DE3119538A1 - Reinigung von oberflaechen aus anodisch oxidiertem aluminium und dessen legierungen - Google Patents
Reinigung von oberflaechen aus anodisch oxidiertem aluminium und dessen legierungenInfo
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Description
Henkelstr. 67 .:.-..: :..:....: ..- _':. HENKELKGaA
:R-FE/Patente
Dr .Ar/ KK
4000 Düsseldorf, den 14.5.1981 ZR-re/Patente
Patentanmeldung D 6 375
"Reinigung von Oberflächen aus anodisch oxidiertem Aluminium und dessen Legierungen"
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Reinigung von Oberflächen aus anodisch oxidiertem
Aluminium und dessen Legierungen.
Durch eine Anodisierung werden dünne Schichten aus Aluminiumoxid auf der Oberfläche ausgebildet, die im
Herstellungsprozeß dann, meistens durch Behandlung -JO mit siedendem Wasser, verdichtet werden, so daß die
Poren verschlossen sind. Die so behandelten Aluminiumoberflächen sind sehr hart und gegen Witterungseinflüsse
weitgehend geschützt.
Daher gelangen.in der Praxis anodisch oxidierte Alu-IS
miniumoberflachen wegen der hohen Schutzwirkung und
des attraktiven Aussehens, insbesondere bei Außenanwendung, häufig zum Einsatz. Großflächige Aluminiumteile
mit anodisch oxidierter Oberfläche werden beispielsweise oft als Fassadenverkleidung verwendet.
Sd 230 3. 08 80
Patentanmeldung D 6375
HENKEL KGaA ZR-FE/Patente
Zur Reinigung von anodisch oxidierten Aluminiumoberflächen und dessen Legierungen werden neutrale Reinigungsmittel
empfohlen, da alkalisch wirkende Reiniger leicht die Metalloberfläche des Aluminiums angreifen.
Die Reinigungswirkung schleifmittelfreier neutraler Reiniger ist insbesondere im Bauwesen zur Reinigung
stark verschmutzter Metallfassaden aus Aluminium oder
ähnlichem Material häufig nicht ausreichend. Verwendet man neutrale Reiniger, die eine abrasive Komponente enthalten, so kann zwar der gewünschte Effekt
erzielt werden, jedoch sind diese Verfahren recht zeitraubend und kostenaufwendig.
Als saure, wenig angreifende Reinigungskomponente wurden auch schon kurzkettige Phosphorsäureester vorgeschlagen.
Ohne mechanische Unterstützung entfernen aber auch derartige Mittel nur leicht anhaftende Verschmutz
ungejn^
Schließlich sind saure Reiniger für anodisch oxidierte Aluminiumoberflächen aus der DE-AS 27 21 573 bekannt.
Diese Mittel bestehen aus einer sauren Behandlungslösung im pH-Bereich von 0,8 bis 3 und enthalten
komplexe Fluorverbindungen des Bors, Aluminiums, Siliziums, Titans oder Zirkoniums einzeln
oder im Gemisch. Es wird eine gute Reinigungswirkung erzielt, wobei nach einer Einwirkungszeit von
bis zu 5 Minuten kein meßbarer Angriff auf die Oxidschicht eintritt.
Bei der Fassadenreinigung können jedoch erheblich länge
re Verweilzeiten des Reinigers, insbesondere an weniger zugänglichen Fassadenelementen, nicht ausgeschlossen
werden. Für die Praxis wäre es daher von erheblichem Vorteil, wenn ein Reinigungsverfahren angewandt
werden kann, das mit geringerem Aufwand als bei der
Sd 230 3 08 80
Patentanmeldung D 6375 ..". "..:-ZT:. : .." _:. HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
abrasiven Reinigung die Entfernung auch stärkerer Verschmutzungen
von Metallfassaden gestattet, ohne daß
das Fassadenmaterial bei längerem Kontakt mit dem Reiniger angegriffen wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von anodisch oxidierten Aluminiumoberflächen
und dessen Legierungen mittels wäßriger saurer Lösungen, die bei Umgebungstemperatur als dünner Film
aufgetragen und nach hinreichender Einwirkung mit Wasser wieder abgespült werden, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlung mit sauren Lösungen
(pH-Bereich kleiner als 2) durchführt, die
a. s bis 20 Gewichtsprozent HNO3 (berechnet als
65 %ige Lösung)
b· 0,2 bis 1 0 Gewichtsprozent Phosphorsäurepartial-
ester
c. 0,5 bis 20 Gewichtsprozent komplexierend-wirkende
Phosphonsäure. oder. Phosphonocarbonsäure
d. 1 bis 20 Gewichtsprozent nichtionische und/oder anionische Tenside
e. 0 bis 30 Gewichtsprozent LösungsVermittler und/
oder organische Lösungsmittel sowie f.40 bis 90 Gewichtsprozent Wasser
enthalten.
Als -Salpetersäure "wird zweckmäßigerweise eine 65 prozentige
Lösung verwendet. Bei den zur Anwendung gelangenden Phosphorsäurepartialestern handelt es sich
um Gemische aus Mono- und Diphosphorsäureester. Derartige Produkte können durch Umsetzung von Phosphorsäure
mit aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 3 C-Atomen hergestellt werden.
Sd 230 3. 08.80
Patentanmeldung D 6375 β ■· -- - - HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Es sind in letzter Zeit zahlreiche Phosphonsäuren beschrieben worden, die komplexierend wirkende Eigenschaften
aufweisen. Für die vorliegenden Zwecke kommen insbesondere 1-Hydroxyalkan-1,1-diphosphonsäuren,ins besondere
in Form der 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure^sowie
1-Aminoalkan-1,1-diphosphonsäuren oder
auch Carboxylgruppen enthaltende Phosphonsäuren, wie 2-Phosphono-1,2,4-butantricarbonsäure oder auch insbesondere
Nitrilotrimethylenphosphonsäure in Betracht.
Als Tenside kommen Alkylsulfonsäuren der Kettenlänge Cg bis C-- und/oder Alkylbenzolsulfonsäure mit 8 bis
15 C-Atomen im Alkylrest und/oder nichtionische Tenside,
wie Anlagerungsprodukte von 8 bis 15 Mol Ethylenoxid an Alkylphenole, deren Alkylrest 8 bis 12 C-Atome
IS enthält sowie an Fettalkohole mit 8 bis 18 C-Atomen in
Betracht.
Als Lösungsvermittler und/oder Lösungsmittel sind geeignet aliphatische Alkohole, wie Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl- oder n-Butylalkohole.
20 Weiterhin finden als Lösungsvermittler bekannte Verbindungen, wie Natriumcumolsulfonat beziehungsweise
Cumo1sulfonsäure Anwendung.
In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
den sauren Lösungen noch Paraffinöl oder Siliconöle als pflegende Komponente in geringen Mengen hinzuzufügen.
Die beschriebenen Mittel werden in relativ konzentrierten Lösungen angewendet. Der Wassergehalt
beträgt 40 bis 90, vorzugsweise 49 bis 80 Gewichtsprozent.
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Patentanmeldung D 6375 :. ..'& '.." ._„: ' :..: J. HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Die oben beschriebenen Reinigungslösungen werden bei
Umgebungstemperatur auf die anodisierte Oberfläche in dünnem Film aufgetragen. Dies kann beispielsweise
durch Aufsprühen r zweckmäßigerweise aber durch Bürsten,
Aufwalzen oder im Handwischverfahren, geschehen. Nach hinreichender Einwirkungszeit der Lösung wird diese
dann mit Wasser abgespült. Ein wesentlicher Vorteil der oben beschriebenen Arbeitsweise besteht darin, daß
die Lösung längere Zeit auf der Oberfläche verbleiben kann, ohne daß ein merklicher Angriff auf die Aluminiumoxidschicht
erfolgt.
Sd 230 3 08.80
Patentanmeldung D 6375 - J6\. -. .." . HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
a. Prüfung der Schädigung von anodisch oxidiertem
Aluminium durch saure Reiniger
Es wurden 16 χ 8 cm große,nach üblichen Verfahren
anodisch oxidierte hellbronzene Aluminiumprüfbleche verwendet. Die Schichtdicke, die in der nachstehenden
Tabelle 2 angegeben ist, lag zwischen 17 und 23/um. Die Aluminiumbleche wurden bei 200C für 20
Stunden zur Hälfte in die konzentrierten Testlösungen getaucht.Die Testlösungen (A-G) hatten die aus der
Tabelle 1 ersichtliche Zusammensetzung. Danach wurden die Bleche mit Wasser abgewaschen und auf eventuelle
Färbänderungen untersucht. Es wurde auch
die Dicke der anodischen Oxidschicht sowie der
1S Scheinleitwert Y und der dielektrische Verlustfaktor
d der Testfläche im Vergleich zur unbehandelten Hälfte des Prüfbleches gemessen. Als Vergleichstestlösung
(H) wurde dabei auch ein saurer Reiniger verwendet, der die nachstehende Zusammensetzung
20 hatte:
Amidosulfonsäure 10,0 Gew.-%
Ammoniumhydrogenfluorid 0,4 Gew.-$ Anlagerungsprodukt von 15 Mol
Ethylenoxid an Nonylphenol 10,0 Gew.-%
Wasser 79,6 Gew.-%
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 enthalten.
Sd 230 3. 08.80
Produkt | A | B | C | D | E | F | G |
Rezeptur | |||||||
HNO3 (65-proz.). | 10 | 8 | 5 | 19,5 | 20 | 15 | 20 |
Phosphorsäurepartialester (1) | 5 | ίο | 10 | 3,0 | 1 | 0,5 | mm «- |
Nitrilotrimethylenphosphonsäure | 5 | 0,5 | mm mm | 5,0 | 10 | 0,5 | ^ <■■ |
Alkylbenzolsulfonsäure | P» — | 2,5 | 5 | MM | __ | _— | |
Nonylphenolpolyglykolether | (15E0) | 10 (13E0) |
20 (7E0) |
(7EO) | H Mt | ||
C12-18^ettalkoholpolyglykolether | 5 ( 11E0) |
2 (15E0) |
— | .4 | — | ||
C12-18Alkylsulfonsäure | .- | -- | — | 10 | 10 | ||
Isopropanol | 20 | mm ^- | 10 ' | m» mm | 5 | ||
Na-Cumolsulfonat | ■Μ Μ | m» mm | *m> m» | 3 | 2 | ||
dest. VJasser | 50 | 69 | 71 | 6A | A9 | 62 | 80 |
Anmerkung: Angaben wie "(EO)" geben die Zahl der Ethylenoxidgruppen in dem betreffenden Tensid oj
an. > C°
Produkt
A |
unbehandelt
getaucht |
19
19 |
6
6 |
0,2
0,2 |
unverändert |
B |
unbehandelt
getaucht |
17
17 |
7
40 |
0,2
0,4 |
sehr geringe Mattierung
keine Farbveränderung |
C |
unbehandelt
getaucht |
18
17 |
6
200 |
0,2
0,4 |
geringe Mattierung;
keine Farbveränderung |
D |
unbehandelt
getaucht |
20
20 |
6
6 |
0,2
0,2 |
unverändert |
E |
unbehandelt
getaucht |
CO CO |
6
6 |
0,2
0,2 |
unverändert |
F |
unbehandelt
getaucht |
18
18 |
7
7 |
0,2
0,2 |
unverändert |
G |
unbehandelt
getaucht |
23
23 |
5
7 |
0,2
0,2 |
unverändert |
H |
unbehandelt
getaucht |
21
11 |
6
200 |
0,2
0,6 |
völlig mattiert
Bronzetönung entfernt |
ff
52. a
3 (O
On O VJ üi
cn co
co
Patentanmeldung D 6375 ■ X '.-.:~:-.: _;_ HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
b.Prüfung der Reinigunpswirkung
In einem Praxistest, der unter standardisierten Bedingungen durchgeführt wurde, wurde die reinigende Wirkung
der Tsstprodukte A bis G gemäß Tabelle 1 im Vergleich zu einem abrasiven Reiniger der folgenden Rezeptur
überprüft:
Quarz-Kaolinit-Schleifmittel 20 Gew.-%
Xylol 15 Gew.-I
Cyclohexanol 3 Gew.-I
Fettalkoholethoxilat 2 Gew.-$
; Alkylbenzolsulfonsäure-Na-Silz 3 Gew.-I
/ Wasser 57 Gew.-*
Eine gleichmäßig und stark verschmutzt aussehende Eloxalfassadenfläche wurde in drei Prüffelder von jeweils
1,50 χ 50 cm unterteilt. Das mittlere Prüffeld wurde mit dem abrasiven Reiniger so gut wie möglich
gereinigt. Gegen diesen Standard wurden jeweils 2 sauer eingestellte Reiniger getestet. Die Reiniger wurden unverdünnt
.mittels eines mit der Prüflösung gesättigten Ein·
waschers gleichmäßig ohne Druck auf das Testfeld aufgetragen, so daß ein homogener dünner Reinigungsfilm
zurückblieb. Nach einer Einwirkungszeit von 2 Minuten
wurde mittels eines Lammfellwischers mit viel Wasser abgewaschen und die restliche Feuchtigkeit abgerakelt.
Die Reinigungswirkung der beiden Testprodukte wurde jeweils im Vergleich zum Standard von drei unabhängig
voneinander urteilenden Prüfern nach folgendem Schema bewertet:
Sd 230 3. 08 80
Patentanmeldung D 6 375 \fl - - - HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Beurteilung Punkte
besser als Standard 1
schlechter als Standard O
schlechter als Standard O
gleich dem Standard 0,5 für Standard und Test-5 produkt
Die Tests wurden an zwei weiteren Fassaden, die anders getönt waren, wiederholt. Die maximal erreichbare Punktzahl
betrug somit 9 Punkte. Ab 6 Punkten wurde das Test· produkt in der Gesamtbeurteilung besser als der Standard
eingestuft, bei 4 - 5,5 Punkten wurde es gleich, unter 4 Punkten schlechter als der Standard eingestuft.
Die Ergebnisse sind aus Tabelle 3 ersichtlich.
Sd 230 3 08.80
Patentanmeldung D 6375 l/T . . . HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Tabelle 3 : Ergebnisse der Reinigungsversuche
A 7
B 6
C 4
D 8
E 9
F 7
G 3
Sd 230 3. 08.S0
Patentanmeldung D 637 5 U' . HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Diese Versuchsergebnisse zeigen die überaus gute Reinigungsleistung der erfindungsgemäßen Produkte.
Die Kombinationen, insbesondere D und e» sind der
alleinigen Wirkung der Salpetersäure (Produkt G) deutlich überlegen. Aus Tabelle 2 geht hervor, daß das
flußsäurehaltige Produkt bereits nach 1 Stunde / 200C äußerst starke Schädigung verursacht, wohin
gegen die erfindungsgemäßen Produkte selbst nach 20 Stunden / 200C keine gravierende Veränderung
10 der anodischen Oxidationsschicht hervorrufen.
Sd 230 3 08.80
Claims (1)
- Patentanmeldung D 6 375 ■ ■ ■-Uf * -' ■■ HENKELKGaAZR-FE/PatentePatentanspruchVerfahren zur Reinigung von anodisch oxidierten Aluminiuraoberflächen und dessen Legierungen mittels wäßriger saurer Lösungen, die bei Umgebungstemperatur als S dünner Film aufgetragen und nach hinreichender Einwirkung mit Wasser wieder abgespült werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit sauren Lösungen (pH-Bereich kleiner als 2) durchführt, die" .a. 5 bis 20 Gewichtsprozent HNO, (berechnet als 65 iige Lösung)b. 0,2 bis 10 Gewichtsprozent Phosphorsäurepartial-esterc. 0,5 bis 20 Gewichtsprozent komplexierend wirkendePhosphonsäure oder Phosphonocarbonsäured. 1 bis 20 Gewichtsprozent nichtionische und/oderanionische Tensidee. 0 bis 30 Gewichtsprozent LösungsVermittler und/oder organische Lösungsmittel sowief. 40 bis 90 Gewichtsprozent Wasser enthalten.Sd 230 3. 08.80
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