DE3049457A1

DE3049457A1 - Bespannungsmittelfreie trockenpartie

Info

Publication number: DE3049457A1
Application number: DE19803049457
Authority: DE
Inventors: Willy Dipl.-Ing. 4040 Neuss Heckers
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-12-30
Filing date: 1980-12-30
Publication date: 1982-07-29

Description

Dipl.-Ing. Willy Heckers BUttger Straße 68 D-4040 Neuss

PATENTANMELDUNG

Bespannungsmittelfreie Trockenpartie

4040 Neuss, den 24. Dezember 1980

PATENTBESCHREIBUNG - 1 —

Die Erfindung bezieht sich auf eine Trockenpartie zum Trocknen einer feuchten Material bahn oder einem zu trocknenden Trockengut (1), insbesondere einer Papierbahn, wobei die Materialbahn oder das Trockengut an rotierenden Trockenzylindern (2) konventioneller Bauart mit Dampfzufuhr und Kondensatabfuhr, sowie zugehörigen Antriebseinrichtungen wechselseitig anliegt und von ihnen geführt wird.

Zusätzlich zu dieser verbreiteten Anordnung weist die Erfindung an sich bekannte Saugzylinder (3) mit einem teiloffenen Zylindermantel und angeschlossenem Wasserabscheider auf, die mit einem Unterdruck beaufschlagt sind und die in einer Anzahl von mindestens zwei zwischen jeweils zwei Trockenzylinder (2) eingebaut sind. Die Erfindung bezweckt durch die Kombination von Trockenzylindern und Saugzylindern die Ausnutzung zweier Trocknungsprinzipe, die man mit Kontakt- und Vakuumtrocknung bezeichnet, net werden.

In den meisten bestehenden Trockenpartien für feuchte Materialbahnen, insbesondere Papier, beschränkt man sich auf die Entfernung der Flüssigkeit, wie etwa Wasser, aus der feuchten Material bahn durch Aufheizen im Kontakt mit heißen Trockenzylindern und nach einer Aufheizphase durch Nachheizen und gleichzeitiges. Verdampfen der Flüssigkeit. Der Dampf wird während des Kontaktes der feuchten Materialbahn mit dem Trockenzylinder teilweise an Trockenfilze und/ oder Trockensiebe abgegeben, die den Kontakt zwischen Materialbahn und Trockenzylinder verbessern sollen und/oder den Dampf aufnehmen sollen. Sind weder Trockenfilze noch Trockensiebe vorhanden, so wird während des Kontaktes der Dampf in die ungesättigte Umgebungsluft abgegeben. Nach dieser Kontaktphase wird in den sogenannten Zügen weiterhin Dampf von den Trockenfilzen oder Trockensieben und der Material bahn an die ungesättigte Umgebungsluft in den sogenannten Taschen abgegeben. Durch zusätzliche Ventilation in diesen Taschen und in den übergebauten Lufthauben wird versucht, die Luftmassen mit höherem Feuchtigkeitsgehalt durch solche mit niedrigerem Feuchtigkeitsgehalt auszutauschen. Trockenfilze und Trockensiebe werden außerdem so geführt, daß sie zusätzlich Dampf abgeben können und hinsichtlich ihrer Kapazität zur Aufnahme von Dampf regeneriert werden.

Ein Nachteil bei den konventionellen Trockenpartien besteht darin, daß die feuchte Grenzschicht zwischen der feuchten Material bahn und der ungesättigten Umgebungsluft die Entfernung des Dampfes stark behindert und den Aufbau einer für die Trocknung wirksamen Dampfdruckdiffrenz zwischen Materialbahn und Umgebungsluft erschwert. Diesen Nachteil behebt die Erfindung durch wiederholten Kontakt der feuchten Materialbahn (1) mit den Saugzylindern (3), indem die Dicke der feuchten Grenzschicht stark verringert wird und zusätzlich zu der theoretisch möglichen Dampfdruckdifferenz eine weitere, durch den in den Saugzylindern (3) herrschenden Unterdruck ausgebildete, für die Trocknung wirksame Dampfdruckdifferenz ermöglicht wird.

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Auch im Gegensatz zu den nach dem Prinzip der Konvektionstrocknung arbeitenden Durchströmtrocknern, bei denen die zugeführte, ungesättigte Luft auch gleichzeitig als Wärmeträger fungiert, kann eine für die Trocknung wirksame, größere Dampfdruckdifferenz ausgenutzt werden. Im Gegensatz zu älteren Vorschlägen, bei denen die Kontakttrocknung in einem evakuierten Raum durchgeführt wurde und ein relativ großes Volumen evakuiert werden mußte, bedient sich der erfindungsgemäße Vorschlag einer konsekutiven Wirkung von Kontakttrocknung und Vakuumtrocknung, verbunden mit dem Vorteil, daß die entstehenden Schwaden direkt an der Oberfläche der feuchten Material bahn abgesaugt werden. Durch die Aufeinanderfolge von jeweils zwei Trockenzylindern (2) und zwei oder mehr Saugzylindern (3) wird eine möglichst gleichmäßige Wirkung von Kontakttrocknung und Vakuumtrocknung erreicht, wobei letztere verbunden ist mit dem Abführen feuchter Luftmassen.

Die Erfindung sieht auch eine Anordnung vor, bei der eine Reihe oder mehrere Reihen der Trockenpartie, insgesamt oder in mehreren Gruppen unterteilt, senkrecht aufgebaut sind. Mit besonderem Vorteil zeichnet sich die erfindungsgemäite Anordnung durch das Fehlen jeglicher offener Züge aus. Dadurch wird das Bahnflattern nahezu eliminiert und höhere Bahngeschwindigkeiten werden ermöglicht. Durch das Fehlen offener Züge können aber insbesondere erfindungsgemäß Trockenfilze und Trockensiebe entfallen. Die Bahnführung wird allein durch die Trockenzylinder (2) und Saugzylinder (3) übernommen, wobei letztere als Abnahme- und Obergabezylinder arbeiten. Die Aufnahme der feuchten Luftmassen erfolgt nicht durch die Bespannungsmittel, sondern durch die Saugzylinder (3) und die ungesättigte Umgebungsluft. Die Funktion von Bespannungsmitteln kann sich erfindungsgemäß auf das Anpressen der Materialbahn (1) an die Trockenzylinder (2) beschränken, damit ein guter Kontakt zwischen Trockengut und und Kontakttrockner eine hohe Wärmeübertragung gewährleistet. Im Hinblick auf den Wirkungsgrad der Saugzylinder wäre eine Abänderung des Erfindungsgegenstandes durch Mitverwendung von Bespannungsmitteln als verschlechterte Ausführungsform des Schutzgegenstandes anzusehen. Erfindungsgemäß können für die beschriebene Funktion Bespannungsmittel ersetzt werden durch Anpreßwalzen (8), die bei den Trockenzylindern (2) jeweils um den Umfang verteilt sind und die Materialbahn (1) auf mehreren Linien gegen die Trockenzylinder (2) pressen. Eine Anpressung der Materialbahn gegen die Saugzylinder; (3) ist nicht notwendig, da der Unterdruck in den Saugzylindem (3) die Materialbahn (1) an die Oberfläche der Saugzylinder zieht. Schließlich sieht die Erfindung mit besonderem Vorteil vor, daß das Verhältnis des Durchmessers d des Saugzylinders (3) zum Durchmesser D des anliegenden Trockenzylinders (2)

d/D <( Vä - 1 )/7 ist, wenn die beiden Verbindungslinien

(4,5) zwischen den Achsmittelpunkten von Saugzylinder (3) und anliegendem Trockenzylinder (2) sich zwischen zwei benachbarten Reihen von Trockenzylindern (6,7) schneiden, und daß dieses

Verhältnis d/D < VF" - 1 ist, wenn die beiden Verbindungslinien (4,5) sich nicht in dieser Art schneiden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Bespannungsmittel freie Trockenpartie zum Trocknen von bahnförmigem Trockengut (1), insbesondere einer Papierbahn, mit einer Reihe oder mehreren, übereinander angeordneten Reihen (6,7) von Trockenzylindern konventioneller Bauart mit Dampfzuführung und Kondensatabführung, umter Mitverwendung von Saugzylindern, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr in Bahnrichtung aufeinander folgende, mit einem Unterdruck beaufschlagte Saugzylinder (3) mit einem teiloffenen Zylindermantel und angeschlossenem Wasserabscheider zwischen zwei aufeinander folgende Trockenzylinder eingebaut sind ( Abb. 1 ).

2. Trockenpartie nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Reihen der Trockenpartie senkrecht angeordnet sins.

3. Trockenpartie nach den Ansprüchen 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet , daß die Saugzylinder (3) jeweils als Abnahmezylinder bzw. als Obergabezylinder im Kontakt mit den Trockenzylindern (2) arbeiten ( Abb. 1 ).

4. Trockenpartie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (1) an die Trockenzylinder (2) durch die Saugzylinder (3) und mit Hilfe von mehreren Anpreßwalzen (8) angepreßt wird, die jeweils um den Umfang der Trockenzylinder verteilt sind.

5. Trockenpartie nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers d des Saugzylinders (3) zum Durchmesser D des anliegenden Trockenzylinders (2)

d/D < ( n/§" - 1)/7

ist, wenn die beiden Verbindungslinien (4,5) zwischen den Achsmittelpunkten von Saugzylinder (3) und anliegendem Trockenzylinder (2) sich zwischen zwei benachbarten Reihen von Trockenzylindern (6,7) schneiden, und daß dieses Verhältnis

d/D<V£~ - 1

ist, wenn die beiden Verbindungslinien (4,5) sich nicht in dieser Art schneiden.

ORIGINAL