DE307812C - - Google Patents
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- Λϊ 307812 KLASSE
30 #. GRUPPE
• in BERLIN.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung" zur Herstellung und dauernden
Aufbewahrung sterilisierter.Flüssigkeiten, wie beispielsweise Kochsalzlösungen für den medizinischen
Gebrauch. Die Erfindung bezweckt, daß nicht nur eine dauernde Sterilerhaltung der in Frage kommenden Lösungen, sondern
auch der für die Anwendung derselben erforderlichen Hilfseinrichtungen, wie Schläuche, Injektionsnadeln,
Kanülen u. dgl., gewährleistet wird. Einrichtungen, die dem gleichen
Zwecke dienen sollen, sind bereits vorgeschlagen. So ist beispielsweise ein Infusionsapparat beschrieben, bei dem Nadeln und
Schlauch gleichzeitig mit der Kochsalzlösung und von ihr umgeben erhitzt werden. Vor der
Verwendung muß der Schlauch luftdicht in das Gefäß mittels eines geeigneten Konus eingesetzt
werden.
Ganz abgesehen davon, daß hier nach der Sterilisation eine Berührung notwendig wird
und hierdurch Infektionsmöglichkeiten geschaffen werden, ist die Erhitzung der Gummiteile
in der Kochsalzlösung > für diese sehr schädlich und führt zu einem raschen Verschleiß.
■ . ■
Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die gesamte Einrichtung nach der Sterilisation gebrauchsfähig, ohne daß irgendwelche
Manipulationen mit dem Schlauch oder einem anderen Teile vorgenommen werden müssen.
Auch eine Zerstörung des Gummis" durch die Kochsalzlösung und eine Verunreinigung derselben
durch aus dem Gummi aufzunehmende Stoffe ist ausgeschlossen. Atich die Aufbe- 3S
Währung der Nadel in der Kochsalzlösung, die bei der bekannten Einrichtung beabsichtigt
ist, ist bedenklich. Metalle werden von Kochsalzlösungen angegriffen, dadurch mit der Zeit
verdorben, und auch" die Kochsalzlösung kann durch das Metall unerwünschte Eigenschaften
annehmen, was besonders bei Infusionen zu schweren Verwickelungen führen kann.
Zur Vermeidung all dieser Nachteile ist im Sinne der vorliegenden Erfindung die Koch-Salzlösung
in einem Gefäß für sich enthalten, und kommt weder mit der Nadel noch mit
dem Gummischlauch in Berührung. ■ Die Desinfektion erfolgt vielmehr mit dem aus der
Kochsalzlösung entstehenden Dampf. Schlauchausflußstutzen sowie Ansatz für Injektionsnadel
liegen unter einer luftdicht schließenden Glocke. ■
. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform
dargestellt, und zwar in
Fig. ι in Seitenansicht,
Fig. 2 in einer Draufsicht, und
Fig. 3 in einer Seitenansicht mit abgenommener
Glocke und abgehobenem Schlauch- ~"6o halter. ■■."■·
Der Erfindungsgegenstand besteht aus einer Glasflasche.ι, die sich nach oben verjüngt und
durch eine Metallplatte 2 (Fig. 2)-mit zwei Durchtrittsöffnungen für den Ausflußstutzen 3
und das Luftzuführungsrohr 4 sowie mit
einem Dorn 8 versehen ist. Die Platte 2 ist .umgebördelt und greift so über den Rand 5
der Flasche. Die Flasche 1 trägt weiter einen Rand 6, auf den die Glocke 7 aufgesetzt wird.
Zwischen der Glocke und dem Rand 6 ist eine Gummiplatte 9 angebracht. Unterhalb des
Randes 5. (Fig. 3) der Flasche befindet sich ein aufklappbarer Ring 10 (Fig. 3), der mit
einem Bügel 11 gelenkig verbunden ist.
Dieser Bügel 11 trägt oben in der Mitte eine
Schraube 12, deren unteres Ende eine Glocke 13 aufweist. Diese Glocke 13 setzt sich auf
■den Zapfen 8, und durch Anziehen der Schraube 12 wird ein festes Anpressen der
,Platte 2 an die Flasche und dadurch ein luftdichter Verschluß derselben herbeigeführt.
Über den Flaschenhals wird eine zylindrische Trommel 14 geschoben. Diese Trommel
zeigt an der Oberseite einen auch nach
innen vorspringenden Rand 16, in dem sich
an der Innenseite zwei Nuten 17 befinden. Diese Nuten 17 passen in zwei Nasen 18 des
JBügels 11. Der mit Ansatz 19 und Injektionsnadel
versehene Gummischlauch 20 wird auf die Trommel aufgewickelt und durch Teile 21
in seiner Lage gesichert.
Unterhalb des Randes 6 ist ein aufklappbarer Ring 22 mit drehbarem Bügel 23 vorgesehen.
Dieser Ring wird beispielsweise durch Bajonettverschluß 24 geschlossen« Der
Bügel 23 trägt ferner eine durch einen federnden, beweglichen Zapfen 25 befestigte Kappe
26, durch die die Glocke 7 festgedrückt wer-, den kann. Die Einrichtung wird wie folgt
benutzt:
Es wird zunächst die Flasche 1 möglichst
randvoll mit der zu sterilisierenden Flüssigkeit, z. B. Kochsalzlösung, gefüllt. Hierauf
wird die Platte 2 aufgesetzt und durch den Bügel 11 befestigt. Hierauf wird die den
Schlauch tragende Trommel aufgesteckt und so verdreht, daß die Nuten 17 nicht mehr mit
den Nasen 18 korrespondieren und so ein Abfallen der Trommel unmöglich ist. Dann wird
der Schlauch 20 mit dem Ausflußstutzen 3 verbunden.. Das Ganze wird dann mit der
Glocke 7 bedeckt. Man setzt dann die ganze' Vorrichtung in einen geeigneten Sterilisationsschrank
und erhitzt auf eine Temperatur von 120°. Hierdurch entwickeln sich in der
in der Flasche enthaltenen Flüssigkeit Dämpfe, die den ganzen Gummischlauch von innen
durchlaufen und dann in den Raum unter der äußeren Glasglocke austreten und hier die Luft
verdrängen. Es tritt auf diese .Weise, wenn eine genügend lange Erhitzung durchgeführt
wird, eine absolut sichere Sterilisation des ' Flascheninhaltes sowie aller für die Benutzung
desselben am Krankenbett erforderlichen Teile ein. Nachdem die Sterilisation vollendet ist,
wird die Einrichtung aus. dem Sterilisationsschrank entnommen und abgekühlt. Hierbei
verdichtet sich der in der Flasche und-unter
der Glasglocke vorhandene Wasserdampf, und diese Glocke wird unter der Wirkung der
atmosphärischen Luft luftdicht auf den Rand 6 aufgepreßt. Dadurch, daß der Bügel 23 in
seiner richtigen Lage verbleibt, wird ein Abheben der Glocke durch den Innendruck vermieden.
' In dieser Form bleibt die Einriebtpng
bis zum Gebrauch der in ihr enthaltenen Flüssigkeit.
Beim Gebrauch wird der Bügel 23 herabgeklappt, die Glocke 7 entfernt und falls der Inhalt Kochsalzlösung ist, dieselbe sofort mittels
Ansatz und Injektionsnadel dem Patienten
einwandfrei steril zugeführt.
Die bei der Entnahme der Flüssigkeit durch das Rohr 4'in die Flasche eindringende Luft
wird von mechanischen Verunreinigungen dadurch gereinigt, daß das siebförmig gestaltete
Ende des Rohres mit geeignetem Filtriermaterial, wie Watte o. dgl., gefüllt ist. Im
übrigen kommt' es auf die Beschaffenheit dieser Luft nicht ausschlaggebend an, da sie
mit den einfließenden Flüssigkeitsmengen nicht in Berührung kommt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung und dauernden Aufbewahrung sterilisierter
Flüssigkeiten und zu ihrer Anwendung dienender Hilfseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß unter einer den Ausflußstutzen
(3) des Behälters bedeckenden Glocke (7) ein Gummischlauch, der sich an den Ausflußstutzen (3) anschließt und
in einen Ansatz (19) für eine Injektionsnadel
ausläuft, um eine Siebtrommel aufgewickelt ist, zum Zwecke,, den Flascheninhalt
ohne weiteres in zuverlässiger, steriler Form für eine Injektion benutzen zu können. ,
2. Verfahren, um den Gummischlauch
an dem Gefäß nach Anspruch 1 mittels Dampf zu sterilisieren, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Dampf aus der im Gefäß enthaltenen, sterilisierten Flüssigkeit erzeugt wird. ,
..
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasglocke (7) an einen am Behälter vorgesehenen, .flachen Rand (6, 9) mit Hilfe eines.federnden
Bügels (23) gepreßt wird, der gleich- zeitig als Handgriff zum Transport der Flasche dient. . '
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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