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Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälterverschluß aus
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einer Kappe und einer mit einem Gießkanal versehenen Schwenktülle.
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Derartige Schwenktüllenverschlüsse sind seit langem und in großer
Zahl bekannt; sie müssen einer Reihe von Kriterien genügen, die sich aus dem speziellen
Verwendungszweck ergeben und den konstruktiven Aufbau des Verschlusses bestimmen.
So muß sich die Gießöffnung aus gießtechnischen Gründen und zur Vermeidung einer
Kappen- bzw. Behälterverschmutzung sowie im Hinblick auf eine hinreichende Erkennbarkeit
der Offen- bzw.
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Gießstellung im Abstand über oder auch seitlich der Kappe befinden.
Des weiteren soll die Tülle in der Schließstellung möglichst weitgehend in der Kappe
bzw. einer entsprechenden Kappenausnehmung verschwinden, sich jedoch gleichzeitig
auch einhändig ohne Schwierigkeiten in die Gießstellung hochschwenken lassen. Schließlich
muß der Verschluß in der Schließstellung hinreichend flüssigkeitsdicht sein, um
eine Verschmutzung oder auch Gefährdung von Personen und Sachen durch den Behälterinhalt
hinreichend sicher zu vermeiden.
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Um den vorerwähnten Forderungen insgesamt gerecht zu werden, bestehen
herkömmliche Schwenktüllenverschlüsse aus mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen
Teilen, nämlich einer Kappe und der Schwenktülle. Diese aus der notwendigen Schwenkbarkeit
der Gießtülle resultierende Zweiteiligkeit schafft jedoch insofern Schwierigkeiten,
als es im Bereich der gelenkigen Verbindung zwischen der Gießtülle und der Kappe
häufig, insbesondere aber bei häufigem Gebrauch, unter Witterungseinflüssen oder
infolge des Innendrucks des Behälters zu Undichtigkeiten und Leckagen kommt. Solche
Undichtigkeiten und Leckagen führen nicht nur zu einer Verschmutzung und Gefährdung,
sondern erschweren darüberhinaus auch das Verschwenken der Gießtülle, da sich im
Bereich der
gelenkigen Verbindung zwischen Tülle und Kappe leicht
klebrige Rückstände bilden. Hinzu kommt, daß die Gefahr besteht, daß der Behälterinhalt
unter dem Einfluß des notwendigen Schließdrucks an der Gelenkstelle austritt. Außerdem
ist ein sicheres Verschließen bei Behältern mit abrasievem flüssigem oder pulvrigem
Füllgut nicht möglich.
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Schließlich erfordert die Herstellung zweiteilige Verschlüsse auch
zwei Werkzeuge und zwei Maschinen bzw. die doppelte Maschinenzeit sowie einen nicht
unwesentlichen Montageaufwand.
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Ein zweiteiliger Schwenktüllenverschluß der vorerwähnten Art ist beispielsweise
aus der deutschen Auslegeschrift 1 293 627 bekannt; er besteht aus einer Schraubkappe
mit einer geschlitzten Hohlkugelschale am Kappenboden, die den Kugelkörper der Gießtülle
weitgehend übergreift. Auf diese Weise sind die Kappe und die Schwenktülle nach
Art eines Kugelgelenks miteinander verbunden und läßt sich die mit einem zentrischen
Gießkanal versehene Schwenktülle aus ihrer axialen Offenstellung in eine radiale
Ruhestellung auf dem Kappenboden verschwenken. Im Verlaufe des Verschwenkens bewegt
sich die innenliegende Eintrittsöffnung des Gießkanals aus dem Bereich einer ringförmigen
Durchgangsöffnung der Hohlkugelschale in den Bereich der Hohlkugelinnenfläche, die
alsdann die Eintrittsöffnung des Gießkanals verschließt.
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Es liegt auf der Hand, daß dieser Schwenktüllenverschluß nur so lange
hinreichend flüssigkeitsdicht ist, wie die einander berührenden Gleitflächen der
Hohlkugel und des Kugelkörpers mit einer ausreichenden Flächenpressung aufeinanderliegen.
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Die Größe dieser Flächenpressung bestimmt jedoch nicht nur die Wirksamkeit
der Dichtung, sondern darüberhinaus auch die beim Verschxnken der Gießtülle zwischen
Gieß- und Schließstellung
aufzuwendende Betätigungskraft. Da die
Flächenpressung infolge nicht zu vermeidender Maßabweichungen, Werkstoffalterung,
Verschleiß und anderer mechanischer Einflüsse von Verschluß zu Verschluß aber auch
bei ein und demselben Verschluß unterschiedlich sein kann, kommt es bei Schwenktüllenverschlüssen
dieser Art leicht zu Undichtigkeiten und zu einer nicht unerheblichen Schwergängigkeit
beim Verschwenken der Gießtülle. Letzteres umso mehr, als der mit dem Füllgut in
Berührung kommende Kugelkörper bei jeder Schwenkbewegung der Tülle unvermeidbar
anhaftendes Füllgut zwischen die einander berührenden Gleitflächen mitschleppt.
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Um die durch die Größe der Gleitflächen bedingten Schwierigkeiten
zu vermeiden, ist es aus der deutschen Patentschrift 26 58 590 auch bereits bekannt,
die Schwenktülle mit Hilfe einander diametral gegenüberliegender Schwenkzapfen in
der Verschlußkappe zu lagern und die im Bereich der Schwenktülle befindliche Durchgangsöffnung
der Kappe nach Art eines Ventilsitzes mit einem Ringwulst zu versehen, der an der
Kugelfläche der Schwenktülle anliegt. Bei diesem Verschluß greifen die Schwenkzapfen
in sich verengende Lagerschlitze der Kappe ein.
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Dabei ergibt sich eine Art Schnappverbindung, die der Tülle eine deren
Ku-gelfläche auf den Ringwulst drückende Vorspannung verleiht. Diese die Dichtwirkung
am Ringwulst bestimmende Vorspannung ist jedoch infolge nicht zu vermeidender Toleranzen
nicht kalkulierbar und unterliegt infolge Verschmutzung und Verschleiß während des
Gebrauchs einer ständigen Änderung, so daß es auch bei diesem Verschluß zwangsläufig
zu Undichtigkeiten kommt.
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Darüberhinaus unterliegt der vorerwähnte Verschluß aber auch einer
erheblichen Verschmutzung einer die Schwenktülle in der Schließstellung aufnehmenden
Kappenkammer, da von der
Kugel- bzw. Dichtfläche und insbesondere
dem stets offenen Gießkanal mitgeschlepptes Füllgut ohne weiteres in die Kammer
gelangt. De-,Rückstände sammeln sich zum Teil im Bereich des Ringwalstes und der
Schwenkzapfen bzw. Lagerschlitze, wodurch sich die notwendige Schwenkkraft erhöht.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile
zu beheben, und insbesondere einen Schwenktüllenverschluß ohne verschmutzungs- und
verschleißgefährdete Gleitflächen zu schaffen. Die Lösung dieser Aufgabe basiert
auf dem Gedanken, die bisherige Zweiteiligkeit aufzugeben und besteht im einzelnen
darin, daß bei einem Schwenktüllenverschluß der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
die Schwenktülle und die Kappe faltgelenkig und einstückig miteinander verbunden
sind. Dies ist beispielsweise mit Hilfe eines Filmscharniers und eines Faltgelenks
möglich. In diesem Falle wird die Gießtülle über einen Winkel von 900 um das Filmscharnier
herumgeschwenkt und verhält sich das Faltgelenk während des Schwenkens etwa wie
ein Faltenbalg.
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Der entscheidende Vorteil der Einstückigkeit des erfindungsgemäßen
Schwenktüllenverschlusses liegt darin, daß jegliche Gleitflächen und -linien entfallen
und demzufolge Dichtungsprobleme und Handhabungsverschlechterungen im Bereich der
gelenkigen Verbindung zwischen der Schwenktülle und der Kappe überhaupt nicht auftreten
können. Daher eignet sich der Verschluß auch zum Verschließen von Behältern mit
abrasievem Füllgut in flüssiger und pulvriger Form. Die Schwenktülle bedarf lediglich
eines verhältnismäßig einfach zu schaffenden Verschlusses der Gießöffnung. Flüssigkeitsrückstände
innerhalb des Tüllen-Gießkanales können bei geschlossener Tülle nur in die Flasche
zurücklaufen, so daß auch insoweit nicht mehr die Gefahr einer Verschmutzung und
eines Verklebens besteht.
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Um der Schwenktülle während ihrer Bewegung zwischen der Gießstellung
und der Schließstellung eme gewisse Führung zu verleihen, können sich in der Faltgelenkzone
Faltlinien erstrecken, die dem Kappenwerkstoff hier eine in gewisser Weise vorgegebene
Bewegung aufprägen.
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In der Schließstellung liegt die Schwenktülle vorzugsweise in einer
ihren Konturen in etwa entsprechenden Kappenkammer, die mit einer in die Gießöffnung
eingreifenden Schließkalotte versehen sein kann. Um das einhändige Öffnen des Verschlusses
bzw. Hochschwenken der Gießtülle zu erleichtern, sollte im Bereich der Gießöffnung
eine die Kappenperipherie in der Schließstellung vorzugsweise überragende Griffleiste
angeordnet sein.
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Außer durch die nach Art eines Schnappverschlusses in die Gießöffnung
eingreifenden Schließkalotte kann die Schwenktülle auch noch dadurch in ihrer Schließstellung
fixiert sein, daß der Tüllenfuß mit einem Teilkragen und einem Teilbund der Kappe
verbunden ist und die Tülle eine in der Schließstellung auf dem Teilbund aufliegende
Außenfläche besitzt. Schließlich könnte die Schwenktülle aus Gründen der Transportsicherheit
und Originalitätssicherung auch noch mit einem Abbruchverschluß versehen sein, der
erst vom Verbraucher entfernt wird.
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Trotz der Einstückigkeit läßt sich der erfindungsgemäße Schwenktüllenverschluß
leicht entformen hzw. auswerfen; er verläßt das Werkzeug dabei gebrauchsfertig,
erfordert somit im Gegensatz zu den bekannten zweiteiligen Verschlüssen keinen zusätzlichen
Montageaufwand und läßt sich daher auf äußerst wirtschaftliche Weise herstellen.
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Die Erfindung wid nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutern. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
1 einen Schwenktüllenverschluß mit in der Gießstellung befindlicher Tülle, Fig.
2 den in der Fig. 1 dargestellten Verschluß während der Schließbewegung, Fig. 3
eine Vorderansicht des in Fig. 2 dargestellten Verschlusses, und Fig. 4 den Verschluß
der Fig. 1 bis 3 in der Schließstellung.
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Der erfindungsgemäße Behälterverschluß besteht aus einer Kappe 1 und
einer Gießtülle 2 mit einem Gießkanal 3 und einer Gießöffnung 4, in deren Nähe eine
Griffleiste 5 angeordnet ist.
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Die Gießtülle 2 ist mit der Kappe 1 einerseits über ein Filmscharnier
6 und andererseits über ein Faltgelenk 7 mit besonderen Faltlinien 8 verbunden;
sie geht an ihrem Fuß in einen Teilkragen 9 und ein Teilbund 10 der Kappe 1 über.
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Die Kappe weist im Bereich des Tüllenfußes eine Tüllenkammer 11 mit
einer Schließkalotte 12 und einer Auflagefläche 13 auf, der eine Außenfläche 14
der Gießtülle 2 entspricht. Die Kappe 1 ist zudem mit einem Innengewinde 15 und
einer in die nicht dargestellte Behälteröffnung eingreifenden ringförmigen Innenlippe
16 versehen; sie kann statt dessen aber auch eine Steckverbindung aufweisen.
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Die zeichnerischen Darstellungen in den Fig. 2 und 3 veranschaulichen,
wie beim Verschwenken der Gießtülle 2 aus der Gießstellung (Fig. 1) in die Schließstellung
(Fig. 4) die faltelastische Zone 7 in die Durchgangsöffnung der Kappe 1 zwischen
dem Teilkragen 9 und dem Teilbund 10 hineingefaltet wird, bis schließlich die Schließkalotte
12 in die Gießöffnung 4 abdichtend eingreift und die Außenfläche 14 der Gießtülle
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in etwa auf der Außenfläche 13 des Bundes 10 liegt. In der Schließstellung
schließt die Gießtülle bündig mit dem Kappenboden ab und überragt die Griffleiste
5 die Kappenperipherie, so daß sich die Gießtülle mühelos einhändig bzw. mit einem
Finger entsperren und in die Gießstellung hochschwenken läßt.
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Da der Verschluß schon unmittelbar nach dem Entriegeln bzw.
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dem Lösen der Gießöffnung 4 von der Schließkalotte abgabebereit ist,
eignet sich die Tülle 2 besonders für Richtungsänderung des Sprühstrahls bei der
Abgabe eines sprUhfähign Füllguts.