DE3110320C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kationenreduktion
durch anodenunterstützte Elektrolyse von Kationen im Katho
denraum einer Zelle.
Das Gesamtpotential E (Gesamt) in Volt einer praktischen Elektro
abscheidungszelle kann wiedergegeben werden durch
E (Gesamt) = E A - E K + E (ÜS) + iR
worin E A das Potential der anodischen Reaktion H2O → 1/202 +
2 H + 2 e, E K das Potential zur Reduktion des Metallions oder
Wasserstoffions (an der Kathode), E (ÜS) die begleitenden Über
spannungen umfaßt und iR der Potentialabfall innerhalb des
Widerstandskreises R (Ohm) ist, welcher einen Strom i (Ampere)
führt. Wenn der Sauerstoffdruck bei einer Atmosphäre und
a H + = 1 ist, d. h. pH = 0, wird E A = E ° A vom Wert 1,23 V bei
25°C.
Die Metallreduktion durch Anoden-unterstützte Elektrolyse wurde
von Farooque und Coughlin (Nature, 23. August 1979) publiziert,
die vorschlagen, daß Kohlenstoff als Reduktionsmittel an der
Anode bereitgestellt werden soll, so daß die anodische Reaktion
gemäß diesen Autoren wie folgt abläuft:
C + 2 H2O → CO2 + 4 H⁺ + 4 e
wofür E A nur etwa 0,21 V beträgt. Dies erniedrigt E (Gesamt) be
trächtlich. Farooque und Coughlin schlagen vor, den Kohlenstoff
in Form einer Kohle- oder Lignitaufschlämmung vorzusehen, die
gegen eine Platinnetzanode bewegt wird, zu ihrer Anoden-unter
stützten Metallreduktion, jedoch wurde festgestellt, daß bei
Anwendung dieser Methode häufige Rastzeiten erforderlich sind,
um die Anode bei der Spitzenwirksamkeit zu halten, wenn nicht
die Anodenstromdichte bei dem kleinen Wert von etwa 20 Am-2 ge
halten wird, was viel zu gering für die industrielle Brauchbar
keit ist.
Der Bericht Nr. 1754 (Juni 1975) des National Institute for
Metallurgy, South Africa, schlägt vor, daß Eisen(II)-Ion in
einer Konzentration von 50 bis 55 g pro l als Reduktionsmittel
an der Anode verwendet werden könnte, mit Arbeitsweisen zur Ver
besserung des Massentransfers zur Anodenoberfläche, wobei die
Anode aus einem gepackten Bett von beispielsweise Graphitkörnern
besteht, um die Stromdichte per Flächeneinheit der Anode auf
ein Minimum zu bringen.
Diese Eisen(II)-Ionenkonzentration ist so hoch, daß sie die
Elektroabscheidungsreduktion an der Kathode stört, wenn nicht
ein Diaphragma zwischen Anode und Kathode vorgesehen ist.
Ein Diaphragma ist eine der störendsten Komponenten einer
Zelle.
Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Kationenreduktion durch anodenunterstützte Elektrolyse von
Kationen im Kathodenraum einer Zelle, in welcher der Anoden
raum Eisen(II)-Ionen als Reduktionsmittel enthält, unter Rela
tivbewegung zwischen Anoden und dem Anolyten zur Begünstigung
des Kontaktes der Anoden mit Eisen(II)-Ionen trotz ihrer ge
genseitigen elektrostatischen Abstoßung bereitzustellen.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
In den Unteransprüchen 2 bis 9 sind Ausbildungen des Verfah
rens nach Anspruch 1 angegeben.
Die Eisen(II)-Ionen, die als Reduktionsmittel bei der Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden, kön
nen aus dem entstehenden Eisen(III)-Zustand
zurück zum Eisen(II)-Zustand durch jede geeignete Methode
regeneriert werden, beispielsweise unter Anwendung der Gleichung:
2 Fe2(SO4)3 + Cu2S → 2 CuSO4 + 4 FeSO4 + S
Fe2(SO4)3 + SO2 + 2 H2O → 2 FeSO4 + 2 H2SO4
Fe2(SO4)3 + SO2 + 2 H2O → 2 FeSO4 + 2 H2SO4
und dann im Kreislauf zurückgeführt werden. Ein anderer
Weg zur Regenerierung der Eisen(II)-Ionen besteht darin, die
Eisen(III)-Ionen mit einer Suspension von Lignit in Kontakt zu
bringen, die bei einer Temperatur von vorzugsweise mehr als
40°C, vorzugsweise in einem Gefäß außerhalb der Zelle, gehalten
wird.
Der Anolyt kann sich bei Zimmertemperatur (z. B. 20°C) oder
darüber oder darunter befinden. Ein bevorzugter Temperatur
bereich ist 50 bis 100°C.
Das zu reduzierende Kation kann ein Metallion sein, welches
an der Kathode zum Element reduziert werden soll, was in die
sem Fall entweder
- (i) irgendein Metall ist, das edler ist als Eisen, einschließlich Kupfer, Silber, Nickel, Kobalt und Wasserstoff, oder
- (ii) ein Metall, das weniger edler ist als Eisen.
Für jedes Mitglied der Klasse (i), bei denen
das Normalelektrodenpotential des Metalls edler als das von
Fe2+/Fe (-0,44 V) ist, kann die Methode wie oben dargelegt,
angewandt werden. Für Mitglieder der Klasse (ii), wie Zn, Mn
und Cr, kann die Methode angewandt werden, jedoch muß ein
ionenselektives Diaphragma zwischen der Anode und der Kathode
vorgesehen werden, um die Abscheidung des Eisens anstatt des
gewünschten Metalles zu verhindern.
Die Konzentration an Eisen(II)-Ionen im Anolyt ist vorzugsweise
wenigstens 1 g pro l, noch bevorzugter wenigstens 11/2 g pro
l und am bevorzugtesten wenigstens 2 g pro l, und übersteigt
vorzugsweise nicht 6 g pro l, und noch bevorzugter übersteigt
sie nicht 5 g pro l.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Es wurde eine Diaphragma-Zelle aufgebaut, die einen Kathoden
raum mit einer Kupferkathode mit einer Fläche von 6 cm2 und
einen Katholyten aus angesäuertem Kupfersulfat (enthaltend
50 g pro l Kupfer plus 150 g pro l Schwefelsäure) aufwies,
und wobei ein semipermeables Diaphragma den Kathodenraum von
einem Anodenraum trennte, der eine Platinfolienanode von 6 cm2
Fläche enthielt. Der Anolyt war der gleiche Kupfer- und Schwe
felsäureelektrolyt in gleicher Konzentration wie der Katholyt,
enthielt jedoch 2 g pro l Eisen(II)-Ion. Während die Anode im
Anolyten hin- und herbewegt wurde, um den Kontakt der Anode mit
dem Eisen(III)-Ion zu begünstigen, wurde die Zelle unter einer
Spannung von 0,9 V betrieben, um Kupfer auf der Kathode abzu
scheiden, und Strom wurde in einer Menge von 170 A/m2 für eine
Zeitdauer von wenigstens 2 Stunden bei 70°C durchgeleitet. Ohne
das Vorliegen von Fe2+ in Lösung war das Potential der Zelle
2,1 V. Die Herabsetzung der Spannung ist größer als der Unter
schied in den Elektrodenpotentialen (aufgrund der verringerten
Polarisation der Eisen(II)-Ionenoxidation) im Vergleich mit der
Entwicklung von Sauerstoff.
Das Eisen(II)-Ion im Anolyten wird zum Ferriion oxidiert wenn
das Kupfer an der Kathode abgeschieden wird, und der verbrauchte
Anolyt, der Eisen(III)-Ion enthält, wird zum Auslaugen eines
Cuprosulfiderzes verwendet. Dies ergibt sowohl das Auslaugen
des Erzes unter Bildung von gelöstem Kupfer(II)-Ion und redu
ziert das Eisen(III)-Ion zu Eisen(II), was es ermöglicht, das
letztere zum Auffüllen des Anolyten zu verwenden. Das Rohmaterial
im Katholyten umfaßte das durch das Auslaugen freigesetzte Kup
fer(II)-Ion.
Es wurde eine diaphragmalose Zelle aufgebaut, die im Kathoden
raum eine Titankathode von 200 cm2 Fläche und einen Elektrolyt
aufwies, der 50 g pro l Kupfer (als Kupfersulfat), 150 g pro l
Schwefelsäure und 5 g pro l Eisen(II)-Ion (als Eisen(II)-sulfat)
enthielt. Im Abstand von 20 cm von der Kathode war eine Anode
aus Platin/Iridiumoxid auf Titan mit einer Fläche von 200 cm2.
Die Zelle wurde unter einer Spannung von 1,75 V betrieben,
um Kupfer auf der Kathode abzuscheiden, und es wurde ein
Strom von 180 A/m2 für wenigstens 2 Stunden bei 70° durchge
leitet. Ohne das Vorliegen von Fe2+ in Lösung war das Potential
der Zelle 2,6 V, und das Potential stieg auch über 1,75 V,
wenn Anode und Anolyt nicht in relativer Bewegung zueinander
gehalten wurden. Diese Relativbewegung konnte auf verschiedene
Weise erzeugt werden, beispielsweise durch Hin- und Herbewegen
(20 Zyklen pro Minute) eines Paddels von 1 mm × 1 cm × 20 cm
in einer Ebene im Abstand von 1 cm von der Anode in der Art eines
Scheibenwischers.
Ein andere Art, diese Relativbewegung zu erzeugen, ist durch
Einblasen von Luft. (Es braucht kein Inertgas benutzt werden;
Luft ist ganz zufriedenstellend.) Bei aufrechtstehender Anode
(200 cm2) geben 3 Luftdüsen vom Innendurchmesser 3 mm, die
6 mm von der Anode münden mit insgesamt 250 cm3 Luft pro Minute
zufriedenstellende Ergebnisse. Bei einer Neigung der Anode von
17° vorwärts von der Senkrechten ergibt die identische Anordnung
von Luftdüsen äquivalente Ergebnisse bei einem Durchsatz von
nur 150 cm3 Luft pro Minute.
Versuche unter Verwendung von Graphit als Anode zeigen, daß
das Vorliegen von Eisen(II)-Ion noch eine herabsetzende Wirkung
auf die Zellspannung oberhalb Stromdichten von etwa 180 A/m2
hat.
Claims (9)
1. Verfahren zur Kationenreduktion durch anodenunterstützte
Elektrolyse von Kationen im Kathodenraum einer Zelle, in
welcher der Anodenraum Eisen(II)-Ionen als Reduktions
mittel enthält, unter Relativbewegung zwischen Anoden und
dem Anolyten zur Begünstigung des Kontaktes der Anoden
mit Eisen(II)-Ionen trotz ihrer gegenseitigen elektro
statischen Abstoßung, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Konzentration der Eisen(II)-Ionen von 1/2 bis 10 g/l
eingestellt wird und eine Anode verwendet wird, die aus
Platin oder Graphit oder platiniertem Titan, das auch
Platinoxid enthalten kann, oder Titan, beschichtet mit
Iridiumoxid, oder Iridiumoxid auf einem Platinträger
besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anolyt durch Einblasen von Luft oder durch ein Paddel
bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anode hin- und herbewegt, oszilliert oder gedreht
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Anolyten auf 20 bis 100°C einge
stellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Konzentration an Eisen(II)-Ionen von wenigstens
1 g/l eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Konzentration an Eisen(II)-Ion von 6 g/l nicht
überschritten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Kupfer-, Silber-, Nickel-, Kobaltkationen oder Wasser
stoff reduziert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kation reduziert wird, das edler als Eisen ist,
und daß ein ionenselektives Diaphragma zur Trennung von
Anodenraum und Kathodenraum verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Zinn-, Mangan- oder Chromkationen reduziert werden.
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