DE3110367C2 - Aussenbordmotor - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Außenbordmotor, umfassend eine Brennkraftmaschine mit einem Motorblock, der einen oder mehrere Zylinder umfaßt, deren jeder eine Ausgangsöffnung aufweist, eine von der Brennkraftmaschine angetriebene Antriebswelle, die in einem Antriebswellengehäuse aufgenommen ist, welches an seinem unteren, von der Brennkraftmaschine abgewandten Ende einen Auspuffauslaß aufweist und an diesem Ende einen mit der Antriebswelle verbundenen Propeller drehbar hält, und eine in dem Antriebswellengehäuse angeordnete abgestimmte Auspuffanlage mit einem ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweisenden ersten Abschnitt, der an seinem ersten Ende mit der Auslaßöff­ nung wenigstens eines Zylinders verbunden ist und an seinem zweiten Ende einen mit dem Auspuffauslaß in Verbindung stehen­ den Abgasauslaß aufweist, und mit einem zweiten Abschnitt, der an einem Ende mit dem zweiten Ende des ersten Abschnitts ver­ bunden ist und der bezüglich des ersten Abschnitts zurückgefal­ tet verläuft, wobei der Querschnitt des ersten Abschnitts in Richtung seines zweiten Endes zunimmt.

Ein Außenbordmotor der vorstehend genannten Art ist aus der US-A-3,695,238 bekannt. Das Auspuffsystem dieses bekannten Außenbordmotors weist zwei zu einem U-förmigen Laufwegkanal für Abgasdruckimpulse zusammengefaßte Abschnitte auf. An den ab­ stehenden Schenkelenden des U-förmigen Laufwegkanals ist jeder der beiden Abschnitte mit den Auslaßschlitzen jeweils eines Zylinders verbunden. Der bei dem Arbeitshub eines der Zylinder an dessen Auslaßschlitzen freigegebene Druckimpuls durchläuft den U-förmigen Kanal und wird von dem Kolben des anderen Zylin­ ders zurückreflektiert, wenn dessen Auslaßschlitze von dem be­ treffenden Kolben geschlossen sind. Der reflektierte Druckim­ puls erreicht den Auslaßschlitz des Ausgangszylinders unmittel­ bar bevor dessen Kolben die betreffenden Auslaßschlitze während des Kompressionshubs verschließt, um so eine zusätzliche Ver­ dichtung des unverbrannten Gemisches in dem betreffenden Zylin­ der zu erreichen. Der U-förmige Kanal dient ferner zur Führung von Unterdruckwellen oder Verdünnungswellen, die von den Expan­ sionsbereichen des Auspuffsystems reflektiert werden und das Ausbringen von Abgas aus den Zylindern erleichtern. Bei dem bekannten Außenbordmotor erfolgt somit, ausgehend von beiden Schenkelenden des U-förmigen Kanals, eine wechselseitige Benut­ zung des Auspuffsystems durch die Zylinder. Eine einwandfreie Funktion mit gleichen Verhältnissen für beide Zylinder setzt bei dem bekannten Außenbordmotor voraus, daß das Auspuffsystem im wesentlichen symmetrisch aufgebaut ist und daß die Schenkel des U-förmigen Kanals mit zunehmendem Abstand von deren zylin­ derseitigen Enden einen zunehmenden Querschnitt aufweisen, wobei im Bereich der Verbindungsstelle der Schenkel der Ab­ gasauslaß vorgesehen ist. Hierdurch werden die Gestaltungs­ möglichkeiten des Auspuffsystems und damit die Möglichkeiten der Abgasabstimmung jedoch beschränkt. So ist es beispielsweise bei derartigen im wesentlichen symmetrischen Auspuffsystemen nicht möglich, den Druckimpuls-Führungskanal über mehr als seine halbe Länge mit sich allmählich vergrößerndem Querschnitt und somit als Expansionsbereich auszubilden, um die Zeitdauer der Verdünnungsphasen gegenüber den Kompressionsimpulsen ent­ sprechend lang zu machen, um eine effizientere Spülung der betreffenden Zylinder zu erreichen.

Aus der US-A-3,842,599 ist ein abgestimmtes Auspuffsystem für einen Zweitaktmotor bekannt, das einen nichtsymmetrischen, gefaltet verlaufenden Druckimpuls-Führungskanal aufweist. Der Druckimpuls-Führungskanal weist einen an der Auslaßöffnung eines Einzelzylinders angeschlossenen, im wesentlichen L-förmig ge­ krümmten Expansionsabschnitt mit sich zunehmend vergrößerndem Querschnitt - und einen an dem vom Zylinder entfernten Ende des Expansionsabschnitts angeschlossenen und im wesentlichen um 180° zurückgefalteten Kompressionsabschnitt auf, der sich ko­ nisch verjüngt und ein geschlossenes Ende hat. Im Bereich des Übergangs zwischen dem Expansionsabschnitt und dem Kompres­ sionsabschnitt ist ein Abgasauslaß vorgesehen, der in eine den Druckimpuls-Führungskanal umschließende Kammer mündet, welche ihrerseits ein Auspuffauslaß hat. Der L-förmige Expansions­ abschnitt mit sich zunehmend vergrößerndem Querschnitt kann gemäß der US-A-3,842,599 eine andere Länge haben, als der sich konisch verjüngende Kompressionsabschnitt, um auf diese Weise dem Arbeitszyklus des Zweitaktmotors insbesondere hinsichtlich der jeweiligen Dauer zeitlich besser angepaßte Unterdruckphasen und Druckimpulsphasen zu erhalten. Die konkrete Bauform des Auspuffsystems nach der US-A-3,842,599 mit dem Übergang vom Expansionsabschnitt zum Kompressionsabschnitt an der Stelle des Abgasauslasses setzt den Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich des Verhältnisses der Längen des Expansionsabschnitts und des Kom­ pressionsabschnitts Grenzen, wenn zusätzlich kompakte Abmessun­ gen des Auspuffsystems gefordert sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine abgestimmte Auspuffanlage zur Verbesserung der Füllung der Zylinder von Außenbordmotoren bereit zustellen, die an Motoren beliebiger Zylinderzahlen anpaßbar ist und einen geringen Bauraum erfordert.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der erste Abschnitt an seinem ersten Ende mit den Auslaß­ öffnungen aller Zylinder verbunden ist, daß der Querschnitt des zweiten Abschnitts mit zunehmendem Abstand von dem zweiten Ende des ersten Abschnitts zunimmt, so daß die aus erstem und zwei­ tem Abschnitt gebildete Passage einen im wesentlichen kontinu­ ierlich zunehmenden Querschnitt besitzt, und daß an dem anderen Ende des zweiten Abschnitts ein dritter Abschnitt angeschlossen ist, der ein geschlossenes Ende hat und gegenüber dem zweiten Abschnitt zurückgefaltet verläuft.

Die erfindungsgemäße Ausbildung der abgestimmten Auspuffanlage ermöglicht es, bei den gegebenen baulichen Beschränkungen bei Außenbordmotoren eine möglichst lange Passage des aus mehreren Kanalabschnitten bestehenden Abgassystems mit zunehmendem Quer­ schnitt vorzusehen, um eine möglichst lange Verweilzeit der Un­ terdruckwellen an der Auslaßöffnung der Zylinder zu erhalten und somit die Füllung der Zylinder zu verbessern. Eine Beson­ derheit der Auspuffanlage des erfindungsgemäßen Außenbordmotors liegt darin, daß auch der zurückgefaltete zweite Abschnitt einen Teil der Passage mit zunehmendem Querschnitt bildet, so daß sich diese Passage noch weit über die Stelle hinaus er­ strecken kann, an der der Abgasauslaß vorgesehen ist.

Vorzugsweise weist wenigstens ein Teil des dritten Abschnitts einen Querschnitt auf, der in Richtung auf das geschlossene Ende abnimmt. Diese Maßnahme dient insbesondere dazu, auch die Verweildauer der reflektierten Abgas-Druckimpulse an der Aus­ laßöffnung der Zylinder optimal vorzugeben.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach­ stehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Außenbordmotors nach der Erfindung,

Fig. 2 eine vergrößert dargestellte Schnittansicht eines Teils der Brennkraftmaschine des in Fig. 1 gezeigten Außenbordmotors

Fig. 3 eine vergrößerte, geschnittene Ansicht längs der Schnittlinie 3-3 in Fig. 1,

Fig. 4 eine vergrößerte, geschnittene Ansicht von einer im Außenbordmotor nach Fig. 1 gefalteten Abgaspassage,

Fig. 5 eine geschnittene Ansicht längs der Schnitt­ linie 5-5 in Fig. 4,

Fig. 6 eine geschnittene Ansicht längs der Schnitt­ linie 6-6 in Fig. 4,

Fig. 7 eine geschnittene Ansicht längs der Schnitt­ linie 7-7 in Fig. 4,

Fig. 8 eine geschnittene Ansicht längs der Schnitt­ linie 8-8 in Fig. 4, und

Fig. 9 und 10 perspektivische Ansichten von der in Fig. 4 gezeigten Abgasexpansionskammer.

Nach Fig. 1 umfaßt der Außenbordmotor 10 einen Triebwerks­ kopf 12 und eine untere Einheit 14, die den Triebwerks­ kopf 12 trägt und ein mit dem Kopf verbundenes Antriebswellenge­ häuse 16 für die Antriebswelle aufweist. Die untere Ein­ heit 14 enthält ferner ein Getriebegehäuse 18, das am unteren Ende des Antriebswellengehäuse 16 angeordnet ist. Eine Antiventilationsplatte 20 ist an einer herkömmlichen Stelle oberhalb des Getriebegehäuses 18 vorgesehen. Unter normalen Betriebsbedingungen liegt die Antiventilationsplatte 20 in Höhe des Wasserspiegels oder etwas darunter. Der Außenbordmotor 10 umfaßt ferner einen Propeller 22, der am unteren Ende der unteren Einheit 14 rückwärtig vom Getriebegehäuse 18 drehbar gehalten ist.

Der Triebwerkskopf 12 enthält, wie dargestellt, einen her­ kömmlichen Zweitaktverbrennungsmotor 24 mit einem ersten und zweiten Zylinder 26 bzw. 28 (Fig. 2 und 3), die mit ersten und zweiten Auslaßöffnungen 30 bzw. 32 (Fig. 4) versehen sind. Der Motor umfaßt ferner eine Einlaßöffnung 34 für das Kraftstoff/Luftgemisch am Kurbelgehäuse und eine Transferpassage 36 an jedem Zylinder. Der Motor 24 enthält erste und zweite Kolben 38 bzw. 40, die in den Zylindern 26 und 28 hin- und herbeweglich angeordnet und durch Pleuel­ stangen 42 mit einer Kurbelwelle 44 verbunden sind. Die Kurbelwelle 44 hat Kurbelwellenzapfen 46 und 48, die um 180° gegeneinander versetzt sind. Die Kurbelwelle 44 steht in Antriebsverbindung mit der Antriebswelle 50 (Fig. 1), die sich durch die untere Einheit 14 nach unten erstreckt und die Propellerwelle 51 sowie den Propeller 22 über das in dem Gehäuse 18 untergebrachte Getriebe 52 antreibt. Beim Be­ trieb des Motors 24 werden die Auslaßöffnungen 30 und 32 nahe dem unteren Ende des Arbeitshubes freigegeben und unmittelbar nach Beginn des Verdichtungshubes geschlossen.

Ferner ist eine abgestimmte Auspuffanlage vorgesehen, die eine gefaltete Expansionskammer oder Passage 58 aufweist, welche in dem Antriebs­ wellengehäuse 16 untergebracht ist. Die gefaltete Passage 58 steht mit den Auslaßöffnungen 30 und 32 in Verbindung und stellt eine abgestimmte Passage dar, die die positiven Abgasdruckimpulse, die an den Auslaßöffnungen 30 und 32 entstehen und in die gefaltete Passage 58 bei geöffneten Auslaßöffnungen hineingelangen, zurück zu den Auslaßöffnungen unmittelbar vor dem Verdichtungshub des Motors reflektiert, um auf diese Weise die Verdichtung des Kraftstoff/Luftge­ misches in der Verbrennungskammer zu erhöhen. Des weiteren bringt die abgestimmte Passage die Verdünnungswellen zu den Motorauslaßöffnungen 30 bzw. 32 während der Spülphase zurück, was die Motorspülung verbessert und den Wirkungsgrad erhöht.

Wenn die Auslaßöffnung von einem Zylinder während des Arbeitshubes nicht bedeckt ist, werden an dessen Auslaß­ öffnung positive Druckimpulse hervorgerufen, und diese Druckimpulse laufen mit einer Geschwindigkeit annähernd gleich der Schallgeschwindigkeit. Während des Zeitinter­ valles, das beginnt, wenn eine Auslaßöffnung durch den Kolben beim Arbeitshub freigegeben wird und hierdurch die Druckimpulse entstehen, und kurz vor dem Schließen der gleichen Auslaßöffnung durch den Kolben bei dessen Bewegung auf den Zylinderkopf beim Verdichtungshub kann der Druckimpuls reflektiert und zur Auslaßöffnung des auslösenden Zylinders zurückgeführt werden, um das Kraftstoffgemisch in der Verbrennungskammer vorzuverdichten. Diese Reflexion des Druckimpulses kann durch Vorsehen von einer Kammer oder Passage bewirkt werden, die den Druck­ impuls aufnimmt und eine Länge hat, die zu der gewünschten Synchronisation der Reflexion der Druckimpulse zu der Be­ wegung der Kolben bei einer vorbestimmten Motordrehzahl führt.

Die gefaltete Passage 58 der Auspuffanlage ist am besten in Fig. 4 zu sehen. Sie ist durch ein Auspuffgehäuse 60 definiert, das in dem Antriebswellengehäuse 16 der unteren Einheit 14 untergebracht ist und einen ersten Passagenabschnitt 62 enthält, der sich nach unten erstreckt und ein oberes, die von den Auslaßöffnungen 30 und 32 abgehenden Abgase aufnehmendes erstes Ende 64 und ein unteres, zweites Ende 66 hat, das mit einem rohrförmigen Abgasauslaß 68 in Verbindung steht. Das Rohr 68 bewirkt eine abwärtsge­ richtete Strömung des Abgases durch die untere Einheit 14, wo das Abgas in herkömmlicher Weise durch die Propeller­ nabe ausgestoßen wird. Die gefaltete Passage 58 umfaßt ferner einen zweiten Abschnitt 72, der mit dem ersten Passagen­ abschnitt 62 verbunden ist und sich nach oben erstreckt, sowie einen nach unten sich erstreckenden dritten Passagenab­ schnitt 74, der mit dem oberen Ende des zweiten Passagen­ abschnittes 72 verbunden ist und an einer querliegenden Endwand 76 endet. Die drei Abschnitte 62, 72 und 74 der gefalteten Passage 58 sind so miteinander verbunden, daß sie eine im wesentlichen durchgehende Passage mit aus­ reichender Länge bilden, in der sich die positive Druck­ welle von den Auslaßöffnungen 30 und 32 zur querliegenden Endwand 76 des dritten Abschnittes 74 und dann zurück zu den Auslaßöffnungen 30 und 32 in zeittaktmäßiger Beziehung zum Öffnen und Schließen der Auslaßöffnungen fortpflanzt, wenn der Motor bei einer Drehzahl läuft, wo ein maximaler Wirkungsgrad gewünscht ist.

Das obere Ende 64 des ersten Passagenabschnittes 62 steht mit beiden Auslaßöffnungen 30 und 32 in Verbindung und leitet die von den Auslaßöffnungen 30 bzw. 32 abgehenden Abgase in einen relativ geraden Abschnitt 78 ein, der sich zwischen den gegenüberliegenden Enden 64 und 66 des ersten Passagenabschnittes 62 befindet. Der erste Passagenabschnitt 62 umfaßt ferner an seinem unteren Ende einen erweiterten oder Expansionsabschnitt 80. Der Expansionsabschnitt 80 nimmt in Richtung weg von den Auslaßöffnungen 30, 32 im Querschnitt zu, und, während der erste Passagenabschnitt 62 einen rechteckförmigen Querschnitt gemäß Fig. 5 bis 8 hat, entspricht die Querschnittszunahme der Querschnittszunahme eines Konus mit einem Winkel von 6 bis 8°. Das untere Ende des ersten Passagenabschnittes 62 endet an einer querliegenden Endwand 82, die im wesentlichen senkrecht zur Richtung der Abgasströmung und zur Fortpflanzungsrichtung des Druckimpulses liegt. Die querliegende Endwand 82 enthält eine Öffnung 84, die mit dem Abgasauslaß 68 in Verbindung steht.

Der zweite Passagenabschnitt 72 hat ein unteres Ende, das über eine Öffnung 86 mit dem unteren Ende des ersten Passagen­ abschnittes 62 verbunden ist. Das untere Ende des zweiten Abschnitts 72 hat eine Querschnittsfläche im wesentlichen gleich der Querschnittsfläche des unteren endes der ersten Passage 62, und die dazwischen befindliche Öffnung 86 hat ebenfalls einen Querschnitt, der im wesentlichen gleich dem Querschnitt der unteren Enden von erster und zweiter Passage 62 bzw. 72 ist, so daß die durch das untere Ende des ersten Passagenabschnittes 62, die Öffnung 86 und das untere Ende des zweiten Passagen­ abschnittes 72 gebildete Passage annähernd eine kontinuierlich zunehmende Querschnittsfläche aufweist. Die zweite Passage 72 erstreckt sich von der querliegenden Endwand 82 nach oben und hat einen im wesentlichen kontinuierlich zunehmenden Querschnitt in Richtung weg von der Endwand 82. Bei der ge­ zeigten Konstruktion hat der zweite Passagenabschnitt eine zunehmende Querschnittsfläche gleich der bei einem Konus, der hinsichtlich seiner Querschnittsfläche unter einem Winkel von etwa 9,6° zunimmt. Das obere Ende des zweiten Passagen­ abschnittes 72 endet an einer oberen querliegenden Endwand 90, die im wesentlichen parallel zur unteren querliegenden End­ wand 82 verläuft.

Die gefaltete Passage 58 weist ferner den dritten Abschnitt 74 mit einem oberen Ende auf, das mit dem oberen Ende des zweiten Passagenabschnittes 72 durch eine Öffnung 92 verbunden ist. Wie bei der Öffnung 86 zwischen dem unteren Ende des ersten Passagenabschnittes 62 und dem unteren Ende des zweiten Passagenabschnittes 72 hat die Öffnung 92 zwischen dem zweiten und dritten Passagenabschnitt 72 bzw. 74 eine Querschnittsfläche, die im wesentlichen gleich der Querschnittsfläche des oberen Endes des zweiten Passagenabschnittes 72 und der Querschnitts­ fläche des oberen Endes des dritten Passagenabschnittes 74 ist.

Der dritte Passagenabschnitt 74 erstreckt sich von der oberen querliegenden Endwand 90 nach unten und endet an der quer­ liegenden Endwand 76, die wie dargestellt, zwischen der oberen und unteren querliegenden Endwand 82 und 90 parallel zu diesen Endwänden angeordnet ist. Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung könnte die dritte Passage eine kürzere Länge haben, so daß die Endwand 76 näher zur Endwand 90 zu liegen kommt. Anders als der erste und zweite Passagenabschnitt 62 bzw. 72 verjüngt sich das untere Ende des dritten Passagenabschnittes 74 im Querschnitt in Richtung auf die querliegende Endwand 76. Diese Verjüngung des dritten Passagenabschnittes 74 bewirkt eine Initiierung der Reflexion der positiven Druckimpulse, die von den Auslaßöffnungen 30 und 32 abgehen, wenn die Druckimpulse in den dritten Passagenabschnitt 74 hineinge­ langen und sich zur Endwand 76 fortpflanzen.

Wenn beim Betrieb der beschriebenen Ausführungsform der Kolben 38 die Auslaßöffnung 30 beim Arbeitshub gemäß Fig. 3 freilegt, wird im oberen Ende 64 des ersten Passagenab­ schnittes 62 ein scharfer positiver Impuls hervorgerufen, der sich mit einer Geschwindigkeit annähernd gleich der Schallgeschwindigkeit fortpflanzt. Obgleich die Auslaß­ passage 58 zum Zwecke der Fortpflanzung der Druckimpulse umge­ faltet ist, funktioniert sie in der gleichen Weise wie eine gerade Passage und läuft der Druckimpuls nacheinander durch den ersten Passagenabschnitt 62, den zweiten Passagenabschnitt 72 und wird durch die Verengung im dritten Passagenabschnitt 74 und an der querliegenden Endwand 76 reflektiert. Wenn der Motor bei der vorbestimmten Drehzahl läuft, gelangt der reflek­ tierte Druckimpuls zur Auslaßöffnung 30 kurz vor deren Schließung durch den Kolben 38 beim Verdichtungshub zurück. Das Anliegen des Druckimpulses an der Auslaßöffnung 30 während des Schließens der Öffnung durch den Kolben er­ höht den Druck im Zylinder und damit die Verdichtung des Kraftstoffluftgemisches vor der Verbrennung, was sowohl den Wirkungsgrad als auch die Ausgangsleistung des Zylinders heraufsetzt.

Einer der mit der Erfindung erzielten Vorteile liegt darin, daß die zu den Auslaßöffnungen 30 und 32 zurückreflektierten Druckimpulse auf die Auslaßöffnungen über eine ausreichend lange Zeitdauer einwirken, um eine Vorverdichtung der Gase im Zylinder über die erforderliche Zeitdauer vorzusehen. Die Beibehaltung eines Druckes an der Auslaßöffnung über die gewünschte bestimmte Zeitdauer wird durch die Querschnitts­ abnahme des dritten Abschnitt 74 der Passage 58 bewirkt, der nahe der querliegenden Endwand 76 liegt, so daß ein verlängerter Passagenabschnitt für die Reflexion der positiven Druck­ impulse vorgesehen ist.

Die Konstruktion der gefalteten Passage 58 bewirkt ferner eine Rückführung der Verdünnungswellen zu den Auslaß­ öffnungen 30 und 32 in zeittaktmäßiger Beziehung zu dem Öffnen der Auslaßöffnungen 30 bzw. 32, was das Ausspülen der Abgase aus dem Motor und die Füllung der Zylinder verbessert. Die Rückführung der Verdünnungs­ wellen ist Folge des Vorsehens von einem hinsichtlich seines Querschnittes kontinuierlich zunehmenden Abschnitt der umgefalteten Passage 58, wobei dieser Abschnitt den unteren Teil 80 des ersten Passagenabschnittes 62 und den zweiten Passagenabschnitt 72 umfaßt. Wenn beim Betrieb der von der Auslaßöffnung ausgehende Druckimpuls in den vergrößerten Querschnittsbereich 80 gelangt, wird eine Verdünnungswelle oder eine Unterdruckwelle zur Auslaßöffnung 30 bzw. 32 zurückgeführt. Die Verweilzeit der reflektierten Unterdruckwelle an der Auslaßöffnung hängt von der Länge des Bereichs mit kontinuierlich vergrößertem Querschnitt gefalteten Passage 58 ab. Einer der Vorteile der gezeigten Konstruktion liegt darin, daß, wenn der Motor bei der vorbestimmten Drehzahl läuft, der Teil der gefalteten Passage 58, der eine im wesentlichen kontinuierlich zunehmende Querschnitts­ fläche hat, so angeordnet ist, daß die Verdünnungswellen zu dem gewünschten Zeitpunkt in bezug auf das Öffnen der Auslaßöffnung ankommt, wobei besagter Teil der gefalteten Passage 58 eine geeignete Länge hat, um eine Verweil­ zeit für die Unterdruckwelle an der Auslaßöffnung vorzusehen, bei der eine maximale Ausspülung des Abgases aus der Ver­ brennungskammer erreicht wird.

Obgleich die Erfindung anhand eines Außenbordmotors mit zwei Zylindern erläutert wurde,versteht es sich, daß sie ebenso bei Außenbordmotoren mit einem einzelnen Zylinder oder mit mehr als zwei Zylindern angewendet werden kann.

Ferner könnte statt des Ausstoßens des Abgases durch die Propellernabe 51 der Ausstoß des Abgases auch in irgendeiner anderen herkömmlichen Weise erfolgen.

Bei der gezeigten Konstruktion sind die Endwände 82 und 90 planar ausgebildet. Bei anderen Konstruktionen könnten jedoch diese Endwände auch gekrümmt sein, so daß sie eine stetige kontinuierliche Verbindung zwischen den Passagenabschnitten 62 und 72 und zwischen den Passagenabschnittes 72 und 74 vorsehen.

Claims (2)

1. Außenbordmotor, umfassend
eine Brennkraftmaschine (24) mit einem Motorblock, der einen oder mehrere Zylinder (26, 28) umfaßt, deren jeder eine Auslaßöffnung (30, 32) aufweist,
eine von der Brennkraftmaschine (24) angetriebene Antriebswelle (50), die in einem Antriebswellengehäuse (16) aufgenommen ist, welches an seinem unteren, von der Brennkraftmaschine (24) abgewandten Ende einen Auspuffauslaß aufweist und an diesem Ende einen mit der Antriebswelle (50) verbundenen Propeller (22) drehbar hält, und
eine in dem Antriebswellengehäuse (16) angeordnete abgestimmte Auspuffanlage mit einem ein erstes Ende (64) und ein zweites Ende (66) aufweisenden ersten Abschnitt (62), der an seinem ersten Ende (64) mit der Auslaßöffnung (30, 32) wenigstens eines Zylinders (26, 28) verbunden ist und an seinem zweiten Ende (66) einen mit dem Auspuffauslaß in Verbindung stehenden Abgasauslaß (68) aufweist, und mit einem zweiten Abschnitt (72), der an einem Ende mit dem zweiten Ende (66) des ersten Abschnitts (62) verbunden ist und der bezüglich des ersten Abschnitts (62) zurückgefaltet verläuft, wobei der Querschnitt des ersten Abschnitts (62) in Richtung seines zweiten Endes (66) zunimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (62) an seinem ersten Ende (64) mit den Auslaßöffnungen (30, 32) aller Zylinder (26, 28) verbunden ist, daß der Querschnitt des zwei­ ten Abschnitts (72) mit zunehmendem Abstand von dem zweiten Ende (66) des ersten Abschnitts (62) zunimmt, so daß die aus erstem und zweitem Abschnitt gebildete Passage (62, 72) einen im wesentlichen kontinuierlich zunehmenden Querschnitt besitzt, und daß an dem ande­ ren Ende des zweiten Abschnitts (72) ein dritter Abschnitt (74) angeschlossen ist, der ein geschlosse­ nes Ende (76) hat und gegenüber dem zweiten Abschnitt (72) zurückgefaltet verläuft.

2. Außenbordmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß wenigstens ein Teil des dritten Abschnitts (74) einen Querschnitt hat, der in Richtung auf das geschlossene Ende (76) abnimmt.