DE309221C - - Google Patents

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DE309221C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/342Preparation characterised by non-gaseous activating agents
    • C01B32/348Metallic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

Aktive Kohle für Zwecke der Gasabsorption, Desodorierung und Entfärbung gewinnt man bekanntlich nicht allein durch Verkohlung von Knochen und anderen tierischen Substanzen, sondern kann sie auch aus vegetabilischen Stoffen herstellen.
Es gibt eine ganze Reihe von Verfahren, welche die verschiedensten Ausgangsmaterialien und die mannigfachsten Salze zur Tränkung
ίο der ersteren benutzen.
So besteht ein Verfahren in der Hauptsache darin, in den Poren organischer Substanzen, also z. B. in der Holzfaser, einen Niederschlag von Magnesiumkarbonat zu erzeugen und dies so vorbereitete Material auf hohe Temperatur zu erhitzen.
Ein anderes Verfahren tränkt bituminöse Massen, wie z. B. Stein-, oder Braunkohle, zuerst mit einem Alkali und einige Zeit darnach
ao mit einer Säure oder auch umgekehrt zuerst mit einer Säure und dann mit einem Alkali und glüht diese Masse nach dem Entweichen der letzten Gase noch etwa 1 Stunde.
Ein drittes Verfahren stellt aktive Kohle aus cellulosehaltigen Stoffen dar, indem es die Masse zunächst bei niederer Temperatur (etwa 200 bis 300°) und dann bei höherer Temperatur (600 bis 700 °), ohne irgendwelche Imprägnierungsmittel zu benutzen, erhitzt.
Ein viertes Verfahren verwendet als Aus-: gangsmaterial Torf und zur Imprägnierung verschiedene alkalische Substanzen, unter anderem Pottasche, und glüht bei mäßig hoher Temperatur zwischen 600 und 8oop.
Ein fünftes Verfahren benutzt schließlich, von den verschiedenen vegetabilischen Stoffen ausgehend, leicht lösliche Salze, wie z. B. Chlorcalcium, zur Imprägnierung und verkohlt die.e Masse nur bei niederer Temperatur.
Die nach vorstehenden Verfahren erhaltenen Produkte haben entweder den Nachteil, nur eine sehr mäßige Aktivität zu besitzen, oder nur als feines Pulver erhalten werden zu können, welch letzterer Umstand die Anwendung als Filtermaterial erschwert.
Es wurde nun zunächst festgestellt, daß bei gleichzeitiger Anwendung sehr hoher Glühtemperatur (annähernd 1000 ° und darüber) Pottasche oder auch Kali die wirksamsten Imprägnierungsmittel sind. Sie bewirken jedoch, daß der zur Verwendung kommende organische Rohstoff beim Glühprozeß seine Gestalt völlig verliert und zu einem mehr oder weniger feinen Pulver zerfällt. Dieser Zerfall tritt ein, ob man von gröberen oder feineren Holzschnitzeln oder auch von Sägemehl ausgeht, in jedem Falle bläht sich das mit Pottasche oder kaustischem Alkali getränkte Holz beim Erhitzen auf und zerfällt zu Pulver, das ein schlechtes, schwer durchlässiges Filtermaterial bildet.
Es wurde nun gefunden, daß man sich die günstigen Eigenschaften der kaliumhaltigen Imprägnierungsmittel zunutze machen kann, ohne die unangenehme Nebenwirkung einer Zerstörung der Struktur des zu verkohlenden Materials in Kauf nehmen zu müssen, wenn man in folgender Weise verfährt:
(2. Auflage, ausgegeben am 8. Juni
Man erhitzt das zu verkohlende Material, z. B. das in Stücke von 3 bis 5 mm verkleinerte Holz, ohne es irgendwie vorzubehandeln, auf mäßige Temperatur, nämlich etwa 400 bis 500°, S wobei es seine Form im allgemeinen beibehält. Die erhaltene Kohle tränkt man nun mit einer Lösung von Pottasche oder Kaliumhydroxyd, fügt gegebenenfalls noch einen dieser Stoffe in fester Form hinzu und bringt alsdann die ganze Masse auf hellste Rotglut, z.B. 1000 bis iioo0. Hierbei erhält man eine Kohle, welche die äußere Form des Ausgangsmaterials im großen und ganzen beibehalten hat. Sie wird gründlich gewaschen (nötigenfalls unter Anwendung von Säure), getrocknet und besitzt alsdann eine hohe Aktivität.
Man kann eine noch stärker aktive Kohle erhalten, wenn man das zu verkohlende Material vor dem ersten Glühprozeß mit einem
au geeigneten Elektrolyten, also einem Salz, einer Base oder einer Säure tränkt und bei mäßiger Temperatur glüht. Die so erhaltene Kohle besitzt alsdann im großen und'ganzen noch die äußere Form des Ausgangsmaterials, wobei allerdings Kaliumhydroxyd, Pottasche oder ähnlich wirkende Verbindungen des Kaliums nicht verwendet werden dürfen, da in diesem Falle ein Aufblähen -der Masse mit nachfolgendem Zerfall eintritt.
Tränkt man also z. B. vorzerkleinertes Holz mit einer konzentrierten Chlorcalciumlösung und erhitzt diese Masse entweder unmittelbar oder nach vorheriger Tränkung auf etwa 4000, so zeigt die hierbei entstehende Kohle noch annähernd die Struktur des Ausgangsmaterials und besitzt nach dem Auswaschen undTrocknen noch keine besondere Aktivität. Tränkt man jedoch die so hergestellte, zuvor gut ausgelaugte Kohle mit Pottasche oder Kalilauge und erhitzt sie dann, nachdem man sie zweckmäßig vorher getrocknet hatte, auf hellste Rotglut, also etwa 1000 bis 11000, so erhält man eine Kohle von außerordentlich hoher Aktivität, welche die äußere Form des Ausgangsmaterials annähernd beibehalten hat. Das Glühprodukt wird alsdann gründlich mit Wasser gelaugt; die hierbei erhaltene Alkalilösung kehrt wieder in den Prozeß zurück.
Die auf diese Weise hergestellte Kohle stellt ein Erzeugnis dar, das an Absorptionskraft den besten Tier- und Blutkohlen des Handels gleichkommt, oder dieselben sogar übertrifft.

Claims (2)

Paten t-An Sprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven vegetabilischen Kohle aus Holz in körniger Form, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkohlung des entsprechend zerkleinerten. Holzes zunächst bei mäßiger Temperatur (bis etwa Dunkelrotglut) erfolgt, darauf Tränkung mit Alkali, z.B. mit Pottasche, und alsdann endgültige Verkohlung bei hoher Temperatur (bis zu hellster Rotglut) vorgenommen wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz mit Lösungen von Elektrolyten, wobei solche von Kaliumhydroxyd, Pottasche und ähnlich wirkenden Verbindungen des Kaliums ausgenommen sein sollen,-imprägniert, bei mäßiger Temperatur verkohlt, darauf ausgelaugt und alsdann nach Tränkung mit Alkalien in Gegenwart der letzteren der endgültigen Verkohlung bei hoher Temperatur unterworfen wird.
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