DE3110731A1

DE3110731A1 - Vorrichtung zur warm- und kalteinformung von rohrenden

Info

Publication number: DE3110731A1
Application number: DE19813110731
Authority: DE
Inventors: Rudolf 5982 Neuenrade 2 Bültmann; Joachim 5630 Remscheid Wünsche
Original assignee: BUELTMANN KG; Mannesmann AG
Current assignee: BUELTMANN KG; Vodafone GmbH
Priority date: 1981-03-16
Filing date: 1981-03-16
Publication date: 1982-09-23
Also published as: DE3110731C2; IT8220158A0; FR2501547A1; FR2501547B1; IT1150307B

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Warm- oder Kalteinformung von Rohrenden mit radial anstellbaren umlaufenden Verformungswerkzeugen.

Es ist bekannt, an Rohren nach Erwärmung mit Hilfe von Preßstempel Angeln herzustellen (DE-AS 22 24 527).

An Rohren mit entsprechend dünner Wand können auch Faltangeln oder angewalzte bzw. gehämmerte Angeln angebracht werden. Dies ist aber bei dickwandigen Rohren wegen der erforderlichen Größe der Anlage oder Energiebedarf schwer bzw. gar nicht durchzuführen.

Bekannt sind auch Vorrichtungen zum Walzen von Querschnitt sverjüngungen, wobei die Walzen über geneigte Ebenen auf die Rohrachse zu bewegt werden (DE-AS 21 31 274).

Warmgewalzte zylindrische Angeln werden duch kontinuierlich radial zugestellte oder umlaufende Walzen erzeugt (DE-PS 1 014 513).

Auch das Zuziehen bzw. Kumpeln von Hohlkörperenden mit Hilfe von schwenkbaren Druckwerkzeugen ist bekannt, wobei das zu bearbeitende Werkstück in einer Wendekette hängend gedreht wird (DE-PS 562 763).

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Warmbzw. Kalteinformen von Rohrenden zu schaffen, mit der die Geometrie der Rohrendeneinformung ohne einen Werkzeugwechsel vornehmen zu müssen bei Durchmesserdifferenzen von etwa 300 mm bearbeitet werden können, und zwar sowohl für offene und geschlossene Böden als auch für Flaschenhälse oder Ziehangeln.

Zur LÖsung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung vorgeschlagen, wie sie im Patentanspruch beschrieben ist.

Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können vorteilhafterweise große Durchmesserbereiche in einer Differenz von ca. 300 mm bearbeitet werden, ohne daß ein Werkzeugwechsel erforderlich ist. Die Vorrichtung ist wandstärkenunabhängig, d.h. sie ist besonders geeignet für dickwandige Rohre, die mit normalen Angeln- oder Einziehvorrichtungen nicht mehr bearbeitet werden können. Die Geometrie der Rohrendeneinformung kann veriabel gestaltet werden, d.h. vom offenen bis zum geschlossenen Boden (Kumpel) oder Einformung eines Flaschenhalses bzw. einer Ziehangel für eine Weiterverformung des Rohres.

Des weiteren sind Rohrenden auch in Wanddickenbereichen von mehr als 20 mm bearbeitbar.

In den beigefügten Zeichnungen ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung schematisch dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Anlagenschema

Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Rollenkopf

Fig. 3 Darstellung verformter Rohrenden.

In Fig. 1 ist die Anlage schematisch dargestellt. Die Luppen werden in Quer- und Längsrichtung bewegt, und zwar ggf. zunächst zu einer Erwärmvorrichtung und anschließend dann zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bearbeiten der Rohrenden.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung im Längsschnitt mit einem dreh- und längsbeweglichen angetriebenen in einem Innenkegel 1 geführten Rollenkopf 2. Der Rollenkopf 2 besitzt nicht angetriebene schwenkbar am Hebel 8 angelenkte (bei 4) Führungsrollen 3, die jedoch auch angetrieben angeordnet sein können. Außerdem sind in dem Rollenkopf 2 ebenfalls nicht angetriebene Verformungsrollen 5 drehbar gelagert.

Die Führungsrollen 3 sind mit Schrägflächen versehen, die dem Innenkegel 1 entsprechen. Der Rollenkopf 2 ist über Schwenkhebel 8 radial anstellbar, wobei die AndrUckkraft entweder mechanisch durch Druckfedern 6 oder mit Hilfe von Hydraulikzylindern auf den Hebel einwirkt.

Anstelle des Innenkegels 1 könnte auch eine Kurvenführung vorgesehen werden. Hierzu müßten die FUhrungsrollen entsprechend geändert und z.B. mit Kugelführungen oder dgl. versehen werden.

In Fig. 3 sind Möglichkeiten der Rohrendenverformung dargestellt, so z.B. ein Flaschenhals oder eine Angel, ein offener und ein geschlossener Rohrboden.

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Rohre von einem Luppenlager über einen Quertransport vereinzelt, anschließend in einer nächsten Station werden die Rohrenden ggf. erwärmt und nach Übergabe auf einen Rollgang, der mit der Achse der Vorrichtung übereinstimmt, mit Hilfe der Vorschubeinrichtung 7 erfaßt, gespannt und über eine programmierbare Steuerung axial in die Vorrichtung eingezogen.

Das Verhältnis Axialbewegung der Luppe zur Radialbewegung der Verformungsrollen läßt die gewünschte Rohrbodenform entstehen. Durch die programmierbare Steuerung ist eine reproduzierbare Herstellung der gewünschten Rohrendenform gegeben.

Der Funktionsablauf in der Vorrichtung ist dabei wie folgt:

1. Das Rohr wird in die geöffnete Maschine gegen einen Anschlag gefahren,

2. vor der Umformmaschine ist ein axial beweglicher Spannstock, der jetzt das Rohr festklemmt,

3. nachdem das Rohr im Spannstock geklemmt ist, fährt dieser mit dem Rohr einen vorher eingestellten Weg zurück. Dieser Weg ist in der Länge beliebig einstellbar, die eingestellte Länge bestimmt die gewünschte Angellänge,

4. nachdem das Rohrende die richtige Position hat, werden die Verformungsrollen so lange zurück-gezogen, bis diese mit dem Rohr Kontakt bekommen,

5. der Rollenkopf rotiert dann in dem Innenkegel, während die Verformungsrollen weiter zurückgezogen werden, dringen diese in die Rohroberfläche ein und walzen den Rohrdurchmesser kleiner. Gleichzeitig zieht der Spannstock das Rohr in eine vorher eingestellte Richtung.

Durch das gesteuerte Zusammenwirken beider Bewegungen entstehen die gewünschten Formen des Rohrendes. Je nach Höhe des Verformungsgrades werden diese Bewegungen an einem Rohrende wiederholt, d.h. es wird ein Rohrende in mehreren Operationen verformt.

Leerseite

Claims

Patentansprüche ι

Vorrichtung zur Warm- oder Kalteinformung von Rohrenden mit radial anstellbaren umlaufenden Verformungswerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen sich zum Inneren in Richtung auf die Achse verjüngenden Innenkegel (1) aufweist, daß die Verformungsrollen (5) koaxial an einem dreh- und längsteweglichen Rollenkopf (2) angeordnet und durch am Innenkegel (1) geführte Führungsrollen (3) radial anstellbar sind.

— 2. —

TELEX: 1-85644 inven d

TELEGRAMM:

INVENTION

BERLIN

TELEFON: BERLIN 030/891 6037

BANKKONTO: BERLINER BANK AG. BERUN 31

POSTSCHECKKONTO: P MEISSNER. BLN-W 404737-103
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformungsrollen (5) angetrieben sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine getrennt angeordnete in Achsrichtung in beiden Richtungen steuerbar angetriebene Vorschubeinrichtung (7) für das Werkstück besitzt.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (3) mit Schrägflächen versehen sind, die dem Innenkegel (1) entsprechen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformungsrollen (5) über Bolzen (4) drehbeweglich einstellbar gelagert sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche

1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformungsrollen (5) und die Führungsrollen (3) in Schwenkhebeln (8) gelagert sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel (8) mechanisch über Druckfedern (6) oder hydraulisch an den Innenkegel (1) drückbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz nur einer Führungs- (3) und Verformungsrolle (5) ein Gegengewicht am Rollenkopf angeordnet ist.