DE3044907A1 - Fluessige zusatzkomponenten und mischungen - Google Patents
Fluessige zusatzkomponenten und mischungenInfo
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Description
Verknappung und Verteuerung von Erdöl machen es erforderlich,
diesen Rohstoff optimal auszunutzen. Ein beträchtlicher Anteil des Erdöls wird zu Mitteldestillaten
wie Heizöl EL umgearbeitet und zur Energieerzeugung, insbesondere zur Wärme- und Elektrizitätsgewinnung
eingesetzt. Der hierbei erzielbare Wirkungsgrad hängt von der Vollständigkeit der Verbrennung des
Brennstoffes ab. Daher ergreift man verschiedene Maßnahmen, die eine vollständige Verbrennung, d.h. eine
Vermeidung der Rußbildung, bewirken.
Ein Weg, dieses Ziel zu erreichen, beisteht im Zusatz von Stoffen zum Heizöl, die die Verbrennung fördern.
Als die Rußbildung unterdrückende Additive sind seit
langem Sulfonate und Haphthenate verschiedener Metalle bekannt (vgl. z.B. J. Vaerman im Journal of the Institue
of Petroleum, Vol. 50, JJr. 487 (1964) S. 155 - 168).
Insbesondere die Sulfonate fördern aber die Korrosion und tragen zur Umweltbelastung durch Schwefeldioxid-Emissionen
bei.
·:":: : 304A907
• β β ο
E 18S 9
• ^j»
Auch suspendierte, anorganische Metallsalze und Metalloxide wirken stark vsrbrennungsfördemd
(P. J. Agius et. al·, 8th World Pet. Congr. Proc. 5, 27-33 (19?1)). Sie haben aber ebenso»
wie die in Öl wenig löslichen Metallchelate bzw. -Acetylacetonate und Ferrocen, die auch als rauch-
bzw. rußunterdrückende Mittel beschrieben sind, den Nachteil, sich aus der Suspension bzw. Lösung
leicht abzuscheiden. Daher werden als verbrennungsfördernde
Additive gut öllösliche Stoffe bevorzugt. Darüber hinaus sollen diese Additive
im Gegensatz etwa su Metallcarbonylen und !Petraethylblei
nicht toxisch sein. Eine Vielzahl empfohlener Stearate, Naphthenate und Oleate unterschiedlicher
Metalle hat sich bezüglich verbrennungfördernder Eigenschaften als unwirksam erwiesen
(Erdöl und Kohle-Erdgas-Petrochemie, 17.
Jahrgang (1964), S. 369).
Es bestand daher die Aufgabe, Additive zur Förderung
der Verbrennung flüssiger Brennstoffe zu entwickeln,
die die aufgezeigten Nachteile bekannter Additive nicht besitzen, d.h. vor allem gut öllöslich
und ungiftig und darüber hinaus leicht und wirtschaftlich zugänglich sind.
Die Erfindung besteht in der Verwendung von Eisen-
und/oder Mangansalzen aliphatischer Carbonsäuren mit 3 "bis 10 Kohlenstoffatomen als Verbrennungshilfsmittel für flüssige Brennstoffe. Unter flüssigen
Brennstoffen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Stoffe zur Wärmeerzeugung wie Mitteldestillate
des Heizöls, z.B. Heizöl EL, aber
— 3 —
Ii 18S9
• V·
auch schwereres Heizöl oder Rückstände, die bei chemischen Prozessen anfallen, verstanden.
Die den erfindungsgemäß eingesetzten Salzen zugrunde liegenden Säuren können geradkettig oder verzweigt
und insbesondere α-verzweigt sein. Beispiele für solche Säuren sind Buttersäure, Isobuttersäure, n-VaIeriansäure,
2-Methy!buttersäure, 3-Methy!buttersäure
, 2-Ethy!buttersäure, 2,3-Dimethylbuttersäure,
2-Methylpentansäure, 2-Ethylpentansäure, 2-Ethylhexansäure,
Isooetansäure, Isononansäure und Isodecansäure.
Die Metalle liegen in den Salzen als Eisen(III)- bzw. Mangan(II)-ion vor.
Die Herstellung der Salze kann in bekannter Weise IS durch Umsetzung eines in Wasser gelösten Metallsalzes,
z.B. Eisennitrat oder Mangannitrat mit einer Carbonsäure der beanspruchten Molekülgröße in Gegenwart
von Alkalihydroxid erfolgen. Zugabe von Carbonsäuren und Alkalihydroxid kann gleichzeitig (einstufige
Arbeitsweise) oder nacheinander (zweistufige
Arbeitsweise) erfolgen.
Die Salze können dem flüssigen Brennstoff für sich allein, gemeinsam, zusammen mit anderen Additiven
in fester oder gelöster Form zugesetzt werden. Sie entfalten ihre Wirkung bereits in Konzentrationen
von wenigen ppm, zweckmäßig ist es, sie^in Konzentrationen
von 2 bis 200 ppm Metall, bezogen auf den flüssigen Brennstoff, zu verwenden.·
R 1899
Nach einer bevorzugten Ausfuhrtmgsfona der Erfindung
werden 5 bis 100 ppm, insbesondere 5 bis 25 ppm Metall
in £orm des gelösten Salzes als die Verbrennung förderndes
Additiv eingesetzt; Bevorzugt; mischt man die Additive, gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen,
als Konzentrat dem flüssigen Brennstoff zu· Ztir Herstellung
des Konzentrats eignet sich besonders eine Mineralölfraktion (Spindelöl) von 15 bis 25 cSt/2Q°C.
Es sind aber auch Lösungsmittel auf Basis aromatischer Kohlenwasserstoffe mit einem Flammpunkt von über 550C
zur Lösung der Addit5.ve brauchbar.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung
ohne sie in ihreia Ufflf ang zu beschränken.
Dem in den Beispielen verwendeten Heizöl EL können Additive wie i'ließverbesserer, Antioxidantien, Meta11-desaktivatoren,
Dispergentien und Korrosionsinhibitoren zugesetzt werden.
In einem Versuchskessel gemäß DIH 4-702 mit einer
Leistung von 81 kW wird Heizöl EL, das einen Zusatz von Eisen(III)-2-ettaylhexanoat, gelöst in
Spindelöl, enthält (i Seil Spindelöl / Zusatzstoff auf 4000 Teilen Heizöl EL), berechnet als ca. 10
ppm Eisen bezogen auf Heizöl, unter kontrollierten technischen Bedingungen gemSS DIH 4702 verfeuert.
Der COg-Gehalt des Eauchgases beträgt 12,1 %. Die
Rauchgastemperatur weist einen Wert von 2420C, der
Zug einen Wert von 0^2 mbar auf. Die Rußziffer des
Eauchgases nach
O * 9 »ft
e* © • β c
R 18?9
Bacharach gemäß DIN 51 402 verringert sich durch
den Zusatzstoff im Heizöl EL im Vergleich zu der Rußziffer des Rauchgases ohne Zusatzstoff im Heizöl
EL von 4,50 Skalenpunkte auf 2,50 Skalenpunkte.
Die Abnahme der Rußbildung beträgt 44 %.
Der Versuch wird wie in Beispiel 1 beschrieben ausgeführt mit dem Unterschied, daß das Heizöl EL 15
ppm Eisen als Eisen(III)-2-ethylhexanoat enthält. Das Spindelöl enthält noch Korrosionsschutzadditive.
Die Rußziffer des Rauchgases verringert sich durch den Zusatzstoff von 5»°0 Skalenpunkte auf
3,00 Skalenpunkte. Die Abnahme der Rußbildung beträgt 40 %.
Der Versuch wird wie in Beispiel 1 beschrieben ausgeführt mit dem Unterschied, daß das Heizöl 11,25
ppm Eisen als Eisen(III)-2-ethylbutyrat enthält.
Die Rußziffer des Rauchgases verringert sieh durch den Zusatzstoff von 4,00 Skalenpunkte auf 1,66 Skalenpunkte·
Die Abnahme der Rußbildung beträgt 58»5 %·
Der Versuch wird wie in Beispiel 1 beschrieben ausgeführt mit dem Unterschied, daß das Heizöl 11,25
ppm Eisen als Eisen-isooctanoat enthält. Die Rußziffer
des Rauchgases verringert sich durch den Zusatzstoff von 4 Skalenpunkte auf 1,53 Skalenpunkte.
Die Abnahme der Rußbildung beträgt 61,8 %.
Der Versuch wird wie in Beispiel 1 beschrieben ausgeführt mit dem Unterschied, daß das Heizöl 11,25
ppm Mangan als Mangan(II)-2-ethylhexanoat enthält.
-er- B i8«9
• Τ-
Die Rußziffer des Eauchgases verringert sich durch den Zusatzstoff von 3,7 Skalenpunkte auf 1,4 Skalenpunkte.
Die Abnahme der RußM!dung/beträgt 62,2 %.
Der Versuch wird wie in Beispiel ί heßchrieten ausgeführt
mit dem Unterschied, daß daß Heizöl 5»6 PPm
Eisen als Eisen-2-ethylhexanoat und 5»6 PPia Mangan
als Mangan-2-ethylhe3canoat enthält. Die Rußziffer
des Rauchgases verringert sich durch den Zusatzstoff von 4 Skalenpunkte auf 2 Skalenpunkte. Die Abnahme
der RußMldung beträgt 50 %.
Claims (2)
1. Verwendung von BlSsn- und/oder Maagansalzen aliphatischer
Carbonsäuren mit 3 ^>is 10 Kohlenstoffatomen
als Yerbrennungshilfsmittel für flüssige
Brennstoffe.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsalze in" einer Konzentration von 5
von 100 ppm, insbesondere 5 'biß 25 ppm Metall, bezogen
auf flüssigen Brennstoff, eingesetzt werden.
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