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Bezeichnung: Kupplungsvorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ankuppeln eines
anhebbaren Schwanenhalses einer Sattelzugmaschine an einen Anhänger, dessen hinteres
Ende auf Rädern läuft und dessen vorderes Ende absenkbar ist und der zur zentrierenden
Aufnahme einer im wesentlichen waagerechten Zunge des Schwanenhalses in der Mitte
seiner Stirnseite ein Kupplungsgehäuse aufweist, dessen Seitenwände von der Einführöffnung
aus nach hinten konvergieren und das eine Aufnahme für eine in Zugrichtung wirksame,
formschlüssige Verriegelung eines Mitnehmeranschlages der Schwanenhals-Zunge aufweist.
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Eine Kupplungsvorrichtung dieser Art ist aus der DE-PS 12 97 999
bekannt. Bei dieser bekannten Kupplungsvorrichtung weist das nach hinten enger werdende
Kupplungsgehäuse eine obere Anlagefläche , deren Breite geringer ist als die Gesamtbreite
der Einführöffnung des Gehäuses sowie von den vertikalen Seitenwänden zur Anlagefläche
schräg nach oben gerichtete Leitflächen auf, Beim Anheben des vorderen Endes des
Anhängers mit Hilfe des Schwanenhalses stößt die Oberseite der Schwanenhals-Zunge
an eine der schrägen Leitflächen und richtet beim weiteren Anheben den Anhänger
gegenüber
der Schwanenhals-Zunge aus. Ist die Ausrichtung von Schwanenhals-Zunge
und Anhänger erreicht, so ist es gegebenenfalls noch erforderlich, die Schwanenhals-Zunge
voll in das Kupplungsgehäuse einzufahren, um eine Verriegelung des an der Schwanenhals-Zunge
angebrachten Mitnehmeranschlages zu erreichen. Die bekannte Vorrichtung zum Ankuppeln
eines Schwanenhalses an einen Anhänger hat den Nachteil, daß beim Befahren von sehr
unebenem Gelände sich der Anhänger vom Schwanenhals lösen kann. Bei der bekannten
Kupplungsvorrichtung kann sich der Anhänger gegenüber der Schwanenhals-Zunge um
seine Längsachse verdrehen. Ferner besteht auch in Längsrichtung ein nicht zu vermeidendes
Spiel zwischen dem Mitnehmeranschlag an der Schwanenhals-Zunge und dessen Aufnahme
im Kupplungsgehäuse.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kupplungsvorrichtung
zu schaffen, welche die beschriebenen Nachteile der bekannten Kupplungsvorrichtung
nicht aufweist und die ein problemloses Ankuppeln eines Anhängers ermöglicht. Insbesondere
soll eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Anhänger und dem Schwanelihals erzielt
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß über der Schwanenhals-Zunge
am im wesentlichen vertikal verlaufenden Teil des Schwanenhalses und über der Einführöffnung
des Kupplungsgehäuses an der Stirnseite des Anhängers je ein komplementäres Teil
einer aus zwei Teilen sich zusammensetzenden Zentriervorrichtung angeordnet ist,
dessen eines Teil zwei vertikale, symmetrisch zur Fahrzeuglängsmittellinie verlaufende,
fangmaulartige, einen Winkel von 60 bis 1200 einschließende Führungsflächen aufweist,und
dessen anderes Teil einen mit den Führungsflächen zusammenwirkenden Zentrierkopf
aufweist.
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Bein Einfahren der Schwanenhals-Zunge in das Kupplungsgehäuse wird
das hintere Ende der Zunge zwischen
den Seitenwänden des Kupplungsgehäuses
zentriert.
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Gleichzeitig wird der Mitnehmeranschlag in Eingriff mit einem im Kupplungsgehäuse
angeordneten Querriegel gebracht.
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Beim Anheben des Schwanenhalses fährt der Zentrierkopf zwischen die
fangmaulartig angeordneten Führungsflächen , so daß auch der vordere Teil der Schwanenhals-Zunge
gegenüber der Längsmittelachse des Anhängers ausgerichtet wird. Im eingekuppelten
Zustand wird der Zentrierkopf zwischen den beiden Führungsflächen spielfrei gehalten.
Mit dieser Kupplungsvorrichtung wird auch in Längsrichtung eine Verspannung zwischen
Anhänger und Schwanenhals erzielt, so daß eine zuverlässige Verbindung erreicht
wird.
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Das fangmaulartige Teil der vorderen Zentriervorrichtung kann an
der Stirnseite des Anhängers oder aber auch an der Rückseite des vertikalen Teiles
des Schwanenhalses angeordnet sein. Demgemäß kann der Zentrierkopf entweder an der
hinteren Fläche des senkrechten Teils des Schwanenhalses oder aber an der Stirnseite
des Anhängers angeordnet sein.
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Zweckmäßigerweise ist der Zentrierkopf mit zwei Anlageflächen versehen,
die im gekuppelten Zustand des Schwanenhalses satt an den Führungsflächen des fangmaulartigen
Teiles anliegen.
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Der Zentrierkopf kann aber auch als eine um eine vertikale Achse
drehbare Rolle ausgebildet sein, welche beim Einkuppeln des Schwanenhalses an einer
der Führungsflächen abrollt und das vordere Ende der Schwanenhals-Zungetgegenüber
der Längsmittelachse des Anhängers zentriert.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen.
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In der folgenden Beschreibung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der erfindungs-
gemäßen Kupplungsvorrichtung
näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1 in Seitenansicht den unteren
Teil eines Schwanenhalses mit Zunge und den vorderen Teil eines Anhängers mit Kupplungsgehäuse,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht
und Fig. 4 eine Draufsicht eines eingekuppelten Schwanenhalses, Fig. 5 eine Schnittansicht
einer eingekuppelten Schwanenhals-Zunge einer abgewandelten Ausführungsform, Fig.
6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 5, Fig. 7 eine Seitenansicht eines
eingekuppelten Schwanenhalses mit als Rolle ausgebildetem Zentrierkopf, Fig. 8 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 7, Fig. 9 eine Seitenansicht-des hinteren
Teils der Sattelzugmaschine mit angehobenem und in den Anhänger eingekuppelten Schwanenhals,
Fig. 10 eine Seitenansicht des hinteren Teils der Sattelzugmaschine mit abgesenktem
Schwanenhals.
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Die Fig. 1 bis 4 zeigen einen Schwanenhals 1 mit einem vertikalen
Teil 2, an dessen unterem Ende eine im wesentlichen waagerecht verlaufende Schwanenhals-Zunge
3 angeordnet ist. Am hinteren Ende 5 der Schwanenhals-Zunge 3 ist ein Mitnehmeranschlag
4 angeordnet. Die Schwanenhals-Zunge 3 ist in ein Kupplungsgehäuse 8 einführbar,
das am vorderen Ende eines Anhängers angeordnet ist. Die Einführöffnung 9 des Kupplungsgehäuses
8 befindet sich an der Stirnseite 14 des Anhängers. Das Kupplungsgehäuse 8 hat einen
schrägen, von vorne nach hinten ansteigenden Boden 10 und zwei senkrechte Seitenwände
11 und 12, die von der Einführöffnung 9 aus nach hinten konvergieren. Beim Einführen
der Schwanenhals-Zunge 3 zentrieren die Seitenwände 11 und 12 das hintere Ende 5
der Schwanenhals-Zunge 3, so daß die Mitte des hinteren Endes 5 der Zunge 3 auf
der Längs-
mittelachse des Anhängers liegt. Beim Einkuppeln der
Schwanenhals-Zunge 3 hakt sich der Mitnehmeranschlag 4 hinter einen Querriegel 13
des Kupplungsgehäuses 8.
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Beim Einkuppeln des Schwanenhalses 3 und insbesondere auch beim Anheben
des Schwanenhalses wirken die komplementären Teile 15 und 16 einer vorderen Zentriervorrichtung
derart miteinander, daß die Schwanenhals-Zunge 3 gegenüber dem Anhänger ausgerichtet
wird. Das Teil 15 der vorderen Zentriervorrichtung weist zwei fangmaulartige Führungsflächen
17 und 18 auf, die über dem Kupplungsgehäuse 8 an der Stirnseite 14 des Anhängers
angeordnet sind. Das mit diesem fangmaulartigen Teil der Zentriervorrichtung zusammenwirkende
Teil ist ein an der Rückseite des senkrechten Teiles des Schwanenhalses 1 angeordneter
Zentrierkopf 19. Beim Anheben des Schwanenhalses 1 und Senkrechtstellen des im wesentlichen
vertikalen Teiles 2 des Schwanenhalses 1 stößt der Zentrierkopf 79 an eine der beiden
Führungsflächen 17 und 18 und wird beim weiteren Aufrichten zwischen diesen einen
Winkel von 60Q bis 1200 einschließenden Flächen zentriert.
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Der Zentrierkopf weist zwei Anlageflächen 21 und 22 auf, die im gekuppelten
Zustand des Schwanenhalses an den Führungsflächen 17 und 18 des fangmaulartigen
Teiles 15 satt anliegen. Am fangmaulartigen Teil der Zentriervorrichtung sind im
Abstand voneinander zwei an den Führungsflächen 17 und 18 anschließende, parallel
zur Anhänger-/Längsmittelachse verlaufende Sperrflanken 23 angeordnet, zwischen
denen im eingekuppelten Zustand ein Teil des Schwanenhalses t gehalten ist. Die
Fig. 3 und 4 zeigen die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 im eingekuppelten Zustand.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 ist das fangmaulartige
Teil 15 der vorderen Zentriervorrichtung an der Rückseite des senkrechten Teiles
2 des Schwanenhalses angeordnet, während der Zentrierkopf 19
an
der Stirnseite 14 des Anhängers angeordnet ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 ist das fangmaulartige
Teil 15 der vorderen Zentriervorrichtung an der Stirnseite des Anhängers angeordnet,
während der Zentrierkopf an der Rückseite des vertikal verlaufenden Teiles 2 des
Schwanenhalses angeordnet und als Rolle 25 ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist
diese Rolle 25 leicht ballig ausgebildet.
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Damit der Mitnehmeranschlag 4 auch dann ohne weiteres hinter den
Querriegel 13 einrasten kann, wenn die Schwanenhals-Zunge 3 noch schräg zur Längsmittelachse
des Anhängers steht, ist s zweckmäßig, entweder die Anschlagfläche des Mitnehmeranschlags
4 oder die damit zusammenwirkende Fläche am Querriegel 13 um eine vertikale Achse
gewölbt oder abgewinkelt auszubilden.
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Die Fig. 9 zeigt den hinteren Teil einer Sattenzugmaschine 30 mit
angehobener Aufsattelvorrichtung 31 und einen Schwanenhals 1, dessen Zunge 3 in
die Kupplungsvorrichtung des Anhängers eingekuppelt ist. An dem oberen horizontalen
und auf der Sattelzugmaschine sich abstützenden Teil 28 des Schwanenhalses 1 ist
ein nach unten vorspringender Anschlag 29 angeordnet, der sich - wie Fig. 10 zeigt
- bei abgesenkter Aufsattelvorrichtung 31 auf eine Abstützfläche 32 so abstützt,
daß die Schwanenhals-Zunge 3 in einer günstigen Einfädelstellung steht. Die Abstützfläche
32 ist als Gleitplatte ausgebildet. Der Anschlag 29 kann zur Verminderung der Reibungskräfte
als Rolle ausgebildet sein, die um eine parallel zur Abstützfläche 32 in der Längsmittelebene
des Schwanenhalses 1 verlaufende Achse umläuft. Auf diese Weise wird vor dem Ankuppeln
eines Anhängers der abgesenkte Schwanenhals in einer stabilen Einkuppelstellung
gehalten, bei der die Schwanenhals-Zunge 3 in einer optimalen Stellung zum Einführen
in das Kupplungsmaul des Anhängers steht. Sobald der Mitnehmeranschlag 4 hinter
den Querriegel 13 des Anhängers
greift, kann die Auf sattelvorrichtung
31 angehoben werden. Dabei wird der Zentrierkopf 19 zwischen die Führungsflächen
des fangmaulartigen Teiles 15 der Zentriervorrichtung gedrückt, so daß der Anhänger
mit seiner Mittellängsachse genau mit der Mittellängsachse des Schwanenhalses 1
fluchtet.
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Die erfindungsgemäße Abstützung des Schwanenhalses 1 bei abgesenkter
Aufsattelvorrichtung 31 hat den Vorteil, daß relativ schwere Kontergewichte am vorderen
Teil des Schwanenhalses entbehrlich sind und ein Pendeln der Schwanenhals-Zunge
3 beim Einfädeln infolge von Brems- und Anfahrbeschleunigungen sowie infolge von
Bodenunebenheiten vermieden sind.
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Bezugszeichenliste 1 Schwanenhals 2 vertikaler Teil 3 Schwanenhals-Zunge
4 Mitnehmeranschlag 5 hinteres Ende 6 Längsträger 7 Querträger 8 Kupplungsgehäuse
9 Einführöffnung 10 Boden 11 linke Seitenwand 12 rechte Seitenwand 13 Querriegel
14 Stirnseite 15 komplementärer Teil 16 komplementärer Teil 17 Führungsfläche 18
Führungsfläche 19 Zentrierkopf 21 Anlagefläche 22 Anlagefläche 23 Sperrflanke 25
Walze 28 horizontaler Teil 29 Anschlag 30 Sattel zugmaschine 31 Aufsattelvorrichtung
32 Abstützfläche
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