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Patentinhaber: Fulterer Gesellschaft m.b.H.
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A-6890 Lustenau (Österreich -Vorarlberg) Gegenstand: Schubladenauszugvorrichtung
Beanspruchte Priorität: Österreich (AT); 1979 12 27; A 8142/79 Druckschriften, die
zur Abgrenzung vom Stand der Technik in Betracht gezogen wurden: DE-AS 2.324.558
DE-GM 75 25 046 DE-GM 75 24 772 A 2397/76 DE-GM 75 25 343 US-PS 2.880.040
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schubladenauszugvorrichtung mit beidseitig je einer
korpusseitigen Tragschiene und einer am Schubkasten angeordneten Führungsschiene,
wobei für die Lastübertragung Wälzkörper sowohl oberhalb wie auch unterhalb der
Führungsschienevorgesehen sind und diese Wälzkörper in einem Distanzhalter gelagert
sind, wobei die die Achsen der Wälzkörper verbindende Linie im wesentlichen ein
Dreieck bildet, in dem unterhalb der Führungsschiene mehrere, oberhalb derselben
vorzugsweise jedoch nur ein Wilzkörper angeordnet ist und die in Auszugrichtung
genessene Länge des Distanzhalters nur einen Bruchteil der Länge der Schienen beträgt
und zur Auszugsbegrenzung des Distanzhalters im vorderen Bereich der Tragschiene
ein Anschlag vorgesehen ist und die Führungsschiene am rückseitigen Ende eine Aufbiegung
besitzt, welche bei vollem Auszug am oberen Wälzkbrper als Anschlag anliegt.
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Solche Schubladenauszugvorrichtungen sind in vielfältiger Form bekannt
geworden. Bei jenen Vorrichtungen dieser Art, bei welchen die die Achsen der Laufrollen
verbindende Linie (oder Wilzkdrper) ein Dreieck bildet, liegen die hinteren Wälzkörper
übereinander oder aber der obere Wälzkörper ist zwischen den unteren Wälzkörpern
mit horizontalem Abstand von denselben angeordnet. Dies im Bemühen, eine möglichst
große Auszugweite zu erhalten.
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Dies bedingt einen Distanzhalter großer Länge. Diese Distanzhalter
sind aus hochwertigem Kunststoff gefertigt und relativ dünnwandig und sie werden
in einem Spritzgußverfahren hergestellt. Wegen der erwähnten Dünnwandigkeit neigen
diese Distanzhalter cugl Verzug, so daß zu
deren Stabilisierung
aufwendige Eonstruktionen, aufwendige Spritzgußformen notwendig sind.
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Es ist zur Vervollständigung des Bildes über den Stand der Technik
hier noch darauf hinzuweisen, daß Schubladenauszugvorrichtungen in Teleskopbauart
(US-Patentschrift 2.880.040) bekannt sind, welche eine korpusseitige Tragschiene,
eine schubkastenseitige Schiene und eine mittlere Teleskopechiene aufweist. Diese
drei schienen sind im wesentlichen gleich lang, sie sind aus festem Material gebildet,
es werden dazu metallische Schienen verwendet.
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Wird die Schublade ausgezogen, so folgt die Geleskopschiene so lange
diesem Auszug, bis ihr Anschlagzapfen, der in einer Langlochausaparung der korpusseitigen
Schiene geführt ist, an deren vorderem Ende anstößt. In dieser ausgezogenen Lage
ragt diese Mittelschiene mit ihrer vorderen Hälfte aus dem Möbelkorpus heraus, wobei
die Rückseite der Lade im wesentlichen bündig mit der Vorderseite dieses Möbelkörpers
liegt. Diese Schubladenführung gestattet einen sogenannten Voll auszug. Die von
der ausgezogenen Lade ausgeübten Kräfte werden direkt über diese mittlere Schiene
auf die korpusseitige Schiene übertragen.
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Diese Teleskopmittelschiene hat somit diese Belastungskräfte zur Gänze
ZU übernehmen und weiterzuleiten.
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Die Erfindung; geht nun von der Erkenntnis aus, daß bei Schubladenauszugvorrichtungen
der eingangs genannten Art für die Größe des Auszugmaßes einerseits die Distanz
zwischen dem vorderen unteren Wal"zkörper und dem hinteren oberen Wälzkörper maßgebend
ist und andererseits diese Distanz ja nicht beliebig verkleinert werden kann, sollen
die einzelnen Wälzkörper nicht über Gebühr beansprucht werden, denn bei vollem Auszug
haben das Wälzkörperpaar, das durch den
vorderen unteren Wälzkörper
und den hinteren oberen Wälzkörper gebildet wird, das Kippmoment abzustützen, das
die ausgezogene Schublade nach unten zu ziehen versucht.
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Der Verringerung der erwähnten Distanz sind daher sowohl durch die
Beanspruchbarkeit der Materialien wie auch unter Berücksichtigung der von der Schublade
auf zunehmenden Nutzlast Grenzen gesetzt. Hingegen ist die Distanz der unterhalb
der Führungsschiene vorgesehenen Rollen von geringerer Bedeutung, weil einerseits
bei vollem Auszug der hintere untere Wälzkörper entlastet ist und andererseits bei
eingeschobener Lade deren Gewicht sich mehr oder weniger gleichmäßig auf diese Wälzkörper
verteilt, Je nach der jeweiligen relativen Lage zwischen der Pihrungsschiene und
den Wälzkörpern, die ja beim Auszug bzw.
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beim Einschub der Lade entlang dieser Führungssohiene abrollen.
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Aus dieser Erkenntnis und im Bemühen, den Distanzhalter aus den erwähnten
Grunde möglichst kurz zu bauen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der hinterste,
unterhalb der Führungsschiene liegende, am Distanzhalter gelagerte Wälzkörper in
Auszugrichtung gesehen vor dem hintersten, oberhalb der Führungsschiene am Distanzhalter
gelagerten Wälzkörper angeordnet ist. Es ist dank dieses Vorschlages möglich, den
Distanzhalter gegenüber vergleichbaren Konstruktionen so stark zu verkürzen, daß
für seine Herstellung nur mehr der halbe Naterialaufwand erforderlich ist. Dadurch
lassen sich kompakte, weniger zum Verzug neigende Distanzhalter erzeugen, die mit
hoher Xaktgeschwindigkeit gespritzt werden können. Bei einem Nassenartikel, wie
sie solche Distanzhalter darstellen, ist dies ein ganz bedeutender wirtschaftlicher
Vorteil.
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Für die Lastübertragung bei solchen Schubladenführungen
mit
Distanzhaltern oder Laufwagen können nur die Wälzkörper herangezogen werden, nur
diese vermögen Lasten zu übertragen, wogegen der Laufwagen oder der Distanzhalter
allein dazu dient, den gegenseitigen Abstand der Wälzkörper unabhängig von der relativen
Lage der gegeneinander verschiebbaren Teile aufrecht zu erhalten. Dieser Laufwagen
oder Distanzhalter hat daher die Aufgabe eines Wälzkdrperkäfigs. Dieser Laufwagen
oder Distanzhalter liegt daher stets innerhalb der korpusseitigen Schiene und kann
diese auch nicht teilweise überfahren.
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Es sind, und darauf ist hier hinzuweisen, solche Distanzhalter bekannt,
bei welchen die Wälzkörper in den Eckpunkten eines Parallelogrammes angeordnet sind.
Dieae Distanzhalter sind Jedoch mit derjenigen Gattung, auf die sich die Erfindung
bezieht, nicht vergleichbar, weil bei diesen Distanzhaltern der Schubkasten nicht
ohne weiteres aufhängbar ist, denn die vorderen oberen im Distanzhalter liegenden
Wälzkörper verhindern, daß der Schubkasten zum Herausnehmen hochgeschwenkt werden
kann. Ein einfaches Aushängen bzw. Einhängen solcher geführter Schubkästen ist aber
zwingend erforderlich.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht die Zeichnung.
Es zeigen: Fig. 1 die Seitensicht einer ersten Führung bei eingeschobenem Schubkasten
und Fig. 2 die Führung nach Fig. 1, jedoch bei ausgezogenem Schubkasten; Fig. 3
die Seitensicht einer zweiten Ausführungsforin und Fig. 4 einen Schnitt nach der
Linie IV - IV in Fig. 3; Fig. 5 einen vereinfachten Querschnitt durch die Schubladenauszugvorrichtung
nach Fig. 1.
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Die Schubladenauszugvorrichtung nach Fig. 1 weist eine
am
Möbelkorpus innseitig befestigte Tragschiene 1 mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt
auf. Ii ¢hubkasten oder an der Schublade 5 ist eine im Querschnitt L- oder Z-förmige
Führungsschiene 2 befestigt (Fig. 5), von welcher jedoch in Fig. 1 nur der horizontale
Schenkel 4 sichtbar ist. An seinem hinteren Ende besitzt der horizontale Schenkel
4 eine Aufbiegung 3.
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Sein vorderes Ende 28 ist zweckmäßigerweise leicht nach unten gebogen.
Dieser horizontale Schenkel 4 der Führungsschiene 2 ragt in das U-Profil der Tragschi.ne
1 (Fig. 5) und dieser Schenkel 2 wird von Wälzkörpern 6 und 7 getragen. Oberhalb
des Schenkels 4 ist ein weiterer Wälzkörper 8 gelagert. Diese Wälzkörper 6, 7 und
8 sind in einem Distanzhalter 9 frei drehbar. Dieser Distanzhalter ist aus Kunststoff
gespritzt und hat ausschließlich die Aufgabe, die Wälzkörper 6, 7 und 8 in der vorgegebenen
Distanz zu halten, jedoch keine vertikalen Kräfte zu übertragen. Eine die Achsen
der Wälzkörper 6 bis 8 verbindende Linie 10 formt ein Dreieck. Der hintere obere
Wälzkörper 8, der zwischen dem horizontalen Schenkel 4 der Führungsschiene 2 und
dem oberen Schenkel 11 der U-förmigen Tragschiene liegt, ist oberhalb des Distanzhalters
9 so angeordnet, daß er in Auszugrichtung des Schubkastens gesehen (Pfeil12), hinter
dem unteren Wälzkörper 7 liegt, wobei der Horizontalabstand a der Achsen dieserdbeiden
Wälzkörper 7 und 8 hier größer ist als der Durchmesser der Wälzkörper. Im vorderen
Bereich der Uragschiene 1, und zwar am oberen Schenkel 11 derselben, ist ein Anschlag
13 befestigt mit einer Feder 14 und einer Laufrolle 15, die von oben her am Horizontalschenkel
4 der Führungsschiene 2 anliegt.
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Ein Auflager 16 am vorderen Ende der Tragschiene 1 befestigt, stützt
das vordere Ende des horizontalen Schenkels 4 der Führungsschiene 2 ab. Mit diesem
Auflager 16 ist ein seitlicher Steg 17 einstückig verbunden, der den horizontalen
Schenkel 4 der Führungsschiene 2 nach oben überragt und der eine Gewindebohrung
aufweist zur Aufnahme einer kleinen Schraube 18, die seitlich an der Flanke des
Horizontalschenkels 4 anliegt. Die Feder 14 am Anschlag 13, die Lasche 19 am Distanzhalter
9 und die an diesem an der Unterseite angeordneten Nase 20 sowie die Ausklinkung
21 in der Tragschiene 1 bilden Verriegelungselemente, welche den Distandzhalter
9 bei ausgezogener und ausgehängter Schublade in aeiner vorderen Stellung verriegeln,
eo daß er nicht zurückrollen kann, bevor der Schubkasten wiederum ordnungsgemäß
eingehangt ist. Am rückseitigen Ende der Tragschiene 1 kann ein Anschlag oder Stützlager
22 vorgesehen werden, an welchem der Distanzhalter 9 anliegt, wenn der Schubkasten
zur Gänze eingefahren wurde.
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Fig. 1 zeigt die Schubladenauszugvorrichtung bei zur Gänze eingeschobenem
Schubkasten, dessen Bautiefe zumindest der Länge der Führungsschiene 2 entspricht.
Die Tragschiene 1 ist dagegen kürzer, noch kürzer ist der Distanzhalter 9.
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Die vorderen Enden der Tragschiene 1 und der Füiiungsschiene 2 liegen
in gleichen Ebenen, das Gewicht der Lade wird in dieser Stellung der Teile von den
Wälzkörpern 6 und 7 auf die Tragschiene 1 Üb ertragen. Das vordere Ende 4 der Führungsschiene
2 liegt auf dem Auflager 16 auf. Das Ausmaß der Belastung der tragenden Teile 16
und der Wälzkörper 6 und 7 ist dabei abhängig von der Lastverteilung in der Lade
5. Dank der gewählten anordnung der Wälzkörper 6 - 7 - 8 im Distanzhalter 9 kann
dieser außerordentlich kurz gebaut werden mit den daraus resultierenden Vorteilen,
die
oben erläutert worden sind.
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Fig. 2 zeigt die Schubladenauszugvorrichtung bei ganz ausgezogenem
Schubkasten. Der Distanzhalter 9 ist dabei bis zum Anschlag 13 vorgerollt, die Aufbiegung
3 des hinteren Endes des Horizontalschenkels 4 der Führungsschiene 2 liegt dabei
am hinteren oberen Wälzkörper 8 als Anschlag an. Wird angenommen, daß die Schublade
Über ihre Bautiefe gleichmäßig belastet ist, so versucht die im Schwerpunkt dieser
Last angreifende G.wichtskraft die Schublade nach unten zu kippen. Dieses Kippmoment
wird nun vom vorderen Wälzkörper 6 und vom hinteren oberen Wälzkörper 8 aufgenommen,
wobei deren Belastung abhängig ist vom horizontalen Abstand B dieser Wälzkörper.
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Wird die durch den Schwerpunkt der Last der Lade wirkende Gewichtskraft
mit G bezeichnet, ihr Abstand vom vorderen Wälzkörper 6 mit c, so ist die durch
die Wälzkörper 6 und 8 auf zunehmende Reaktionskraft gleich: G G.c 2 . b Da an beiden
Seiten der Schublade Auszugvorrichtungen vorgesehen sind, wurde in der vorstehenden
Beziehung die halbe Gewichtskraft eingesetzt.
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Um einen Distanzhalter 9 vorgegebener Größe für eventuell unterschiedliche
Belastungen optimal anzupassen, damit eine möglichst große Auszugsweite erzielbar
wird, kann der Distanzhalter 9 an seinem hinteren oberen Ende so gestaltet sein,
daß der hintere obere Wälzkörper 8 versetzt werden kann (strichlierte Linie 23 in
Fig. 1). Dadurch wird die für die Größe der eaktionskraft P maßgebende Entfernung
b vergrößert und damit die Reaktionskraft verkleinert. Allerdings wird dadurch auch
die Auszugsweise
des Schubkastens verringert, was hier nicht außer
Betracht bleiben darf.
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Soll die Schublade oder der Schubkasten aus irgend welchen Gründen
zur Gänze herausgenommen werden, so wird die ausgezogene Schublade vorne hochgehoben,
so daß der Anschlag 3 frei wird. Der Schubkasten kann dann herausgehoben werden,
wobei der Anschlag 3 zwischen den beiden Wälzkdrpern 7 und 8 ungehindert hindurchgeführt
werden kann.
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Das Iluafnhrungsbeiapiel nach den Big. 3 und 4 unterscheidet sich
Ton bisher besprochenen dadurch, daß die untere Führungsbahn oder Laufbahn 24 der
Tragschiene 1' einen nach oben gebdrdelten Rand 25 besitzt, ferner, daß die unteren
Wälzkörper 6' und 7' auf ihrer dem Schubkasten abgewandten seite abgesetzt sind
(Fig. 4), und daß die Führungsschiene 2', bzw. deren horizontaler Schenkel 4' eine
nach unten gerichtete Umbördelung 26 aufweist, die die äußere Einschnürung 27 dieser
Wälzkörper hintergreift.
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Diese besondere Ausgestaltung ist stets nur bei einer Seite der paarweise
vorhandenen Aus zugvorrichtung vorgesehen. Auf der anderen Beite ist der Horizontalschenkel
plan, wie dies im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 besprochen worden ist. Beim
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist der Rand 26 des Horizontalschenkels
4' nach unten umgebördelt. Für diese Seitenführung ist es auch möglich, die Umbördelung
nach oben zu richten und die oberen Wälzkörper an ihrer Außenseite zur Bildung einer
Aufnahmenut für diese Umbördelung abzusetzen.
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Am Distanzhalter 9 können auch seitlich vorspringende Gleitkurven
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(Fig. 1) angeordnet sein. Anstelle solcher Gleitkurven können auch kleine Wälzkörper
eingesetzt werden.