DE310033C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
- H04R11/00—Transducers of moving-armature or moving-core type
- H04R11/06—Telephone receivers
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- Signal Processing (AREA)
- Audible-Bandwidth Dynamoelectric Transducers Other Than Pickups (AREA)
- Mobile Radio Communication Systems (AREA)
- Diaphragms For Electromechanical Transducers (AREA)
Description
Fernhörer mit hervortretender Eigenschwingung sind wiederholt vorgeschlagen
worden, ohne daß indessen eine höheren Ansprüchen genügende Lösung bekanntgeworden
wäre. Die älteste, in der Literatur häufig erwähnte Konstruktion rührt von Mercadier
her, der durch Unterstützung der Membran in drei Punkten diejenige Schwingung hervorheben
wollte, die in diesen Punkten eine
ίο Knotenlinie ausbildete. Durch Verschieben
der Stützpunkte sollte die Eigenschwingung im Betriebe verändert werden können. Diese
und weitere bekannte Konstruktionen haben keine größere praktische Bedeutung gewonnen.
Der Grund liegt darin, daß das angestrebte Ziel, die Hervorhebung einer Schwingung
oder eines kleinen Schwingungsbereiches durch das Mittel der Resonanz infolge
zu starker Dämpfung nur unvollkommen er-
reicht wurde. '
Die Erfindung bringt eine verbesserte Lösung der Aufgabe. Sie beruht auf folgenden
Erwägungen und experimentellen . Feststellungen.
Die Schwingung einer Telephonmembran läßt sich in erster Annäherung als die Bewegung
eines von einer elastischen Kraft zurückgehaltenen Massenpunktes in einem dämpfenden Medium darstellen.
, Das Dämpfungsdekrement ist durch einen
Ausdruck von der Form .gegeben.
Hierin bedeutet M die Masse des bewegten Teils, V die Schwingungszahl und ρ einen
Faktor, der die verschiedenen Energie verzehrenden Vorgänge zum Ausdruck bringt,
in erster Linie die Schallabgabe an die Luft, dann die innere Reibung der bewegten Massen,
die Reibung der bewegten Luft an festen Wänden, die Entstehung von Luftwirbeln und
die Abgabe von Bewegungsenergie an benachbarte körperliche Gebilde, z. B. die Weichteile
des menschlichen Ohrs.
Ein naheliegendes Mittel, das Dampfungs- :. dekrement zu vermindern und damit die Resonanzfähigkeit
zu erhöhen, besteht gemäß obiger Formel in der ,Vermehrung der Masse
der bewegten Teile. Wenn man auf die Mitte einer gewöhnlichen Telephonmembran ein Gewicht
befestigt, z. B. von etwa 20 gr, so findet man in der Tat, daß die Dämpfung erniedrigt
wird. Eine der in der physikalischen Experimentierkunst gebräuchlichen Methoden
zur objektiven Darstellung von Schwingung«-' kurven zeigt ohne weiteres, daß dann der
Charakter der Eigenschwingung sich zugunsten einer verminderten Dämpfung geändert
hat.
Die durch die Vermehrung der Masse bewirkte Vertiefung der Eigenschwingung kann
durch eine steifere, z.B. dickere Membran leicht ausgeglichen werden.
■ Man könnte nun geneigt sein, anzunehmen, daß die Vermehrung der Masse ein Mittel darstellt, um die Dämpfung der Membran ganz nach Belieben bis zu sehr kleinen Beträgen herabzusetzen. Hierin liegt indessen ein Trugschluß. Es ergibt' sich vielmehr mit zunehmender Masse sehr bald eine kritische Grenze, über die hinaus die Dämpfung nicht
■ Man könnte nun geneigt sein, anzunehmen, daß die Vermehrung der Masse ein Mittel darstellt, um die Dämpfung der Membran ganz nach Belieben bis zu sehr kleinen Beträgen herabzusetzen. Hierin liegt indessen ein Trugschluß. Es ergibt' sich vielmehr mit zunehmender Masse sehr bald eine kritische Grenze, über die hinaus die Dämpfung nicht
ab-, sondern wieder zunimmt. Die Ursache liegt in einem bisher nicht beachteten \'organge,
auf den im folgenden' eingegangen werden soll, weil seine Erkenntnis zu demjenigen
Mittel überleitet, das den einen wesentlichen Bestandteil der Erfindung bildet. Wenn die Membran eines gewöhnlichen
Telephons sehr stark beschwert ist, so darf man nicht mehr die Annahme machen, daß
ίο das Gehäuse einschließlich des Magnetsystems
und der Muschel in Ruhe verbleibt. Diese bisher stillschweigend gemachte Voraussetzung,
die berechtigt ist, solange die Masse der Membran gegenüber der des Gehäuses und des Magnetsystems vernachlässigt werden
darf, ist dann nicht mehr zutreffend. Es ist vielmehr mit der Tatsache zu rechnen, daß
dann das Magnetsystem, die umschließende Dose und die Muschel in Schwingungen versetzt
wird. Hiermit ist aber ein außerordentlicher Energieverbrauch verbunden, der die
Dämpfung vermehrt.
Zur näheren Erläuterung und Veranschaulichung der Schwingungszüstände sind die
Fig. ι und 2 gezeichnet. Fig. 1 stellt einen Schnitt durch eine gewöhnliche Membran und
eine zugehörige Dose dar. Das Magnetsystem ist der Einfachheit wegen fortgelassen.
Die punktierten Linien zeigen den Verlauf der Durchbiegung der schwingenden
Membran.
Fig. 2 zeigt, in welcher Weise das Schwingungsbild sich ändert, wenn die Membran in
der Mitte mit einer Masse belegt ist, die gegenüber den Massen an den Rändern, d. h.
der Dose und des zugehörigen Magnetsystems nicht mehr vernachlässigt werden darf. Man
erkennt, daß die Knotenlinie vom Rande der Membran nach der Mitte zu verschoben ist,
und der Rand mitsamt der daran befestigten Dose in Schwingung versetzt wird. Im praktischen
Gebrauch wird nun das Telephon an das Ohr gedrückt und häufig noch mit einer
Hand festgehalten. Der menschliche Körper
gehört aber zu den denkbar vollkommensten Schwingungsdämpfern. Man überzeugt sich
hiervon leicht durch einen Versuch mit einer Stimmgabel. Während eine Stimmgabel im
freien Zustande mehrere Minuten lang ertönt,
erlöschen ihre Schwingungen nahezu momentan, wenn man eine Zinke am freien Ende
oder in der Nähe desselben leicht mit dem Finger berührt. In gleicher Weise dämpft
■ der menschliche Körper die Schwingung der
Fernhörermembran, da dort, wo die Berührung
stattfindet, sich eine nicht unbeträchtliche Schwingungsamplitude ausbilden will.
Die Erfindung verhindert nun, daß diese Dämpfungsursache zur Wirkung kommt, oder
schwächt sie doch zum mindesten stark ab, indem einerseits zwar die Membran mit
Masse beschwert . wird, diese Masse aber gering bleibt im. Vergleich zu 'den übrigen
Massen, und indem andererseits der Durchmesser der Membran weit unter das übliche
Maß herabgesetzt wird. Dabei ist ferner die den Schall abgebende Fläche zwecks Erzielung
einer guten Empfindlichkeit am Rande von einer festen Wand umschlossen.
Man erhält hiermit folgende Vorteile:
a) Das Gewicht der. aufzulegenden Masse und daher auch das des gesamten Fernhörers
bleibt in mäßigen Grenzen.
b) Durch Verringerung der schallabgebenden Fläche wird der Faktor ,0 in der obenerwähnten
Formel verringert und damit die Dämpfung noch weiter herabgesetzt.
c) Die Empfindlichkeit des Fernhörers ist bei Resonanz nicht unwesentlich größer als
die eines Fernhörers mit gewöhnlicher Membran von sonst gleicher Konstruktion.
Die Fig. 3 zeigt ein praktisches Ausführungsbeispiel. In ihr bedeutet M die Membran,
G das Gewicht und P eine starre Platte, auf der die Membran mittels des Ringes R befestigt
ist.
Das Gewicht G besteht aus Eisen und versieht
zugleich die Rolle des Ankers für das Magnetsystem. Es besitzt dort, wo es mit
der Membran verbunden ist, einen geringeren Durchmesser als an der Stelle, die den
Magnetpolen gegenübersteht. Würde man diesem Gewicht etwa die Gestalt eines Zylinders
von konstantem Durchmesser geben, so würden sich folgende Schwierigkeiten ergeben:
Wählt man den Durchmesser hinreichend groß, so daß das Gewicht die Polschuhe gut
überdeckt, so würde er gleich oder nahezu gleich dem Membrandurchmesser sein. Die
Membran würde dann über ihre ganze Fläche mit dem Gewicht steif verbunden sein und
ihre Schwingungsfähigkeit verlieren.
Wählt man hingegen den Durchmesser des Gewichts derart klein, daß das Gewicht nur
an den mittleren Teilen der Membran an^
liegt, so bleibt zwar die Scliwingungsfähigkeit der Membran erhalten, die Polschuhe
müßten aber sehr dicht aneinandergerückt werden, damit der Anker sie ' überdecken χ
kann. Hiermit wäre aber eine außerordentliche Verschlechterung der magnet-elektrischen
Verhältnisse verbunden.
Dadurch, daß man, wie die Fig. 3 zeigt, dem Gewicht verschieden große Durchmesser
gibt, werden die Vorteile eines guten magnetischen Kreislaufes und ■ einer gut schwingenden.
Membran zugleich erreicht. ·
Die Konstruktion nach Fig. 3 ist insofern verbesserungsbedürftig, als zwischen der
Muschel 6" und der starren Platte P tote
j Hohlräume H H verbleiben, die für die
Claims (6)
1. Fernhörer mit hervortretender Eigenschwingung, dadurch gekennzeichnet, daß
der vom Magnetsystem angezogene Anker mit Masse beschwert ist oder selbst die wesentliche Masse des schwingenden
Systems bildet, und daß die den Schall abgebende Fläche einerseits zwecks Erzielung
guter Empfindlichkeit am Rande von einer festen Wand umschlossen ist und andererseits infolge verminderter
Größe dem schwingenden Gebilde weniger Energie entzieht, als die üblichen Membranen.
2. Fernhörer mit hervortretenderEigenschwingung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Membran von verminderter Schall abgebender Fläche und einem mit ihr verbundenen derart gestalteten
Anker, daß seine den Polschuhen gegenüberstehende Fläche dieselbe oder ungefähr dieselbe Ausdehnung wie die Membran
besitzt, während die Befestigungsstelle selbst sich nur über die mittleren Teile der Membran erstreckt. ,
3. Fernhörer mit hervortretender Eigenschwingung gemäß Anspruch 1 oder 2.
dadurch gekennzeichnet, daß die das Magnetsystem enthaltende Dose auch nach der Ohrseite hin von einer festen Wand
abgeschlossen ist, in deren Mitte sich eine Membran von verminderter Fläche befindet,
und daß von dem Rande dieser Membran nach der öffnung der Muschel ein
besonderer, den Schall leitender, zweck- 1!?q
mäßig trichterförmig gestalteter Kanal
• ·.· vorgesehen ist.
4· Fernhörer mit hervortretender Eigen- T Schwingung gemäß Anspruch ι oder fol- i
genden, dadurch gekennzeichnet, daß die ] den Schall erzeugende Membran mit einem ■
anderen elastischen Gebilde, z. B. einer zweiten Membran, regelbar verspannt ist, ;
um die Eigenschwingung abändern zu können (Fig. 5).
5. Fernhörer mit hervortretender Eigen- > Schwingung gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die miteinander verspannten elastischen Gebilde aus Bronzeblech,
federhartem Stahl oder -einem anderen Material von hoher Elastizitätsgrenze
hergestellt sind.
6. Fernhörer mit hervortretender Eigenschwingung gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Verstellung der Eigenschwingung dienende
Vorrichtung mit einer Teilung versehen ist, nach der die Tonhöhe bestimmt werden
kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE327979T | 1918-06-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE310033C true DE310033C (de) |
Family
ID=6185521
Family Applications (3)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT310033D Active DE310033C (de) | 1918-06-18 | ||
DE1918327979D Expired DE327979C (de) | 1918-06-18 | 1918-06-18 | Fernhoerer mit hervortretender Eigenschwingung |
DE1918327978D Expired DE327978C (de) | 1918-06-18 | 1918-06-26 | Fernhoerer mit bervortretender Eigenschwingung |
Family Applications After (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1918327979D Expired DE327979C (de) | 1918-06-18 | 1918-06-18 | Fernhoerer mit hervortretender Eigenschwingung |
DE1918327978D Expired DE327978C (de) | 1918-06-18 | 1918-06-26 | Fernhoerer mit bervortretender Eigenschwingung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (3) | DE327979C (de) |
-
0
- DE DENDAT310033D patent/DE310033C/de active Active
-
1918
- 1918-06-18 DE DE1918327979D patent/DE327979C/de not_active Expired
- 1918-06-26 DE DE1918327978D patent/DE327978C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE327978C (de) | 1920-10-20 |
DE327979C (de) | 1920-10-20 |
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