DE312002C

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Publication number: DE312002C
Application number: DENDAT312002D
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Description

AUSGEGEBEN AM 9. MAI 1919

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KLASSE 46 c! GRUPPE

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../'^..,././/I;;-.-l>··-','Verteiler für Zjlindmaschinen..

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Juli 1918 ab.

Bei den; üblichen Ausführungen ■ der Verteilerscheiben an; ;Zündapparaten für Explosionsmotoren bestehen die einzelnen Kontakte aus Metallsegmenten, auf denen die Verteilerkohle schleift. Der hierbei sich bildende Kohlenstaub setzt sich auf der Verteilerscheibe ab, wodurch leicht Kurzschluß zwischen den einzelnen Metallsegmenten in der Verteilerscheibe hervorgerufen wird. Wenn der Zünd- apparat eine Zeitlang gelaufen hat, ist es daher nötig, die Verteilerscheibe abzunehmen und diese durch Ausreiben mit einem benzingetränkten Läppchen von dem anhaftenden Kohlenstaub zu reinigen. Um diesen Übel-

J5 stand zu beseitigen, hat man an Stelle der Metallkontakte in der Verteilerscheibe Metallsegmente oder -stifte und an Stelle der rotierenden Verteiler kohle ebenfalls Metallsegmente oder Metallstifte angeordnet, welche mit geringem Abstand an den in der Verteilerscheibe festsitzenden Metallstücken vorbeigeführt werden. Der vom Anker kommende Zündungsfunken springt also jedesmal über, wenn z. B. der Verteilerfingerstift sich dem

as Kontaktstück in der Verteilerscheibe nähert. Durch den hierbei entstehenden, wenn auch kleinen Lichtbogen werden die Metallteile sehr bald zerstört, und zwar dadurch, daß die innerhalb der Verteilerscheibe sich befindende Luft, durch ' die Lichtbogenbildung zersetzt wird, wobei sich salpetrige Säure bildet, welche sämtliche Teile im Innern des Zündapparates, z.B. Kugellager, Unterbrecher, die Wicklung des Ankers usw., sehr stark angreift, was nach verhältnismäßig kurzer Zeit das Nicht- 35, funktionieren des Apparates zur Folge hat.

Die vorliegende Erfindung beseitigt nun diese Übelstände ■

1. dadurch, daß die Bildung von salpetriger Säure verringert und der Hohlraum im Innern der Verteilerscheibe gegen den Zündapparat zu abgeschlossen wird,

2. dadurch, daß die sich bildende salpetrige Säure durch eine im Innern der Verteilerscheibe angeordnete besondere Substanz, z. B. Zinkweiß, gebunden wird. ^

Die Bildung von salpetriger Säure wird dadurch verringert, daß die Verteilerscheibe mit Ventilationslöchern versehen wird, welche nach der den Apparat umgebenden Außenluft führen, und daß der Verteilerfinger als Ventilatorflügel ausgebildet wird, wodurch bei der Rotation des Verteilerfingers ein dauernder Luftwechsel herbeigeführt wird. Um zu verhüten, daß evtl. von außen in den Hohlraum der Verteilerscheibe brennende Gase oder Flüssigkeiten gelangen können, sind die Ventilationslöcher mit Sieben versehen, die wiederum gegen evtl. Säuredämpfe unempfindlich sind und aus Glimmer usw. bestehen. Um ein Eindringen der salpetrigen Säuredämpfe in das Innere des ZündapparateSj z. B. Kugellager, Unterbrecher, Ankerwicklung usw., und damit eine Zersetzung dieser Teile zu verhindern, ist ein gasdichter Abschluß des Verteilerfingers ,65 angeordnet, so daß das Apparatinnere von

den evtl. noch entstehenden salpetrigen Säuredämpfen vollständig frei gehalten ist.

In verringertem Maße kann der gleiche Zweck durch die weitere Neuerung erzielt werden, daß der im Innern des Apparates befindliche Hohlraum zweckentsprechend mit einer die entstehenden salpetrigen Säuredämpfe bindenden Substanz, z. B. Zinkweiß usw., aufgefüllt wird, wobei es dann nur notwendig

ίο ist; daß diese sich mit der Zeit aufbrauchende Substanz rechtzeitig erneuert wird.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine Anordnung im Schnitt dargestellt. Es bezeichnet α die Verteilerseheibe mit den z. B. aus Platin oder nickelhaltigen Legierungen hergestellten Kontaktstiften b, c den Verteiler mit dem Verteilerstift d, e die Dichtung, Welche durch die entstehenden Dämpfe nicht angegriffen wird, z. B. ein mit Fett getränkter Filzstreifen, welcher den Zweck hat, den Hohlraum der Verteilerscheibe gegen die Metallteile des Zündapparates zu schützen, f die Ventilationslöcher, g die gegen Säuredämpfe unempfindlichen Siebe, h ein mit einer besonderen, die Säuredämpfe bindenden Substanz, z. B. Zinkweiß, angefülltes Kissen.

Die bei der Rotation des Verteilerfingers c von dem Verteilerstift b auf die in der Verteilerseheibe α sitzenden Verteilerstifte c überspringenden Funken können die Bildung von salpetriger Säure nicht mehr hervorrufen, weil infolge des durch die Ventilationslöcher f und die Siebe g andauernd stattfindenden Luftwechsels die Bildung von salpetriger Säure nur sehr gering ist und die sich zersetzenden Metallteile des Zündapparates durch die Abdichtung β gegen den Hohlraum der Verteilerseheibe α abgeschlossen sind. Die evtl. noch auftretenden salpetrigen Säuredämpfe können durch das mit einer besonderen Substanz, z. B. Zinkweiß, gefüllte Kissen h gebunden werden. ·,

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Zündstromverteilung für Mehrzylindermotoren mit überspringenden Funken, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteiler nach den Metallteilen des Apparates zu gasdicht abgeschlossen ist und nach außen mit Ventilationslöchern versehen werden kann, um die Oxydation von Apparateteilen zu verhindern.

2. Zündstromverteilung für Mehrzylindermotoren mit überspringenden Funken, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verhinderung der Bildung von salpetriger

- Säure im Hohlraum der Verteilerseheibe und dem Apparatinnern der Hohlraum mit einer die entstehende Sälpetersäure sofort bindenden Substanz, z. B. Zinkweiß, aufgefüllt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.