DE305198C - - Google Patents
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Description
Für Oberflächenbehandlung von verschiedenen Stoffen, insbesondere von Lösungen
oder sonstigen Flüssigkeiten bei der Behandlung mit Gasen oder von Nährlösungen bei der
Züchtung von Pilzkulturen, braucht man Vorrichtungen, welche große Oberfläche besitzen,
damit die Oberflächenbehandlung in großer Flächenausdehnung erfolgen kann. Derartige
Vorrichtungen kann man dadurch schaffen,
xo daß man flache Schalen mehrfach übereinander
anordnet.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine solche Vorrichtung mit übereinander angeordneten
Schalen und bezweckt eine solche Ausbildung, daß die Vorrichtung nicht nur einfach
hergestellt, sondern auch bei der Entleerung und Reinigung und gegebenenfalls bei
der Beschickung sehr einfach gehandhab 1? werden kann.
Die Erfindungszwecke werden dadurch erreicht, daß mehrere übereinander angeordnete
schalenförmige Behälter von einer zusammenhängenden, über Führungen laufenden Stoffbahn
mit biegsamem Seitenrand gebildet werden. Die biegsamen Seitenränder bilden dabei
die seitlichen Randbegrenzungen, während die Quer- oder Endbegrenzungen der Schalen in
beliebiger Weise etwa durch auf die Stoffbahn aufgesetzte Querrippen oder besser dadurch
erzeugt werden, daß man der Stoffbahn an den Stellen, an welchen sie aus einer höheren
Etage in eine niedrigere übergeführt wird, eine entsprechende Aufwärtsknickung gibt,
die durch den biegsamen Rand der Bahn ohne weiteres ermöglicht ist. An demjenigen Ende
der Schalen, an welchem die diese bildende Stoffbahn aus einer unteren in eine obere
'Etage übergeht, bedarf es einer besonderen.
Schaffung einer End- oder Querbegrenzüng nicht, weil die aufsteigende Stoffbahn ohne
weiteres diese Querbegrenzung ergibt. : '
Als Stoff für die Bahn kommen, wenn es sich um die Schaffung von schalenförmigen
Behältern für Flüssigkeiten handelt, besondere
Tücher aus imprägniertem Gewebe oder auch aus Gummistoff in Frage, welche an ihren
Seitenkanten einen biegsamen Randwulst besitzen, der von einem eingelegten Seil gebildet
sein kann. Mit Vorteil kann mit ZeI-lonlack imprägniertes oder überzogenes Gewebe·
benutzt werden.
Eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung ist auf der beigefügten
Zeichnung in Fig. 1 in einem Längsschnitt, in Fig. 2 in einer Teil-Seitenansicht veranschaulicht.
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Gewebebahn. Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen
in schematischen Seitenansichten eine Einrichtung zur Verstellung der Führungen für eine Stoffbahn und zeigen die Führungsorgane.
in zwei verschiedenen Lagen. Fig. 6 ist ein vergrößerter Längsschnitt zu
Fig. 2.
Die Stoffbahn, aus welcher die schalenfor-
migen Behälter gebildet sind, besteht nach der Darstellung der Zeichnung aus einem endlosen
Gewebeband i, welches beispielsweise eine mit Zellonlack imprägnierte Gewebebahn sein
kann. In die Seitenränder dieses Gewebes sind biegsame Wulste, beispielsweise Seile
eingelegt, so daß die Gewebebahn an ihren Rändern mit Verdickungen. 2 versehen ist.
Die Gewebebahn ist in einem Zickzackwege über zwei Sätze Führungsrollen 3 bzw. 4", 4ft
geführt und kann zwischen den Rollen durch unter ihr fest im Apparatgehäuse angeordnete
Leisten o. dgl. unterstützt sein. Der Satz von Führungsorganen 4er, 4b ist an demjenigen
Ende jedes Schalenabschnittes angeordnet, an welchem die den Schalenabschnitt bildende
Gewebebahn 1 aus einer höheren in eine tiefere Etage übergeht. An diesem Ende bedarf
es des Zusammenwirkens zweier Führungsorgane, um zwecks Randbegrenzung für den schalenförmigen Behälter eine Aufwärtsknickung
der Gewebebahn herbeizuführen. Die Führungsrollen 3 und 4a an jedem Schalenende
sind in Schwinghebeln 5 gelagert, welche um eine Achse 6 drehbar sind, und
durch eine Handhabe 7 in zwei verschiedene, durch Anschläge 8 bzw. 9 bestimmte Endlagen
gebracht werden können. Die durch den Anschlag 8 bestimmte Endlage ist die Normallage,
welche in Fig. 1 und 4 dargestellt ist, während die durch den Anschlag 9 bestimmte
. Endlage in Fig. 5 dargestellt ist und hergestellt wird, wenn die schalenförmigen Behälter
entleert werden sollen. Die in den Schalen befindliche Flüssigkeit, 'welcher bei dieser
Lage der Führungsrollen die Endbegrenzung durch Aufwärtsknickung der Gewebebahn entzogen
ist, läuft dann über das eine Ende jedes eine Schale bildenden Randabschnittes ab.
Mit 10 und 11 sind zwei Zuführungsleitungen
zur Beschickung des Apparates mit Flüssigkeit bezeichnet. Die Beschickung erfolgt,
während sich die Führungen 3, 4", 4δ in
der in Fig. 1 und 4 dargestellten Lage befinden. Die den beiden obersten Schalen zugeführte
Flüsigkeit läuft hierbei, wenn der Zustrom hinreichend langsam ist und die Adhäsion
der Flüssigkeit an dem Stoffband genügt, über das nach aufwärts geknickte Ende der Bandabschnitte hinweg an der nach dem
nächsten Schalenabschnitt führenden Bandschräge entlang und tropft von dem unteren
Ende dieser Bandschräge auf die jeweilig zweitnächste Schale unter der Beschickungsschale.
Da die beiden obersten Schalen mit Flüssigkeitszuleitungen versehen sind, werden
auf diese Weise sämtliche untereinanderliegende Schalen beschickt.
Wenn die Vorrichtung entleert werden soll,
fio ist es nur erforderlich, die beiden Sätze von
Führungsrollen 3 und 40 in die in Fig. 5 dargestellte Lage umzuschalten, wobei der Aufwärtsknick
in den einzelnen Schalenabschnitten der Stoffbahn verschwindet,· so daß die
Flüssigkeit an den nach auswärts geneigten ; Bahnabschnitten frei nach unten abzufließen
vermag, wo sie gegebenenfalls gesammelt werden kann.
Die Ausbildung der die einzelnen Schalen ; bildenden Stoffbahn als endloses Band ermög-
! licht auf einfache Weise eine Reinigung und Entfernung von festen Ablagerungen von den
.i Schalenböden. Zu diesem Zweck ist die endlose Gewebebahn mit einer Antriebsvorrichtung
verbunden, welche nach der Darstellung , der Zeichnung aus zwei Paar Reibungsrollen
12 besteht. Mit 13 sind ausrückbare Schaber ! bezeichnet, an welchen die Gewebebahn 1 vor-
! beigeht, wenn sie durch die Antriebsreibungsrollen 12 in Bewegung gesetzt wird.
Unterhalb der Behälterschalen ist das
Band 1 um ein weiteres System von Füh-
! rungsrollen 14 bis 21 geführt, von welchen
! die Rollen 14 und 15 in einem Waschbottich
22 und die Rollen 17 und 18 in einem Nachi.
wasch- oder Sterilisierungsbottich 23 liegen, während die Rollen 20 und 21 einen Bahnj
abschnitt schaffen, der unter dem Einfluß einer Spannrolle 24 steht, welche durch ein
Gewicht 25 belastet ist. Mit 26 sind Reinigungsbürsten im Waschbottich 22 bezeichnet
und mit 27 eine Streudüse.
Der Betrieb der Vorrichtung gestaltet sich bei der Durchführung von Pilzkulturen wie
folgt: .
Bei der in Fig. 1 dargestellten Lage der Führungsrollen 3 und 4" und 'bei ausgeschaltetem
Antrieb für das Band 1 wird durch die Zuleitungen 10 und 11 mit Impfstoff versehene
Nährflüssigkeit für die züchtenden Pilze auf die beiden obersten Schalen aufgegeben.
Diese Flüssigkeit füllt die Schalen und strömt, nachdem eine gewisse durch die Stellung der Führungsrollen 40 bestimmte
Höhe erreicht ist, über die durch die Rollen 4" gebildeten Knicke in der Gewebebahn ab und
gelangt, durch Adhäsion an den schräg nach abwärts verlaufenden Gewebebahnabschnitten
festgehalten, bis zur Unterkante dieser Gewebebahnabschnitte und tropft dann auf die
j jeweilig zweitnächste Schale, so daß auch diese beschickt wird. Der Beschickungsvorgang
setzt sich dann nach unten hin fort, bis ι auch die letzte· Schale beschickt ist, worauf die
[ Flüssigkeitszufuhr unterbrochen wird. Das System wird dann sich selbst überlassen, bis
eine gewünschte Pilzentwicklung erzielt ist. In vielen Fällen ist es erwünscht, den PiIz-
: ku'turen in verschiedenen Entwicklungs- : Stadien verschiedene Nährflüssigkeiten zu
geben. Wenn dieses geschehen soll, dann wird bei stillstehender Gewebebahn 1 eine Umschal-
ümg der. beiden Systeme von .Führungsrolle]!
3, 4a vorgenommen, so daß diese in die in
Fig. 5 dargestellte Lage gelangen. Durch diese Umschaltung der Führungsrollen wird
den schalenförmigen Behältern die eine Endbegrenzung entzogen,, so daß die darauf befindliche
Flüssigkeit abzufließen vermag. Die Flüssigkeit kann in beliebiger, aus. der Zeichnung
nicht ersichtlicher Weise am Boden des
ίο Apparates aufgefangen werden. Die Pilzkulturen
verharren bei dieser Entleerung praktisch an ihrem Ort. Nach Abführung einer solchen ersten Nährlösung werden die Führungsrollen
3 und 4" wieder in die in Fig, 1 dargestellte Lage zurückgebracht und der Apparat
mit neuer Nährflüssigkeit durch die Zuleitungen 10 und 11 beschickt. Nach dieser
Neubeschickung überläßt man das System wiederum sich selbst, wobei eine Weiteremao
wicklung der Pilzkulturen stattfindet. Dieses Verfahren der Ableitung einer Nährflüssigkeit
und Beschickung des Apparates mit neuer Nährflüssigkeit kann nach Bedarf wiederholt
werden. Wenn die Pilzkultur zur Reife gelangt ist, dann läßt man der Entfernung der
Nährflüssigkeit eine Bewegung der Gewebebahn 1 folgen, indem man die Antriebsrollen
12 in Bewegung" setzt. Die Schaber 13 bewirken hierbei ein Abschaben der PiIzschichten
von dem Gewebeband. Die abgeschabten Pilzschichten können ähnlich wie die abgelassene Nährflüssigkeit gesammelt wer-'
den.
Das durch die Antriebsrollen 12 in Bewegung
gesetzte Band ι wird bei dieser Bewegung durch den Waschbehälter 22 und den
Naehwaschbehälter 23 geführt und hierbei im Waschbehälter 22 durch Bürsten 26 abgebürstet
und im Naehwaschbehälter 23 weiter gereinigt und gegebenenfalls durch Behandlungmit
einer bakteriziden Flüssigkeit sterilisiert. Während der Bewegung wird das Band nach Belieben durch das Gewicht 25 gespannt
erhalten. Durch die Düse 27 kann gegen den durch die Reinigungsbehälter 22, 23
hindurchgegangenen Abschnitt der Gewebebahn Waschwasser oder auch gewünschtenfalls
Impfstoff gespritzt werden, Tm letzteren Falle ist es nicht erforderlich, der Nährflüssigkeit,
mit welcher die Behälterschalen beschickt werden, Impfstoff zuzusetzen. Nach
der Darstellung der Zeichnung ist nur auf einer Seite der Stoffbahn eine Düse 27 vorgesehen.
Bei der praktischen Ausführung des Apparates wird es sich jedoch im allgemeinen empfehlen, Düsen 27 beiderseits der Stoffbahn
anzuordnen, um beide Seiten der Bahn gleichmäßig behandeln zu können.
Die beschriebene Anwendung der Vorrichtung zur Durchführung von Pilzkulturen auf
geeigneten Nährflüssigkeiten ist nur.beispielswei.se. ein-Fall der · Benutzung des Apparates,
obwohl der Apparat für diesen Zweck ganz besondere -Vorzüge besitzt, namentlich aus
dem Grunde, weil hierbei in den einzelnen Schalen nur sehr geringe Flüssigkeitsmengen ■
enthalten zu sein brauchen, welche die Gewebebahn-wenig
belasten; und welche daher gestatten, die Gewebebahn aus sehr -leichtem
Stoff, z. B. wie erwähnt, aus mit Zelionlack überzogenem dünnem Gewebe herzustellen.
Pilzkulturen, zu deren Züchtung der Apparat als besonders geeignet angesehen wird, sind
insbesondere solche, welche in großen Mengen für Ernährungszwecke gezüchtet werden sollen,
wie z. B. der fettreiche Pilz Endomyces vernalis und die Saccharomyceten. Beispiele
für sonstige Verwendung der Vorrichtung sind die Behandlung von Lösungen mit Gasen,
namentlich wenn dafür große freie Oberflächen erfordert werden, wie es z. B. bei der
sogenannten Autoxydation der Fall ist. So lassen sich .z. B. Ferro- in Ferrisalze überführen.
Auch die. dargestellte Lagerung der Führungsrollen 3 und 40 bietet nur ein Beispiel
unter verschiedenen möglichen Lagerungen. Anstatt die Führungsrollen 3 und 4" gemeinschaftlich
zu bewegen, könnte man sich mit einer \^erstellung der Rollen 4° begnügen, wobei
diese zu gleicher Zeit gesenkt und nach der Außenseite des Apparates seitlich verschoben
werden müßten, um die Aufwärtsknickung der Bahn zum Zweck der Entleerung aufzuheben, ohne gleichzeitig die
Länge der einzelnen durch die Rollen geführten Balinabschnitte zu verkürzen.
Claims (4)
1. Insbesondere für die Züchtung von l'ilzkulturen auf Nährlösungen geeignete,
aus übereinander angeordneten Schalen bestehende A'Orrichtung zur Oberflächenbehandlung
von Flüssigkeiten mit Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen von einer zusammenhängenden, über Führungen
laufenden, gegebenenfalls durch eine Antriebsvorrichtung beweglichen Stoffbahn mit biegsamem Seitenrand gebildet
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen
für die Schalenabschnitte der Stoffbahn an demjenigen Ende, an welchem diese nach dem benachbarten Schalenabschnitt
abfällt, so angeordnet sind, daß sie eine Aufwärtsknickung der Stoffbahn bewirken,
welche als Schalenend- oder Querbegrenzung dient. iao
3. Vorrichtung nach Anspruch r und 2, .; ,.,dadurch, gekennzeichnet, daß die die Auf-
wärtsknickung an den Enden der Schalen-
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
abschnitte bewirkenden Führungsorgane dadurch gekennzeichnet, daß die die Auf-
einzeln oder in ihrer Gesamtheit in wärtsknickung bewirkenden Fiihrun^s-
der Höhenrichtung verstellbar angeordnet organe auch seitlich verschiebbar angeord-
sind, zum Zwecke, die Endbegrenzung der net sind, um die etwa verursachte Verkür-
Schalen aufzuheben und erforderlichen- zung der Stoffbahn durch gleichzeitige
falls die Schalenentleerung zu ermög- Seitenverschiebung auszugleichen und die
liehen. Bahn somit dauernd gespannt zu erhalten.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT305198D Active DE305198C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE305198C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4317308A (en) * | 1980-02-08 | 1982-03-02 | Agribusiness Enterprises Limited | Method and apparatus for plant cultivation |
EP0313685A1 (de) * | 1987-10-28 | 1989-05-03 | Infors GmbH | Verfahren zum Ernten von vermehrten Organismen sowie Festmedium-Fermenter zur Durchführung des Verfahrens |
-
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- DE DENDAT305198D patent/DE305198C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4317308A (en) * | 1980-02-08 | 1982-03-02 | Agribusiness Enterprises Limited | Method and apparatus for plant cultivation |
EP0313685A1 (de) * | 1987-10-28 | 1989-05-03 | Infors GmbH | Verfahren zum Ernten von vermehrten Organismen sowie Festmedium-Fermenter zur Durchführung des Verfahrens |
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