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Pferdebox
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Die Erfindung betrifft eine Pferdebox mit einen durch eine Türe geschlossenen
Aufenthaltsraum für das Pferd bildenden BoxeniYänden sowie aus derartigen Boxen
entlang einer Stallgasse gebildete Boxenreihen.
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Derartige in der Regel zur Einzelunterstellung von Pferden dienende
Boxen sind im Grundriß rechteckig und - soweit mehrere Pferde gehalten werden -
entlang der Gasse eines Stallraumes nebeneinander angeordnet. Zur Stallgasse hin
haben die Boxen eine Türe und ggf. eine Öffnung zur Hergabe von Futter. Zumindest
die senkrecht
zur Stallgasse gemessene Tiefe der Boxen ist größer
als der benötigte Standplatz für das Pferd.
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Derartige bekannte Boxen bzw. Boxensysteme haben zunächst einmal den
Nachteil, daß sich das Pferd an einer Boxenwand - wie es in der Fachsprache heißt
- festlegen kann, d. h. eine solche Liegeposition einnehmen kann, die ihm ein Aufstehen
nicht mehr möglich macht bzw. dieses erheblich erschwert. Die Möglichkeit des Festlegens
bringt die Gefahr, daß das Tier um sich schlägt und dabei sich selbst und die Box
erheblich beschädigt.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Boxen besteht darin, daß sie ein
verhältnismäßig großes Stallgebäude erfordern.
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Gegenüber der Stallgasse bilden die Boxen eine massiv wirkende seitliche
Abschlußwand, so daß die Stallgasse, die man natürlich so schmal wie möglich zu
halten sucht, wie ein enger Gang und damit etwas bedrückend wirkt. Es kann hier
Schwierigkeiten bereiten, wenn Pferde aneinander vorbeigeführt werden müssen. Andererseits
bedarf es bei solchen Boxen, die gegenüber der Stallgasse mit einer ins Freie gehenden
Öffnung versehen sind, durch die das Pferd den Kopf herausstrecken kann, auf der
der Stallgasse abgewandten Seite der Boxen einer Verlängerung des Daches des Stallgebäudes,
um so einen Dachüberhang zu erzeugen, damit bei Regen das Pferd nicht naß wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pferdebox der eingangs genannten
Art derart abzuändern und weiter auszubilden,
daß ein Festlegen
des Pferdes nicht mehr möglich ist, eine bessere Raumausnutzung und individuellere
Pferdehaltung möglich ist und ohne Vergrößerung des Stallgebäudes eine Vergrößerung
des Stallgassenbereiches sich ergibt.
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Dies soll ohne zusätzlichen Aufwand praktisch aufgrund der bisher
üblichen Gestehungskosten erreicht werden.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Box im Grundriß
wenigstens sechseckig ausgebildet ist, daß die Länge der einzelnen Boxenwand kürzer
als der Pferderumpf ist und daß der durch das Boxenzentrum gehende Innendurchmesser
der Box der für das Pferd notwendigen Bewegungsfreiheit entspricht.
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Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen ist in überraschend einfacher
Weise zunächst erreicht, daß sich das Pferd nicht mehr festlegen kann. Denn obwohl
die Box ihm die notwendige Bewegungsfreiheit bietet, die bisher auch schon die Voraussetzung
für die Größenbemessung der Box war, ist nun keine Wand mehr vorhanden, die der
Rumpflänge des Pferdes entspricht oder größer als diese Rumpflänge ist. Dadurch
sind Unannehmlichkeiten, Verletzungen oder Schäden, die sich durch das Festlegen
von Pferden ergeben können, erheblich vermindert.
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Darüber hinaus ergibt die erfindungsgemäße Ausbildung der Box eine
Vergrößerung des Stallgassenbereiches, indem nunmehr ausgehend von der freien Stallgassenflucht
zwischen den einzelnen Boxen noch winkelförmige Ausweiten der Stallgasse entstehen,
die die Bewegungsfreiheit nicht
nur bezüglich des optischen Eindruckes,
sondern auch tatsächlich vergrößern. Soweit die Pferde durch die in der Regel die
obere Hälfte der Boxenwandung bildenden Gitterstäbe auf die Stallgasse sehen können,
ist ihnen nunmehr ein Einblick in beide Stallgassenrichtungen möglich, womit sich
eine erhebliche Gesichtsfelderweiterung ergibt, obwohl es auf der anderen Seite
nicht damit verbunden ist, daß sich zwei benachbart stehende Tiere direkt durch
eine gemeinsame Wandung ansehen können, was nicht erwünscht ist, da es zu Unruhe
od. dgl. führen kann.
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Der vorgenannte Vorteil ergibt sich auch auf der der Stallgasse gegenüberliegenden
Seite bei solcher Pferdehaltung, wo die Boxen dort zum Freien hin offen sind bzw.
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für den Kopf des Pferdes geöffnet werden können. Auch hier ist eine
entsprechende Gesichtsfelderweiterung für das Tier gegeben. Andererseits aber braucht
nun eine Vergrößerung des-Stalldaches nicht vorgenommen zu werden, da die genannten
dreieckigen Zwickel zwischen benachbarten Boxen, in deren Bereich das Pferd nunmehr
seinen Kopf stecken würde, unterhalb der die Boxen ohnehin überfangenden Bedachung
liegen.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß bei Bildung einer Boxenreihe
entlang einer Stallgasse benachbarte Boxen eine gemeinsame Wand aufweisen und daß
über diese Wand die benachbarte Box für das Pferd nicht einsehbar ist. Auf diese
Weise ergibt sich eine wabenartige Anordnung der Boxen entlang der Stallgasse und
auf der anderen
Seite ist vermieden, daß sich benachbart stehende
Pferde unmittelbar gegenseitig sehen. (Senkung der Aggressionsstufen).
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß die der Stallgasse
zugewandte Boxenecke abgeschnitten und die Box dort durch eine zur Stallgasse parallele
Wand geschlossen ist. Auf diese Weise ist vermieden, daß Ecken in die Stallgasse
ragen und es ist eine weitere platzmäßige Vergrößerung der Stallgasse erzielt, ohne
daß dadurch der für das Tier in der Box bestehende Platz zum Nachteil für das Tier
beeinflußt würde.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich anhand
der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform, die auf der Zeichnung dargestellt
ist. In der Zeichnung zeigen: Fig 1 eine Draufsicht auf eine Boxenanordnung entlang
einer Stallgasse;
Fig. 2 die Teilansicht gemäß dem Pfeil II in Fig.
1; Fig. 3 die Ansicht gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 1.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind entlang einer Stallgasse 1 mehrere
Boxen 2a, 2b und 2c sowie ggf. auf der anderen Seite der Stallgasse 1 Boxen 3a bis
3c angeordnet. Die Boxen haben im wesentlichen einen sechseckigen Grundriß mit untereinander
gleich langen Seiten, wobei eine zur Stallgasse 1 senkrechte Wandung 4 benachbarten
Boxen gemeinsam und, wie aus Fig. 3 ersichtlich, nicht durchsehbar, sondern geschlossen
ist. Die Wände sind an Pfosten 5 befestigt, die in nicht näher dargestellter Weise
im Boden verankert sind.
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Wie sich aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 2 ergibt, ist die zur Stallgasse
1 weisende Ecke der Boxen abgeschnitten und durch eine zusätzliche Wand 6 geschlossen.
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Die auf die Stallgasse 1 zugerichteten Wände bestehen grundsätzlich
aus einem oberen, durchsehbaren Gitterwerk 7 und einer unteren, festen Wandungshälfte
8.
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Fig. 1 zeigt ferner, wie in einer der der Stallgasse 1 benachbarten
Boxenecken eine Heuraufe 9 angeordnet sein kann und an der kurzen Wandung 6 ein
Trog 10 od. dgl. für Körnerfutter. Eine der zur Stallgasse 1 hin gerichteten Wandungen
11 ist als Türe ausgebildet.
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Anhand von Fig. 1 wird schließlich ersichtlich, daß in dem Falle,
wo die Boxen auf der der Stallgasse 1 gegenüberliegenden Seite zum Freien hin offen
sind, eine Vergrößerung des Stalldaches nicht erforderlich ist. Denkt man sich beispielsweise
die Wand 14 mit einer Öffnung, durch die das Pferd den Kopf herausstrecken kann,
so ist ersichtlich, daß deshalb das Dach, dessen Außenkante mit der Linie 15 angedeutet
ist, nicht vergrößert zu werden braucht.
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Wie bereits eingangs hervorgehoben, ist die Einzelwand der Box kürzer
als der Pferderumpf. In einem praktischen Falle wurde der Abstand zwischen benachbarten
Stützen 5 nicht größer als 1875 mm gewählt.
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