DE309491C

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Info

Publication number: DE309491C
Application number: DENDAT309491D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist ein Universalgelenk, insbesondere für künstliche. Glieder. Es ist sowohl für Kunstarme, wie auch für Kunstbeine anwendbar und kann als Oberarm- wie auch als Ellbogengelenk ausgebaut sein. Sichel- und Beugebewegung werden dabei gemeinsam festgestellt oder freigegeben.

, Als Kniegelenk ausgebaut, ermöglicht es seinem Träger gefahrlos in die Sitzstellung

ίο zu gehen, sowie das Berg- und Treppensteigen,

Von bekannten ähnlichen Gelenken mit ■;. zwei sich kreuzenden Drehachsen unterscheidet sich das neue Gelenk insbesondere dadurch, daß die Drehachsen in einem geteilten Kreuzlager geführt sind, dessen beide Teile durch die Keilwirkung der Klemmkörper der einen Achse auseinandergetrieben und auf die Klemmkörper der anderen; Achse

so getrieben werden. Infolge seiner großen Einfachheit ist. das neue Gelenk zuverlässig in seiner Wirkung, sowie billig und gediegen und dauerhaft auszuführen, so daß Brüche oder ernstliche Schäden kaum zu befürchten

sind. ■ ' ■

Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes in schematischer Darstellung.

Fig. ι zeigt die Einrichtung für ein Armgelenk mit zwei beweglichen Andrück- bzw. Klemmkörpern, und

Fig. 2^ zeigt die Einrichtung für ein Kniegelenk mit nur einem Andrück- bzw. Klemmkörper.

Die sich kreuzenden Achsen des Gelenkes sind so in einem geteilten Kreuzlager geführt, daß bei Bremsung oder Freigabe der einen Achse die andere mitgebremst oder freigegeben wird. Die Gelenkachsen sind zu diesem Zweck mit geeigneten Brems- oder Klemmkörpern in dem geteilten Kreuzlager geführt, dessen beide Teile beim Anziehen der , Brems- oder Klemmkörper der einen Achse _;. in Richtung der Lagerteilungsebene infolge Keilwirkung auf die Brems- oder Klemmkörper der anderen Achse aufgetrieben werden können, von denen sie beim Zurückziehen jener erst erwähnten Brems- oder Klemmkörper wieder abgleiten können.

Beide Drehachsen des Gelenkes können aut diese Weise gemeinsam bzw. gleichzeitig mehr oder weniger freigegeben oder gebremst bzw. festgestellt werden. : .

Bei der Erfindung ist davon ausgegangen, daß jedes Gelenk künstlicher Glieder zwei, sich senkrecht kreuzende, bewegliche Achsen besitzt. Diese beiden Achsen sind in der Zeichnung mit d und b bezeichnet und als Lager oder Lagergehäuse für dieselben kommt, infolgedessen ein Kreuzstück c in Anwendung. In diesem Kreuzlager c sind die beiden Achsen α und b mit aufgesetzten, geeigneten Brems- oder Klemmkörpern geführt. Als solche sind Scheiben mit konischer Mantelfläche dargestellt. Sie können natürlich auch anders gestaltet sein.. ■ \

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind auf der Achse α zwei festsitzende Bremsoder Klemmkörper d und d' und auf der Achse b zwei gegeneinander bewegbare Brems- oder Klemmkörper e und e' vorgesehen. Sie sind sämtlich gegeneinander gerichtet.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2

sitzt auf der Achse' b nur ein verschiebbarer Brems- oder Klemmkörper f, der unter Federspannung steht.

Das Kreuzlagerstück c ist in der Richtung der einen Achse b aufgeschnitten bzw. auseinandergetrennt, so daß zwei Hälften entstehen. '

Werden also die Brems- oder Klemmkörper e, e' auf der Achse.& zusammengezogen (Fig. i) oder durch Druck das ganze Gelenkstück gegen den Brems- oder Klemmkörper / der Achse b (Fig. 2) angedrückt, so wird damit die Drehung der Achse b mehr oder weniger stark gebremst.

Gleichzeitig damit drücken aber auch die Brems¹- oder Klemmkörper e,, e' bzw. f die halbierten Teile des Kreuzlagerstückes c nach außen gegen bzw. auf die achsial nicht ver-. schiebbaren, also festsitzenden Brems- oder.

Klemmkörper d, d', so daß auch die Achse a gegen Drehen mehr oder weniger stark gebremst wird. Die Kreuzlagerhälften sind durch besondere Federringe g, g' zusammengehalten. Beim Hineintreiben der Brems- oder Klemmkörper in das Kreuzlager werden die Ringe gespannt und beim Lösen der Bremsung begünstigen sie das Abziehen der Bremskörper.

Um den Drehungsausschlag beider Achsen α und b nach einer oder beiden Richtungen zu begrenzen, können je. nach dem Bedürfnis bei einer oder beiden ' an den Lagern geeignete Anschläge vorgesehen sein. Auch sind zweckmäßigerweise in das Kreuzlagerstück besondere Lagerbüchsen für die Brems- oder Klemmkörper der Achsen α und b eingesetzt, die bei eintretender Abnutzung rasch und leicht ausgewechselt werden können.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Universalgelenk, insbesondere für. künstliche Glieder, mit zwei sich kreuzenden Drehachsen, von denen bei Bremsung oder Freigabe der einen die andere mitgebremst oder mitfreigegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden sich kreuzenden Drehachsen mittels gegeneinander gerichteter Brems- oder Klemmkörper (d, d' und e, e') in einem geteilten Kreuzlager (c) geführt sind, dessen beide Teile durch die Bremsung der einen Gelenkachse und die dabei hervorgebrachte Keilwirkung achsial auseinander- und auf die Brems- bzw. Klemmkörper der anderen Gelenkachse — diese damit gleichfalls bremsend — aufgetrieben werden, und bei Aufhebung der Bremsung wieder von denselben abgleiten können.

2. Universalgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Brems- oder Klemmkörper (d, d') fest auf der zugehörigen Achse (a) sitzen' und das Auftreiben der beiden Kreuzlagerhälften auf diese Klemmkörper mit Hilfe von einem einzigen Klemmkörper (f, Fig. 2) oder zwei gleichzeitig in der Teilungsebene gegeneinander beweglichen Klemmkörpern (e, e', Fig. 1) erfolgt.

'

3. Universalgelenk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kreuzlagerhälften durch Federringe (g, g') zusammengehalten werden, die beim Auseinandertreiben der ersteren gespannt werden und bei eintretender Aufhebung der Bremsung das Abgleiten bzw. Lösen der Kreuzlagerhälften von den Brems- bzw. Klemmkörpern begünstigen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.