DE3109602C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen plattierter Blöcke - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen plattierter BlöckeInfo
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
- B22D7/02—Casting compound ingots of two or more different metals in the molten state, i.e. integrally cast
Description
3t 09
bindung beider Werkstoffe wird somit nicht behindert. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wölbt sich die
Seitenplatte während des Gusses kissenförmig nach außen, bleibt jedoch randseitig mit den Seitenblechen,
dem Bodenblech und dem Deckblech verbunden, so daß > kein offener Spalt auftritt.
Im Gegensatz zum reinen Walzplattieren ist eine besondere Ausbildung der dem Grundwerkstoff zugewandten
Oberfläche der Seitenplatte nicht notwendig, insbesondere muß diese Oberfläche nicht vollständig hi
plan sein. Beim Gießen des Grundwerkstoffs füllt dieser alle Unebenheiten der Seitenplatte und bildet beim
nachfolgenden Schrumpfen einen Abdruck dieser Seitenplatte. Die Seitenplatte und der Grundwerkstoff
sind daher schon formmäßig aufeinander angepaßt für r> die später beim Walzen erfolgende Verbindung.
Besonders vorteilhaft ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch, daß der erstarrte, plattierte Block
in einer h'iize und vorzugsweise uei uct iiüciisi
möglichen Walztemperatur energiesparend gewalzt 2n werden kann. Dabei können die plattierten Brammen im
Warmeinsatz ohne Zwischenerwärmen unter Ausnutzung der noch vorhandenen Wärme fertiggewalzt
werden. Insgesamt bedeutet dies eine erhebliche Energieeinsparung, da ein Wiederaufheizen der Blöcke >">
auf Walztemperatur vermieden wird.
Aufgrund der Wärmedämmung des ff-lsoliermaterials
erstarrt der Grundwerkstoff relativ langsam und wesentlich langsamer als bei normalem Kokillenguß.
Dabei läßt sich die Wärmeabfuhr durch die Isolation in sn weitem Bereich steuern. Der Block kann ganz
allmählich an die angestrebte Walztemperatur angenähert oder auch über Stunden in einem für das Walzen
ausreichend hohen Temperaturbereich gehalten werden. Damit entfällt ein Wiederaufheizen auch bei
größeren Engpässen in der Walzstraße, bei einem Ausfall der Walzstraße oder wenn gewisse Transportwege
zur Walzstraße bestehen. Man hat also ausreichende Zeit- und Temperaturreserven für das Ziehen
der plattierten Blöcke zum Walzen.
Während das Bodenblech grundsätzlich randseitig dicht an unteren Ende des Hohlkörpers angeschweißt
ist, kann das Deckblech entweder am oberen Ende des Hohlkörpers ebenfalls randseitig dicht angeschweißt
werden, wobei es eine Eingußöffnung aufweisen muß. oder das Deckblech wird nach dem Ausgießen des
Hohlkörpers mit dem Grundwerkstoff auf den Spiegel des flüssigen Grundwerkstoffs gelegt. Da das Deckblech
— wie alle anderen Bleche, eine möglichst geringe Wandstärke aufweisen soll und nur so dick ist, daß es
gerade noch nicht aufgelöst wird, ist eine innige Verbindung zwischen dem Deckblech (und den anderen
Blechen) und dem Grundwerkstoff schon beim Gießvorgang zu erreichen. Die relativ dünnen Bleche setzen der
Schrumpfbewegung des Grundwerkstoffblocks nur geringen Widerstand entgegen, so daß keine Spaitbildung
auftritt
Vorteilhaft sind konvex gewölbte Boden- und Deckbleche. Sie ermöglichen eine Materialzugabe an
den Stellen des plattierten Blocks, die beim Walzen M) normalerweise Einschnürungen zeigen. Dadurch wird
der insgesamt ausnutzbare Anteil des plattierten Blocks größer.
Insbesondere bei einem vor dem Guß angeschweißten Deckblech mit Eingußöffnung ist es vorteilhaft, oben <ή
auf den Hohlkörper oder das Deckblech eine Haube aufzusetzen und beim Gießen das Deckblech zu
überfüllen. Die oberhalb des Deckblechs befindliche Menge an Grundwerkstoff füllt einen sich unterhalb der
Angußöffnung bildenden Lunker. Damit dies geschehen kann, muß der Haubenbereich zur Seite und nach oben
besser isoliert sein als der übrige Bodenbereich.
Wird das Deckblech erst nach dem Füllen des Hohlkörpers mit Grundwerkstoff auf die Oberfläche
des flüssigen Grundwerkstoffs aufgelegt, so wird ein sich bildender Lunker zwar nicht verfüllt, er bleibt aber
aufgrund des Deckblechs abgeschlossen, insbesondere gegenüber der Außenatmosphäre.
Die Wandstärke der Seitenplatten aus Plattierungswerkstoff betrag· etwa 5 bis 15% der entsprechenden
Dicke der Bramme. Dadurch wird erreicht, daß auch bei fein ausgewalzten Blechen noch eine ausreichend dicke
Plattierungsauflage erhalten wird.
Die Wandstärke der Bleche, also der Seitenbleche,
des Bodenblechs und des Deckblechs wird der Überhitzungswärme der Bramme angepaßt, durch
geeignete vjicuüucrZiigC 3Γ! inPCr ιΓίΓίΟΓίϋΟίίΟ UMw
weitere Maßnahmen wird sichergestellt, daß die Bleche während des Gießens nicht einschlacken, verzundern,
oxidieren.
Um nach dem Gießen des Grundwerkstoffs eine Wärmeabgabe auch nach oben zu unterbinden, wird
nach dem Gießen auch oben eine Schicht des ff-Isoliermaterials aufgelegt. Die Dicke dieser Schicht,
wie auch die Dicke der seitlichen Schicht und der BodenwWicht wird an die jeweiligen Parameter des
Gußvorgangs angepaßt. Insbesondere wird die spezifische Wärmeleitfähigkeit des Isoliermittels, die Wärmekapazität
des Isoliermittels einschließlich der umgebenden Brammenkokille und der Warmeinhalt des Grundwerkstoffs
berücksichtigt. Ziel ist es dabei, die Wärmeabfuhr so einzustellen, daß die üblichen Walztemperaturen
von 1450 bis 11000C zielsicher eingestellt
werden können.
Als ff-Isoliermaterial kommt insbesondere rieselfähiger Sand in Betracht, weil er normalerweise kostengünstig
zur Verfügung steht. Weiterhin können Schlackensand, Schamotte. Tonerde oder andere, übliche rieselfähige
ff-Schüttiingen verwendet werden. Entscheidend ist lediglich, daß die Schmelz- und Sintertemperaturen
über 15000C liegen. Gegebenenfalls kann ein leichter,
seitlicher Druck über das Isoliermaterial auf die Seitenbleche und Seitenplatten ausgeübt werden, um
beim Abkühlen keinen Spalt zwischen dem Isoliermaterial und der Außenfläche des Hohlkörpers entstehen zu
lassen.
Um zu vermeiden, daß die Außenwände des Hohlkörpers verzundern können, wird dem Isoliermaterial
etwas Feinkohle beigemischt oder das Isoliei material wird oben mit einem kohlenstoffhaltigen Isolationspulver abgedeckt
Obwohl grundsätzlich der gesamte Zwischenraum zwischen der Außenform und dem Hohlkörper ausschließlich
mit dem feinkörnigen ff-Isoliermaterial ausgefüllt werden kann, ist es zur Zeit- und Arbeitsersparnis
vorteilhaft den Zwischenraum zwischen dem Hohlkörper und der Brammenkokille schichtweise
auszubilden, beispielsweise außen eine Dauerisolationssschicht vorzusehen und nur für die unmittelbar mit
dem Hohlkörper in Berührung kommende Schicht das feinkörnige ff-Isoliermaterial zu benutzen.
Bei dem anmeldungsgemäßen Verfahren kann die Gießtemperatur sehr gering gehalten werden, da
aufgrund der Isolation ein vorzeitiges Erstarren nicht zu befürchten ist. Aufgrund der langsamen Abkühlung wird
eine weitgehende Homogenisierung des Grundwerk-
Stoffs erzielt, zugleich kann der Grundwerkstoff dank
der geringen Abkühlung noch in der Hohlform legiert werden, falls er mit einer gewissen Überhitzungstemperatur
zugegeben wird. Die geringere Abschreckwirkung und die langsamere Erstarrung des Blocks erlauben die
Einstellung eines sehr guten Reinheitsgrades des Grundwerkstoffs, da dieser sehr viel länger flüssig
bleibt. Jie Thermoströmung ihn länger umwälzt und so Einschlußteilchen besser aufsteigen und abgeschieden
werden können.
Vorteilhafterweise werden vor dem Gießen Holzkohle oder ähnliche, aufschwimmbare Materialien auf die
Gießoberfläche gegeben. Sie steigen mit dem Spiegel des Grundwerkstoffs auf und schränken die Wärmeabstrahlung
nach oben ein. Sie stellen weiterhin eine reduzierende Atmosphäre im Hohlkörper her und
binden Oxidations- und Schlackenteile. Vorausgesetzt ist d.'ihei jedoch, daß sie die Zusammensetzung des
Die Materialstärke der Seitenplatten aus Plattierungswerkstoff wird durch den Wärmeinhalt des
zugegossenen, flüssigen Grundwerkstoffs begrenzt, wenn aus der Gießwärme gewalzt werden und die
Seitenplatten ihre Walzwärme aus dem Wärmeinhalt des Grundwerkstoffs erhalten sollen. In Abhängigkeit
von der Blockgröße — wobei Blockgrößen zwischen 10 und 40 t angestrebt werden — ist eine Materialstärke
der Seitenplatten zwischen 5 und 15% vorteilhaft. Bei größerer Materialstärke der Seitenplatte ist die
Aufschrumpfmethode gemäß DE-PS 23 33 359 möglicherv ^ise vorteilhafter.
Die Innenflächen des Hohlkörpers müssen metallisch blank, die Plattierflächen und gegebenenfalls auch die
Innenflächen mit Gießlacken geschützt sein, welche erst beim Benetzen mit Stahl verbrennen. Ein Spritzkasten
verhindert beim Oberguß das Auftreten von Schalen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Durchführen des oben beschriebenen
Verfahrens gezeigt und wird im folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Hohlkörper in
einer Brammenkokille,
F i g. 2 eine Explosionsdarstellung eines Hohlkörpers gemäß F i g. 1 mit Gießloch im Deckblech,
Fig.3 eine Darstellung entsprechend Fig.2 mit
Deckblech ohne Gießloch, und
Fig.4 einen Längsschnitt durch den Hohlkörper gemäß F i g. 4 nach dem Guß.
Der als Gießform dienende Hohlkörper gemäß Fig. 1 oder 2 setzt sich aus zwei, jeweils aus einem
Plattierungswerkstoff bestehenden Seitenpiatten 20,21,
zwei Seitenblechen 22, 23, einem Bodenblech 24 und einem Deckblech 25 zusammen. Wie F i g. 2 zeigt, sind
die beiden Seitenbleche 22, 23 und das Bodenblech 24 einstückig durch U-förmiges Abwinkein eines Blechbandes
hergestellt Die Seitenplatten 20, 21 werden — wie gestrichelt in Fig.2 eingezeichnet ist — in das so
gebildete U-Profil eingesetzt und innenseitig sowie
außenseitig verschweißt Die entsprechenden Schweißnähte 26 und 27 sind in F i g. 1 eingezeichnet Das
Deckblech 25 ist außen aufgeschweißt, es hat eine Eingußöffnung 28. Das Deckblech 25 hat somit
praktisch dieselben Abmessungen wie das Bodenblech 24.
Vor dem Guß wird oben auf das angeschweißte Deckblech 25 eine Haube 29 aufgesetzt. Sie ermöglicht, die Eingußöffnung 28 beim Gießvorgang zu überfüllen und hält aufgrund ihrer isolierenden Wandungen den oberhalb des Deckblechs 25 befindlichen Anteil des
Vor dem Guß wird oben auf das angeschweißte Deckblech 25 eine Haube 29 aufgesetzt. Sie ermöglicht, die Eingußöffnung 28 beim Gießvorgang zu überfüllen und hält aufgrund ihrer isolierenden Wandungen den oberhalb des Deckblechs 25 befindlichen Anteil des
ί Grundwerkstoffs ausreichend lange flüssig, damit sich
der unterhalb der Eingußöflnung 28 bildende Lunker ausfüllen kann.
Anstelle eines Hohlkörpers mit vor dem Guß aufgeschweißten Deckblech 25 entsprechend Fig. 2 ist
ίο in den Fig. 3 und 4 ein Deckblech 25 geänderter
Ausführung gezeigt. Wie aus diesen Figuren ersichtlich ist, hat das Deckblech 25 in diesem Ausführungsbeispiel
kleinere Abmessungen als das Bodenblech 24, es paßt mit ausreichendem Spiel in den Hohlkörper wie F i g. 4
i> zeigt. Dieses Deckblech 25 hat Aufhänger 30, die so
ausgeführt sind, daß das Deckblech 25 mehrere Zentimeter unterhalb der Oberkante des Hohlkörpers
gehalten wird.
:— -i ι λ ...: ι _ι
ι g. -J uiiu τ vTiiu yju\.it
-"> auf den Spiegel des flüssigen Grundwerkstoffs gelegt.
Dabei quillt durch die randseitigen Spalte zwischen dem Deckblech 25 und den Seitenplatten 20, 21 bzw. den
Seitenblechen 22, 23 eine gewisse Menge flüssigen Grundwerkstoffs nach oben und gewährleistet eine
2"> sichere Abdichtung, ohne daß das Deckblech 25 — wie
im Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2 — vor dem Gießen angeschweißt werden muß.
Der in Fig. 1 gezeigte Hohlkörper ist ringsum von
zwei Schichten eines ff-lsoliermaterials umgeben, das
so den Spalt zwischen dem Hohlkörper und einer
Außenform 31 ausfüllt. Wie Fig 1 zeigt, sind zwei Schichten 32, 33 des Isoliermaterials vorhanden. Die
äußere Schicht 32 ist als Dauerfutter aus Feuerleichtstein-Asbestplatten gefertigt. Die innere Schicht 33
Ji besteht aus Sand. Diese innere Schicht 33 wird nach
jedem einzelnen Gußvorgang entfernt und anschließend, nach Einsetzen eines neuen Hohlkörpers, wieder
eingegeben.
Nach Entfernen eines ausgegossenen Hohlkörpers
Nach Entfernen eines ausgegossenen Hohlkörpers
4Π rutscht die innere Schicht 33 auf den Boden der
Außenform 31. Ebenfalls zerfällt ein Teil der Feuerleichtstein-Platten. Dieses erwünschtermaßen rieselfähige
Material muß wieder aus der Außenform 31 herausgebracht werden. Hierzu ist es zweckmäßig, den
J"> Boden der Außenform 31 trichterförmig in Art eines
Schüttgutbehälters auszuführen, so daß durch Öffnen einer unteren Klappe der rieselfänige Anteil des
ff-Isoliermaterials aus dem trichterförmigen, unteren Ende herausrutschen und -fließen kann. Dadurch wird
"><> der Kreislauf des ff-lsoliermaterials wesentlich vereinfacht
Wie die Figuren zeigen, ist die Wandstärke der Bleche 22 bis 25 wesentlich geringer als die Wandstärke der
beiden Seitenplatten 20, 21. Die Wandstärke der Seitenplatten 20, 21 beträgt jeweils etwa 10% der
entsprechenden Gesamtbreite des Hohlkörpers. Die Materialstärke der Bleche 22 bis 25 liegt bei etwa 2%
der größten Querschnittsabmessung des Hohlkörpers. Die Stärke der ff-Isolierschicht ist in Abhängigkeit von
den physikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien so groß gewählt, daß die Abkühlung des
eingegossenen Materials ausreichend langsam und die Homogenisierung dieses Materials ausreichend gut ist
Gesamtdicken des ff-lsoliermaterials von 50 cm und mehr werden angestrebt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen plattierter Blöcke, insbesondere plattierter Brammen, bei dem
a) ein den Abmessungen der fertigen Bramme entsprechender Hohlkörper hergestellt wird,
indem mindestens eine aus einem Plattierungswerkstoff bestehende Seitenplatte mit weiteren,
dünneren Seitenblechen zu einem rohrartigen Hohlkörper verbunden wird,
b) dieser Hohlkörper in eine größere Außenform eingesetzt wird, wobei zwischen deren Boden
und dem unteren Ende des Hohlkörpers sowie zwischen den Seiten der Außenform und den
Seiten des Hohlkörpers eine Schicht feinkörnigen feuerfesten Isoliermaterials eingefüllt wird,
und
c) der Hohlkörper anschließend mit dem Grundwerkf'off ausgegossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper vor dem Einsetzen in die Außenform mittels
eines an seinem unteren Ende angeschweißten Bodenblechs nach unten geschlossen wird und daß
auf den oberen Endbereich des Hohlkörpers ein Deckblech aufgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Deckblech eine Eingußöffnung
freigelassen wird und daß das Deckblech vor dem Einfüllen des Grundwerkstoffs am oberen Ende des
Hohlkörper* randseitig dicht angeschweißt wird.
3. Verfahren nach Anspn.1i I, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblech nach dem Füllen des
Hohlkörpers mit Grundwerkst« 7 auf die Oberfläche des flüssigen Grundwerkstoffs gelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß oben auf den Hohlkörper bzw.
auf das mit einer Eingußöffnung versehene Deckblech eine Haube aufgesetzt wird und daß das
Deckblech beim Guß übergössen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß als Plattierungswerkstoff ein Material mit einer Wandstärke von 3 bis
15%, vorzugsweise 3 bis 10% der entsprechenden Dicke der Bramme gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der
Bleche 0,2 bis 2% der größten Querschnittsseite der Bramme beträgt und der Überhitzungswärme der sa
Bramme angepaßt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper nach
dem Gießen auch oben mit feuerfestem Isoliermaterial abgedeckt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die metallisch blanke Innenseite des Hohlkörpers mit einem
hochschmelzenden Gießüberzug bedeckt wird, der erst bei der Benetzung mit flüssigem Stahl zersetzt
und verbrannt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolationsmaterial
ein rieselfähiger Sand, Schlackensand, Schamotte, Tonerde oder andere übliche ff-Schüttungen verwendet werden, deren Schmelz- und Sintertemperatur über 1800K liegt und daß die Dicke dieser
Isolationsschicht zwischen 5 und 50% der größten
Querschnittsseite der Bramme beträgt,
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise an den
Seitenblechen in der ersten Zeit nach dem Gießen die Wärmeabfuhr durch Befeuchten und nachträgliches Berieseln des dort befindlichen Isoliermaterials
mit Wasser beschleunigt und im Bereich der Walztemperatur die Temperatur allein durch das
trockene Isoliermittel gehalten wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß dem rieselfähigen Isoliermaterial bis zu 1 Gew.-% Feinkohle beigemischt wird oder daß die oberste Schicht des
Isoliermaterials mit kohlenstoffhaltigen Isolationspulvern abgedeckt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilbereich des Abstandes zwischen der Brammenkokille und dem
Hohlkörper als Dauerisolationsschicht mit Feuerleichtstein-Asbestplatten o. dgl. zugestellt wird, und
daß das rieselfähige, feinkörnige Isoliermaterial nur den unmittelbaren Spalt zwischen dem Hohlkörper
und diesem Dauerfutter ausfüllt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gießtemperatur entsprechend der niedrigst einhaltbaren Pfannenauslauftemperarjr gehalten wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der Überhitzungswärme des Grundwerkstoffs (Stahl) bis
zu 5% Legierungsmetalle im Hohlkörper zulegiert werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeabfuhr über die Haube zur Seite und nach oben über das
Abdeckpulver geringer ist als über die Seitenbleche und das Bodenblech des Hohlkörpers, damit der
zuletzt erstarrende Stahl im Kopfbereich eine günstige Kopflunkerform ergibt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Gießen Holzkohle oder ähnliche aufschwimmbare Materialien auf die Gießoberfläche gegeben werden, die
beim Aufstieg des Stahls die Abstrahlung nach oben einschränken, eine reduzierende Atmosphäre im
Hohlkörper einstellen und Oxidations- und Schlakkenanteile binden, gleichzeitig aber den Grundwerkstoff (Stahl) in seiner Zusammensetzung nicht
wesentlich verändern.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 16. dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper quaderförmig
ist und sich zusammensetzt aus mindestens einer, aus einem Plattierungswerkstoff bestehenden Seitenplatte (20 bzw. 21), mindestens zwei Seitenblechen
(22, 23). einem Bodenblech (24) und einem Deckblech (25), wobei die Seitenplatten (20 bzw. 21).
die Seitenbleche (22,23) und das Bodenblech (24) an ihren Berührungsstellen mittels mindestens einer
Schweißnaht (26 bzw. 27) verbunden sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblech (25) eine
Eingußöffnung (28) aufweist und randseitig mit der Seitenplatte (20 bzw. 21) und den Seitenblechen (22,
23) verschweißt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gegenüberliegende Seitenbleche (22, 23) und das Bodenblech (24) durch
zweifaches Abwinkein eines einstückigen Blechstreifens gefertigt sind.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen plattierter Blöcke, insbesondere plattierter
Brammen, bei dem ein den Abmessungen der fertigen Bramme entsprechender Hohlkörper hergestellt wird,
indem mindestens eine aus einem Plattierungswerkstoff bestehende Seitenplatte mit weiteren, dünneren Seitenblechen zu einem rohrartigen Hohlkörper verschweißt
wird, dieser Hohlkörper in eine größere Brammenkokille eingesetzt wird, wobei zwischen deren Boden und
dem unteren Ende des Hohlkörpers sowie zwischen den Seiten der Brammenkokille und den Seiten des
Hohlkörpers eine Schicht feinkörnigen ff-Isoliermaterials eingefüllt wird, und der Hohlkörper anschließend
mit dem Grundwerkstoff ausgegossen wird.
Bei diesem aus der DEPS 7 35 672 bekannten
Verfahren zur Schweiß- oder SchmelzplattLrung wird das gewünschte, vollflächige Schweißen während des
Gießens nicht erreicht. Wenn beim Ausgießen dieses bekannten Hohlkörpers der zufließende Stahl (Grundwerkstoff) nicht extrem überhitzt ist, wirken die recht
dicken, aus Plattierungswerkstoff bestehenden Seitenplatten wie eine Kokillenwand. Der eingegossene
Grundwerkstoff setzt sich wie ein Block in der Kokille beim Abkühlen und Schrumpfen soweit von den
Seitenplatten ab, daß ein Spalt entsteht. Dieser Spalt wird noch dadurch vergrößert, daß die Seitenplatten
ihrerseits durch den flüssigen Stahl einseitig erwärmt werden und sich demzufolge nach außen ausbeulen,
wobei sie sich kissenförmig verwerfen.
Während des Abkühlens des mit Grundwerkstoff ausgegossenen Hohlkörpers in der Brammenkokille und
beim Wiederaufwärmen im Vorwärmofen überlagern und kreuzen sich die Schrumpfungs- und Ausdehnungstendenzen ν .-n abkühlendem Grundwerkstoff (Normalstahl) und sich aufheizendem Plattierungswerkstoff
(zumeist Edelstahl). Dadurch wird die Spaltbi'dung noch vergrößert. Die Spalte sind endseitig offen, so daß
zwischen den Plattierungswerkstoff und den Grundwerkstoff die normale Atmosphäre eindringen kann.
Dadurch erfolgt eine Oxidation der hpchen des Spaltes,
die noch durch die erhöhte Temperatur begünstigt wird. Eine spätere Verbindung beim Walzen ist aufgrurd der
entstehenden Oxidationsschichten nicht mehr möglich.
Eine durch Angießen erfolgende, innige Verbindung zwischen dem Auflagewerkstoff und dem Grundwerkstoff ist aufgrund der im Vergleich zum Grundwerkstoff
recht großen Wärmekapazität der Seitenplatten nor rnalerweise nur schwer zu erreichen und nur bei stark
überhitztem Grundwerkstoff möglich. Die Auflösung ist dazu aufgrund der unterschiedlichen Wärmeabfuhr in
Kantennähe geringer als im Flächenzentrum. Der Grundwerkstoff wird durch die Auflösung der Plattierung verunreinigt. Verunreinigungen des Grundwerkstoffs an Cr, Ni, C oder Mn führen selbst bei geringen
Äuflösungsmengen zum Ausfall. Außerdem ist die Plattierung dann dünner und ungleichmäßig.
Um nach dem späteren Auswalzen der plattierten Bramme eine ausreichend dicke Schicht des AuHa-Jewerkstoffs zu gewährleisten, beträgt die Materialstärke der Seitenplatten üblicherweise 3 bis 15% der
Gesamtdicke de^ plattieren Bramme, bei dem aus der
DE-PS 7 36 67? bekannten Verfahren liegt dieses
Dickenverhältnis eher oberhalb der angegebenen
Obergrenze. Bei einem derartigen Masjenverhältnis ist jedoch ein ausreichendes Erwärmen und Aufschmelzen
der anfänglich normal temperierten Seitenplatten ausschließlich durch den Wärmeinhalt des flüssigen
Grundwerkstoffs nur schwer zu erreichen.
Es hat nun nicht an weiteren Versuchen und Vorschlägen gefehlt, flüssigen Stahl zwischen zwei
Plattierungstafeln zu gießen. Dabei bestand das Ziel ίο immer darin, schon nach dem Gießen über das
Aufschmelzen des Plattierungswerkstoffs der Seitenplatten eine innige Verbindung herzustellen. Arbeitet
man mit hochüberhitztem Stahl, also hohen Gießtemperaturen, so erweist es sich in der Praxis als schwierig, die
Temperatur und die Materialstärken des Hohlkörpers so aufeinander anzupassen, daß im schmalen Grat
zwischen Anlösen, Auflösen und Abschrecken sicher gearbeitet werden kann. Die Seitenbleche, also die
Seitenflächen des Hohlkörpers ohne Plattierplatte würden sich nach der DE-PS 7 36r"2 auflösen, da sie
nur aus dünnen Blechen besteht:;. Eine extreme Überhitzung des Grundwerkstoffs ist zudem energieaufwendig.
Weiterhin ist aus der DE-PS 23 33 359 der Anrnelderin ein Verfahren zur Herstellung plattierter Blöcke
bekannt, bei dem Plattierungstafeln in einer Gießform dicht an deren Wandung angeordnet werden, wobei
jedoch die Seitenschmalflächen frei zugänglich bleiben. Diese Seitenschmalflächen werden beim späteren
JO Gießen mit dem Grundwerkstoff durch Aufschrumpfen
(nicht Anlösen) innig verbunden, so daß sie eine randseitige Abdichtung schaffen, wenn sich der Spalt
zwischen Plattierungstafel und Grundwerkstoff ausbildet
Dieses bekannte Verfahren ist jedoch nur für relativ
dicke Plattierungstafeln geeignet, da das Maß der erwünschten Abdichtung, also der Aufschrumpfdichtung zwischen den Seitenschmalflächen der P'attierungstafeln und dem Grundwerkstoff vom Flächeninhalt dieser Seitenschmalflächen abhängt und mit
wa- hsendem Flächeninhalt verbessert wird. Da nun aber der Auflagewerkstoff deutlich teurer ist als der
Grundwerkstoff und man demzufolge stets bestrebt ist, den Mengenanteil des Auflagewerkstoffs möglichst
gering zu halten, hat dieses bekannte Verfahten bei
dünneren Plattierungstafeln relativ selten Verwendung gefunden. Zudem ist es energieaufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und das Verfahren
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Ausbildung eines offenen, der Atmosphäre
zugänglichen Spaltes zwischen dem Plattierungswerkstoff i.'id dem Grundwerkstoff vermieden wird, so daß
beim Walzvorgang eine ausreichende Verbindung " zwischen beiden Werkstoffen erreicht werden kann and
daß Energie eingespart werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Hohlkörper vor dem Einsetzen in die Brammenkokille
mittels eines an se;nem unteren Ende angeschweißten
Bodenblechs nach unten geschlossen wird und daß auf den oberen Endbereich des Hohlkörpers ein Deckblech
aufgesetzt wird.
Aufgrund dieser beiden Bleche, des Bodenblechs und des Deckblechs wird erreicht, daß der sich zwischen
Plattieruns-werkstoff und Grundwerkstoff bildende
Spalt keinen Zugang zur freien Atmosphäre hat. Dadurch können seine Innenflächen nicht oxidieren, die
während des nachfolgenden Walzens erfolgende Ver-
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