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Höhenverstellbarer rechteckiger Podestbock
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Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren, rechteckigen Podestbock,
welcher mit gleichartigen aneinanderreihbar ist zum Aufbau höhenvariabler, in sich
abstufbarer Theaterbühnen, Saalböden oder dgl., mit einer von einem Oberrahmen getragenen
Plattform und mit vier den Oberrahmen an den Ecken abstützenden Scheren, von denen
jeweils ein Scherenschenkel, zusammen mit einem durch eine Rastfeder belasteten
Rastzapfen, an mit Rastöffnungen versehenen Längsseitenholmen des Oberrahmens verschiebbar
geführt ist, wobei die Rastzapfen durch eine Verstelleinrichtung zwecks Höhenverstellung
der Plattform entriegelbar sind.
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Ein derartiger Podestbock ist durch die DE-PS 23 25 145 bekannt. Bei
ihm erfolgt die Betätigung der federbelasteten Rastzapfen durch Bowdenzüge, deren
freies Ende an einer der Schmalseiten des Podestbockes münden und dort von Hand
betätigbar sind. Ein weiterer derartiger Podestbock ist durch das DE-GM 76 25 297
bekannt. Dort erfolgt die Betätigung der Rastzapfen durch Seilzüge, die an mit dem
Fuß betätigbaren Querstangen des Podestbockuntergestelles angeschlossen sintl, Diese
bekannten Podestböcke sind aufgrund ihrer Rastzapfen-Betätigungseinrichtungen nur
höhenverstellbar, wenn sie an beiden Schmalseiten frei zugänglich sind. Bei einem
Umbau des Bodenniveaus müssen diese Podestböcke deshalb aus dem Verbund herausgenommen,
au-f die gewünschte Höhe eingestellt unddann wieder in den Verbund eingefügt werden,
was personal-und arbeitsaufwendig ist.
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Es sind bereits Vorschläge gemacht worden, motorisch höhenverstellbare
Podestböcke zu schaffen, die stationär eingebaut werden und während der Verstellung
im Einbauverbund bleiben. Eine sehr zweckmäßige Höhenverstelleinrichtung besteht
beispielsweise aus unter jeder Podestbockplattform angeordneten zusätzlichen Hubscheren,
die durch eine bodenseitig verlaufende, motorisch angetriebene Spindel auf und
ab
gefahren werden können. Aus Sicherheitsgründen müssen aber solche Podestböcke in
der jeweils gewählten Höheneinstellung mechanisch verriegelt werden. I)ie bisher
bekannten Verriegelungseinrichtungen mit flexiblen Gliedern wie Bowdenzügen, Seilzügen,
sind aber nicht zuverlässig genug, um eine Automatisierung oder Halbautomatisierung
der Höhenverstellung einer größeren Podesthockverbundanlage sinnvoll zu machen.
Darüber hinaus wären die bekannten Verstelleinrichtungen für die Rastzapfen bei
stationär im Verbund zusammengefügten, auf eine niedrige Höhe heruntergefahrenen
Podestböcken überhaupt nicht zugänglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Podestbock
mit einer sehr zuverlässigen Verstelleinrichtung für die Rastzapfen zu versehen,
wodurch eine sehr weitgehende Automatisierung bei im Verbund bleibenden Podestböcken
ermöglidit werden soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Rastzapfen an ihrem rückwärtigen Ende an Führungsprofilen parallel zu den Längsseitenholmen
verschiebbar gelagert, aber axial gefesselt sind und daß die Führungsprofile quer
zu den Längsseitenholmen um den Verstellweg der Rastzapfen verschiebbar an der Unterseite
der Plattform gelagert und gegen die Kraft der Rastfedern verstellbar sind.
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Durch diese Maßnahmen wird eine weitgehende Entkcr>piung der verschiedenen,
bei einer Höhenverstellung auszuführenden Bewegungsabläufe bewirkt. Wie bisher werden
beim Entriegeln nur die von der Verstelleinrichtung bis zu den Rastzapfen führenden
Teile des Kraftübertragungsweges bewegt, während die Scheren und die an den Seitenholmen
geführten Schlitten stillstehen. Bei der Anordnung nach der Erfindung bleibt nunmehr
aber während der Höhenverstellung der Plattform die gesamte Verstelleinrichtung
bis einschließlich den Führungsprofilen lageunveränderlich an der Plattform, während
nur die Scherenschenkel verschwenkt werden und die Schlitten auf den Seitenholmen
und die rückwärtigen Rastzapfenfesselungen auf den Führungsprofilen laufen. Diese
Aufteilung der Bewegungsabläufe erlaubt eine sehr funktionssichere Betätigung aller
Rastzapfen eines Podestbockes, weshalb der Erfindung zufolge nunmehr bei jedem Podestbock
für die Verstellung der Profilshienen fernbedienbare Elektromotoren, Druckmittelmotore
oder Elektromagnete vorgesehen werden können. In einem solchen Falle können Podestböcke
die zugleich auch mit einer motorischen Höhenverstellung ausgerüstet sind, von einem
zentralen Schaltpult aus in jede gewünsch te Abstufung in kürzester Zeit verstellt
werden.
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Alternativ kann der Erfindung zufolge jedoch auch vorgesehen werden,
daß die Verstelleinrichtung für die Führungsprofile eine unter der Plattform liegende
Mechanik ist, welche durch eine Öffnung der Plattform hindurch von oben her betätigbar
ist. Hierbei kann die Verstelleinrichtung einen um eine vertikale Achse drehbaren
Doppelhebel aufweisen, an dessen gegenläufigen Enden Zugglieder zur Verstellung
der Führungsprofile angeschlossen sind, und kann der Doppelhebel starr mit einem
in der Plattformöffnung liegenden Drehzapfen, z. B. einen Mehrkantzapfen, zum Ansetzen
eines Drehwerkzeuges verbunden sein. Als Drehwerkzeug kann eine Handkurbel oder
eine Bohrmaschine mit in das Bohrfutter eingespanntem Steckschlüssel verwendet werden.
Bei dieser Ausführungsform ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Verstelleinrichtung
einen von einer Feder, z. B. Blattfeder, getragenen, an der Unterseite der Plattform
entlangglei-tenden Arretierbolzen aufweist, welcher bei einer Rastzapfenentriegelung
in eine Fangbohrung der Plattform einrastet und einen in der Fangbohrung befindlichen
Sichtbolzen über die Plattformoberfläche hinaushebt und welcher durch Niederdrücken
des Sichtbolzens wieder aus der Fangbohrung herausdrückbar ist. Eine solche mechanische
Ausführungsform der Rastzapfenverstellung ist gegenüber einer vollautomatisierten
Anlage preisgünstiger und bietet darüber hinaus noch den Sicherheitsvorteil,
daß
eine Bedienungsperson zum Entriegeln und zum jeder verriegeln die Podestböcke begehen
muß und dabei sofort bei Nachgiebigkeit beispielsweise einer Plattformecke darauf
aufmerksam wird, daß der dieser Ecke zugeordnete Rastzapfen nicht ordnungsgemäß
eingerastet ist.
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Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß
an jeder Längsseite des Podestbockes nur ein durchgehendes Führungsprofil für die
Rastzapfen aller an dieser Seite befindlichen Scheren angeordnet ist. Durch diese
Maßnahme wird eine synchrone Betätigung der Rastzapfen gewährleistet. Von besonderem
Nutzen ist diese Maßnahme, wenn bei überlangen Podestböcken noch zusätzliche Stützschenkel
zwischen Unterrahmen und Oberrahmen des Podestbockes angeordnet sind, die oben ebenfalls
verschiebbar an den Seitenholmen geführt und mittels Rastzapfen zu verriegeln sind.
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I)ie Führungsprofile sind vorzugsweise ausschließlich über Gestänge
an den antreibbaren Doppelhebel der Verstelleinrichtung angelenkt. Hierdurch werden
die bei flexiblen Ubertragungsgliedern wie Seilen auftretende Längungen ausgeschlossen
und werden unter der Plattform mehr oder weniger weit durchhängende Bowdenzugschleifen
vermieden, die sich mit weiteren Einrichtungen wie etwa motorisch angetriebenen
Hubscheren oder dgl. verfangen könnten.
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Eine sehr zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß jedes Gestänge
eine neben dem Längsseitenholm gelagerte Nockenwelle aufweist, welche an einem ihrer
Nocken durch das Zugglied mit dem Doppelhebel und an weiteren über ihre Länge verteilten
Nocken durch Laschen an das Führungsprofil für die Rastzapfen angelenkt ist. Die
Führungsprofile sind vorzugsweise C-Schienen, und die Rastzapfen sind an in den
C-Schienen laufenden Zwillingsrollen angehängt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 einen Podestbock
in vereinfachter, perspektivischer Darstellung in Verbindung mit Hubscheren als
Antriebsvorrichtung für eine Höhenverstellung, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Podestbock
bei abgenommener Plattform, Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie II 1-111 in Fig.
2, Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig.
5, 6 und 7 jeweils einen Schnitt gemäß den Linien V-V, VI-VI und VII-VII in Fig.
2.
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Der Podestbock besteht in seinem Grundaufbau aus einem eine Plattform
1 tragenden Oberrahmen 2, einem Unterrahmen 3 und vier, an den Podestbockecken fest
angelenkten, Y-förmigen Scheren 4, wobei der längere, von der Ecke des Unterrahmens
3 ausgehende Scherenschenkel 5 an einen Schlitten 6 angelenkt ist, welcher längsverschieblich
an den Seitenholmen 7 geführt ist. Unter der Plattform 1 sind ferner zwei koaxiale,
miteinander gekoppelte Hubscheren 8, 9 angeordnet, die durch eine am Unterrahmen
3 gelagerte Spindel 10, die gegenläufige Gewindeabschnitte aufweist, über Mutterstücke
11, 12 auf und ab verfahrbar 9nd, wobei die Rollen der X-förmigen Hubscheren 8,
9 unten auf dem Boden und oben an der Unterseite der Plattform 1 ablaufen.
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Der Antrieb der Spindel 10 kann mittels eines Motors 13 oder auch
mittels einer an das Spindelende 14 aufzusetzenden Ratsche verstellt werden. Fig.
1 zeigt ferner noch ein Kupplungsstück 15, mit welchem die Spindeln 10 von aneinandergereihten
Podestböcken verdrehungsfest gekuppelt werden können.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, trägt jeder Schlitten 6
einen durch eine Rastfeder 16 belasteten Rastzapfen 17, der je nach der gewählten
Höheneinstellung als Sicherung in eine der an den Seitenholmen 7 vorgesehenen Rastöffnungen
18 einrastet. Der Rastzapfen 17 trägt rückwärtig ein Zugglied, z. B. eine Zugstange
19, die hinten an die Achse einer Zwillingsrolle 20 angeschlossen ist, welche in
einem Führungsprofil 21 läuft, das beim Ausführungsbeispiel eine C-Schiene ist.
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An jeder Podestbocklängsseite erstreckt sich ein Führungsprofil 21,
in welchem die Zwillingsrollen 20 beider an einer Podestbocklängsseite angeordneter
Schlitten 6 laufen.
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In der Zeichnung sind die Rastzapfen 17 jeweils in ihrer zurückgezogenen
Entriegelungsstellung gezeigt. An die Führungsprofile 21, die in Querrichtung des
Podestbockes verschieblich gelagert sind, sind in regelmäßigen Abständen quergerichtete
T-Stücke 22 angeschweißt, die mit ihren beiden oberen Schenkeln 23 auf Rollen 24
laufen, die an den Seitenschenkeln einer nach unten offenen U- oder C-Schiene 25
gelagert sind, welche an die Plattform 1 mit Schrauben 26 angeschraubt ist (vergleiche
auch Fig. 4).
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An das Führungsprofil 21 sind in regelmäßigen Abständen parallel zur
Plattformebene gerichtete Lappen 27 angeschweißt, welche über Laschen 28 an einen
Nocken 29 einer Nockenwelle 30 angelenkt sind.
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Je eine Nockenwelle 30 ist beim Ausführungsbeispiel zwischen einem
Längsseitenholm 7 und dem zu dessen Schlitten 6 gehörenden Führungsprofil 21 angeordnet
und mittels Lagerböckchen 31 an der Unterseite der Plattform gelagert.
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Jede Nockenwelle 30 ist an einem weiteren Nocken 32 über je eine Zugstange
33, 34 an die gegenläufigen Enden eines Doppelhebels 35 angelenkt, der um eine vertikale
Achse 36 (vergleiche auch Fig. 7) drehbar ist. Der Doppelhebel 35 ist an einem Wellenstück
37 starr befestigt, das oben in einem Mehrkantstück 38 endet, welches in einer Öffnung
39 der Plattform 1 liegt und u welches eill l)rehwerkz.eug, B. eine Handkurbel aufgesteckt
werden kann. Mit dem Wellenstück 37 ist ferner eine unter der Plattform 1 liegende
Blattfeder 40 verdrehungsfest verbunden, welche an ihrem freien Ende einen Arretierbolzen
41 aufweist, welcher bei entriegeltem Podestbock in eine Fangbohrung 42 der Plattform
1 eingerastet ist und einen in der Fangbohrung 42 befindlichen Sichtbolzen 43 bis
über die Plattformoberfläche hinausgehoben hat.
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Bei der in allen Figuren gezeigten Rastzapfen-Entriegelungsstellung
kann die gewünschte Höhenverstellung des Podestbockes vorgenommen werden. Bei einer
Vielzahl nebeneinander aufgestellter Podestböcke werden beispielsweise sämtliche
Podestböcke mittels ihres Höhenverstellantriebes, z. B. der Hubscheren 8, 9 nach
Fig. 1, in die höchste Stellung gefahren. Anschließend werden bei denjenigen Podestböcken,
die in der höchsten Stellung verriegelt werden sollen, die Sichtbolzen 43 niedergetreten
oder niedergeschlagen, wobei der Arretierbolzen 41 unter die Plattformunterseite
gelangt und durch die Zugkräfte der in den Schlitten 6 befindlichen Rastdruckfedern
16 zumindest aus dem Bereich der Fangöffnung 42 weggeschwenkt wird, so daß die Arretierung
auch bei Freigabe des Sichtbolzens 43 aufgehoben bleibt. In einem solchen Falle
rasten die Zapfen 17 entweder bereits in die entsprechende Rastöffnung 18 am Seitenholm
7 ein oder werden sie durch ihre Rastfeder 16 zumindest bis in Anlage an diesen
Seitenholm gedrückt. Anschließend werden die Hubscheren 8, 9 aller Podestböcke ein
kurzes Stück abwärts gefahren, wobei dann auch die letzten Rastzapfen 17 der Podestböcke,
bei denen die Arretierung durch den Arretierbolzen 41 aufgehoben worden war, in
ihre Rastöffnungen 18 einrasten. Als nächstes werden dann die Sichtbolzen 43 derjenigen
Podestböcke niedergedrückt, die in der zweithöchsten Stellung
verbleiben
sollen, wonach dann wieder die Hubscheren bis unter diese Stellung heruntergefahren
werden, so daß auch bei diesen Podestböcken dann die Rastzapfen 17 einrasten können.
In gleicher Weise werden die weiteren Höhenabstufungen vorgenommen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Bei größeren Podestböcken empfiehlt es sich, den Führungsprofilen 21 zusätzlich
Rückstellfedern zuzuordnen. Ferner kann beispielsweise die Querbewegung der Führungsprofile
21 auch motorisch durch an der Plattformunterseite angeordnete Motore, Elektromagnete
oder Druckluftzylinder in Fernsteuerung vorgenommen werden.
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In einem solchen Falle sind in die Schlitten 6 zweckmäßigerweise auch
noch Stellungsrückmelder vorgesehen, welche die Ver- bzw. Entriegelungsstellung
jedes Rastzapfens 17 positiv erfassen und zu einem Fernbedienungspult zurückmelden,
von dem aus dann sämtliche Hubmotore und Ent- bzw. Verriegelungsmotore zentral geschaltet
werden können.
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