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Rolladenpanzer mit Lamellen aus Kunststoff und/oder Metall
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladenpanzer mit Lamellen aus
Kunststoff und/oder Metall, die jeweils ein Hohlkammerprofil und eine nach innen
gerichtete, Infrarotstrahlen reflektierende Fläche aufweisen, welche zusammen in
herabgelassenem Zustand des Rolladenpanzers eine im wesentlichen geschlossene reflektierende
Fläche bilden.
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Ein Rolladenpanzer dieser Bauart ist durch die deutsche Gebrauchsmusterschrift
77 33 770 bekannt geworden. Durch die nach innen, also gegen das Fenster zeigende,
Infrarotstrahlen reflektierende Fläche versuchte man die Wärmedurchgangszahl K einer
Fenster-Rolladen-Kombination gegenüber herkömmlichen Ausführungen zu reduzieren
bzw. die Wärmeverluste im Fensterbereich zu verringern.
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Die Infrarotstrahlen reflektierende Fläche bzw. Schicht ist bei diesem
bekannten Rolladenpanzer jedoch in nachteiliger Weise an der dem Fenster zugekehrten
Oberfläche der einzelnen Lamellen vorgesehen, wodurch sie beim Auf- und Abwickeln
des Rolladenpanzers durch mechanische Einwirkung (Reibung) leicht beschädigt
werden
kann und außerdem einer starken Verschmutzung und Zersetzung ausgesetzt ist. Die
angestrebte Reduzierung der Wärmeverluste wird dadurch schon nach kurzer Gebrauchsdauer
wieder praktisch aufgehoben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladenpanzer der
eingangs bezeichneten Bauart derart weiterzubilden, daß einerseits die Wärmeverluste
im Rolladen-Fensterbereich weiter merklich gesenkt werden und andererseits die Gefahr
einer Verschmutzung, Korrosion und mechanischen Beschädigung der Infrarotstrahlen
reflektierenen Fläche mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in der
bzw. den Hohl kammer(n) jeder Lamelle wenigstens ein bandartiges Element hochkant
angeordnet ist, das an seiner nach innen gerichteten Seite die Infrarotstrahlen
reflektierende Fläche aufweist. Die Wandungen der üblichen Rolladenpanzer-Lamellen
mit Hohlkammerprofil bilden für die von dem dem Rolladenpanzer gegenüberliegenden
Fenster abgehende Wärme praktisch keine Barriere. Diese Wärme kann daher zum größten
Teil von der Infrarotstrahlen reflektierenden Fläche in Richtung Fenster zurückgestrahlt
werden. Durch die ruhende Luft zwischen dem bandartigen Element und der einen Seitenwand
der Lamelle wird diese Wärmestrahlenreflexion begünstigt. Die Wärmeverluste im Rolladen-Fensterbereich
können dadurch weiter gesenkt werden.
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Die reflektierende empfindliche Fläche des bandartigen Elements ist
ferner vorteilhaft geschützt in dem Hohlkammerprofil jeder Lamelle eingebettet,
so daß keine Gefahr einer Verschmutzung, Korrosion oder mechanischen Beschädigung
dieser Fläche besteht und ihre Wirksamkeit praktisch unbegrenzt gewährleistet ist.
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Durch das bzw. die bandartigen Elemente innerhalb der Lamelle werden
ferner, sofern diese aus Metall bestehen, ein besserer Brandschutz erreicht und
die mechanische Festigkeit der Lamellen verbessert. Schließlich erhöhen die bandartigen
Elemente in den Lamellen auch die Schalldämmung bei herabgelassenem Rolladenpanzer.
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Wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das bandartige
Element an seiner nach außen zeigenden Seite eine Wärmestrahlen absorbierende Fläche
aufweist, wird durch die Flächen-Kambination an dem bandartigen Element die Wärmedurchgangszahl
K gegenüber herkömmlichen Rolladenpanzern um mindestens ca.
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40 % verbessert, wodurch die Wärmeverluste im Rolladen-Fensterbereich
weiter ganz erheblich gesenkt werden können. Bei zusätzlichem Einsatz dieser Wärmestrahlen
absorbierenden Fläche wird von außen kommende Wärme absorbiert, die das bandartige
Element erwärmt und zugleich auch die Luft im Hohlkammerprofil, wobei durch die
Infrarotstrahlen reflektierende Fläche die Wärme in Richtung Fenster abgegeben wird.
Auch die Wärmestrahlen absorbierende Fläche des bandartigen Elements ist in dem
Hohikammerprofil jeder Lamelle geschützt eingebettet.
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Wenn gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Anordnung
wenigstens eines bandartigen Elements in jeder Lamelle so getroffen ist, daß gegenüber
beiden Seiten des Elements Hohlräume zur Bildung von Luftpolstern vorhanden sind,
wird einerseits die Wärmestrahlungs-Absorbtion von außen und die Reflexion der Wärmestrahlung
nach innen in Richtung Fenster weiter verbessert, und zwar durch die ruhende erwärmte
Luft in den Polstern zu beiden Seiten des bandartigen Elements. Diese erwärmte Luft
verstärkt schließlich die Wärmedämmung durch den Rolladenpanzer.
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Zweckmäßig wird nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
das bandartige Element etwa mittig in der Lamelle angeordnet Wenn das bandartige
Element in Längsschlitzen von Querrippen des Hohlkammerprofils jeder Lamelle seitlich
gehalten und mit seinen Längsrändern an dem Hohlkammerprofil abgestützt ist, wird
einerseits der Einbau des bandartigen Elements in eine Lamelle vereinfacht und andererseits
eine zuverlässige Halterung desselben innerhalb der Lamelle erreicht. Zum Einbau
braucht man nämlich dann nur das bandartige Element von einer Stirnseite der Lamelle
aus in letztere einzuschieben und nach erfolgter Positionierung zu arretieren.
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Die Halterung des bandartigen Elements innerhalb der Lamelle wird
weiter verbessert, wenn die Längsränder des bandartigen
Elements
in Nuten des Hohlkammerprofils abgestützt und seitlich gehalten sind.
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Alternativ kann das bandartige Element im Bereich der Länge ränder
auch in Querrichtung abgewinkelt sein und mit diesen abgewinkelten Teilen in dem
Hohlkammerprofil seitlich fixiert und abgestützt sein.
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Nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können an dem
bandartigen Element querverlaufende Stege oder dergleichen befestigt sein, mittels
derer das Element seitlich in dem Hohlkammerprofil jeder Lamelle fixiert ist.
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Entsprechend noch einer anderen Version der Erfindung kann bei stranggepreßten
bzw. extrudierten oder mechanisch geformten Lamellen das bandartige Element im Zuge
der Herstellung in die Hohikammer(n) eingeformt werden.
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Das bandartige Element kann aus Metall und/oder Kunststoff bestehen.
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Nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das aus
Metall, z.B. Aluminium bestehende bandartige Element an einer Seite poliert sein,
um die Infrarotstrahlen reflektierende Fläche zu bilden. An der anderen Seite kann
das bandartige Element mit einer Wärmestrahlen absorbierenden schwarzen matten
Farbschicht
überzogen sein.
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Bei einem bandartigen Element aus Kunststoff kann die Infrarotstrahlen
reflektierende Fläche durch eine aufgedampfte hochglänzende Metallschicht gebildet
sein.
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Zum Schutz z.B. gegen allmähliche Korrosion kann die Infrarotstrahlen
reflektierende Fläche des bandartigen Elements mit einer Schutzschicht überzogen
sein.
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Wenn der Kunststoff für das bandartige Element schwarz eingefärbt
ist und die Wärmestrahlen absorbierende Fläche des bandartigen Elements durch mechanische
und/oder chemische Behandlung matt gemacht ist, kann vorteilhaft eine Beschichtung
mit schwarzer matter Farbe entfallen.
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Wenn der Rolladenpanzer übliche Lamellen enthält, die einen Hauptteil,
der eine hakenförmige Leiste trägt sowie eine schmale Kammer neben einem Aufnahmeraum
an der Unterseite der Lamelle für die hakenförmige Leiste der nächstfolgenden Lamelle
aufweisen, kann nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in dem Hauptteil
ein erstes bandartiges Element und in der schmalen Kammer ein zweites bandartiges
Element angeordnet sein, so daß die zwei bandartigen Elemente gemeinsam die Höhe
des Hohlkammerprofils überspannen.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung zweier Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht von einem Teil
einer Lamelle für einen Rolladenpanzer;in deren Hohlkammern zwei bandartige Elemente
entsprechend einer ersten Ausführungsform der Erfindung eingebaut sind und Fig.
2 eine weitere Schnittansicht von einem Teil einer Lamelle für einen Rolladenpanzer,
in deren Hohl kammern zwei bandartige Elemente entsprechend einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung eingesetzt sind.
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In den Figuren 1 und 2 sind Teile von Lamellen 10 gezeigt. Zahlreiche
derartige Lamellen 10 bilden, gelenkig miteinander verbunden einen Rolladenpanzer.
Diese Lamellen 10 werden im Strangpreßverfahren bzw. Extrusionsverfahren hergestellt
und bestehen regelmäßig aus Polyvinylchlorid. Die Erfindung ist jedoch auch für
Lamellen geeignet, welche sich aus metallischen Teilen und Kunststoffteilen zusammensetzen,
wobei man in solchen Fällen von einer thermischen Trennung (durch die Kunststoffteile)
spricht.
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Die Lamellen 10 weisen im einzelnen ein Hohlkammerprofil auf, welches
zwei geringfügig gekrümmte Seitenwände 11 und 12 enthält, die in ein oberes Wandungsteil
13 übergehen, an dem eine hakenförmige Leiste 14 angeformt ist. An der Unterseite
der Lamelle 10 ist ein Längsschlitz 15 vorgesehen, der in einen Aufnahmeraum 16
für die hakenförmige Leiste 14 der nächstfolgenden Lamelle mündet. Mit anderen Worten,
durch die hakenförmigen Leisten 14, welche jeweils in die Aufnahmeräume 16 benachbarter
Lamellen 10 eingesetzt sind, sind die Lamellen untereinander
gelenkig
verbunden. Das Hohlkammerprofil der Lamelle 10 enthält ferner drei vertikal beabstandete
Querrippen 17, 18 und 19 sowie neben dem Aufnahmeraum 16 für eine hakenförmige Leiste
14 eine schmale, lediglich an den Stirnseiten offene Kammer 20.
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Die Querrippen 17 und 18 sind mittig mit Längsschlitzen 21 versehen
und an den Innenseiten der Querrippe 19 und des oberen Wandungsteils 13 sind jeweils
zwei längsverlaufende Stege 22 geringer Höhe angeformt, die Nuten 23 begrenzen.
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Ein dünnwandiges bandartiges Element 24 aus z.B. Aluminium, dessen
Länge etwa der Länge der Lamelle 10 entspricht, erstreckt sich hochkant durch die
Längsschlitze 21 der Querrippen 17, 18 und stützt sich mit seinen Längsrändern in
den Nuten 23 am oberen Wandungsteil 13 bzw. an der Querrippe 19 ab. Gegenüber jeder
Seite des bandartigen Elements 24 sind dadurch Hohlräume zur Ausbildung von Luftpolstern
vorhanden. Das bandartige Element 24 ist an seiner bei herabgelassenem Rolladenpanzer
nach innen (gegen das nicht gezeigte Fenster) gerichteten Seite poliert, um eine
Infrarotstrahlen reflektierende Fläche 25 auszubilden. Diese polierte Seite des
bandartigen Elements 24 wird noch vorzugsweise mit einer Schutzschicht versehen.
An der gegenüberliegenden nach außen zeigenden Seite kann das bandartige Element
24 mit einer Wärmestrahlen absorbierenden schwarzen matten Farbschicht 26 überzogen
sein, die in den Figuren durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist.
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In der Kammer 20 der Lamelle 10 ist ein bandartiges Element 2z hochkant
angeordnet, dessen Länge gleichfalls etwa derjenigen der Lamelle 10 entspricht.
Seine Höhe ist twa gleich derjenigen der Kammer 20. Auch dieses dünnwandige bandartige
Eir ment 24' besteht z.B. aus Aluminium und weist eine nach innen gerichtete polierte
Seite zur Bildung einer Infrarotstrahlen reflektierenden Fläche 25' auf und kann
ebenfalls an der gegenüberliegenden, nach außen zeigenden Seite eine Wärmestrahlen
absorbierende schwarze matte Farbschicht 26' haben. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, überspannen
die zwei bandartigen Elemente 24 und 24' gemeinsam im wesentlichen die Höhe des
Hohlkammerprofils der Lamelle 10. Wenn ein aus solchen Lamellen 10 zusammengesetzter
Rolladenpanzer sich in herabgelassenem Zustand befindet, ist vor dem jeweiligen
Fenster eine im wesentlichen geschlossene, Infrarotstrahlen reflektierende Fläche
vorhanden. Gleichfalls kann eine im wesentlichen geschlossene, Wärmestrahlen absorbierende
Fläche vorhanden sein. Die erstere ist nach innen und letztere nach außen gerichtet.
Dadurch werden die Wärmeverluste im Rolladen-Fensterbereich gegenüber dem Stand
der Technik ganz erheblich verringert.
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Die Lamelle 10 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 entspricht praktisch
derjenigen in Fig. 1, es fehlen lediglich die längsverlaufenden Stege 22 und folglich
die Nuten 23. Gleiche Teile sind daher auch mit den gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet.
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Durch die Längsschlitze 21, die auch in diesem Fall mittig in
den
Querrippen 17 und 18 angeordnet sind, erstreckt sich gleichfalls hochkant ein dünnwandiges
bandartiges Element 240 aus z.B. Aluminium, dessen Länge etwa derjenigen der Lamelle
10 entspricht. Die bei herabgelassenem Rolladenpanzer nach innen (gegen das nicht
gezeigte Fenster) gerichtete Seite des bandartigen Elements 240 ist poliert und
vorzugsweise mit einer Schutzschicht überzogen, um die Infrarotstrahlen reflektierende
Fläche 25 auszubilden, während die gegenüberliegende Seite mit einer Wärmestrahlen
absorbierenden schwarzen matten Farbschicht 26 überzogen sein kann. Das bandartige
Element 240 ist durch Falten oder Rollen an seinen Längsrändern abgewinkelt und
stützt sich mit den abgewinkelten Teilen 27 bzw. 28 an der Innenseite des oberen
Wandungsteils 13 bzw. der Querrippe 19 ab. Auf diese Weise ist das bandartige Element
240 vertikal im Hohikammerprofil fixiert. Seine seitliche Fixierung erfolgt im Randbereich
gleichfalls durch die abgewinkelten Teile 27 bzw. 28 sowie im mittleren Bereich
durch die Längsschlitze 21 in den Querrippen 17, 18.
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In der schmalen Kammer 20 ist wieder ein bandartiges Element 24' entsprechend
Fig. 1 angeordnet. Auch in diesem Fall überspannen die zwei bandartigen Elemente
240 und 24' gemeinsam die Höhe des Hohlkammerprofils der Lamelle 10 und man erhält
bei einem aus solchen Lamellen 10 zusammengesetzten Rolladenpanzer in dessen herabgelassenem
Zustand die gleiche wärmedämmende Wirkung gegenüber einem Fenster wie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1.
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Der Einbau der bandartigen dünnwandigen Elemente 24, 240 bzw.
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24' in die Lamellen 10 erfolgt einfach dadurch, daß man die Elemente
von einer Stirnseite der Lamelle aus in die Längsschlitze 21 bzw. in die Kammer
20 einschiebt, bis die Enden der Elemente etwa mit denjenigen der Lamellen 10 fluchten.
Alsdann können die äußeren Enden der Längsschlitze 21 bzw. der schmalen Kammer 20
ganz oder teilweise verschlossen werden.
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Wenngleich vorstehend eine Anordnung des bandartigen Elements in den
Lamellen des Rolladenpanzers beschrieben wurde, bei der die Infrarotstrahlen reflektierende
Fläche nach innen (gegen das Fenster) gerichtet ist und die Wärmestrahlen absorbierende
Fläche nach außen zeigt, kann jedoch die Anordnung auch umgekehrt werden, z.B. beim
Einsatz des Rolladenpanzers vor Fensterflächen in Kühlhäusern, wo es darauf ankommt,
Wärme von außen abzuhalten und Wärme, die von den Fensterflächen ausgeht, aufzunehmen.
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