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Vakuum-Trommelfilter
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Vakuum-Trommelfilter zum Entwässern
von Feststoff-Flüssigkeitsgemischen, insbesondere zum Entwässern von Trüben, mit
einem außerhalb der Filtertrommel angeordneten Filterkuchen-Abnahmeorgan sowie mit
einer innerhalb der Trommel nach der Filterkuchen-Abnahmezone vorgesehenen Filtergewebe-Abblasvorrichtung,
die an eine Spülmittelzuführungsleitung angeschlossen ist.
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Aus Aufbereitung, Bergbaulicher Rohstoffe, Band I, Verlag Jena 1953;
ist ein Vakuum-Trommelfilter bekannt, bei dem -nach Abnahme des Filterkuchens vom
Filtertuch mittels eines Schabmessers - in die Zelle der Filtertrommel Druckluft
eingeleitet und das Filtermedium von innen durchgeblasen wird, um verstopfte Poren
zu öffnen. Ferner ist aus Chemische Verfahrenstechnik, Band I, Leipzig 1961, ein
Vakuum-Trommelfilter bekannt, bei dem das Filtertuch nach Abnahme des Filterkuchens
von der Filtertrommel in
der Reinigungszone durch eingeblasene Luft,
Dampf oder Waschwasser gereinigt wird. Da bei diesen bekannten Vakuum-Trommelfiltern
das Spülmedium auf eine verhältnismäßig große Fläche des Filtergewebes wirkt, ist
nicht zu vermeiden, daß das Spülmittel zum Großteil durch die freien Öffnungen des
Filtergewebes hindurchtritt, so daß die mit Feststoffrückstand zugesetzten Öffnungen
des Filtergewebes vom Spülmittel nur unzureichend erfaßt und von diesen Feststoffrückständen
befreit werden.
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Feststoffrückstände im Filtergewebe wirken sich jedoch sehr nachteilig
auf-den Filtrationsprozeß und die Durchsatzleistung des Vakuum-Trommelfilters aus.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Filtergewebe-Abblasvorrichtung
zu schaffen, die das Filtergewebe nach der Filterkuchen-Abnahmezone von allen Feststoffrückständen
befreit. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Abblasvorrichtung aus wenigstens
einem, in Trommellängsrichtung verlaufenden Abblasschuh besteht, der mit seiner
Außenfläche dicht an der Trommelinnenwandung anliegt, und der mit einer von innen
auf die Trommelinnenwandung und somit auf das Filtergewebe gerichteten düsenförmigen
Ausströmöffnung versehen ist, vorzugsweise die aus einem in Trommel-Längsrichtung
verlaufenden Schlitz besteht. Dadurch, daß gemäß der Erfindung der Abblasschuh mit
einer von innen auf das Filtergewebe
gerichteten düsenförmigen Austrittsöffnung
versehen ist, die aus einem in Trommel-Längsrichtung verlaufenden Schlitz besteht,
kann das SpUlmedium in einem sehr schmalen Bereich mit hoher Energie auf das Filtergewebe
von innen aufgeblasen werden, so daß vom Spülmedium alle in den Öffnungen des Filtergewebes
befindlichen Feststoffrückstände mit Sicherheit erfaßt und ausgetragen werden. Der
Abblasschuh gemäß der Erfindung ermöglicht somit in verhältnismäßig einfacher Weise
eine intensive und besonders wirksame Abreinigung des Filtergewebes von Feststoffrückständen.
Der Filtrationsprozeß und die damit verbundene Durchsatzleistung des Vakuum-Trommelfilters
werden daher durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Abblasschuhes ganz wesentlich
verbessert.
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Gemäß einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht
die Abblasvorrichtung aus mehreren Abblasschuhen, die an eine gemeinsame Spülmittel-Zuführungsleitung
angeschlossen sind. Auf diese Weise wird eine Aufteilung der Filterfläche in kleine
Zonen erreicht, die ebenfalls eine sehr wirksame Abreinigung des Filtergewebes von
Feststoffrückständen ermöglicht.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Erläuterung eines in
der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigen: Fig. l ein Vakuum-Trommelfilter
gemäß der Erfindung im Querschnitt, Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie II
- II in Fig. 1, Wie Fig. 1 zeigt, besteht das Vakuum-Trommelfilter gemäß der Erfindung
aus einer gelochten bzw. mit Öffnungen versehenen Filtertrommel 1, die auf einer
feststehenden Hohlachse 2 drehbeweglich gelagert ist und im unteren Bereich in die
zu entwässernde Trübe eintaucht. Die Filtertrommel 1 ist außen mit einem in der
Zeichnung nicht näher dargestellten feinmaschigen Filtergewebe bespannt.
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Bei diesem Filtergewebe kann es sich beispielsweise um ein Filtertuch
oder um ein Siebgewebe aus rostfreiem Draht handeln. Die auf der feststehenden Hohlachse
2 gelagerte Filtertrommel 1 ist von einem Gehäuse 3 umgeben, das im unteren Bereich
einen konisch ausgebildeten Trog 4 für die Aufnahme der zu entwässernden Trübe aufweist.
Auf der rechten Seite ist am Gehäuse ein Schabmesser 5 als Abnahmeorgan für den
Filterkuchen 6 vorgeshen, das sich in Trommellängsrichtung erstreckt und bis an
die Außenwandung der Filtertrommel heranreicht. Der Innenraum der
Filtertrommel
ist über eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Leitung an eine Vakuumpumpe
angeschlossen und wird von dieser unter Unterdruck gehalten. An der Hohlachse 2
ist ferner eine Leitung 7 angeschlossen, die in eine schuhförmig ausgebildete Filterkuchenabblasvorrichtung
8 mündet. Die Leitung 7 ist an eine in der Zeichnung ebenfalls nicht näher dargestellte,
in der Hohlachse 2 angeordnete Druckluftleitung angeschlossen. Innerhalb der Filtertrommel
1 ist ferner nach der Filterkuchenabnahmezone eine Filtergewebe-Abblasvorrichtung
vorgesehen, die, wie insbesondere die Fig. 2 zeigt, gemäß der Erfindung aus mehreren
Abblasschuhen 9 besteht, die an eine gemeinsame Spülmittelzuführungsleitung 10 angeschlossen
sind. Die Spülmittelzuführungsleitung 10 wird ihrerseits von einer in der Hohlachse
2 angeordneten Spülmittelleitung 11 über einen Rohrkrümmer 12 mit unter Druck stehenden
Spülmittel versorgt. Der Abblasschuh 9 ist mit einer von innen auf das Filtergewebe
gerichteten düsenförmigen Ausströmöffnung 13 versehen, die aus einem in Trommellängsrichtung
verlaufenden Schlitz 14 besteht.
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Ferner ist an der Hohlachse 2 der Filtertrommel 1 eine Druckschraube
15 angeordnet, durch die der Abblasschuh 9 gegen die innere Filterfläche angedrückt
und dicht zum Anliegen gebracht wird.
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Im Betrieb des Vakuum-Trommelfilters gemäß der Erfindung wird die
Filtertrommel in Pfeilfrichtung 16 in Umdrehungen versetzt. Aufgrund des Unterdruckes
in der Filtertrommel bildet sich im unteren Trübeeintauchbereich auf dem Filtertuch
ein Filterkuchen, der nach Austritt aus der Trübe im Trog 4 weiter entwässert wird.
Um den Filterkuchen 6 von der Filtertrommel bzw. dem Filtergewebe abnehmen zu können,
wird der Unterdruck durch den dicht an der Trommelinnenwandung anliegenden Schuh
8 aufgehoben und durch die Leitung 7 Druckluft von innen auf das Filtergewebe geblasen
und dadurch der Filterkuchen 6 von Filtergewebe abgehoben. Auf diese Weise löst
sich der Filterkuchen 6 vom Filtergewebe und kann dann leicht vom Schabmesser 5
abgenommen werden. Im Anschluß an die Kuchenabnahmezone wird der vom Filterkuchen
befreite Bereich infolge der Trommelumdrehung über den in Trommellängsrichtung verlaufenden
Abblasschuh 9 geführt, wo eine vollständige Reinigung der Filtergewebeöffnungen
durch Aufblasen von Spülmittel von innen auf das Filtergewebe erfolgt. Da der Abblasschuh
9 gemäß der Erfindung mit einer von innen auf das Filtergewebe gerichteten, düsenförmigen
Ausströmöffnung 13 versehen ist, die aus einem in Trommellängsrichtung verlaufenden
Schlitz 14 besteht, kann das Spülmittel unter hohem Druck auf verhältnismäßig schmalem
Bereich auf das Filtergewebe aufgeblasen und dadurch sämtliche Öffungen von etwaigen
Feststoffrückständen
befreit werden.
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Das auf diese Weise von allen Feststoffrückständen befreite Filtergewebe
gelangt nach dem Abblasschuh 9 wiederum in die Ansaugzone, wo es erneut Feststoffe
aus der Trübe aufnehmen kann. Als Spülmedium kann Luft, Dampf oder auch Wasser benutzt
werden. Da mit Hilfe des erfindungsgemäßen Abblasschuhes 9 nach der Kuchenabnahmezone
die Filtergewebeöffnungen wiederum vollständig von Feststoffrückständen befreit
sind, wird nicht nur eine erhebliche Verbesserung der Filterwirkung sondern auch
der Durchsatzleistung des Vakuumtrommelfilters gemäß der Erfindung erreicht. Das
aus der Trübe nach innen angesaugte Filtrat wird über eine in der Zeichnung nicht
näher dargestellte Vakuumleitung aus der Trommel nach außen abgeführt. Überschüssige
Trübe kann im Betrieb des Vakuum-Tromme-lfilters über ein Wehr 17 und Kanal 18 nach
außen ablaufen. Die erfindungsgemäße Filtergewebe Abblasvorrichtungkann insbesondere
auch bei Hochleistungs-Vakuum-Trommelfiltern mit Vorteil angewandt werden.