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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern,
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insbesondere von Altpapier, mit einem um eine horizontale Achse in
einem Gehäuse drehbeweglich gelagerten Rotor, der mit Reißwerkzeugen besetzt ist,
die in einem den Rotor umschließenden Ringraum umlaufen, und mit einer oberhalb
des Rotors angeordneten, eine Einlaßöffnung für das zu zerkleinernde Material aufweisenden
Gehäusekammer, die durch eine an den Schlagkreis der Reißwerkzeuge angrenzende,
von einer unterhalb der Einlaßöffnung in der Gehäusekammer angeordneten Rutsche
einerseits und von Reißnocken andererseits begrenzte Kammeröffnung mit dem Ringraum
verbunden ist, wobei der Ringraum unterhalb der durch die Rotorachse verlaufenden
Horizontalebene mindestens eine Austrittsöffnung für das zerkleinerte Material aufweist.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 21 28 106 bekannt und
dient im Rahmen der Altpapierverwertung dazu, das in sehr unterschiedlichen Sorten,
z,B. als lose Blätter, Verpackungspapier, Zeitungen, Bücher, Akten, verschnürte
Zeitungs- und Aktenbündel oder -ballen sowie Kartons unterschiedlicher Größe und
Pappendicke anfallende Altmaterial zu zerkleinern. Dabei gelangt das zu zerkleinernde
Material durch die Einlaßöffnung und über die Rutsche in den Bereich der sich aufwärts
drehenden Rotorhälfte und wird von den Reißwerkzeugen erfaßt sowie mitgerissen oder
zumindest in die Gehäusekammer hochgeschleudert. Material geringer Schüttdichte,
z.B. lose Blätter und Verpackungspapier wird unter dem Einfluß des zumindest vom
Rotor erzeugten Luftstromes und aufgrund seiner flacheren Wurf- bzw. Flugbahn verhältnismäßig
schnell in den Bereich der Reißnocken gebracht und an ihnen auf einen unter anderem
durch den Abstand der Reißnocken
vom Schlagkreis der Reißwerkzeuge
mitbestimmten Grad zerkleinert. Material hoher Schüttdichte, z.B. Zeitungs-oder
Aktenbündel, wird hingegen unter Umständen mehrmals von den Reißwerkzeugen hochgeschleudert
und prallt gegen die Gehäusedecke bzw. die der Drehrichtung des Rotors zugewandte
Gehäusewand, wodurch es zerschlagen und aufgelöst wird. Das so vorbereitete Material
wird dann an den Reißnocken wie das Material geringerer Schüttdichte zerkleinert.
Das zerkleinerte Material wird von den Reißwerkzeugen und dem Fördermedium, für
gewöhnlich Luft, durch einen Abzugspalt zwischen den Reißnocken und dem Rotor in
den Ringraum mitgerissen und zusammen mit der Förderluft durch Austrittsöffnungen
aus -dem Ringraum abgeführt. Bei der bevorzugten Betriebsart der Luftförderung können
die Austrittsöffnungen ggf. an eine Absauganlage für die Förderluft und damit auch
für das mit dieser abgeführte zerkleinerte Material angeschlossen werden.
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Eine Leistungssteigerung des bekannten Zerkleinerers wurde durch maßstabsgetreue
Vergrößerung der Vorrichtung zu erreichen versucht. Dabei zeigte sich, daß die für
eine größere Leistung ausgelegte Vorrichtung überraschend noch nicht einmal die
Leistung des zu verbessernden Zerkleinerers erreicht, wobei der Rotor zerkleinertes
Papier nur intervallmäßig förderte bzw. ausstieß. Denn überraschenderweise strömt
ein großer Teil der an der unteren Rotorhälfte abgeführten Förderluft nicht in,
sondern entgegen der Drehrichtung des Rotors von der Gehäusekammer in den Ringraum.
Infolgedessen ist der eigentlich für die Materialförderung vorgesehene Sog der Förderluft
in Drehrichtung des Rotors, also am Abzugspalt meist zu schwach, um Material aus
der Gehäusekammer mitzureißen. Bei der sich daraus ergebenden intervallmäßigen Förderung
großer Materialmengen besteht nicht nur eine erhebliche Verstopfungsgefahr
für
den Ringraum und die Austrittsöffnung(en), so daß der Rotor kein weiteres Material
mehr fördern kann, sondern es wird auch der nicht für intermittierende, stark schwankende
Förderleistung ausgelegte Antrieb des Rotors kurzzeitig so erheblich belastet, daß
er beschädigt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zerkleinerungsvorrichtung
eingangs genannter Art dahingehend zu verbessern, daß bei gesteigerter Leistung
eine stetigere Materialförderung am Rotor erreicht wird.
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Der Lösung dieser Aufgabe liegt der Gedanke zugrunde, daß für eine
stetige Materialförderung eine weitgehend gleichmäßige Abfuhr eines möglichst großen
Teiles der Förderluft am Abzugs spalt im Bereich der Reißnocken erforderlich ist.
Beim eigentlich naheliegenden Einsatz einer entsprechend leistungsstärkeren Absauganlage,
mit der sich eine größere Menge der Förderluft aus der Gehäusekammer abziehen ließe,
könnte zwar eine stetigere Materialförderung erreicht werden; jedoch ist diese Maßnahme
sehr kostspielig und gestaltete den Betrieb der Vorrichtung unwirtschaftlich; denn
dann strömte ein entsprechend größerer Teil der Förderluft entgegen der Rotordrehrichtung
in den Ringraum und zu der bzw. den Austrittsöffnungen. Demgegenüber erforderte
eine Abdjtung des Spaltes zwischen der an den Schlagkreis der Reißwerkzeuge angrenzenden
Rutschenkante und dem Rotor zwar einen geringeren Aufwand, doch könnte sich das
an den Austrittsöffnungen nicht abgezogene Material hinter der Dichtung stauen und
den Ringraum verstopfen.
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Die Aufgabe wird im Rahmen dieses Gedankens bei einer Zerkleinerungsvorrichtung
der obengenannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die die Kammeröffnung
begrenzende Kante
der Rutsche zwischen der durch die Rotorachse
längsverlaufenden Vertikalebene und der zur Horizontalebene senkrechten, den Schlagkreis
tangierenden Ebene liegt, und die die Rutschenkante mit der Rotorachse verbindende
Gerade in einem Winkel von 30 bis 500, vorzugsweise von 35 bis 400 zur Horizontalebene
verläuft, und der Ringraum oberhalb der Horizontalebene bis an die Rutschenkante
um den Schlagkreis der Reißwerkzeuge gewölbt verläuft.
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Der Ringraum umschließt demnach an derjenigen Seite des Rotors, an
der sich die Reißwerkzeuge aufwärts bewegen, einen größeren Umfangsteil des Rotors
als bei herkömmlichen Zerkleinerungsvorrichtungen. Damit wird der Weg verlängert,
den die überraschenderweise entgegen der Drehrichtung des Rotors sich bewegende
Förderluft bei der herkömmlichen Bauweise eingeschlagen hat, um an die Austrittsöffnungen)
unterhalb der Horizontalebene zu gelangen. Hinzu kommt, daß der Spalt zwischen dem
Schlagkreis der Reißwerkzeuge und der Rutsche so angeordnet ist, daß die vom schnell
drehenden Rotor erzeugte, den Ringraum in Drehrichtung durchlaufende Luftströmung
im Bereich der Rutschenkante aus einem bezogen auf den Ringraum gleichgroßen oder
nicht wesentlich größeren Spalt ausströmt.
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Somit wird der an diesem Spalt einen "Kurzschlußweg" suchenden Luft
sowohl von der um den Schlagkreis der Reißwerkzeuge herum gekrümmten Rutschenkante
als auch von der vom Rotor erzeugten Strömung ein erheblich größerer Widerstand
entgegengesetzt als bei herkömmlichen Vorrichtungen mit sich trichterartig von der
durch die Rotorachse verlaufenden Horizontalebene nach oben zur Gehäusekammer hin
erweiterndem Spalt zwischen dem Schlagkreis und der Rutsche bzw. der Ringraumwandung.
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Infolge dessen wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der größere
Teil der Förderluft in Drehrichtung des Rotors durch den Abzugspalt an den Reißnocken
abgeführt. Der dabei am Abzugspalt entstehende Sog ist stark genug, um vorzerkleinertes
Material aus dem Materialwirbel in der Gehäusekammer herauszulösen und inden Ringraum
mitzureißen. Zwar wird zerkleinertes Material, das nicht zusammen mit der Förderluft
durch die Austrittsöffnung(en) unterhalb der Horizontalebene des Rotors abgezogen
wird, vom Rotor im Bereich der Rtschenkante aus dem Ringraum in die Gehäusekammer
zurückgeschleudert. Da aber der Spalt etwa die gleiche radiale Breite wie der Ringraum
aufweist, kann das Material den Ringraum ohne Schwierigkeit, insbesondere ohne sich
wie bei einer Verjüngung des Ringraumes zu stauen, durch den Spalt an der Rutschenkante
verlassen. Somit ist in überraschend einfacher Weise eine stetigere Materialförderung
am Rotor sichergestellt.
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Da die die Rutschenkante mit der Rotorachse verbindende Gerade in
einem Winkel von 30 bis 50°, vorzugsweise von 35 bis 45° zur Horizontalebene verläuft,
besteht ein ausreichender Abstand sowohl von der Horizontalebene als auch von der
vertikalen Schlagkreistangente und eine trichterartige Ringraumöffnung an der Rutsche,
und damit wird eine die Materialförderung am Rotor beeinträchtigende Strömung der
Förderluft entgegen der Rotordrehrichtung weitgehend vermieden. Ferner wird dadurch
auch eine gegenüber der herkömmlichen Bauweise erheblich flachere Abschleuder-Tangente
des Rotors erreicht, so daß das Material vermehrt in Richtung des Abzugspaltes geschleudert
wird, wobei der kleinstückigere, leichtere Materialanteil in den Sog der den Rotor
umgebenden Luftströmung und in den am Abzugspalt herrschenden Sog gezogen wird.
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Um eine für die Materialförderung optimale Strömung der Förderluft
zu erreichen, die den jeweiligen Betriebsbedingungen, beispielsweise der Saugleistung
einer gegebenenfalls angeschlossenen Absauganlage und der Beschaffenheit des zu
zerkleinernden Materials angepaßt ist, kann die Rutsche in Umfangsrichtung des Schlagkreises
der Reißwerkzeuge verstellbar sein. Dabei kann die Rutsche beispielsweise durch
Verschwenken oder Verschieben in die jeweils günstigste Stellung gebracht werden.
Die Neigung der Rutsche kann dabei in jeder Stellung gleich bleiben oder sich verändern.
Wesentlich ist jedoch daß der Ringraum im Bereich der Rutschenkante sich um den
Schlagkreis wölbt und somit ein die Förderluft entgegen der Rotordrehrichtung zum
Ringraum führender Trichter an der Rutsche vermieden wird.
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Beispielsweise liegt die die Rutschenkante enthaltende Rutschenfläche
in einer radial verlängerten Ebene des Rotors. In diesem Fall wird das auf der Rutsche
an den Rotor herangeführte zu zerkleinernde Material in im wesentlichen tangentialer
Richtung vom Rotor in die Gehäusekammer hochgeschleudert, wobei Materialien verschiedener
Schüttdichte bereits voneinander getrennt werden, d.h. leichteres Material wird
durch den Luftstrom zum Abzugepalt hin abgelenkt und eingezogen, während schwereres
Material zunächst hochgeschleudert wird.
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Vorzugsweise übergreift die Kammeröffnung den Schlagkreis des Rotors
in einem mit seinem Scheitel in der Rotorachse liegenden Winkel von höchstens 900,
wobei ein Schenkel des Winkels durch die Rutschenkante verläuft, Dadurch wird erreicht,
daß die vom Abzugspalt an den Reißnocken ausgehende Sogwirkung sich über einen verhältnismäßig
großen Teil der
Kammeröffnung erstreckt und somit Material sowohl
aus dem Materialwirbel der Gehäusekammer als auch von dem an der Rutsche aus dem
Ringraum herausgeschleuderten Material zusammen mit dem Fördermedium dem Abzugspalt
an den Reißnocken zugeführt wird.
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Mit mindestens einer Leitplatte, die von den Reißnocken aus in die
Kammeröffnung hineinragt, läßt sich eine bereits vorhandene Kammeröffnung soweit
verkleinern, daß sie sich über höchstens 90° am Schlagkreis erstreckt. - Der Einfachheit
halber ist nachfolgend nur noch von einer Leitplatte die Rede, ohne daß damit eine
zahlenmäßige Beschränkung verbunden ist. - Darüber hinaus kann die Kammeröffnung
durch eine auf die erforderliche Länge gebrachte Leitplatte in einfacher Weise auf
das gewünschte Öffnungsmaß bzw. den gewünschten Öffnungswinkel verstellt werden.
Vorzugsweise verläuft die die der Rutsche gegenüberliegende Kante der Leitplatte
mit der Rotorachse verbindende Gerade in einem zur Rutschenkante geschlossenen Winkel
zwischen 60 und 850, vorzugsweise zwischen 70 und 800, zur Horizontalebene. Dadurch
kann die Kammeröffnung insbesondere in Verbindung mit der verstellbaren Rutsche
auf den für den Abzug der Förderluft sowie des zu zerkleinernden Materials günstigsten
Öffnungswinkel eingestellt werden. Besonders einfach läßt sich der Öffnungswinkel
mit einer längenverstellbaren Leitplatte wählen.
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Wenn die Leitplatte in einer um einen Winkel zwischen 15 bis 450,
vorzugsweise zwischen 30 bis 400 zur Horizontalen geneigten Ebene liegt, dann erhält
der Abzugspalt an den Reißnocken eine trichterartige Form mit sich zur Gehäusekammer
hin erweiternder Spaltöffnung, durch die der vom Rotor und
gegebenenfalls
der Absauganlage hervorgerufene Sog bei in Drehrichtung des Rotors zunehmend kleinerem
Spaltdurchmesser noch verstärkt wird. Um die Sogwirkung am Abzugspalt fein regulieren
zu können und eine optimale Förderleistung der Vorrichtung zu erhalten, kann die
Leitplatte in ihrem Abstand zum Schlagkreis des Rotors verstellbar sein. Damit wird
es möglich, von dem in der Gehäusekammer rotierenden Materialwirbel die untere,
meist kleinstückige und leichtere Materialschicht "abzuschälen" und dem Abzugspalt
zuzuleiten.
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Allerdings darf die Leitplatte höchstens so weit in die Kammeröffnung
hineinragen, daß die Abwurftangente des von der Rutsche auf den Rotor fallenden
und von diesem in die Gehäusekammer hochgeschleuderten Materials nicht gekreuzt
wird, da sonst unter Umständen unzerkleinertes Material oder auch ganze Ballen vom
Rotor mitgerissen werden und den Abzugspalt oder die Austrittsöffnung(en) im Ringraum
verstopfen könnten.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Zerkleinerungsvorrichtung
in schematischer Schnittdarstellung entlang der Linie I-I von Fig. 2; und Fig. 2
einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig0 1 entlang der Schnittlinie II-II.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 1, in dem
ein um eine horizontale Achse 2 in Richtung des Pfeiles 3 umlaufender, mit Reißwerkzeugen
4 bestückter Rotor 5 drehbar gelagert ist. Von den Reißwerkzeugen sind nur einige
beispielhaft gezeigt; der Antrieb für den Rotor 5 ist nicht dargestellt.
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Das Gehäuse 1 wird aus zwei sich gegenüberliegenden senkrechten Seitenwänden
6, zwischen denen der Rotor 5 in der in Fig. 2 angedeuteten Weise gelagert ist,
einer senkrechten, den abwärts drehenden Reißwerkzeugen 4 zugewandten Seitenwand
7 und einer den aufwärts drehenden Reißwerkzeugen zugewandten Seitenwand gebildet,
dieSaus einem oberen Seitenwandteil 8, einem mittleren Teil 9 und einem unteren
Teil 10 besteht, und ist nach unten durch gelochte Austrittsroste 11, 12 begrenzt,
die jeweils gleichmäßig um den rechten bzw.
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linken unteren Rotorquadranten gekrümmt einen von den Reißwerkzeugen
4 auf einem Teil ihrer Bahn durchlaufenen Ringraum 13 bilden, und an die Seitenwand
7 bzw. das untere Seitenwandteil 10 angrenzen. Nach oben ist das Gehäuse 1 durch
eine Deckplatte 14 abgedeckt.
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Die obere Seitenwand 8 ist mit einer Einfüllöffnung 15 versehen, durch
die das zu zerkleinernde Material beispielsweise über ein Förderband 16 in die Gehäusekammer
17 eingegeben wird.
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Unter der Einfüllöffnung 15 erstreckt sich das mittlere Seitenwandteil
9 in einem mit seinem Scheitel in der Rotorachse 2 liegenden Winkel 18 von ungefähr
350 zur durch die Rotorachse verlaufenden Horizontalebene 19 in einer verlängerten
radialen Ebene des Rotors 5, so daß die Gehäusekammer 17, deren Höhe
etwa
dem Durchmesser des Rotors entspricht, nach oben in der Weite zunimmt. Die Rutsche
20 kann jedoch in einem Winkel 18 im Bereich von 30 bis 500, vorzugsweise von 35
bis 450 zur Horizontalebene angeordnet sein, ohne die mit der Erfindung erreichten
Wirkungen zu beeinträchtigen. Durch den geneigten Verlauf bildet das Seitenwandteil
9 eine Einfüllrutsche 20, und endet mit der unteren Rutschenkante 21 dicht vor dem
Schlagkreis 22 der Reißwerkzeuge 4o Die Rutschenkante 21 liegt dabei oberhalb der
Horizontalebene 19 sowie zwischen der durch die Rotorachse 2 längsverlaufenden Vertikalebene
23 und der zur Horizontalebene 19 senkrechten, den Schlagkreis 22 an der Seite,
auf der die Reißwerkzeuge 4 sich aufwärts drehen, tangierenden Ebene 24.
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Unterhalb der Rutschenkante 21 erstreckt sich die um den Schlagkreis
22 der Reißwerkzeuge 4 gewölbte Seitenwand 10, die an den um den rechten unteren
Rotorquadranten gekrümmten Austrittsrost 12 angrenzt und somit den Ringraum 13 über
die Horizontalebene 19 hinaus bis zur Rutschenkante 21 fortsetzt. Die mit Austrittsöffnungen
25 versehenen Austrittsroste 11, 12 ragen in einen Abzugkanal 26, der im Bereich
der Austrittsroste zunächst vertikal verläuft, weiter unten abknickt und danach
horizontal verläuft. Der Abzugkanal 26 ist an eine in der Zeichnung nicht dargestellte,
in Richtung des Pfeiles 27 wirksame Absauganlage angeschlossen.
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An der den abwärts drehenden Reißwerkzeugen 4 zugewandten Seitenwand
7 sind kammartige Reißnocken 28 in einem den gewünschten Zerkleinerungsgrad mitbestimmenden
Abstand vom Schlagkreis 22 der Reißwerkzeuge 4 angeordnet. Ursprünglich begrenzt
eine untere Kante 29 an jeder Reißnocke 28 zusammen
mit der gegenüberliegenden
Rutschenkante 21 eine die Gehäusekammer 17 und den Ringraum 13 miteinander verbindende
Kammeröffnung. In diesem Fall übergreift die Kammeröffnung den Schlagkreis der Reißwerkzeuge
4 mit einem von der Rotorachse 2 ausgehenden Winkel 30 von kleiner oder gleich 900
- im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel 30 etwa 750 -, wobei auf
dem einen Schenkel des Winkels die Rutschenkante 21 und auf dem anderen Schenkel
die Kanten 29 der Reißnocken 28 liegen. Die Kanten 29 und die Außenfläche des Rotors
5 bilden einen Einzugsspalt 31 des Ringraumes 13.
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Zwischen der Seitenwand 7 und den Kanten 29 wird der Ringraum 13 von
einem Block 32 begrenzt, dessen Innenfläche ebenfalls dicht an den Schlagkreis 22
der Reißwerkzeuge heranragt; jedoch ist der Block 32 an seiner Innenfläche mit Ringnuten
33 versehen, von denen jede einem Kranz von Reißwerkzeugen 4 gegenübersteht, wobei
die Reißwerkzeuge jedoch nicht in die Ringnuten 33 hineinragen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwischen den Reißnocken
28 kammartig in die Öffnung hineinragende Leitplatten 34 angeordnet. Die dadurch
noch weiter verkleinerte Kammeröffnung 35 erstreckt sich über einen mit seinem Scheitel
in der Rotorachse 2 liegenden Winkel 36 von höchstens 900, der im dargestellten
Ausführungsbeispiel 650 beträgt, wobei auf dem einen Schenkel des Winkels 36 wiederum
die Rutschenkante 21 und auf dem anderen Schenkel die der Einfüllrutsche 20 gegenüberliegende
Kante 37 jeder Leitplatte 34 liegt.
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Die Kante 37 der Leitplatte 34 kann um einen von der Rotorachse ausgehenden
und der Rutschenkante 21 entgegengesetzten Winkel 38 in einem Bereich zwischen 60
und 850, vorzugsweise
zwischen 70 und 800 versetzt zu und oberhalb
der Horizontalebene angeordnet sein.
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In Fortsetzung der Ringnut 33 liegt die jeweilige Leitplatte 34 in
einer um einen Winkel 39 von beispielsweise 300 zur Horizontalen geneigten Ebene.
Der Winkel 39 kann jedoch unabhängig von der Ringnut 33 zwischen 15 bis 450 betragen.
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Insbesondere durch in der Zeichnung nicht dargestellte, in ihrem Abstand
zum Schlagkreis 22 des Rotors verstellbare Leitplatten anstelle von feststehenden
Leitplatten läßt sich jeder in dem angegebenen Bereich liegende Winkel einstellen.
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Mit ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten längenverstellbaren
Leitplatten läßt sich darüber hinaus die Kammeröffnung 35 noch weiter verkleinern.
Vorteilhaft kann die Leitplatte zugleich mit Höhe- und Längenverstellung versehen
sein, so daß sich die Förderleistung besonders fein einstellen läßt.
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Desgleichen kann die Einfüllrutsche in einer in der Zeichnung nicht
dargestellten Weise verstellbar, beispielsweise um eine horizontale Achse am oberen
Rutschenende verschwenkbar befestigt sein, so daß sich der Ringraum 13 im Bereich
der Einfüllrutsche in gewünschter Weise verlängern läßt, wenn zugleich mit der Verschiebung
der Rutschenkante 21 die gewölbte Seitenwand 10 entsprechend verlängert wird. Dabei
ist es praktisch ohne Bedeutung, daß die Rutschenkante 21 nicht auf einem zum Rotor
5 konzentrischen Kreisbogen, sondern auf einem um die Achse am oberen Rutschenende
verlaufenden Kreisbogen verschoben wird0
Im folgenden wird die
Wirkungsweise der im Ausführungsbeispiel dargestellten Vorrichtung erläutert: Im
Betrieb wird das zu zerkleinernde Material mit Hilfe des Förderbandes 16 durch die
Einfüllöffnung 15 in die Gehäusekammer 17 gefördert und fällt auf die aufwärts drehenden
Reißwerkzeuge 4, welche insbesondere schweres Material hochschleudern und dabei
bereits zerschlagend und zerreißend auf dieses einwirken. Insbesondere Materialien
hoher Schüttdichte, z.B. Ballen und Akten, werden unter Umständen mehrmals gegen
die Seitenwand 7 oder die Deckplatte 14 geschleudert und dabei aufgelöst. Das so
vorbereitete Material wird an den Reißnocken 28 auf einen unter anderem durch den
Abstand der Reißnockenkanten 29 vom Rotor mitbestimmten Grad zerkleinert und in
Drehrichtung (Pfeil 3) des Rotors 5 in den Ringraum 13 transportiert, wo es ggf.
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mit Unterstützung durch die Absauganlage durch die Austrittsöffnungen
25 in den Austrittsrosten 11, 12 ausgetragen und in Richtung des Pfeiles 27 im Abzugkanal
26 weggefördert wird.
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Die eingangs beschriebene Einzugswirkung auf das in der Gehäusekammer
umherwirbelnde zu zerkleinernde oder bereits weitgehend zerkleinerte Gut wird auch
durch den Winkel 39 beeinflußt, den das Leitblech 34 mit der Horizontalen bildet.
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Je spitzer dieser Winkel 39 ist, umso weniger kann das Material bei
der Zerkleinerung nach oben ausweichen0 Dadurch wird ein "Schäleffekt" auf das umherwirbelnde
Gut ausgeübt, was die Einzugswirkung vergrößert.
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Vor allem beeinflußt aber der im Bereich der Einfüllrutsche 20 oberhalb
der Horizontalebene fortgesetzte Ringraum 13
die Einzugswirkung,
da einerseits die erfindungsgemäß angeordnete Rutschenkante 21 der im Bereich der
Kammeröffnung 35 aus der Gehäusekammer 17 abgezogenen Luft als Strömungswiderstand
den Weg in den Ringraum 13 zwischen der Rutsche und dem Rotor hindurch weitgehend
versperrt, und andererseits an dieser Stelle der Ringraum, d.h. der radial begrenzte
Weg umcnen Rotor herum verlängert wurde. Diese Maßnahmen wirken positiv mit den
durch Ausgestaltungen gewonnenen Verbesserungen, insbesondere der den Abzugspalt
trichterartig zur Gehäusekammer hin erweiternden Leitplatte zusammen, durch die
die Sogwirkung am Abzugspalt zwischen den Reißnocken 28 und dem Rotor verstärkt
wird0 Bei einer gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ausgestatteten Zerkleinerungsvorrichtung
konnte die Förderleistung am Rotor gegenüber der zuvor mit einer herkömmlichen Einfüllrutsche
sowie ohne Leitplatten ausgestatteten Vorrichtung um 30 - 35% gesteigert werden.
Die ursprüngliche Rutschenkante lag zwar oberhalb der Horizontalebene, jedoch auf
einer die Ringraumwandung in Höhe der Horizontalebene tangierenden, senkrecht zur
Horizontalebene verlaufenden Ebene, so daß sich der Ringraum zwischen dem Rotor
und der Rutschenkante zur Gehäusekammer hin trichterartig erweiterte.
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Das dadurch erleichterte, unerwünschte Einströmen der Förderluft entgegen
der Rotordrehrichtung in den Ringraum wurde mit der Erfindung weitgehend beseitigt.
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Durch die erfindungsgemäß verbesserte Förderleistung wird der Materialwirbel
in der Gehäusekammer verhältnismäßig klein gehalten, so daß die Gehäusekammer kleiner
als bei herkömmlichen Zerkleinerern ausgeführt werden kann. Die Vorrichtung
läßt
sich dann auch unter beengten Raumverhältnissen einsetzen.
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Darüber hinaus wurde in den eingangs erwähnten Versuchen festgestellt,
daß das zerkleinerte Material im wesentlichen nur durch den Austrittsrost 12 am
unteren rechten Rotorquadranten abgezogen wurde. Das wird jedoch nicht von dem in
der Zeichnung nach rechts verlaufenden horizontalen Abzugkanal 26 verursacht, da
der vertikal verlaufende Teil des Abzugkanals üblicherweise länger als in der Zeichnung
darge;;t;ellt ist. Solrsit könnte der in der Herstellung kostenaufwendige Austrittsrost
am unteren linken Rotorquadranten eingespart und dort eine geschlossene, ebenfalls
gleichmäßig um den Rotor gekrümmte Platte angeordnet werden. Alternativ kann anstelle
des Austrittsrostes 11 der Austrittsrost 12 am unteren rechten Rotorquadranten durch
die geschlossene Platte ersetzt werden. In diesem Fall wäre die von der Absauganlage
ausgehende Sogwirkung noch stärker auf den Einzugsspalt an den Reißnocken 28 ausgerichtet,
so daß eine weitere Steigerung der Förderleistung möglich wäre.
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