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Mechanische Bremsbelagverschleißanzeige
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für Schienenfahrzeuge insbesondere Güterwagen Die Erfindung betrifft
eine mechanische Bremsbelagverschleißanzeige für Schienenfahrzeuge, insbesondere
Güterwagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die Anzeige ist für Scheiben- und Wellenbremsen gleichermaßen geeignet.
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Es sind bereits verschiedene elektrische oder pneumatische Bremsbelagverschleißanzeigen
an Scheiben- oder Wellenbremsen bekannt, die jedoch vielfach zu aufwendig sind.
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So wird auch heute noch der Belagverschleiß an Scheibenbremsen von
Schienenfahrzeugen in vielen Fällen durch unmittelbare Sichtkontrolle des eingebauten
Bremsbelages festgestellt. Dazu ist es aber erforderlich, den betreffenden Wagen
über eine Grube zu fahren, was bei Personenwagen aufgrund der ohnehin relativ häufig
durchzuführenden Inspektionen aus anderen Gründen auch unproblematisch ist.
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Anders jedoch bei Güterwagen1 die nur in vergleichsweise großen Zeitabstäden
einer Inspektion unterworfen werden, wobei zwischenzeitig die Bremsbeläge verschlissen
sein können. Es wäre aber zu aufwendig nur aus den Gründen einer Bremsbelagverschleißkontrolle
die Güterwagen öfter als an sich erforderlich über eine Grube zu fahren.
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Es sind daher vor allem für Güterwagen Taster bekannt, die Distanzänderungen
der Bremshebel oder auch der Hängelaschen registrieren und über eine mechanische
oder pneumatische Apparatur sichtbar zur Anzeige bringen Nachteilig ist hierbei
einmal der mehr oder weniger hohe technische Aufwand und die Tatsache, daß entweder
nur der Summenbelagverschleiß des linken und des rechten Belages erfast wird oder
nur angezeigt wird1 daß irgendein Belag am Wagen nicht mehr in Ordnung ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bremsbelagverschleißanzeige
der eingangs genannten Art für Scheiben-oder Wellenbremsen anzugeben, die insbesondere
für Güterwagen geeignet ist und die bei einfachem Aufbau und kostengünstiger Fertigung
für jeden Bremsbelag eine seperate Anzeige aufweist, die für den Kontrolleur deutlich
schon von weitem her erkennbar ist, ohne daß der Wagen über eine Grube gefahren
werden muß, und bei absolut zuverlässiger Funktion von elektrischen Strom und Druckluft
unabhängig ist.
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Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen nach der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben,
von denen nur ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung schematisch dargestellt ist.
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Die Zeichnung zeigt in perspektivischer Darstellung zwei Bremsbelaghalter
1 zu beiden Seiten eines nicht dargestellten Rades oder einer Welle. An den Innenseiten
der Bremsbelagträger befinden sich je ein Bremsbelag 2, von denen der links dargestellte
Bremsbelag nur gestrichelt
angedeutet ist.
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Jeder Bremsbelag darf um das Maß V bis auf eine noch zulässige mininmale
Bremsbelagstärke abafdhrn werden An irgendeiner geeigneten Stelle des Belagumfanges
ist ein hier als Öse 3 ausgebildetes Halteglied angebracht, das in der Belaqebene
5 fest in den Belag hineinragt.
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Die Ebene 5 begrenzt den iuf die noch zulässige minimale Belagstärke
abgefahrenen Belag nach außen. Die Öse 3 kann in den fertigen noch nicht beanspruchten
Belag eingeschossen oder bei der Belagherstellung eingesintert werden.
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In die Öse 3 ist hier das eine Ende einer als biegeweiches Gehänge
ausgebildetenKette 11 eingehängt, deren anderes nicht dargestelltes Ende am Fahrzeug
oder Drehgestellrahmen unlösbar befestigt ist. Statt einer Kette kann auch ein Seil
Kabel oder dergl. biegeweiches Gehänge vorgesehen sein.
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Zum Beispiel bei elektrischen Staubsaugern ist es bekannt, daß elektrische
Kabel auf eine drehbare Kabeltrommel aufzuwickeln, von der die jeweils gewünschte
Kabellänge gegen eine Federkraft abqezogen werden kann.
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Nach der Benutzung des Staubsaugers wickelt die Kabeltrommel das freie
Kabelende durch Federkraft selbstständig wieder auf.
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Entsprechende Kabeltrommeln können am Fahrzeug fest sein, Auf einer
Trommel ist ein Seil aufgewickelt, dessen freies Ende an die Öse angekuppelt werden
kann. Die Zugkraft, die von der Trommel auf die an das freie Seilende angeschlossene
Öse wirkt, ist weitgehend klein gehalten.
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Die Kette 6 kann auch durch ein Kabel oder Seil ersetzt sein, das
nach Art einer Feder spiralförmig gewickelt ist. Entsprechend spiralförmig gewickelte
Kabel oder
Seile können schon bei geringen Zugkräften elastisch
verlängert werden. Bei Auslassen der Zugkraft verkürzen sie sich wieder selbständig.
Solche Kabel sind in der Elektroindustrie z.B. als Anschlußkabel an Telefonhörer
vielfach bekannt.
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Schließlich kann statt einer Kette 6 auch eine starre Stange vorgesehen
sein, deren eines Ende am Fahrzeug oder Drehgestellrahmen schwenkbar gehalten ist.
An dem anderen freien Ende der starren Stange greift ein kurzer Stangenabschnitt
schwenkbar an der mit der Öse kuppelbar ist. Statt des kurzen schwenkbaren Stangenabschnittes
kann es sich auch um wenige Kettenglieder oder dergl. biegsamen Abschnitte handeln.
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Bei Verschleiß des Belages 2 bis auf seine minimal zulässige Belagstärke
verliert die Öse 3 ihren Halt im Belag 2 und gibt die Kette 6 frei die dann als
optische Anzeige für den abgefahrenen Belag von ihrem festen Aufhängepunkt am Fahrzeug
oder Drehgestellrahmen senkrecht nach unten hängt. Da zu einem Rad zwei Bremsbelaghalter
mit zwei einzelnen Bremsbelägen gehören von denen eines gegenüber der vorderen und
eines gegenüber der hinteren Breitseite des Rades angeordnet ist, sind die zwei
noch nicht abgefahrenen Bremsbeläge für das hier nicht dargestellte Rad an zwei
Ketten 6 angeschlossen, die girlandenförmig unter dem Wagen hängen.
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Ist ein Bremsbelag um das vorgesehene Maß abgefahren, so daß die zugehörige
Kette 6 als Anzeige senkrecht nach unten hängt, so wird der abgefahrene Bremsbelag
durch einen neuen Bremsbelag ersetzt und das freie Ende der senkrecht nach unten
hangenden Kette wird in die Öse des neuen Belages eingehängt, wodurch der ursprüngliche
Zustand wieder hergestellt ist.
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Es ist klar, daß die Ketten 6 durch spiralförmig aufewickelte Seilzüge
oder dergl. ersetzt sein können, die unter geringer Zugkraft an die Ö n 3 angekoppelt
sind und die bei Freigabe einer Ose durch einen entsprechenden Verschleiß des Belages
ebenfalls senkrecht nach unten hängen aber dabei sich federartig etwas zusammenziehen,
so daß die frei nach unten hängenden Seilabschnitte verkürzt sind.
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Die mit den Ösen verbundenen als Seil oder Kabel ausgebildeten Anschlußglieder
können auch mit an sich bekannten Aufwickeltrommeln verbunden sein, die beim Freigeben
der Ösen die dadurch frei kommenden Enden der Seile oder Kabel durch Federkraft
selbsttätig aufwickeln.
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Ist ein Bremsbelag abgefahren, so ist schon von weitem erkennbar,
daß an dem Bremsbelag kein Seil oder Kabel mehr anschließt, womit der auswechselbedürftige
Bremsbelag deutlich angezeigt ist.
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Zu zwei Rädern auf einer Achse gehören zwei mal zwei Bremsbeläge und
gegebenenfalls entsprechend zwei mal zwei Aufwickeltrommeln für zwei mal zwei Seile
bzw.
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Kabel , die in die Ösen der zugehörigen Bremsbeläge eingehängt sind.
Dabei können vier Aufwickeltrommeln zur einen Seite der beiden Räder hintereinander
fluchtend angeordnet sein, und jede Trommel kann über ein Antriebsrad auf die gleiche
durchgehende Stange einwirken die parallel zur gemeinsamen Achse durch die Trommel
ange--ordnet ist und die unter dem Fahrzeug drehbar gehalten ist.
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An wenigstens einem Ende der Stange kann ein Zeiger vorgesehen sein,
der durch Drehen der welle aus einer Normalstellung herausgedreht wird, wenn sich
bereits eine Trommel durch Freigabe des zugehörigen Seiles oder Kabels bei Verschleiß
des betreffenden Belages gedreht hat, um das freie Seilende aufzuwickeln. Der dadurch
aus seiner Normalstellung herausgedrehte Zeiger an der Stange ist
als
Anzeige für den Verschleiß eines Bremsbelages von weitem dichtbar. Da in aller Regel
nicht alle vier Beläge zweier Räder auf einer Achse gleichzeitig abgefahren sind,
ist durch die jeweilige Winkellage des Zeigers angezeigt, ob ein oder mehrere Trommeln
nacheinander die Stange um etwa den gleichen Drehwinkel verdreht haben. Die Ketten
6 nach Fig. 2 können auch durch schwenkbare starre Stangen ersetzt sein, die an
ihren freien Enden ein biegeweiches Kupplungsende zum Anschluß an die Ösen aufweisen.
Solche Stangen können von Vorteil sein, wenn z.B. die unregelmäßige Kettenbewegung
der frei nach unten hängenden Ketten störend sein können.
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die Die Erfindung ist auf die dargestellte und/zusätzlich noch beschriebenen
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt.
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Es ist dem Fachmann nach Kenntnis des erfindungsgemäßen Grundgedankens
klar, daß sich zu seiner Verwirklichung eine Vielzahl von äquivalenten Lösungen
anbietet, denen allen gemeinsam ist, daß unabhängig vom elektrischen Strom und Luftdruck
eine von weitem sichtbare Anzeige für jeden einzelnen Bremsbelag möglich ist, wobei
die Anzeige in ihrem Aufbau besonders einfach ist und sich kostengünstig fertigen
und ohne jede Schwierigkeiten handhaben läßt. Dabei ist die Funktion absolut zuverlässig,
sofern die Öse oder dergl. Halterung in dem Belag an der richtigen Stelle angebracht
ist so daß sie ihren Halt im Belag erst dann verliert, wenn der Belag bis auf die
minimal zulässige Belagstärke abgefahren worden ist.