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Bel euchtungsvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung zum direkten und/
oder indirekten Beleuchten eines Objekts, insbesondere ein Blitzgerät für fotografische
Aufnahmen mit einer Lichtquelle, einem dieser zugeordneten Reflektor und mit einem
- Lichtquelle und Reflektor umschliessenden - Reflektorgehäuse mit Lichtabstrahlöffnung,
das in oder an einem Gehäuse um eine quer zur Lichtabstrahlöffnung verlaufende Schwenkachse
schwenkbeweglich gehalten ist nach Patentanmeldung P 29 44 881.5-51.
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Durch eine gezielte indirekte Ausleuchtung können fotografische Aufnahmen
einen plastischeren Eindruck vermitteln als bei einer rein direkten Beleuchtung
des zu fotografierenden Objekts. Schlagschatten und harte Kanten sollen daher bei
Aufnahmen mit künstlichem Licht vermieden werden.
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Es sind bereits fotografische Beleuchtungsgeräte bekannt, die mit
mehreren Reflektoren arbeiten, um diesen Anforderungen weitgehend Rechnung zu tragen.
Dabei sind neben und über einem feststehenden Hauptreflektor dnei kleinere Nebenreflektoren
aufsteckbar und drehbar angeordnet, deren Achsen in ihrer Grundposition einen Winkel
miteinander bilden, der etwa gleich dem Ausleuchtwinkel des Hauptreflektors ist.
Bei diesen Beleuchtungsgeräten kann jedoch der direkte Lichtanteil des Hauptreflektors
nicht ohne Verschwenkung des gesamten Beleuchtungsgeräts um eine außerhalb, zum
Beispiel an einem Stativ liegende Achse, unter einen bestimmten Wert herabgesetzt
werden. Auch kann durch die immer gleichen Ausleuchtwinkel der verschiedenen aneinanderzusteckenden
Reflektoren keine selektive direkte Beleuchtung eines bestimmten Ausschnitts neben
einer starken indirekten Beleuchtung des zu fotografierenden Objekts vorgenommen
werden.
Außerdem sind die insgesamt vier aneinander gesteckten Reflektoren sperrig und beim
Transport vom Fotografierenden schwer zu handhaben.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dem Benutzer der in
der Patentanmeldung P 29 44 881.5-51 beschriebenen Beleuchtungsvorrichtung zusätzliche
Möglichkeiten im Hinblick auf die Ausleuchtung des zu fotografierenden Objekts alternativ
oder kumulativ an die Hand 7u yeben, wobei der direkte und indirekte Lichtanteil
in weiten Bereichen ohne Verschwenkung der gesamten Beleuchtungsvorrichtung variiert
werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß oberhalb des
schwenkbewegl ichen Reflektorgehäuses ein zusätzliches Reflektorgehäuse mit einem
zusätzlichen Reflektor und einer zusätzlichen Blitzröhre in räumlich fester, jedoch
lösbarer Anordnung in bezug auf das Gehäuse gehalten wird. Durch diese Weiterbildung
der Erfindung gemäß der Patentanmeldung P 29 44 881.5-51 kann der Führungslichtanteil
durch Aufstekken des zusätzlichen Reflektorgehäuses auf das Gehäuse in genau vorhersehbarer
Weise ohne Verschwenken des gesamten Beleuchtungsgeräts bis auf ein Minimum reduziert
werden. Dies wird erreicht, indem in den zusätzlichen Reflektorgehäusen verschieden
große zusätzliche Reflektoren bzw. verschieden starke Blitzröhren alternativ auf
das Gehäuse aufgesetzt werden können. Dabei kann durch die Form der zusätzlichen
Reflektoren auch eine selektive direkte Beleuchtung, d. h., eine direkte Beleuchtung
bestimmter Ausschnitte des zu fotografierenden Objekts bei gleichzeitig starker
indirekter Beleuchtung vorgenommen werden. Ein weiterer Vorteil des zusätzlichen
Reflektorgehäuses ist darin zu sehen, daß es sich in die Gesamtform der Beleuchtungsvorrichtung
ohne nennenswerte Volumenvergrößerung einfügt und daher seine Handhabung vereinfacht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß im zusätzlichen Reflektorgehäuse unterhalb des zus.it?lichen Refl(^ktors ein
Spiegel hinter die Schwenkachse des Reflektorgelltiuses surii(kversetzt angeordnet
ist, derart, daß seine vordere, quer iur LichLöbstrahlrichtung sich erstreckende,
obere Begrenzungskante bei auf das
bjt ausgerichteter Beleuchtungsvorrichtung
nicht über eine zu der zwischen Lichtquelle und Objekt gedachten direkten Verbindungslinie
rechtwinklig ausgerichteten Schwenkachse verlaufenden Ebene hinausragt, wobei der
Spiegel vorzugsweise unmittelbar an oder in geringem Abstand von dem Reflektorgehäuse
liegt. Durch diese Ausgestaltung können auch sehr nahe Objekte, bei denen das indirekte
Licht nahezu senkrecht nach oben abgestrahlt werden muß, damit ein plastischer Eindruck
auf der fotografischen Aufnahme entsteht, optimal bei voller Ausnutzung der vorhandenen
Blitzenergie ausgeleuchtet werden. In der 900 Schwenkstellung des Reflektorgehäuses
wird nämlich der Spiegel im zusätzlichen Reflektorgehäuse von einem Teil des Lichts
der Blitzröhre des Reflektorgehäuses angestrahlt. Dieser Teil des Lichts, der als
Führungslicht ausgenutzt wird, kann zusätzlich, z. B. in Form einer selektiven dirc'kt<n
Bele(lchtung durch den zusätzlichen Reflektor über dem Spiegel verstärkt oder beeinflußt
werden. Dies steigert die Anwendungsmöglichkeiten für den Fotografen und erhöht
die Ausnutzung der vorhandenen Energiekapazität, indem die sonst bei indirekter
Beleuchtung, d. h., senkrecht nach oben an die Decke gerichtetem Hauptreflektor,
schräg nach hinten abgestrahlten Lichtanteile aufgefangen und weiterverwendet werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an dem zusätzlichen Reflektorgehäuse
zur elektrischen Verbindung mit Kontaktbuchsen an der Stirnseite des Gehäuses entsprechende
Kontaktstifte angeordnet. Diese Kontakte sind durch ihre Lage an der Aufnahme bzw.
an der Stirnseite des Gehäuses gut zentriert und stellen beim Aufstecken der verschiedenen
Reflektorgehäuse auf das Gehäuse des Beleuchtungsgeräts die elektrische Verbindung
zwischen der Energiequelle im Gehäuse und der zusätzlichen Blitzröhre her. Gleichzeitig
können weitere Funktionen über diese Kontakte vom zusätzlichen Reflektorgehäuse
in das Gehäuse der Beleuchtungsvorrichtung übertragen werden.
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Die Erfindung ist anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen Figur 1 ausschnittsweise einen Querschnitt eines Elektronenblitzgeräts
mit einem zusätzlichen Reflektorgehäuse in der Stellung 8'direkte Beleuchtung",
und Figur 2 das Elektronenblitzgerät wie in Figur 1, jedoch mit einem zusätzlichen
Reflektorgehäuse, welches einen zusätzlichen Spiegel aufweist, in der Stellung "direkte
und indirekte Beleuchtung".
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Das in Figur 1 als Beispiel einer Beleuchtungsvorrichtung dargestellte
Elektronenblitzgerät hat ein Gehäuse 10. Mit einer halbkreisförmigen Einwölbung
im oberen Bereich. In dem Gehäuse 10 ist ein Reflektorgehäuse 12 schwenkbeweglich
gehalten, das zum Zwecke des direkten und/ oder indirekten Anblitzen eines Aufnahmeobjekts
um eine quer zur Lichtabstrahlrichtung verlaufende Schwenkachse 13 geschwenkt werden
kann.
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Das Reflektorgehäuse 12 umschließt eine die Lichtquelle bildende Blitzröhre
14 und weist eine Lichtabstrahlöffnung 16 auf. Die Lichtabstrahlöffnung 16 ist mittels
einer nicht dargestellten Lichtstreuscheibe abgeschlossen. Die Blitzröhre 14 wird
beim Schwenken des Reflektorgehäuses 12 mit diesem mitgeschwenkt. Das Reflektorgehäuse
12 liegt in einer seinen Außenkonturen angepaßten halbkreisförmigen Einwölbungen
des Gehäuses 10 ein. In dieser Einwölbung wird das Reflektorgehäuse 12 mit geringem
Spaltabstand von dieser mittels einer nicht dargestellten Halterung schwenkbeweglich
gehalten.
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Das Elektronenblitzgerät weist ein oberhalb des Reflektorgehäuses
12 am Gehäuse 10 lösbar gehaltenes zusätzliches Reflektorgehäuse 35 auf.
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Dieses Reflektorgehäuse 35 erstreckt sich räumlich getrennt von dem
Reflektorgehäuse 12 und vorzugsweise über im wesentlichen die in Schwenkachsrichtung
gesamte Länge der Lichtabstrahlöffnung 16. Es ist derart ausgebildet und angeordnet,
daß bei auf das Aufnahmeobjekt gerichteter Beleuchtungsvorrichtung nur direktes
Licht Von ihm abgestrahlt werden kann. Das zusätzliche Reflektorgehäuse 35 weist
einen zusätzlichen Reflektor 36 und eine zusätzliche Blitzröhre 37 auf. Die Blitzröhre
37 ist über nicht dargestellte elektrische Leitungen mit Kontakt-
stiften
38 verbunden, die in entsprechenden Kontaktbuchsen 39 in der Aufnahme 22 der Stirnseite
30 des Gehäuses 10 einrasten.
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Die Kontaktstifte 38 liegen im wesentlichen in der Ebene der Aufnahme
22. Beim Aufschieben des zusätzlichen Reflektorgehäuses 35 auf das Gehäuse 10 über
die Aufnahme 22 und den Anschlag 40 im oberen Teil des zusätzlichen Reflektorgehäuses
werden die Kontakte 38, 39 genau zentriert. Dadurch ist die elektrische Verbindung
zwischen dem zusätzlichen Reflektorgehäuse 35 und der nicht dargestellten Energiequelle
im Gehäuse 10 eindeutig gewährleistet.
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Das Blitzgerät in Figur 1 arbeitet folgendermaßen: Bei nur direktem
Blitzen befindet sich das Reflektorgehäuse 12 in der dargestellten Stellung, in
der die Schwenkachse 13 und die Blitzröhre 14 in einer waagerechten Ebene liegen
und bei der das zusätzliche Reflektorgehäuse 35 gleichfalls mit seinem zusätzlichen
Reflektor 36 in Richtung auf das zu fotografierende Objekt ausgerichtet ist. Will
man nun durch indirektes Beleuchten einen plastischeren Bildeindruck erhalten, so
wird das Reflektorgehäuse 12 in der Einwölbung des Gehäuses 10 um etwa 900 um die
Schwenkachse 13 gedreht, so daß sich die Blitzröhre 14 und die Schwenkachse 13 in
einer gemeinsamen senkrechten Ebene befinden. In dieser Stellung wird das von der
Blitzröhre 14 abgestrahlte Licht senkrecht nach oben und, falls vorhanden, von einer
nicht dargestellten Decke zurück auf das zu fotografierende Objekt als indirektes
Licht geworfen. Das Führungslicht (direktes Licht) wird dagegen vom zusätzlichen
Reflektor 36 auf das Objekt geworfen, wobei die zusätzliche Blitzröhre 37 ihre Energie
gleichfalls aus der Batterie des Gehäuses 10 über die Kontaktstifte 38, 39 bezieht.
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Das indirekte Licht kann selbstverständlich durch Drehung des Reflektorgehäuses
12 in eine Zwischenstellung zwischen der Null- und der 900-Stellung in beliebiger
Weise variiert werden, wobei der direkte Lichtanteil umgekehrt proportional zum
senkrecht nach oben geworfenen Lichtanteil der Blitzröhre 14 zunimmt. Anstelle eines
ebenso langen zusätzlichen Reflektorgehäuses 35 wie das Reflektorgehäuse 12 kannselbstverständlich
ein Reflektorgehäuse 35 mit einem wesentlich kleineren zusätzlichen
Reflektor
36 auf dem Gehäuse 10 angeordnet werden, wodurch sich verschiedene Möglichkeiten
der ausschnittsweisen direkten Beleuchtung des Objekts ergeben.
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In Figur 2 ist das gleiche Elektronenblitzgerät wie in Figur 1 dargestellt,
es weist jedoch im zusätzlichen Reflektorgehäuse 35' unter dem zusätzlichen Reflektor
36' außerdem einen Spiegel 20' auf. Der Spiegel 20' erstreckt sich vom unteren Teil
der Aufnahme 22 bis an die vordere Begrenzungskante 24'.
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In der dargestellten 900 Schwenkstellung des Reflektorgehäuses 12
wird von der Blitzröhre 14 nach oben links abgestrahltes Licht über den Spiegel
20' des zusätzlichen Reflektorgehäuses 35' als Führungslicht zur direkten Beleuchtung
des Objekts verwertet. Zusätzlich zu diesem Führungslicht strahlt die zusätzliche
Blitzröhre 37' über den zusätzlichen Reflektor 36' außerdem noch beliebig viel weiteres
Führungslicht ab. Die Reyelung uer ringe dieses zusätzlichen direkten Blitzlichts
kann über an sich bekannte Belichtungsmeßeinrichtungen im zusätzlichen Reflektorgehäuse
35' erfolgen.
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Der nicht nach oben links abgestrahlte Teil des Lichts der Blitzröhre
14 wird senkrecht nach oben an eine nicht dargestellte Decke geworfen, wo er reflektiert
wird und als indirektes Licht auf das zu fotografierende Objekt fällt. Bei dieser
Ausführungsform kann also bei indirektem Blitzen auch das nach links oben abgestrahlte
Licht des Reflektorgehäuses 12 ausgenutzt werden.
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Soll der indirekte Lichtanteil noch erhöht werden, so muß der Reflektor
12 um ca. 10 - 20° gedreht werden, so daß der Spiegel 20' nicht mehr mit Licht von
der Blitzröhre 14 beaufschlagt wird. Dadurch fällt sämtliches Licht der Blitzröhre
14 über die nicht dargestellte Decke als indirektes Licht auf das zu fotografierende
Objekt. Als Führungslicht kann jetzt bei Bedarf der zusätzliche Reflektor 36' bzw.
die Blitzröhre 37' eingeschaltet werden, so daß auch ein direktes Anblitzen des
im wesentlichen indirekt beleuchteten Objekts gewährleistet ist. Dieses direkte
Anblitzen kann wie in Figur 1 bereits beschrieben auch in
einem
ausschnittsweisen direkten Anblitzen geschehen. Durch die verschiedenen Möglichkeiten
des Aufsetzens verschiedener zusätzlicher Reflektorgehäuse mit und ohne Spiegel
kann der Fotograf mit wenigen Handgriffen die für seine Zwecke notwendige Ausleuchtung
des Aufnahmeobjekts in weiten Bereichen sicher variieren.