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Sicherheitsgurtanordnung
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Die Erfindung geht aus von einer Sicherheitsgurtanordnung mit Gurtaufrollvorrichtung
für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei bekannten Sicherheitsgurtanordnungen für Kraftfahrzeuge wird der
Schultergurt zwischen einer Gurtaufrollvorrichtung, z. B. einem Aufrollautomaten
und einem Gurtschloß an einem am seitlichen Fahrzeugholm vorzugsweise schwenkbar
befestigten Umlenkbeschlag umgelenkt. Zusätzlich zu diesem Umlenkbeschlag ist bei
bekannten Einrichtungen (DE-OS 25 45 890) zwischen Gurtaufrollvorrichtung und Umlenkbeschlag
ein sog. Durchlaufbeschlag ebenfalls am Seitenholm des Kraftfahrzeuges befestigt,
der die Aufgabe hat, das vom Aufrollautomaten herkommende Gurtband in Richtung des
versetzt zum Aufrollautomaten angeordneten Umlenkbeschlages umzulenken, wobei bei
Zug am Gurtband, z. B.
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im Crash-Falle, auch diese zusätzliche Umlenkstelle mit Druckkräften
beaufschlagt wird. Alternativ oder zusätzlich zu dem vorgenannten Durchlaufbeschlag
kann gemäß einer weiteren bekannten Sicherheitsgurtanordnung (DE-OS 26 08 046) zwischen
dem Umlenkbeschlag und dem Gurtschloß eine weitere Umlenk- bzw.
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Führungsstelle für das Gurtband vorgesehen sein, das z. B. in Form
eines elastisch nachgiebigen, in Richtung der Schulter der zu sichernden Person
sich erstreckenden Hebels ausgebildet ist,
an dessen freiem, elastisch
nachgiebigem Ende eine Umlenkstelle für das Gurtband vorgesehen ist. Die letztgenannte
Umlenkstelle ist bei der bekannten Vorrichtung in Form eines relativ dünnen Kunststoffsteges
ausgebildet, das Bestandteil eines Kopfteiles ist, der drehbar an dem vorgenannten
Hebel gelagert ist, so daß sich die Umlenkstelle der jeweiligen Sitzlage der zu
sichernden Person anzupassen vermag. Bei allen Sicherheitsgurtanordnungen ist man
bestrebt, die Reibung des Gurtbandes an Umlenk- oder Führungsstellen möglichst gering
zu halten, so daß das Gurtband mühelos auf- und abgespult werden und jeder Bewegung
der zu sichernden Person folgen kann. Bei den erwähnten bekannten Einrichtungen
dient als Umlenkstelle ein einzelnen Rotationskörper bzw. ein feststehender, verrundeter
Steg, an dem das Gurtband umgelenkt wird. Da das Gurtband eine gewisse Längssteifigkeit
besitzt, muß bei der Bewegung des Gurtbandes eine nicht unerhebliche Walkarbeit
ausgeführt werden, was den Bedienungskomfort der Sicherheitsgurtanordnung vermindert.
Bei den bekannten Sicherheitsgurtanordnungen läßt sich eine solche starke Walkarbeit
nicht wesentlich durch Vergrößerung des Umlenkradius des Umlenk-Rotationskörpers
vermindern, da eine Umlenkrolle mit sehr großem Durchmesser meist im Innenraum des
räumlich beengten Fahrzeuges nicht untergebracht werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsgurtanordnung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 so auszugestalten, daß ohne besonderen
räumlichen Aufwand eine sehr reibungsarme Umlenkung bzw. Führung des Gurtbandes
an den Umlenkstellen ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches
1 aufgeführten Merkmale.
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Hierbei können die, die gekrümmte Umlenkfläche bildenden Rollen einen
sehr geringen Durchmesser haben, so daß eine außerordentlich raumsparende Bauweise
der Umlenkung ermöglicht wird.
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Trotzdem kann man durch die besondere Anordnung dieser Rollen
entlang
einer gekrümmten Hüllkurve insgesamt eine Umlenkfläche mit beliebig großem Radius
erhalten, so daß z. B. eine Walkarbeit bei der Bewegung des Gurtbandes, d. h. eine
innere Reibung praktisch völlig vermieden werden kann.
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Für den Fall, daß die Umlenkung nicht nur in bezug auf das Gurtband
Führungsaufgaben, sondern im Belastungsfalle auch die Funktion eines Stütz- oder
Widerlagers hat, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß die Rollen an einem Beschlag frei drehbar gelagert sind, der eine konzentrisch
zur Hüllkurve, jedoch mit geringerem Krümmungsradius gekrümmte Stützfläche aufweist,
von der die Rollen geringfügig beabstandet sind und an der sich die bei starker
Belastung nachgiebigen, vorzugsweise federnd nachgiebig gelagerten Rollen abstützen
können. Auf diese Weise wird an die Stabilität und insbesondere an die Drehlager
der Rollen keinerlei besondere Ansprüche gestellt, so daß eine sehr einfache und
billige Bauweise der Umlenkung ermöglicht wird. Im Belastungsfalle weichen die Rollen
vorzugsweise elastisch nachgiebig aus und stützen sich an der gekrümmten, stabilen
Stützfläche des Beschlages ab.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
in der Zeichnung dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es zeigt Figur 1 und 2 ein erstes, schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel
eines die Erfindung betreffenend Teil einer Sicherheitsgurtanordnung in Seitenansicht
und Draufsicht, Figur 3 eine Schnittansicht der Umlenkung gemäß Figur 1 und 2 als
Einzelheit, Figur 4 und 5 eine andere Ausführungsform eines Teil der erfindungsgemäßen
Sicherheitsgurtanordnung in Seiten-Schnittansicht
und in perspektivischer
Darstellung, Figur 6 eine andere Ausführungsform der bei der Sicherheitsgurtanordnung
gemäß den vorhergehenden Figuren verwendeten Rollen.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 2 ist allgemein mit
1 ein an sich bekannter Aufrollautomat bezeichnet, der eine Wickelspule 2 aufweist,
die im Crash-Falle automatisch durch eine nicht weiter dargestellte Auslöse- und
Sperreinrichtung blockierbar ist. Der Aufrollautomat 1 ist beispielsweise im Inneren
eines seitlichen, nicht dargestellten Türpfostens eines ebenfalls nicht dargestellten
Kraftfahrzeuges mittels der Befestigungsplatte 3 befestigt. Auf der Wickelspule
2 aufgerollt ist ein flexibles Gurtband 4, das über eine allgemein mit 5 bezeichnete
Umlenkung zu einem handelsüblichen Umlenkbeschlag 6 geführt ist. Der Umlenkbeschlag
6 ist versetzt zum Aufrollautomat 1 ebenfalls am Seitenteil des Kraftfahrzeuges
an der Stelle 7 befestigt. In bekannter Weise besteht der Umlenkbeschlag aus einer
Befestigungsplatte mit Befestigungsstelle 7 und einem kettengliedförmigen, z. B.
aus Stabmaterial hergestellten Umlenkteil, durch das das Gurtband 4 und in Richtung
der zu sichernden Person umgelenkt wird, wie die Figuren 1 und 2 deutlich zeigen.
Durch die entsprechende Ausbildung des nicht dargestellten, erwähnten Türpfostens
bedingt, muß der oberste Gurtbandabschnitt 4' vom Umlenkbeschlag im wesentlichen
senkrecht nach unten geführt werden und an der Umlenkung 5 in Richtung des Aufrollautomaten
1 umgelenkt werden. Die Umlenkung 5 besteht aus einem z. B. am erwähnten Türpfosten
befestigten Beschlag 8, der eine gekrümmte Stützfläche 9 sowie beidseitig die Stützflächen
9 überragende Seitenränder 10 aufweist. Wie insbesondere Figur 3 zeigt, sind an
den gegenüberliegenden Seitenrändern 10 als Rotationskörper ausgebildete Rollen
11 kleinen Durchmesser-s mittels Lagerzapfen 12 frei drehbar gelagert. Die im Ausführungsbeispiel
vier Rollen 11 sind parallel zueinander und hintereinander entlang einer kreisförmigen
Hüllkurve angeordnet,
wobei die Hüllkurve 13 einen relativ großen
Durchmesser hat. Auf diesen, einen konvexen Teil der Hüllkurve 13 bildenden Rollen
11 stützt sich das Gurtband linienhaft ab, so daß zwischen Gurtband 4 und den Rollen
11 ein sehr geringer Reibschluß besteht. Der Durchmesser der Hüllkurve 13 ist so
groß gewählt, daß das Gurtband 4 während seiner Ab- und Aufspulbewegung praktisch
keiner Walkarbeit unterworfen ist. Die Rollen 11 sind derart an den Seitenrändern
10 des Beschlages 8 gelagert, daß zwischen der Stützfläche 9 und den Rollen 11 nur
ein sehr geringer Abstand a verbleibt. Ferner ist der Durchmesser der Lagerzapfen
12 der Rollen 11 gegenüber dem Laufflächendurchmesser der Rollen 11 sehr gering,
so daß bei starker Belastung, z. B. im Crash-Falle, die Rollen in Richtung des Mittelpunktes
der Hüllkurve 13 aus ihrer Ruhelage gedrückt werden und sich an der Stützfläche
9 form- und kraftschlüssig abstützen können. Die Lagerzapfen 12 können aus einem
elastisch nachgiebigem Material bestehen, sodaß die Rollen 11 nach Wegfall der Belastung
wieder in ihre Ruhelage zurückkehren.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 4 und 5 ist ein vorzugsweise
elastisch federnder Hebel 14 zusammen mit einem Umlenkbeschlag 6 an einem Türpfosten
15 des Kraftfahrzeuges-einseitig befestigt, derart, daß er mit seinem freien Ende
in Richtung der Schulter der zu sichernden Person hinweist. Am freien Ende des Hebels
14 ist mittels eines Lagerzapfens 16 drehbar ein Kopfteil 17 gelagert. Der Kopfteil
besitzt ähnlich wie der Beschlag 8 gemäß Figur 1 und 2 zwei gegenüberstehende, im
Querschnitt gemäß Figur 4 gekrümmte Seitenränder 18, an denen parallel zueinander
und hintereinander beim Ausführungsbeispiel insgesamt vier Rollen 11 frei drehbar
gelagert sind, ähnlich Figur 3. Auch hier sind die Rollen 11 längs einer Hüllkurve
13 großen Durchmessers angeordnet. Das von einem nicht dargestellten Aufrollautomaten
herkommende Gurtband 4 ist am Umlenkbeschlag 6 im wesentlichen im rechten Winkel
umgelenkt und entlang dem Hebel 14 und entlang den Rollen 11 geführt in Richtung
der Schulter der zu sichernden Person 19. Bei diesem Ausführungsbeispiel
haben
die Rollen 11 lediglich eine Führungsfunktion und müssen keine starken Kräfte aufnehmen.
Jedoch bilden die hintereinander entlang einer konvexen Hüllkurve 1-3 angeordneten
Rollen 11 eine verrundete Umlenkfläche mit großem Umlenkradius, so daß auch hier
beim normalen Ab- und Aufspulen des Gurtbandes 4 Walkarbeit praktisch völlig vermieden
wird. Bei einer alternativen Ausführungsform gemäß Figur 6 besitzen die Rollen 11'
beidseitig der Lauffläche Führungskrägen 20. Diese Ausführung ist dann vorteilhaft,
wenn zusätzlich zu einer Längsführung des Gurtbandes 4 auch noch eine Querführung
des Gurtbandes erforderlich ist. Hierbei kann sich das Gurtband 4 an den Führungskrägen
20 abstützen.