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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art (DE-GM 19 15 380) dient zum
Ausrichten sowie Halten zweier, etwa gleichen Durchmesser aufweisender Rohrschüsse
und nachfolgenden Längsverschweißen der stoßenden Rohrschußenden. Hierzu ist die
die beiden Rohrschußenden in Kreisform und Stoßstellung bringende Rohrschußspreizeinrichtung
an demjenigen Ende der Längstraverse befestigt, welches dem den einen Rohrschuß
am anderen Ende von innen stützenden Anschlag abgewandt ist, und arbeitet das Schweißaggregat
zum Verschweißen der Stoßenden der beiden durch die Rollenbockanordnungen gedrehten
Rohrschüsse außerhalb der Rohrschüsse. Zum Ausrichten sowie Halten eines einzigen,
aus einem Blech gebogenen Rohrschusses und nachfolgenden Längsverschweißen von dessen
stoßenden freien Längsrandbereichen ist diese Vorrichtung ungeeignet. Eine hierfür
grundsätzlich geeignete Vorrichtung (US-PS 17 70 763) besteht aus einer um den Rohrschuß
legbaren Spannkette, die über eine zugeordnete Kettenspanneinrichtung in einen Kranhaken
einhängbar ist. Das erforderliche Schweißaggregat ist offensichtlich von Hand zu
halten und zu bedienen, also ein von der Spannkette vollkommen unabhängiges Vorrichtungsteil.
Der Hauptnachteil dieser bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, daß man mit ihr
nur dann zu einem einwandfreien längsverschweißten Rohrschuß kommt, wenn dessen
freie Längsrandbereiche schon genau auf Stoß liegen oder so
angeordnet
sind, daß sie durch Spannen der Spannkette genau auf Stoß gebracht werden können.
Eine solche Idealgestalt besitzen aber die auf einer Walzenbiegemaschine aus einem
rechteckigen Blech gebogenen Rohrschüsse regelmäßig nicht. Diese Rohrschüsse können
zusätzlich überlappende und/oder höhenversetzte und/oder längsversetzte Längsrandbereiche
besitzen. Die vor dem Längsverschweißen zur Beseitigung dieser Ungenauigkeiten am
Rohrschuß durchzuführenden Ausrichtmaßnahmen können mit der bekannten Vorrichtung
nicht durchgeführt werden, so daß letztere für eine kontinuierliche Rohrschußproduktion
in Nachschaltung zu einer Biegemaschine ungeeignet ist. Hier will die Erfindung
Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln,
mit der mit den üblichen Biegefehlern behaftete Rohrschüsse bezüglich der freien
Längsrandbereiche einwandfrei ausgerichtet, gehalten und längsverschweißt werden
können.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei der Vorrichtung der eingangs
genannten Art durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Die Rollenbockanordnungen dienen der Positionierung der Längsrandbereiche auf
dem Längswiderlager. Mit Hilfe der Rohrschußspreizeinrichtungen können Überlappungen
der Längsrandbereiche beseitigt werden, während die Spannkette das Zusammenführen
der Längsrandbereiche besorgt. Über die Anschlagleiste an der innerhalb des Rohrschusses
befindlichen Längstraverse werden Verdrehungen des Rohrschusses bzw. der Längsrandbereiche
gegenüber der Längsrichtung korrigiert. Mit Hilfe der Rohrschußstirnanschläge läßt
sich ein eventueller Längsversatz der Längsrandbereiche beseitigen und die Niederhalterleisten
halten die ausgerichteten stoßenden Längsrandbereiche im Zuge des Längsschweißens
mit dem auf der Längstraverse innerhalb des Rohrschusses verfahrenden Schweißaggregat
auf dem Längswiderlager fest. Im Ergebnis kommt man so mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in allen Fällen ohne weiteres zu einwandfreien, längsverschweißten Rohrschüssen.
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Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten, von denen die bevorzugten in den Unteransprüchen angegeben sind:
Hervorzuheben ist insbesondere die Maßnahme gemäß Anspruch 13, die die Ausrichtmanipulationen
sehr erleichtert. Im übrigen können mit den Ausbildungen nach den Ansprüchen 3,4
und 7 in der Vorrichtung auch Rohrschüsse unterschiedlichen Durchmessers verarbeitet
werden, während sich die Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8, 10, 11 und 12 als
konstruktiv besonders einfache Maßnahmen für das Einführen der Rohrschüsse in die
bzw. Entfernen der Rohrschüsse aus der Vorrichtung empfehlen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert;
es zeigt in schematischer und teilweise stark vereinfachter Darstellung F i g. 1
eine Seitenansicht einer Vorrichtung, F i g. 2 einen Querschnitt A-A durch den Gegenstand
der F i g. 1 und Fig.3 in vergrößertem Maßstab den Querschnitt A-A durch die in
F i g. 2 fortgelassene Längstraverse.
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Die Vorrichtung dient zum Ausrichten sowie Halten eines aus einem
Blech gebogenen Rohrschusses 1 und zum nachfolgenden Längsverschweißen von dessen
stoßenden freien Längsrandbereichen 2, 3. Beidseits eines ortsfesten, aus einer
Kupferschiene bestehenden Längswiderlagers 4 sind zwei, antreibbare Rollen
aufweisende
Rollenbockanordnungen 5 zum Auflagern des Rohrschusses 1 und Drehen desselben um
seine Längsachse in eine Stellung, in der die Längsrandbereiche 2, 3 mittig unmittelbar
über dem Längswiderlager 4 liegen, angeordnet (vgl. insbes. Fig2). Im einzelnen
nicht dargestellt ist, daß die Rollenbockanordnungen 5 heb- sowie senkbar und/oder
querverstellbar gelagert sind, insbesondere um diese an Rohrschüsse 1 unterschiedlichen
Durchmessers anpassen zu können.
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Im Bereich und oberhalb der beiden Enden des Längswiderlagers 4 sind
zwei Rohrschußspreizeinrichtungen 6 angeordnet (vgl. Fig. 1 und 2). Diese Rohrschußspreizeinrichtungen
6 bestehen jeweils aus zwei, innerhalb des zugeordneten Endes des Rohrschusses 1
querverstellbaren Spreizbacken 7, die an Querarmen 8 bzw. 9 querverstellbar gelagert
sind. Diese Querarme 8, 9 sind an vertikalen Maschinengestellpfosten 10 heb- und
senkbar gelagert, um die Spreizbacken 7 auf halbe Höhe des Rohrschusses 1 bringen
zu können.
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In Fig. 1 erkennt man außerdem, daß zwischen den beiden Rohrschußspreizeinrichtungen
6 drei um den Rohrschuß legbare Spannketten 11 vorgesehen sind.
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Die beiden freien Enden jeder Spannkette sind an einem Spannschloß
12 befestigt, welches an einer oberhalb des Längswiderlagers 4 befindlichem Quertraverse
13 eines Maschinengestellportals 14 vorgesehen ist (vgl. F i g. 2).
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Die drei Quertraversen 13 sind durch wenigstens einen Längsbalken
15 miteinander verbunden (vgl. Fig. 1) und gemeinsam heb- und senkbar im Maschinengestellportal
14 gelagert. Jede Spannkette 11 besitzt eine untere Längenausgleichsschleife 16
(vgl. Fig.2). Im Bereich der beiden Enden des Längswiderlagers 4 sind hinter den
Maschinengestellpfosten 10 zwei Rohrschußstirnanschläge 17, 18 vorgesehen (vgl.
F i g. 1), von denen der eine 17 ortsfest angeordnet und der andere 18 zur relativen
Längsausrichtung der Längsrandbereiche 2, 3 längsverstellbar ist. Hierzu ist letzterer
an einer antreibbaren Endloskette 19 befestigt. Innerhalb des Rohrschusses 1 erkennt
man eine höhenverstellbare Längstraverse 20. Diese ist mit ihren beiden Enden in
den beweglichen Köpfen von in Maschinengestellständern 21, 22 angeordneten Zylinderkolbenanordnungen
gelagert. Die Längstraverse 20 ist zunächst mit einer relativ zu dieser höhenverstellbaren,
mittels einer Zylinderkolbenanordnung 23 mittig auf das Längswiderlager 4 aufsetzbaren
Anschlagleiste 24 für die sich bei Lösung der Rohrschußspreizeinrichtungen 6 bzw.
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Teilspannung der Spannketten 11 aufeinanderzubewegenden Längsrandbereiche
2, 3 versehen (vgl. F i g. 3).
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Außerdem sind beidseits der Anschlagleiste 24 zwei Niederhalterleisten
25,26 für die nach Zurückziehen der Anschlagleiste 24 von selbst stoßenden bzw.
Weiterspannen der Spannketten 11 auf Stoß gebrachten Längsrandbereiche 2, 3 an der
Längstraverse 20 befestigt. Die eine Niederhalterleiste 25 ist höhenverstellbar
in der Längstraverse 20 gelagert und durch eine Federanordnung 27 in einer gegenüber
der anderen, starr mit der Längstraverse 20 verbundenen Niederhalterleiste 26 voreilenden
Stellung gehalten sowie bedingt durch Anschläge 28 nur bis auf die Höhe der anderen
Niederhalterleiste 26 zurückziehbar. Auf der Längstraverse 20 ist ein Schweißaggregat
29 längsverfahrbar, mit dessen Hilfe die von den Niederhalterleisten 25, 26 gegen
das Längswiderlager 4 gepreßten stoßenden Längsrandbereiche 2, 3, z. B. durch Heftschweißung
miteinander verbunden werden können.
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Um den jeweiligen Rohrschuß 1 in die Vorrichtung einführen und nach
dem Längsschweißen wieder aus der
Vorrichtung heraustransportieren
zu können, sind die im Bereich des längsverstellbaren Rohrschußstirnanschlages 18
angeordneten Querarme 9 horizontal zumindest bis in eine zum Längswiderlager 4 parallele
Stellung ausschwenkbar, ist ferner der im Bereich des längsverstellbaren Rohrschußstirnanschlages
18 angeordnete Maschinengestellständer 22 als Klappständer ausgebildet und bis in
eine unterhalb des Längswiderlagers 4 befindliche Stellung umlegbar, ist außerdem
der längsverstellbare Rohrschußstirnanschlag 18 bis in eine unterhalb des Längswiderlagers
4 befindliche Stellung überführbar und ist letztendlich ein im Bereich des Längswiderlagers
4 angeordneter sowie sich über das dem längsverstellbaren Rohrschußstirnanschlag
18 zugeordnete Ende des Längswiderlagers 4 hinaus erstreckender, antreibbarer Rollenlängsgang
30 vorgesehen.
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Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung ergibt sich unschwer
aus den Figuren: Der zu schweißende Rohrschuß 1 befindet sich zunächst auf dem außerhalb
der Vorrichtung befindlichen Teil des Rollenlängsganges 30. Die Querarme 8, 9 der
Rohrschußspreizeinrichtungen 6 sind auf mittlere Höhe des Rohrschusses 1 gebracht,
während die Spreizbacken 7 in die Mitte zusammengefahren sind; außerdem sind die
dem Rohrschuß 1 zugewandten Querarme 9 ausgeschwenkt. Die Längstraverse 20 ist ebenfalls
auf mittlere Höhe des Rohrschusses 1 gebracht; die Anschlagleiste 24 ist zurückgezogen
und das Schweißaggregat 29 befindet sich auf der dem Rohrschuß 1 abgewandten Seite
der Vorrichtung. Die Quertraversen 13 mit den Spannschlössern 12 sind auf eine Höhe
oberhalb des Rohrschusses 1 eingestellt; die Spannschlösser 12 sind auseinandergefahren,
so daß die beiden Kettenhälften bis zur Höhe des Längswiderlagers 4 senkrecht herunterhängen.
Der längsverstellbare Rohrschußstirnanschlag 18 ist bis in eine unterhalb des Längswiderlagers
4 befindliche Stellung überführt. In diesem Zustand der Vorrichtung kann der Rohrschuß
1 nach Umlegen des Klappständers 22 durch Antreiben des Rollenlängsganges 30 bis
zum Anschlag am ortsfesten Rohrschußstirnanschlag 17 eingefahren werden. Anschließend
wird der Klappständer 22 wieder aufgerichtet. Durch Antreiben der Rollenbockanordnungen
5 wird nun der Rohrschuß 1 gedreht, bis dessen Längsrandbereiche 2,3 mittig auf
dem Längswiderlager 4 liegen. Für die nachfolgenden Operationen müssen nun die Längsrand-
bereiche
2,3 horizontal einen vorgegebenen Mindestabstand aufweisen. Ist dieser nicht von
Hause aus gegeben, z. B. weil sich die Längsrandbereiche 2, 3 überlappen, werden
die Querarme 9 eingeschwenkt und sämtliche Spreizbacken 7 der Rohrschußspreizeinrichtungen
6 entsprechend auseinandergefahren. Hiernach wird durch Betätigen der Zylinderkolbenanordnungen
23 die Anschlagleiste 24 ausgefahren, bis diese auf dem Längswiderlager 4 aufsetzt.
Unmittelbar danach wird die Längstraverse 20 abgesenkt, aber nur soweit, daß die
Niederhalterleisten 25, 26 vom Längswiderlager 4 noch einen Abstand aufweisen, der
größer ist als die Wandstärke des Rohrschusses 1. Gleichzeitig werden die Spannschlösser
12 soweit geschlossen, daß die Spannketten 11 lose um den Rohrschuß 1 gelegt werden.
Anschließend werden durch Nachlassen der Rohrschußspreizeinrichtungen 6 und/oder
Teilspannen der Spannketten 11 die Längsrandbereiche 2, 3 an die Anschlagleiste
24 angelegt. Sind die Längsrandbereiche 2, 3 des Rohrschusses 1 in Längsrichtung
relativ zueinander versetzt, wird jetzt der längsverstellbare Rohrschußstirnanschlag
18 durch Antreiben der Endloskette 19 aufgerichtet und zum ortsfesten Rohrschußstirnanschlag
17 hinbewegt, bis beide Längsrandbereiche 2, 3 stirnseitig an beiden Rohrschußstirnanschlägen
17, 18 anliegen. Anschließend wird die Längstraverse 20 ein wenig weiter abgesenkt,
so daß die höhenverstellbare Niederhalterleiste 25 den zugeordneten Längsrandbereich
3 auf dem Längswiderlager 4 festhält, der andere Längsrandbereich 2 von der anderen
Niederhalterleiste 26 aber noch nicht festgesetzt ist. Nunmehr wird die Anschlagleiste
24 zurückgezogen und durch weiteres Nachlassen der Rohrschußspreizeinrichtungen
6 sowie Weiterspannen der Spannketten 11 der noch freie Längsrandbereich 2 mit dem
bereits festgesetzten Längsrandbereich 3 auf Stoß gebracht. Hiernach wird die Längstraverse
20 noch weiter abgesenkt, bis beide stoßenden Längsrandbereiche 2, 3 von den Niederhalterleisten
25, 26 fest gegen das Längswiderlager 4 gedrückt sind. Durch Verfahren des Schweiß
aggregates 29 werden nun die beiden Längsrandbereiche 2, 3 miteinander verschweißt
und zwar durch Heftschweißungen und/oder durch eine unterbrochene Längsschweißnaht.
Abschließend wird der eingangs geschilderte Zustand wieder hergestellt, so daß der
fertige Rohrschuß 1 ausgefahren und ein neuer Rohrschuß 1 wieder eingefahren werden
kann.