsäure, Essigsäure,
Fumarsäure, Benzolsulfonsäure und p-Toluolsulfonsäure
in effektiver Weise eingesetzt werden. Es kann eine
der Säuren oder ein Gemisch derselben verwendet werden.
Im Hinblick auf die Stabilität der Farbmasse, die Farbzerstäubungscharakteristik,
die Haftfähigkeit der Farbmasse und
ihre Wasserbeständigkeit liegt die Menge der Säure vorzugsweise
in einem Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-% (als 100%
Säure), bezogen auf die Farbmasse. Falls die Menge der
Säure weniger als 0,001 Gew.-% beträgt, ist die Langzeitlagerstabilität
der Farbmasse schlechter, wodurch eine
schlechtere Farbtröpfchenbildungscharakteristik verursacht
wird. Falls der pH der Farbmasse höher als 5 ist, ist die
Stabilität der Farbe bemerkenswert schlechter. Es wird daher
nicht bevorzugt, lediglich eine ganz geringe Menge der
Säure zu verwenden. Vorzugsweise wird die Säure in der
Weise einverleibt, daß ein pH von unter 5 erhalten wird.
Andererseits ist eine Menge von über 5 Gew.-% der Säure nutzlos
und außerdem auch nicht wünschenswert, da nachteilige
Effekte bei der Farbmasse, dem bedruckten Substrat oder
den Teilen des Druckers, die mit der Farbe in Berührung
kommen, verursacht werden. Die Menge der Säure liegt daher
insbesondere in einem Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%.
Es ist bei der Farbmasse gemäß vorliegender Erfindung erforderlich,
einen lösungsmittellöslichen Farbstoff einzuverleiben.
Als Farbstoffe kommen alle Farbstoffe in Frage,
die eine hohe Löslichkeit und eine hohe Stabilität in der
Farbmasse aufweisen. Geeignete Farbstoffe umfassen C. I.
Solvent Blue 3, C. I. Solvent Orange 40, C. I. Solvent
Black 27, C. I. Basic Blue 7, C. I. Solvent Blue 43 und andere
lösungsmittellösliche Farbstoffe. Im Handel erhältliche
Farbstoffe umfassen Oil Black HBB, Valifast Red 1308,
Valifast Orange 209, Valifast Black 1802, Valifast Black
3820, Spilon Black MHI, Spilon
Black GMH, Victoria Pure Blue BOH conc.
Der Farbstoff wird mit einem Verhältnis von 0,1 bis 8 Gew.-%,
bezogen auf die Farbmasse, einverleibt. Falls die Menge an
Farbstoff weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, ist die Färbewirkung
nicht befriedigend ausgeprägt, wohingegen bei einer
größeren Menge als 8 Gew.-% eine weitere Verbesserung der
Färbekraft nicht erzielt wird und das Verstopfen der Düse
durch die Zunahme von festen Komponenten in der Farbmasse
verursacht wird.
Zur Verhinderung des Klecksens werden der Farbmasse gegebenenfalls
0,001 bis
2 Gew.-% eines inerten Silikonöls einverleibt. Bei den Silikonölen
kann es sich um lineare Organopolysiloxane mit einem
kinematischen Viskositätsgrad innerhalb des Bereichs
von 0,5 bis 100 000 cSt. (bei 25°C) und vorzugsweise 0,5
bis 5000 cSt. (25°C) handeln. Die Silikonöle sind im
Handel erhältlich als Polyalkylsiloxane mit C1-18-Alkylgruppen,
Polyphenylsiloxane, Polyalkylphenylsiloxane mit
C1-18-Alkylgruppen, Polyalkylaminoalkylsiloxane mit C1-18-
Alkylgruppen und Polyoxyäthylenpolyalkylsiloxane mit C1-4-
Alkylgruppen. Im Handel erhältliche Silikonöle umfassen
SH 28PA, SF 8427, SH 3748, SH 3718, SH 21PA, SH 3771,
SH 200, SH 3746, YH 38680,
YF 3842, TSF 437, TSA 4200;
Paintad Q, Paintad M. Falls das Silikonöl
einverleibt wird, kann das Klecksen verhindert werden
und ein qualitativ hochwertiger Druck erzielt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann neben den oben
erwähnten Komponenten ein lösungsmitttellösliches Harz einverleibt
werden. Die Farbmasse, die aus dem Alkoxysiloxan
oder dem Oligomeren desselben, dem Lösungsmittel, der lösungsmittellöslichen
Säure, dem lösungsmittellöslichen
Farbstoff und dem lösungsmittellöslichen Silikonöl besteht,
hat eine ausgezeichnete Haftfähigkeit an Glas und Keramikmaterialien,
seine Haftfähigkeit gegenüber Kunststoffmaterialien
ist jedoch geringfügig schlechter. Im Hinblick
auf verschiedene Anwendungsgebiete der Farbmasse wird es
daher bevorzugt, die Haftfähigkeit an Kunststoffmaterialien
zu verbessern. Die Haftfähigkeit an Kunststoff wird bemerkenswert
verbessert durch die Einverleibung einer geringeren
Menge eines lösungsmittellöslichen Harzes, das in dem
Alkoxysilan oder dessen Oligomeren löslich ist und
umgekehrt auch das Alkoxysilan oder dessen Oligomeres löst.
Bei den Harzen kann es sich um Acrylharze, Polyvinylbutyral,
Novolak-Phenolharze, Schellack oder modifiziertes
Schellack, Kolophonium oder modifiziertes Kolophonium,
Harze vom Cellulosetyp und Epoxyharze handeln. Die Verwendung
von Acrylharzen, Polyvinylbutyral, Novolak-Phenolharzen
und Epoxyharzen ist besonders bevorzugt. Die Synthese
der Harze ist beschrieben in "Organic Coating Technology",
herausgegeben von John Wiley & Sons, Inc., und in "Paint
Technology Manuals (Teil I-III)", herausgegeben für die
Oil & Colour Chemist'Association von Chapman & Hall. Das
lösungsmittellösliche Harz wird in einer Menge von
bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Farbmasse, und mit einem
Verhältnis von bis zu dem Gehalt an Alkoxysilan oder dessen
Oligomeren einverleibt.
Falls die Menge des lösungsmittellöslichen Harzes mehr als
5 Gew.-% beträgt, ist die Viskosität der Farbmasse zu hoch,
um noch für die Verwendung als Strahldruckfarbe geeignet
zu sein. Außerdem ist die Wasserbeständigkeit nach dem
Drucken und Trocknen nachteiligerweise schlechter. Falls
die Menge des lösungsmittellöslichen Harzes mehr als die
Menge des Alkoxysilans oder dessen Oligomeren beträgt, ist
die Haftfähigkeit der Farbmasse nachteiligerweise schlechter.
Der Farbmasse kann ein lösungsmittellösliches, elektrisch
leitfähiges Material einverleibt sein. Falls die Strahldruck-
Farbmasse für das oben beschriebene, elektrisch gesteuerte
System verwendet wird, ist die Einverleibung des elektrisch
leitfähigen Mittels notwendig. Dieses verbessert die elektrische
Leitfähigkeit der Farbmasse und die Ladungscharakteristik
der Farbmasse in der Weise, daß ein rasches Aufladen
zur Durchführung eines präzisen, schnellen Druckens
ermöglicht wird. Geeignete lösungsmittellösliche, elektrisch
leitfähige Mittel umfassen Lithiumchlorid, Ammoniumchlorid,
Lithiumnitrat, Ammoniumnitrat, Aluminiumnitrat, Lithiumnitrit,
Ammoniumnitrit, Lithiumacetat, Ammoniumacetat,
Kaliumacetat, Kaliumthiocyanat, Ammoniumthiocyanat, Natriumthiocyanat
und Dimethylamin-hydrochlorid. Die Verwendung
von Lithiumchlorid, Ammoniumchlorid, Lithiumnitrat, Ammoniumnitrat,
Dimethylamin-hydrochlorid, Ammoniumthiocyanat,
Kaliumthiocyanat und/oder Natriumthiocyanat ist besonders
bevorzugt. Es kann eines der elektrisch leitfähigen Mittel
oder eine Mischung derselben verwendet werden. Das elektrisch
leitfähige Mittel wird mit einem Verhältnis von bis
zu 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die
Farbmasse, einverleibt. In diesem Fall beträgt der relative
Widerstand der Farbmasse bis zu 2000 Ωcm, wodurch
ausgezeichnete Druckcharakteristika gewährleistet werden.
Eine Menge des elektrisch leitfähigen Mittels von mehr als
3 Gew.-% ist nicht wirtschaftlich und kann zur Bildung von
Niederschlägen in der Farbmasse führen.
Zur Verbesserung der Hydrolyse des Alkoxysilans
oder seines Oligomeren sowie zur Verbesserung der
Trocknungsfähigkeit der Farbmasse kann man Wasser in einem
Verhältnis von bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Alkoxysilan
oder das Oligomere desselben, einverleiben. Es
ist auch möglich, falls gewünscht, ein Feinpigment, einen
fluoreszierenden Farbstoff, einen hitzeempfindlichen Farbstoff
sowie andere Zusatzstoffe einzuverleiben.
Bei der Herstellung der Strahldruck-Farbmasse werden
die Komponenten unter Rühren zur Bildung einer einheitlichen
Masse vermischt. Die resultierende Farbmasse kann
bei verschiedenen Verfahren zur Bildung von Farbnebel und
Verfahren zur Steuerung von Farbtröpfchen eingesetzt werden.
Das Trocknen der erfindungsgemäßen Strahldruck-
Farbmasse kann durch einen spontanen Trocknungsprozeß
oder durch ein Trocknungsverfahren unter Erhitzen erfolgen.
Die Farbmasse kann auch als wärmehärtbare Farbe verwendet
werden, wobei das Trocknen durch Dampfbeaufschlagung der
bedruckten Oberfläche erfolgt.
Die erfindungsgemäße Strahldruck-Farbmasse verursacht keinerlei
Verstopfung an der Düse. Eine Abstoßung der Farbe von
der bedruckten Oberfläche sowie eine Klecksbildung wird
verhindert, und es können somit bedruckte Produkte mit ausgezeichneter
Haftfestigkeit an Oberflächen aus Glas,
Keramikmaterialien, wie Tonzeug und Porzellan, sowie Kunststoffmaterialien
hergestellt werden. Diese Effekte stellen
einen bedeutenden technischen Fortschritt dar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen näher erläutert.
Die in Tabelle 1 angegebenen Komponenten werden einheitlich
unter Rühren vermischt, um die jeweilige Farbmischung
herzustellen. Zur Herstellung der jeweiligen Strahldruck-
Farbmasse wird die Farbmischung durch ein Membranfilter aus
Polytetrafluoräthylen mit einer Porengröße von 1,0 µm filtriert.
Die Farbmasse wird unter Verwendung eines Farbstrahldruckers
vom elektrostatischen Ablenkungstyp getestet.
Dabei werden die Bedingungen der Farbtröpfchenbildung,
der elektrischen Aufladung der Farbtröpfchen sowie der
elektrostatischen Ablenkung im Rahmen von Drucktests untersucht.
Die Ergebnisse sind ausgezeichnet. Außerdem wird
die Farbmasse auf ihre Haftfähigkeit an Glas und Porzellan
sowie hinsichtlich der Wasserbeständigkeit und der Haftfestigkeit
an Kunststoff untersucht. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 aufgeführt. Jede Farbmasse wird in einer verschlossenen
Polyäthylen-Flasche einen Monat bei 40°C aufbewahrt.
Anschließend werden die gleichen Drucktests durchgeführt.
Es werden ebenfalls ausgezeichnete Ergebnisse erhalten.
Die gelagerte Farbmasse wird auch hinsichtlich der
Haftfähigkeit und der Wasserbeständigkeit untersucht. Die
Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 2 zusammengestellt.
Unter Verwendung eines Silankupplungsmittels (γ-Glycidoxypropyl-
trimethoxysilan)
wird eine Farbmasse gemäß Tabelle 1
hergestellt. Es werden die gleichen Drucktests
durchgeführt wie bei den Beispielen. Die Ergebnisse der
Tests sind gut. Jedoch sind die Testergebnisse hinsichtlich
der Haftfähigkeit und der Wasserbeständigkeit der
Farbe zum Zeitpunkt der Herstellung und nach einmonatiger
Lagerung schlechter. Das geht aus Tabelle 2 hervor.
Unter Verwendung von 10 Gew.-Teilen einer Lösung eines wasserlöslichen
Acrylharz, 18 Gew.-Teilen Äthanol, 5 Gew.-Teilen
Äthylenglykol-monoethyläther, 65 Gew.-Teilen Wasser,
2 Gew.-Teilen Farbstoff (Direct-Black 19) und 0,2 Gew.-Teilen
Lithiumchlorid wird eine Farbmasse hergestellt. Die resultierende
Farbmasse wird mittels der gleichen Tests auf
Haftfestigkeit und Wasserbeständigkeit untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Dabei werden
jedoch die in Tabelle 3 angegebenen Komponenten verwendet.
Es werden jeweils Farbmassen hergestellt und Vergleichsversuche
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
zusammengestellt.
Aus den erhaltenen Ergebnissen geht klar hervor, daß die
Strahlschreib-Farbmassen gemäß der vorliegenden Erfindung
eine ausgezeichnete Haftfestigkeit an Oberflächen von
damit bedruckten Substraten, wie Glasoberflächen, aufweisen
und sowohl zur Zeit der Herstellung als auch nach
langer Lagerung eine ausgezeichnete Wasserbeständigkeit
haben.
Im Gegensatz dazu ist bei den Farbmassen der Vergleichsbeispiele
die Haftfestigkeit an Oberflächen von damit bedruckten
Substraten schlechter und die Wasserbeständigkeit
nach langer Lagerung vermindert.
Claims (7)
1. Farbmasse für das Strahldrucken, bestehend aus 2 bis
60 Gew.-% eines Alkoxysilans der Formel R4-nSi(OH)n (n=0 bis 2;
und R steht für eine C1-4-Alkoxygruppe, Methoxyäthoxy-,
Äthoxyäthoxy- oder Phenoxygruppe) oder eines Oligomeren
desselben; sowie 25 bis 95 Gew.-% eines Lösungsmittels für das
Alkoxysilan oder das Oligomere desselben; 0,001 bis 5 Gew.-%
einer in dem Lösungsmittel löslichen Säure und 0,1 bis 8 Gew.-%
eines in dem Lösungsmittel löslichen Farbstoffs, und
gegebenenfalls bis zu 5 Gew.-% eines in dem Lösungsmittel
löslichen Harzes und/oder bis zu 2 Gew.-% eines inerten
Silikonöls.
2. Farbmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie weiter bis zu 3 Gew.-% eines elektrisch leitfähigen
Mittels umfaßt.
3. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bindemittelvorläufer ein Alkoxysilan
der Formel R₄Si (wobei R für eine C1-4-Alkoxygruppe,
Methoxyäthoxy-, Äthoxyäthoxy- oder Phenoxygruppe
steht) oder ein Oligomeres desselben ist.
4. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein niederer
aliphatischer Alkohol und/oder ein Glykolmonoäther ist.
5. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Lösungsmittel lösliche
Säure ausgewählt ist unter Chlorwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Borsäure, Phosphorsäure,
Fumarsäure, Benzolsulfonsäure und p-Toluolsulfonsäure
oder einer Mischung derselben.
6. Farbmasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das elektrisch leitfähige Mittel
ausgewählt ist unter Lithiumchlorid, Ammoniumchlorid,
Lithiumnitrat, Ammoniumnitrat, Dimethylamin-hydrochlorid,
Kaliumthiocyanat, Ammoniumthiocyanat und Natriumthiocyanat
oder einer Mischung derselben.
7. Farbmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das in dem Lösungsmittel lösliche Harz ein
Acrylharz, ein Polyvinylbutyralharz, ein Novolak-Phenolharz
oder ein Epoxyharz ist.
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