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Die Erfindung bezieht sich auf einen Langlauf-Schischuh mit
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einer Laufsohle aus ~Sunststoff-Alaterialsdie eine zur Befesteigung
des Schischuhes mittels Bindung auf dem Schi dienende vordere Sohlenverlängerung
besitzt.
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Eine wesentliche Problematik beim Schilanglauf besteht bekanntermaßen
in folaendem. Der Schi muß einerseits so beweglich am Schischuh befestigt werden,
daß der Sportler beim Ablauf seiner Laufbewegungen nicht behindert wird. Dieser
Forderung trägt weitestgehend die übliche Langlauf-Schibindung Rechnung, bei der
drei Stifte in drei Löcher in der vorderen Sohlenverlängerung eingreifen und die
Sohlenverlängerung durch einen Bügel niedergehalten wird. Andererseits wird aber
auch gefordert, daß der Sportler mit dem Langlaufschi schwieriae Abfahrten bewältigt.
Hierbei muß der Läufer Stemmbewegungen und Schwünge durchführen, bei denen vom Schuh
auf den Schi Quer- und Drehkräfte zu übertragen sind. Für die Übertragung dieser
seitlichen Kräfte ist eine gute Seitenführung des Schuhs auf dem Schi erforderlich.
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Es ist allgemein bekannt, im Fersenbereich von Laufsohle bzw.
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Schi Maßnahmen für eine Seitenführung des Schuhs auf dem Schi zu treffen.
Zum Beispiel können auf dem Schi Backen angeordnet sein, zwischen die die Laufsohle
im Fersenbereich eingreift (Deutsches Gebrauchsmuster 78 15 740). Nach einer anderen
bekannten Variante (Deutsche Offenlegungsschriften 26 39 167 und 26 59 586) weist
die Sohle im Fersenbereich Vertiefungen auf, die mit zugeordneten entsprechenden
Erhebungen auf dem Schi kooperieren. Der Nachteil dieser bekannten Seitenführungsmaßnahmen
besteht darin, daß sie nur dann wirksam sind, wenn die Laufsohle in ihrer gesamten
Länge auf dem Schi aufliegt.
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Während der verschiedenen Phasen eines Langlaufes treten aber auch
Situationen auf, in denen die Laufsohle nicht vollständig auf dem Schi aufliegt,
dennoch aber gute seitliche Führungskräfte nötig und erwünscht sind. Dies ist
zum
Beispiel der Fall, wenn der Läufer Steigungen im sogenannten Grätschritt nimmt.
Aber auch bei Abfahrten mit starker Vorlage kann es zu einem Abheben der Ferse von
der Schioberfläche kommen; dennoch sollte auch dann noch eine ausreichende Möglichkeit
zur Übertragung seitlicher Kräfte auf den Schi gegeben sein.
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Durch die internationale Patentanmeldung WO 80/00540 ist eine Lösung
bekannt geworden, bei der die Laufsohle im vorderen Bereich zwei tiefe Längsrillen
besitzt, die in entsprechende Längsrippen auf der Schioberfläche einareifen. Der
Nachteil dieser Maßnahmen besteht in einer Schwächung der Laufsohle.
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Auch sind die Längsrillen und Längsrippen nicht geeignet, Kräfte in
Längsrichtung zu übertragen.
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Ein Langlauf-Schischuh der eingangs bezeichneten Art ist ferner durch
die DE-OS 26 57 099 bekannt geworden, der sich dadurch auszeichnet, daß die Laufsohle
im Vordersohlenbereich eine oder mehrere streifenförmige Schwächungszonen aufweist,
die sich zwischen dem Ballenbereich und dem Gelenk in Sohlenlängsrichtung erstrecken.
Durch die Schwächungszonen werden laufsohlenseitig Ausnehmungen gebildet, in denen
Profilstreifen aus einem weichen, nachgiebigen Werkstoff befestigt sein sollen.
Durch die Anordnung der von den Ausnehmungen gebildeten Schwächungszonen soll die
auf den Fersenbereich der Laufsohle wirkende Biegespannung abgebaut werden, so daß
die beim Abrollen des Fußes auf dem fersenseitigen Schaft wirkende Kraft geringer
sei, welche den Schuh von der Ferse herabzuziehen trachtet. Außerdem soll durch
die Maßnahmen gemäß DE-OS 26 57 099 die Biegung der Laufsohle erleichtert werden,
ohne daß dadurch die für die Führung notwendige Steifigkeit merklich beeinträchtigt
wird. Die Rutschgefahr werde aufgrund der Anordnung der Profilstreifen erheblich
gemindert, so daß das Gehen auf Schnee mit dem bekannten Langlaufschuh erheblich
leichter sei.
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Nach dem im Vorstehenden Gesagten trägt die bekannte Sohle nach DE-OS
26 57 099 nicht nennenswert zur Lösuna der oben geschilderten Problematik bei. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß durch die Schwächungszonen das dem Werkstoff
Polyamid generell immanente vergleichsweise schlechte Rückstellvermögen (Elastizität,
Flexibilität) weiter verringert wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für eine Schischuh-Laufsohle
der eingangs bezeichneten Art geeignete Maßnahmen zu treffen, daß die Sohle das
für einen optimalen Bewegungsablauf erforderliche gute Rückstellvermögen besitzt
und daß zugleich die Ubertragung seitlicher Kräfte auf den Schi in allen Phasen
des Langlaufs ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß-die Laufsohle
eine sich in Längsrichtung vom Zehenspitzenbereich mindestens bis etwa zur Sohlenmitte
erstreckende Gummiauflage besitzt, die mit seitlichen keilförmigen Erhebungen einer
auf dem Schi befestigten Ballenplatte zusammenwirkt.
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Durch die erfindungsgemäße großbemessene Gummi aufl age erlangt die
Laufsohle eine hohe Elastizität und Flexibilität und damit ein hervorragendes Rückstellvermögen
und darüber hinaus eine gute Rutschfestigkeit auf Glatteis. Durch die Gummiauflage
in Zusammenwirkung mit den keilförmigen Erhebungen auf der Ballenplatte werden ferner
die wesentlichen Vorteile eines weichen Auftritts auf dem Schi und eines hervorragenden
Kraftübertragungsvermögens auf den Schi nach allen Richtungen hin erzielt, da sich
die keilförmigen Erhebungen der Ballenplatte in das weiche Gummimaterial der Auflage
eindrücken.
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Durch die beidseitigen Reihen keilförmiger Erhebungen auf der Ballenplatte
ergibt sich eine genau definierte Zweikanten-Auflage der Laufsohle auf dem Schi,
die auch dann erhalten bleibt, wenn - was in der Praxis häufig vorkommt -auf der
Laufsohle eine dünne Schneeschicht haftet.
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Das Grundmaterial der Laufsohle besteht zweckmäßigerweise aus einem
Elastomer, z.B, Polyester-Elastomer, ach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
dient als Grundmaterial der Laufsohle Polyamid-Elastomer. Dieser Werkstoff hat gegenüber
dem z.B. durch die DE-OS 26 57 099 bekannten normalen Polyamid den Vorteil einer
besseren Rückstellfähigkeit. Zugleich bleibt der weitere Vorteil des Werkstoffs
Polyamid als solchen, nämlich ein geringes spezifisches Gewicht, voll erhalten.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Gummiauflage,
deren Breite im wesentlichen der Breite des Schis entsprechen sollte, beidseitig
je eine Reihe von Rillen auf, die - entsprechend der Anordnung der korrespondierenden
keilförmigen Erhebungen auf der Ballenplatte - jeweils schräa von vorn/innen nach
hinten/außen gerichtet sind. Die Rillen erleichtern einmal das Gehen ohne Schier.
Des weiteren soraen sie aber im Zusammenhang mit den keilförmigen Erhebungen für
eine weitere Verbesserung der Übertragungsfähigkeit von Kräften auf den Schi. Im
Hinblick auf die Übertragung von Seitenkräften wirkt sich insbesondere die Schräganordnung
von Rillen und keilförmigen Erhebungen aus, wodurch zum Beispiel das Überwinden
von Steigungen im Grätschritt wesentlich erleichtert wird.
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Durch die in die zugeordneten Rillen eingreifenden keilförmigen Erhebungen
wird eine formschlüssige Verbinduna zwischen Schuh und Schi geschaffen, die auch
bei großen Toleranzen sowie Fertigungs- und Montageungenauigkeiten noch gewährleistet
ist, da das Gummimaterial der Auflage aufgrund seiner hohen Elastizität und Fiexibilität
für einen weitgehenden Spielausgleich sorgt.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind aus den Unteransprüchen
sowie - anhand von Ausführungsbeispielen -aus der Zeichnung und der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich. Es zeigt:
Fig. 1 die Laufsohle eines Schischuhs,
in Draufsicht von unten ansehen, Fig. 2 die Oberfläche eines Langlaufschis (teilweise),
in Draufsicht gesehen (Schnitt II-II in Fig. 3), Fig. 3 eine Längsschnittdarstellung
(Schnitt III-III in Fig. 1 bzw. 2) durch Schi und auf dem Schi aufliegende Laufsohle,
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 1t,
und Fig. 5 eine vergrößerte Darstelluna der Einzelheit A aus Fig. 3.
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In der Zeichnung bezeichnet 10 einen Langlauf-Schischuh, der eine
Sohle 11 aus Polyamid-Elastomer besitzt. In die vordere Hälfte der Laufsohle 11
ist eine Vertiefung 12 eingearbeitet, in die eine Auflage 13 aus Gummimaterial.
eingespritzt ist.
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Wie Fig. 3 zeigt, ragt die Gummiauflage 13 nach unten ein wenig über
die durch die Sohle 11 gebildete Ebene hervor.
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Fig. 1 macht deutlich, daß die Breite der Gummiauflage 13 nahezu der
Breite der Sohle 11 in deren vorderen Bereich entspricht.
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Die Gummiauflage 13 ist dafür vorgesehen, mit einer Ballenplatte 14
aus Kunststoff zusammenzuwirken, die - wie insbesondere aus Fig. 2 und 3 ersichtlich
- auf der Oberseite des Langlaufschis 15 befestigt ist. Aus Fig. 1 ist erkennbar,
daß die Gummiauflage 13 beidseitig je eine Reihe von Rillen 16 aufweist, die jeweils
schräg von vorn/innen nach hinten/außen gerichtet sind. Die schräg gerichteten Rillen
16 kooperieren mit entsprechend schräg angeordneten keilförmigen Erhebungen 17 auf
der Ballenplatte 14. Fig. 1 macht weiterhin deutlich, daß jeweils zwei gegenüberliegende
schräge Rillen 16 der Gummiauflage 13 durch eine in Ouerrichtung verlaufende Rille
18 miteinander verbunden sind. Die Querrillen 18 korrespondieren hierbei mit entsprechenden
keilförmigen
Erhebungen 19 in der Länqsn te der Ballenplatte 14
(Fig. 2). Der Abstand der mittleren keilförmigen Erhebunaen 19 ist bei der gezeigten
Ausführungsform doppelt so groß wie der Abstand jeweils zweier benachbarter Ouerrillen
18.
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Dagegen entsprechen die Abstände der seitlichen keilförmigen Erhebungen
17 etwa den in Längsrichtuna gemessenen Abständen der schrägen Rillen 16 der Gummiauflage
13.
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Aus Fig. 4 und 5 sind mögliche Gestaltungen der Rillen 16, 18 und
der keilförmigen Erhebungen 17, 19 erkennbar. Danach können die keilförmigen Erhebungen
17 bzw. 19 im Ouerschnitt dreieck- oder trapezförmig sein. Die Rillen 16 bzw. 18
können Rechteck- oder Trapezquerschnitt aufweisen. Die Tiefe der in Fig. 4 und 5
stark vergrößert gezeigten Rillen 16, 18 kann in der Praxis etwa 1,5 mm betragen.
Sie sollte geringer sein als die Höhe der entsprechenden zugeordneten keilförmigen
Erhebungen 17, 19, die etwa 2,5 mm betragen kann.
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Fig. 1 zeigt des weiteren, daß auch im Fersenbereich der Laufsohle
11 eine Gummiauflage, mit 20 beziffert, vorgesehen ist. Die Gummiauflage 20 weist
ebenfalls seitliche Schrägrillen 16 auf, die durch Querrillen 18 miteinander verbunden
sind.
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Nach einer anderen, nicht gezeigten Variante ist es auch denkbar,
eine zusammenhängende Gummiauf lage nahezu auf der gesamten Länge der Laufsohle
aufzubringen. Es ist auch möglich, die Anzahl der Rillen 16, 18 auf der vorderen
Gummiauflage 13 bis an deren hinteres Ende zu führen.
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Die Rillen 16, 18 haben über die bereits genannten Vorteile hinaus
den Vorzug, daß sie ein Anhaften von Schnee auf der Laufsohle verhindern. Aufgrund
ihrer schmalen Gestaltung lassen sie auch kein Festklemmen von Steinchen und deroleichen
zu.
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Zusätzlich zu den Rillen 16, 18 der Gummiauflagen 13 bzw.
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20 können auch auf dem Kunststoffmaterial der Laufsohle 11 querrillen
vorgesehen sein, die in Fig. 1 durch Striche 21, 22 und 23 angedeutet sind.
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L e e r s e i t e