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B e s c h r e i b u n g
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Rohrpostnetz mit einer Hauptleitung,
an deren jedem Ende ein Sauggebläse angeschlossen ist, einer Anzahl von jeweils
über eine Weiche an der Hauptleitung angeschlossenen Zweigleitungen, an wenigstens
einer von welchen eine parallel dazu verlaufende, mit einem Ende in der betreffenden
Zweigleitung und mit dem anderen in der Haupt leitung ausmündende Saugleitung angeordnet
ist, und mit einer zwischen dem Anschluß der Zweigleitung und der Ausmündung der
Saugleitung angeordneten Luft-Absperrklappe.
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Ein solcnes Rohrpostnetz ist aus der FR-PS 1 173 628 bekannt. Es bietet
im Vergleich zu einem nur ein einziges Saug- und Druckgebläse aufweisenden Rohrpostnetz
den Vortei-l-j daß diAbichttm-&der Leitungen aufgrunddes darin herrschenden
Unterdrucks keine Schwierigkeiten bereitet und daß im Bereich der Stationen an den
Enden der Zweigleitungen beschäftigte Personen keinen Belästigungen durch Zugluft
ausgesetzt sind. Da parallel zu den Zweigleitungen Saugleitungen angeordnet sind,
bestehen hinsichtlich der Verlegung der Zweigleitungen kaum irgendwelche Beschrankungen.
Selbst wenn in einer Zweigleitung relativ lange waagerechte oder gar ansteigende
Strecken vorhanden sind, braucht an der Zweigleitung kein zusätzliches Gebläse angeschlossen
zu sein.
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Sobald eine Weiche so eingestellt wird, daß eine Rohrposthülse von
der Hauptleitung in die betreffende Zweigleitung gelenkt wird, wird die zwischen
dem Anschluß der Zweigleitung und der Ausmündung der zugeordneten Saugleitung angeordnete
Luft-Absperrklappe in eine die Hauptleitung sperrende Stellung gebracht. Dabei saugt
dann eines der Sauggebläse Luft über das von ihm aus hinter der Absperrklappe liegende
Teil der Hauptleitung,
die Zweigleitung und die zu dieser parallele
Saugleitung an, so daß die Rohrposthülse auch bei Vorhandensein von längeren waagerechten
oder ansteigenden Strekken sicher bis zur Endstation der Zweigleitung befördert
wird.
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Dabei hat es sich in der Praxis gezeigt, daß sich die Hülse dem Ende
der jeweiligen Zweigleitung mit relativ hoher Geschwindigkeit nähert. Zwar ist am
Ende der Zweigleitung vorzugsweise eine nicht vollkommen dicht schließenden Absperrklappe
zum Erzeugen eines abbremsenden Luftpolsters vorhanden. Gleichwohl verläßt die ein
Gewicht von beispielsweise 3 kg aufweisende Hülse das Ende der Zweigleitung noch
mit sehr hoher geschwindigkeit und muß in irgend einer Weise, z.B. mittels eines
Sandsacks od. dergl, abgebremst und aufgefangen werden.
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Ein Ziel der Erfindung ist die Beseitigung dieses Nachteils und die
Schaffung eines Rohrpostnetzes der eingangs genannten Art, in welchem eine sich
dem Ende einer Zweigleitung mit hoher Geschwindigkeitrnähernde Rohrposthülse sanft
bis zum Stillstand abgebremst wird.
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Dieses Ziel ist gemäß der Erfindung bei einem Rohrpostnetz der genannten
Art dadurch erreicht, daß die Hauptleitung nahe jedem Sauggebläse eine mittels eines
Ventils absperrbare Lufteinlaßöffnung hat und daß Schalteinrichtungzel vorgesehen
sind, mittels welcher das an dem dem jeweils arbeitenden Sauggebläse gegenüberliegenden
Ende der Hauptleitung angeordnete Ventil beim oder nach dem Einschalten des betreffenden
Sauggebläses öffnend und bei Annäherung einer Rohrposthülse an das Ende der jeweiligen
Zweigleitung schließend betätigbar ist.
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Die Absperrklappe zwischen dem Anschluß einer Zweigleitung und der
Ausmündumg der zugeordneten Saugleitung
hat vorzugsweise einen möglichst
einfachen Aufbau. In dieser Hinsicht ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die
Absperrklappe als mit dem Ablenkbogen der jeweiligen Weiche verbundener Absperrflügel
ausgebildet ist.
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Zur Vereinfachung des Anschlusses der Saugleitung an der Hauptleitung
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Saugleitung an einem im Gehäuse der jeweiligen
Weiche geformten und in der Hauptleitung ausmündenden purchlaß angeschlossen ist.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematisierte Gesamtansicht eines Rohrpostnetzes
in einer Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 eine Längsschnittansicht einer Weiche
des Rohrpostnetzes, Fig. 3 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie III-III in
Fig. 2 und Fig. 4 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2.
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Fig. 1 zeigt einen schematisierten Ausschnitt aus einem Rohrpostnetz
für die Beförderung von Rohrposthülsen oder -patronen innerhalb eines Gebäudes oder
einer Anlage von einer beliebigen Station zu einer anderen frei bestimmbaren Station.
Das Rohrpostnetz hat eine Hauptleitung 1, an deren beiden Enden jeweils ein Sauggebläse
2 bzw. 3 angeschlossen ist und-von welcher Zweigleitungen 4, 5 über jeweils eine
Weiche 6 abgezweigt sind.
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Wie man In Fig. 2 erkennt, enthält jede Weiche 6 einen Ablenkbogen
7, welcher auf bekannte Weise, z.B. mittels elektromagnetischer Betätigungseinrichtungen
zwischen einer ausgezogen gezeichneten Stellung, in welcher er die Zweigleitung
sperrt, und einer gestrichelt gezeichneten Stellung, in welcher er die Hauptleitung
1 sperrt, verstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung ist für jede Zweigleitung 4, 5 eine parallel dazu
verlaufende Saugleitung 8 vorgesehen.
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Wie man in Fig. 1 erkennt, mündet die jeweilige Saugleitung an einer
Stelle der zugeordneten Zweigleitung 4 bzw. 5 aus, von welcher aus eine Rohrposthülse
von selbst, d.h. unter Schwerkrafteinfluß, zum Ende der Zweigleitung gelangt. Mit
dem anderen Ende münden die Saugleitungen 8 im Bereich der Weiche &, über welche-die
jeweilige Zwaigleitung an der Hauptleitung 1 angeschlossen ist, in der Hauptleitung
aus.
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Zwischen dem Anschluß jeder Zweigleitung und der Ausmündung der zugeordneten
Saugleitung ist in der Hauptleitung 1 eine Absperrklappe angeordnet, welche diese
absperrt, solange sich der Ablenkbogen 7 in der den Anschluß der Zweigleitung freigebenden
Stellung befindet.
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Die Absperrklappe ist in Form eines am Ablenkbogen 7 der Weiche 6
befestigten Absperrflügels 9 ausgeführt (Fig. 2). Dieser ist so geformt, daß er
die Hauptleitung in der gestrichelt gezeichneten Weichenstellung absperrt. Das Gehäuse
der Weiche 6 hat einen Durchlaß 11 für den Anschluß der jeweiligen Saugleitung 8.
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Am freien Ende der Zweigleitungen 4, 5 ist jeweils eine Klappe 12
angelenkt, welche die Leitung normalerweise
geschlossen hält, zum
Entnehmen oder Einführen einer Hülse jedoch aufgeklappt werden kann.
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Die Beförderung einer Rohrposthülse von der Endstation der Zweigleitung
4 zur Endstation der Zweigleitung 5 geschieht folgendermaßen: Nach dem Einführen
der Hülse in die leitung 4 wird auf einer Bedienungstafel die Bestimmungsstation
eingegeben, worauf das Gebläse 2 in Gang gesetzt und die die Zweigleitung 4 mit
der Hauptleitung 1 verbindende Weiche 6 so gestellt wird, daß sie die Hauptleitung
zwischen den beiden Gebläsen sperrt.
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Sofort nach Eintritt der Hülse in die Haupt leitung wird die Weiche
6 der Zweigleitung 4 so gestellt, daß sie die durchgehende Verbindung zwischen den
beiden Gebläsen über die Hauptleitung freigibt, während die Weiche 6 der Zweigleitung
5 so gestellt wird, daß sie die Hauptleitung 1 zwischen den Gebläsen sowohl für
die Hülse als. auch für den Luftstrom sperrt. Außerdem wird auch das Gebläse 2 aus-
und das andere Gebläse 3 eingeschaltet. Der Luftstrom folgt nun dem in Fig. 1 durch
Pfeile angedeuteten Verlauf, so daß die Hülse durch den Unterdruck bis zur Einmündungsstelle
der Saugleitung 8 in der Zweigleitung 5 befördert wird und von dort an das untere
Ende der Zweigleitung fällt.
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Selbst wenn in der Zweigleitung 5 relativ lange waagerechte oder gar
ansteigende Strecken vorhanden sind, ist ein zusätzliches Gebläse in dieser Leitung
Dank dem Vorhandensein der Saugleitung 8 und des Absperrflügels 9 am Ablenkbogen
7 der Weiche 6 nicht notwendig.
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Anstelle der am jeweiligen Ablenkbogen 7 der Weichen 6 angebrachten
Absperrflügel 9 können auch unabhängige Absperrklappen zwischen den Weichen 6 und
den Ausmündungen der jeweiligen Saugleitungen 8 in der Hauptleitung 1 angeordnet
sein.
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Außerdem braucht die Saugleitung 8 auch nicht unbedingt über den Durchlaß
11 in der Hauptleitung 1 auszumünden.
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Nahe jedem Sauggebläse 2, 3 weist die Hauptleitung 1 eine Lufteinlaßöffnung
15, 16 auf, welche mittels eines Ventils 17 bzw. 18 absperrbar ist. Die Betätigung
der Ventile 17, 18 erfolgt jeweils mittels einer beispielsweise elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung 19.
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Nahe den freien Enden der Zweigleitungen 4, 5 ist jeweils ein durch
eine zulauf ende Rohrposthülse betätigbarer Mikroschalter 21 angeordnet. Dieser
erzeugt bei Betätigung durch eine Hülse ein Signal für die Betätigungseinrichtung
19 eines der beiden Ventile 17 oder 18.
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Bei der Beförderung einer Rohrposthülse von der Endstation der Zweigleitung
4 zur Endstation der Zweigleitung 5 hält das Ventil 17 die Luftzufuhröffnung 15
geschlossen, solange sich die-Hülse entlang der Zweigleitung 4 bew t-.
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Sobald sich dann die Hülse nach Umstellen der Weichen 6, dem Ausschalten
des Gebläses 2 und dem Einschalten des Gebläses 3 in Richtung auf die Zweigleitung
5 in Bewegung setzt, wird die Lufteinlaßöffnung 15 geöffnet, was z.B. gleichzeitig
mit dem Abschalten des Gebläses 2 geschehen kann. Das dem nun eingeschalteten Gebläse
3 zugeordnete Ventil 18 bleibt dabei geschlossen. Passiert die Hülse dann den in
der Zweigleitung 5 angeordneten Mikroschalter 21, so erzeugt dieser ein Signal für
die schließende Betätigung des Ventils 17 an der Lufteinlaßöffnung 15. Dadurch entsteht
hinter der sich weiter fortbewegenden Hülse ein Unterdruck, so daß die Hülse stetig
bis zum Stillstand abgebremst wird. Darauf kann die Hülse dann durch Öffnen der
Klappe 12 aus der Leitung entnommen werden.
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Um den zum Abbremsen einer Hülse notwendigen Unterdruck zu verstärken,
besteht auch die Möglichkeit, beim Schließen eines der Ventile 17 oder 18 das diesem
zugeordnete Gebläse 2 bzw. 3 einzuschalten.
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Weitere Abwandlungen der vorstehend beschriebenen Ausfiihrungsform
sind im Rahmen der Ansprüche möglich.