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Titel: Behälter mit Temperaturspeicher
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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Behälter mit Temperaturspeicher,
bei dem ein Gutbehälter mit einem Speichergehäuse verbunden ist und in dem Speichergehäuse
ein temperaturspeicherndes Material vorgesehen ist. Unter Temperaturspeicherung
wird hier sowohl Kältespeicherung als auch Wärmespeicherung verstanden.
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Ein durch die Praxis bekannter Behälter dieser Art ist ein sogenannter
Babyteller aus Metall, bei dem an der Unterseite eines als Gutbehälter dienenden,
nach oben offenen Tellers ein flacher Hohlraum vorgesehen ist, der über eine mit
Verschluß versehene Öffnung mit Wasser füllbar ist. Mit einem solchen Babyteller
läßt sich in den Teller gefüllte Speise nur über relativ kurze Zeit warm oder kalt
halten, da die Speicherkapazität des eingefüllten Wassers für Wärme oder Kälte relativ
gering ist und über dem nach oben offenen Teller relativ viel Wärme bzw. Kälte vom
Gut abgestrahlt wird.
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Bekannt sind beutel- oder kissenähnliche Behältnisse, die eine temperaturspeichernde
Masse beinhalten. Sie werden z.B.
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benutzt, um gespeicherte Gefrierfach-Kälte in sogenannten Kühltaschen
für einige Zeit weiter fortwirken zu lassen. Diese temperaturspeichernde Masse speichert
aufgenommene Kälte Wärme sehr viel länger als Wasser bzw. kann sehr viel mehr Kälte/Wärme
speichern als Wasser.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es nun,einen Behälter der eingangs
genannten Art zu schaffen, dessen Temperaturspeicher die erwünschte Kälte/Wärme
ohne beachtliche Vergrößerung des Speichervolumens länger liefert. Der erfindungsgemäße
Behälter ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß als temperaturspeicherndes
Material eine kälte/wärmespeichernde Masse im Speichergehäuse verwendet ist.
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Die Erfindung liegt in einer Kombination von Behältnissen für temperaturspeichernde
Massen mit sogenannten Kühl/Wärmeschrank-Behältern, bei welcher während der Anwendung
eine feste Verbindung der beiden Behälter gegeben ist und gleichzeitig eine sichere
Trennung von Kühl/Wärmegut und Kälte/ Wärmespeicher gewährleistet ist. Der erfindungsgemäße
Behälter wird z.B. als Kühlschrankbehälter mit Kältespeichereffekt verwendet. Lebensmittel
in den Behältern werden auch dann länger kühl gehalten, wenn die Verweilzeit und/oder
die Temperatur außerhalb des Kühlschranks erhöht sind. Der erfindungsgemäße Behälter
läßt sich als Ersatz für sogenannte Warmhalteplatten verwenden, da er nicht ortsgebunden
und auch platzsparend ist. Die Erfindung läßt sich in Form von Servierbehältern
für
kältebedürftige Speisen realisieren; z.B.
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können Eisportionen auf einfachen kältespeichernden Tellern vorbereitet
und serviert werden. Es lassen sich gemäß Erfindung auch Behälter für temperaturempfindliches
Gut in Wissenschaft und Forschung herstellen.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der Behälter aus
Kunststoff besteht. Behälter aus Kunststoff lassen sich nicht nur einfacher herstellen
sondern sind auch im Hinblick auf die Temperaturspeicherung besonders gut geeignet.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn die Einfüllöffnung
des Gutbehälters von einem dicht passenden Verschluß abgedeckt ist. Hierdurch wird
verhindert, daß das Gut zuviel Kälte/Wärme abstrahlt, da eine möglichst lang dauernde
Kühlung bzw. Wärmung des Gutes erwünscht ist. Der in der Regel ebenfalls aus Kunststoff
bestehende Verschluß ist z.B. ein Deckel mit übergreifenden Randstreifen, ein Deckel
mit in die Einfüllöffnung eingreifenden Wulst oder ein Stöpsel.
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Es ist möglich, das Speichergehäuse mit einem Verschluß zu versehen,
um temperaturspeichernde Masse auszuwechseln oder nachzufüllen. Besonders zweckmäßig
und vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Speichergehäuse verschlußlos dicht verschlossen
ist. Der Behälter wird also mit der temperaturspeichernden Masse im Speichergehäuse
gel erst und ohne Änderung der Menge an temperaturspeichernder Masse benutzt.
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Der Behälter wird also stets gemeinsam mit der temperaturspeichernden
Masse gekühlt bzw. erwärmt. In der Regel werden Behälter und temperaturspeichernde
Masse gemeinsam mit dem im Gutbehälter vorgesehenen Gut im -Kühl/Wärmeschrank gekühlt
bzw. gewärmt. Die gleichzeitige Temperaturbehandlung dieser drei Bestandteile in
Verbindung mit der konstruktiven Gestaltung des erfindungsgemäßen Behälters ist
ein wesentlicher Gesichtspunkt der Erfindung. Es liegt ein neues Verfahren zur Temperaturbehandlung
von Gut vor, indem dieses in dem Behälter, der mit kälte/wärmespeichernden Masse
versehen ist, im Kühl/Wärmeschrank behandelt wird und auch außerhalb des Kühl/ Wärmeschrankes
für längere Zeit in dem Behälter verbleibt.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, eine leicht lösbare
Verbindung von Gut-behälter und Speichergehäuse vorzusehen, um z.B. das die kälte/wärmespeichernde
Masse enthaltende Speichergehäuse austauschen zu können. Bei dieser Ausführungsform
ist das Speichergehäuse in der Regel ein festes, stabiles Gebilde.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn das die kälteXwärmespeichernde
Masse enthaltende Speichergehäuse mit dem Gutbehälter fest, unlösbar verbunden ist.
Diese einfach gebaute Ausführungsform ist an die bevorzugteste Verwendungsweise
des erfindungsgemäßen Behälters besonders angepaßt.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn Gutbehälter
und
Speichergehäuse über eine ebene bzw. plane oder auch zylindrische Trennfläche aneinander
angrenzen. Dies ist für die Trennfläche von Gutbehälter und Speichergehäuse in der
Praxis die häufigste Gestaltung, die in der Herstellung einfach ist, einen günstigen
Temperaturübergang ermöglicht und an die Aufnahme- bzw. Lagerungsfunktion des Gutbehälters
angepaßt ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung dargesteEt und
zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Behälters mit Temperaturspeicher,
Fig. 2 einen Querschnitt des Behälters gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht eines zweiten Behälters mit Temperaturspeicher, Fig. 4 eine perspektivische
Ansicht eines dritten Behälters mit Temperaturspeicher, Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht eines vierten Behälters mit Temperaturspeicher, Fig. 6 eine perspektivische
Ansicht eines fünften Behälters mit Temperaturspeicher, Fig. 7 eine perspektivische
Ansicht eines sechsten Behälters mit Temperaturspeicher, Fig. 8 eine perspektivische
Ansicht eines siebten Behälters mit Temperaturspeicher, Fig. 9 eine perspektivische
Ansicht eines achten Behälters mit Temperaturspeicher und
Fig.
10 eine perspektivische Ansicht eines neunten Behälters mit Temperaturspeicher.
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Bei dem Behälter gemäß Fig. 1 und 2 ist, wie auch bei den Behältern
gemäß Fig. 3 bis 7 ein Gutbehälter 1 mit einem Speichergehäuse 2 fest und unlösbar
verbunden. Das Speichergehäuse 2 ist mit kälte/wärmespeichernder Masse 3 voll angefüllt.
Wie bei den übrigen Ausführungsformen sind die Abmessungen der Trennfläche 4 zwischen
Gutbehälter 1 und Speichergehäuse 2 größer als die Dicke des Speichergehäuses 2
rechtwinkelig zur Trennfläche 4, wodurch die Ausnutzung der gespeicherten Kälte/Wärme
verbessert ist. Bei dem Behälter gemäß Fig. 1 und 2 sind der Gutbehälter 1 und das
Speichergehäuse 2, wie auch bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 3 bis 7 und 9,
durch nur eine Wandung getrennt, was den Temperaturübergang verbessert und die Herstellung
vereinfacht und erleichtert. Die Behälter bestehen abgesehen von der Masse 3 jeweils
insgesamt aus Kunststoff und besitzen bei allen Ausführungsformen einen dicht passenden
Verschluß 5, der gemäß Fig. 1 und 2 als Deckel mit außen umlaufenden Randstreifen
ausgebildet ist.
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Bei dem Behälter gemäß Fig. 1 und 2 ist ebenso wie bei denen gemäß
Fig. 3 und 4 sowie 8 und 10 das Speichergehäuse 2 verschlußlos dicht verschlossen.
Die flache Gestaltung des Speichergehäuses, wie sie außer in Fig. 3 und 7 für alle
Ausführungsformen vorgesehen ist, ist bevorzugt. Der Gutbehälterl
ist
auch bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 5, 6 und 8 im wesentlichen rechteckig,
was für die Stapelung und Unterbringng in Kühl/Wärmeschränken von Vorteil ist. Deckelartige
Verschlüsse, wie sie bei allen Ausführungsformen außer gemäß Fig. 6 und 7 vorgesehen
sind, lassen ein besonders einfaches Einbringen und Herausnehmen von stückigem Gut
zu.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 umschließt das Speichergehäuse
2 den Gutbehälter 1 zylindrisch, was zwar einen verbesserten Temperaturschutz des
Gutes aber auch eine Komplizierung der Herstellung mit sich bringt. Als Verschluß
dient hier ein nicht gezeigter Deckel, der an der Unterseite einer flachen Scheibe
einen Pfropfen aufweist, der von oben in die Einfüllöffnung hineinragt. Gemäß Fig.
4 ist ein zylindrischer Gutbehälte- 1 am Boden mit dem Speichergehäuse 2 verbunden.
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Auch der Deckel 5 ist an der flachen Oberseite mit einem zusätzlichen
Speichergehäuse 6 versehen, das ebenfalls kälte/ wärmespeichernde Masse enthält.
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Die Ausführungsformen gemäß Fig. 5 bis 7 besitzen am Speichergehäuse
2 jeweils kleine Stöpselverschlüsse 7. Der zur Ausführungsform gemäß Fig. 5 gehörende
deckelartige Verschluß des an sich nach oben offenen Gutbehälters 1 ist nicht gezeigt.
Das an sich plane, flache Speichergehäuse 2 ist seitlich des Gutbehälters 1 etwas
nach oben gezogen und weist dort die mit dem Stöpselverschluß versehene kleine Einfüll-½ffnung
auf. Fig. 6 stellt einen Doppelbeutel aus biegsamen
Werkstoff dar,
wobei als Verschluß 5 ebenfalls ein Stöpsel vorgesehen ist. Gemäß Fig. 7 ist eine
Behälter-Flasche mittig durch die Trennfläche 4 in den Gutbehälter 1 und das Speichergehäuse
2 unterteilt, wobei der Flaschenhals sowohl den Stöpselverschluß 7 des Speichergehäuses
als auch einen als Stöpsel ausgebildeten Verschluß 5 des Gutbehälters aufnimmt.
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 8 unterscheidet sich von der gemäß
Fig. 1 und 2 im wesentlichen nur dadurch, daß der Boden des Gutbehälters 1 und die
Oberseite des Speichergehäuses 2 durch eine leicht lösbare Befestigungseinrichtung
8 miteinander verbindbar bzw. verbunden sind, die hier als Baåonettverschluß ausgebildet
ist. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist der Gutbehälter 1 zu einer Platte
"geschrumpft", die von der Oberseite des flachen Speichergehäuses 2 gebildet ist.
Der Deckel 5 ist als Glocke ausgebildet, die auf dem plattenartigen Speichergehäuse
2 steht. Letztlich ist das zu temperierende Gut in dem behälterartigen Glocken-Deckel
5 untergebracht.
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Gemäß Fig. 10 ist das rechteckige Speichergehäuse 2 zu einer Seite
hin offen und ist die kälte/wärme speichernde Masse 3 von einer Umhüllung umgeben,
die an einer Seite ein Bord trägt. Das Speichergehäuse 2 bildet also ein Fach, in
welches die von der Umhüllung zusammengehaltene Masse 3 geschoben wird und das dann
durch das Bord 9 abgeschlossen ist dies
ist eine Befestigungseinrichtung
für die Speichermasse 3. Das Einschieben erfolgt in Richtung eines Pfeiles 10. Bei
allen Ausführungsformen ist das zu temperierende Gut, das z.B. fest oder flüssig
ist, nicht gezeigt.
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Wenn die kälte/wärmespeichernde Masse dicht weggeschlossen ist und
vom Benutzer nicht erneuert werden kann, so genügt das lebensmittelrechtlichen Vorschriften
und ist ein ungewolltes Auslaufen der Masse vermieden. Die Masse ist z.B. Glyzerin
mit einer spezifischen Wärme von 0,85 kcal/kg°C oder Paraffin mit einer spezifischen
Wärme von 0,78 kcal/kg°C. Die meisten Anwendungsfälle des hier beschriebenen Behälters
verlangen eine Kältespeicherung, so daß eine kältespeichernde Masse verwendet wird,
deren spezifische Wärme gerade bei tiefen Temperaturen relativ hoch ist.